amz_2011_09
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technik werkstattausrüstung<br />
Zukunft<br />
der Abgasmessung<br />
_ Wie wird die Abgasmessung im Rahmen der periodischen<br />
technischen Fahrzeugüberprüfung künftig aussehen? Maha<br />
hat über die Trends informiert und Messgeräte für die neuen<br />
Anforderungen vorgestellt.<br />
Das Autofahren ist in den vergangenen<br />
Jahren umweltfreundlicher<br />
geworden.<br />
Verbesserungen bei den Verbrennungsverfahren<br />
und den<br />
Abgasnachbehandlungssystemen tragen<br />
dazu bei, dass neue Fahrzeugmodelle die<br />
Umwelt deutlich weniger belasten. Dennoch<br />
ist in europäischen Ballungszentren<br />
aufgrund der Zunahme des Straßenverkehrs<br />
ein Anstieg der Feinstaub- und<br />
Schadstoffbelastungen zu verzeichnen.<br />
Um diese Problematik langfristig in den<br />
Griff zu bekommen, muss sichergestellt<br />
werden, dass die Fahrzeuge über<br />
die gesamte Lebensdauer die Schadstofflimits<br />
einhalten. Hierbei spielt die<br />
gesetzlich vorgeschriebene periodische<br />
Überprüfung des Abgasverhaltens eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Das Problem ist nur, dass speziell für<br />
Dieselmotoren die aktuell am Markt verfügbare<br />
und zugelassene Messtechnik<br />
längst nicht mehr auf dem Niveau der<br />
Fahrzeugtechnik liegt. Die Europäische<br />
Kommission hat dies erkannt und in die<br />
Richtlinie 2010/48/EG folgenden Passus<br />
aufgenommen: „Im Bereich der Entwicklung<br />
alternativer Prüfverfahren für die<br />
Untersuchung des Wartungszustands<br />
von Fahrzeugen mit Dieselmotoren sind<br />
noch weitere Anstrengungen erforderlich,<br />
insbesondere in Bezug auf NOx- und<br />
70 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 9-<strong>2011</strong><br />
Partikelemissionen unter Berücksichtigung<br />
der neuen Abgasnachbehandlungssysteme.“<br />
TEDDIE-Studie<br />
Vor diesem Hintergrund hat die EU-Kommission<br />
die so genannte TEDDIE-Studie<br />
(Study on a new emission test for diesel<br />
at roadworthiness tests using NO/NO2) in<br />
Auftrag gegeben. Sie wird von der internationalen<br />
Dachorganisation der Prüforganisationen<br />
(CITA) durchgeführt. Laut Antonio<br />
Multari, Leiter Projektmanagement<br />
bei Maha, hat die Studie zum Ziel, neue<br />
Messverfahren für NOx- und Partikelemissionen<br />
bei modernen Selbstzündern mit<br />
Blick auf deren Einsatz bei der periodischen<br />
technischen Überprüfung zu untersuchen.<br />
Laut Multari sollen die Ergebnisse der Studie<br />
bereits bis Ende <strong>2011</strong> vorliegen. Er erwartet,<br />
dass sich die Ergebnisse mit denen<br />
der in Deutschland durchgeführten Untersuchung<br />
„Emission Check 2010“ decken<br />
werden. Seiner Einschätzung zufolge sprechen<br />
heute schon viele Fakten dafür, dass<br />
künftig das Messen der Stickoxide und der<br />
Partikelkonzentration bei Dieselmotoren<br />
im Rahmen der Abgasuntersuchung auf<br />
europäischer Ebene kommen wird.<br />
Apropos Partikelemissionen: Diese<br />
werden nicht nur von Selbstzündern, sondern<br />
auch von Benzindirekteinspritzern<br />
Auch Benzindirekteinspritzer weisen zum Teil<br />
hohe Partikelemissionen auf. Maha empfiehlt,<br />
dies im Rahmen der Feinstaubdiskussion zu<br />
berücksichtigen.<br />
Fotos: Linzing<br />
ausgestoßen. Messungen mit dem Partikelmessgerät<br />
MET 6.3 von Maha an einem<br />
aktuellen Benzindirekteinspritzer zeigen<br />
bei Gasstößen eklatant hohe Partikelkonzentrationen.<br />
Deshalb empfiehlt Multari,<br />
im Rahmen der Feinstaubdiskussion nicht<br />
nur Dieselfahrzeuge, sondern auch die<br />
Benzindirekteinspritzer auf erhöhte Partikelemissionen<br />
zu überprüfen.<br />
PTB-Zulassung für<br />
neue Opazimeter<br />
Wie Multari berichtet, hat sich Maha bereits<br />
seit Jahren auf diese Entwicklungen<br />
bei der Abgasmessung vorbereitet. Mit der<br />
neuen Messgeräteserie MET 6.x sei man<br />
für die künftigen Anforderungen bestens<br />
gerüstet. So habe der neue Abgastester<br />
für Ottomotoren MET 6.1 bereits die PTB-<br />
Zulassung erhalten und kann für die AU<br />
eingesetzt werden. Den Worten Multaris<br />
zufolge beinhaltet die PTB-Zulassung auch<br />
die Prüfung gemäß der europäischen MID-<br />
Richtlinie. Damit kann der Abgastester<br />
nach der Anpassung an die länderspezifischen<br />
Anforderungen hinsichtlich des<br />
Prüfablaufs und der Dokumentation europaweit<br />
eingesetzt werden.<br />
Für das Messen des Trübungswertes<br />
bei modernen Dieselfahrzeugen hat<br />
Maha den MET 6.2 entwickelt, der nach<br />
dem Streulichtverfahren arbeitet. Maha<br />
hat für dieses Gerät und für den neuen<br />
Kombitester MET 6.3 die PTB-Zulassung<br />
beantragt. Ein entsprechendes Zulassungsverfahren<br />
wird derzeit noch mit der<br />
Beteiligung des ASA-Verbandes entwickelt.<br />
Multari geht davon aus, dass bis Mitte<br />
nächsten Jahres die Zulassung der ersten<br />
Geräte erfolgen wird. Danach wird die<br />
komplette neue Geräteserie am Markt verfügbar<br />
sein. In einem weiteren Schritt soll<br />
dann auch die Markteinführung der MET-<br />
Geräteserie mit eingebautem Rechner für<br />
den Stand-alone-Betrieb erfolgen.<br />
Richard Linzing<br />
Der Kombitetster MET 6.3 ist auf die künftigen<br />
Anforderungen der Abgasuntersuchung vorbereitet.<br />
Maha rechnet mit der PTB-Zulassung<br />
des neuen Opazimeters bis Mitte 2012.