amz_2011_09
amz_2011_09
amz_2011_09
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Videosensoren stellen eine ideale Ergänzung<br />
zur Radartechnik dar und ermöglichen das<br />
Realisieren zahlreicher Assistenzfunktionen.<br />
Die Notbremsung steuert das ESP. Das<br />
erweiterte Notbremssystem wird laut<br />
Struth noch in diesem Jahr in einem Fahrzeug<br />
der Mittelklasse in Serie gehen.<br />
Die Spur im Blick<br />
Das Abkommen von der Fahrspur ist ein<br />
weiteres häufiges Unfallbild. Funktionen,<br />
die mittels einer Kamera die Fahrbahnmarkierungen<br />
erfassen, können<br />
hier in Verbindung mit anderen Systemen<br />
zielgerichtet unterstützen. So kann<br />
die Spurverlassenswarnung, oder „Lane<br />
Departure Warning“, den Fahrer warnen,<br />
sobald das Fahrzeug der Seitenlinie<br />
zu nahe kommt. Der Spurhalteassistent<br />
geht einen Schritt weiter. Er warnt nicht,<br />
sondern hält die Spur, indem er beispielsweise<br />
über die Lenkung oder über einen<br />
einseitigen, leichten Bremseneingriff die<br />
Fahrtrichtung korrigiert. Ein System auf<br />
Basis von Bosch-Sensoren ist bei Audi bereits<br />
in Serie.<br />
Müdigkeit und Ablenkung des Fahrers<br />
sind die häufigsten Ursachen dafür, dass<br />
Fahrzeuge von der Spur abkommen. Hier<br />
hilft die Müdigkeitserkennung weiter.<br />
Sie beobachtet fortwährend die Signale<br />
des Lenkwinkelsensors. Kündigt sich ein<br />
gefährlicher Sekundenschlaf durch ein<br />
typisches Lenkverhalten an, kann das System<br />
den Fahrer warnen und ihn zu einer<br />
Pause auffordern. Diese Funktion lässt<br />
sich als reine Softwarelösung kostengünstig<br />
ins Fahrzeug integrieren. Seit Ende<br />
2010 ist ein solches System von Bosch<br />
im VW Passat in Serie. Weitere Fahrzeuge<br />
werden laut Struth bald folgen.<br />
Radar- und<br />
Videosensoren<br />
In den kommenden Jahren werden Automobilhersteller<br />
und Zulieferer noch<br />
weitere solcher Funktionen entwickeln.<br />
Eine grundlegende Voraussetzung dafür<br />
sind immer leistungsfähigere Sensoren,<br />
die Informationen zum Fahrzeugumfeld<br />
zur Verfügung stellen. Hierzu zählen beispielsweise<br />
Radarsensoren. Sie „sehen“<br />
besonders weit und erlauben das exakte<br />
Messen von Abstand und Geschwindigkeit.<br />
Die aktuelle dritte Generation der<br />
Long-Range-Radartechnik von Bosch<br />
(LRR3) hat eine Reichweite von bis zu<br />
250 Metern und einen Öffnungswinkel<br />
von bis zu 30 Grad. Ende 2012 will Bosch<br />
das Angebot um einen Mid-Range-Radarsensor<br />
(MRR) erweitern. Bei etwas<br />
reduzierter Leistung ist dieser nochmals<br />
kostengünstiger, sodass darauf aufbauende<br />
Systeme zunehmend<br />
auch in der Mittel-<br />
und Kompaktklasse<br />
zu attraktiven Preisen<br />
angeboten werden können.<br />
Der Sensor hat eine<br />
Reichweite von maximal<br />
160 Metern und<br />
einen Öffnungswinkel<br />
von bis zu 45 Grad.<br />
Damit soll er sich für<br />
ACC-Lösungen und Notbremssysteme<br />
eignen.<br />
Eine Heckvariante des<br />
MRR ermöglicht zudem<br />
Funktionen, die vor gefährlichen<br />
Situationen<br />
beim Spurwechsel oder<br />
vor querenden Fahrzeugen<br />
beim Ausparken<br />
warnen. Videosensoren<br />
stellen Struth zufolge<br />
die ideale Ergänzung<br />
zur Radartechnik dar.<br />
Mit leistungsfähigen<br />
Software-Algorithmen<br />
entstehe ein sehr detailliertes<br />
„Bild“, das<br />
heißt eine genaue Interpretation<br />
der Situation<br />
vor dem Fahrzeug.<br />
Darüber hinaus lassen<br />
sich neben Fahrzeugen<br />
auch Fußgänger und<br />
deren Bewegungsrichtung<br />
erkennen. Die<br />
Videodaten verbessern zudem die ACC-<br />
Funktion. Beim Einsatz einer Multifunktions-Kamera<br />
lassen sich weitere Funktionen<br />
parallel realisieren, beispielsweise<br />
das Erkennen von Verkehrszeichen und<br />
Fahrspuren. Eine Lösung zur Verkehrszeichenerkennung<br />
von Bosch ist seit 2010<br />
im Audi A8 in Serie.<br />
„Wir gehen davon aus, dass 2015 bereits<br />
jedes zehnte neu zugelassene Fahrzeug<br />
in Europa mit Videosensoren ausgestattet<br />
sein wird“, sagt Struth. Bosch<br />
will in den nächsten Jahren auf Basis<br />
neuer Sensorgenerationen und deren<br />
Vernetzung eine Vielzahl neuer Sicherheits-<br />
und Komfortfunktionen anbieten<br />
und durch geringere Kosten deren Verbreitung<br />
vorantreiben. „Klar abgegrenzte<br />
Fahrmanöver werden sich völlig automatisch<br />
ausführen lassen, zum Beispiel<br />
das Einparken oder das Kolonnenfahren<br />
im Stau“, prognostiziert Struth. Darüber<br />
hinaus werde die Kommunikation der<br />
Fahrzeuge untereinander oder mit stationären<br />
Infoquellen die Warnung vor lokaler<br />
Glätte, Unfällen oder dem tatsächlichen<br />
Stauende und auch eine optimale<br />
Routenführung ermöglichen. rl<br />
www.bosch.de