Mitglieder - Aktuell Kommentar Aktuell Nachrichten ... - AGV Bau Saar
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84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 3<br />
Verbandsleben <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Inhalt<br />
<strong>Kommentar</strong><br />
Nicht ohne meinen Schlichter! 4<br />
<strong>Aktuell</strong><br />
<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz nicht praxistauglich! 5<br />
Politische Forderungen zur Wohnungsbaupolitik 6<br />
Städtebauförderung 8<br />
CO2-Gebäudesanierungsprogramm fortführen! 8<br />
Pakt für Klimaschutz 8<br />
Finanzloch Straße – Einführung der PKW-Maut 9<br />
Positionspapier Mindestlohn 9<br />
Arbeitnehmerfreizügigkeit 10<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft begrüße von-der-Leyen-Vorstoß 10<br />
Jahresbericht <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> 2010 11<br />
Schwarzbuch <strong>Bau</strong> 11<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
Wirtschaft 12<br />
Sozialpolitik 14<br />
Technik 16<br />
Bekanntmachungen 16<br />
Recht<br />
Arbeitsrecht 24<br />
Vertragswesen 28<br />
Aus- und Fortbildung<br />
Berufsbildung im <strong>Bau</strong>gewerbe 30<br />
Einschulungstermine Schuljahr 2011/12 30<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> – Verbandsleben<br />
Dachdecker 31<br />
Maler 32<br />
Estrich 33<br />
Fliesen 34<br />
Holzbau 35<br />
Landesgütegemeinschaft 36<br />
<strong>Mitglieder</strong> - <strong>Aktuell</strong><br />
Gefragt wie selten zuvor 37<br />
Meisterhaft<br />
Meisterhafte Werbung 38<br />
Meisterhaft intern 38<br />
Magazin<br />
Termine, Impressum, Personalien 39<br />
3
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 4<br />
<strong>Kommentar</strong><br />
Die Tarifrunde 2011 im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
ist zu Ende. Das Ergebnis – vom<br />
Beirat des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> einstimmig<br />
gebilligt – verursacht keine Jubelstürme.<br />
Frohe Gesichter sieht man bei keinem<br />
der Beteiligten. Allenfalls noch<br />
bei Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang<br />
Clement, der als Schlichter mit dem<br />
mehrheitlichen Schlichtungsspruch<br />
vom 14.04.2011 den Tarifkonflikt wie-<br />
4<br />
Nicht ohne meinen Schlichter!<br />
der einmal beenden und eine zweijährige<br />
Lösung vermitteln konnte.<br />
Dass wieder kein Ergebnis in freien<br />
Verhandlungen zu erreichen war,<br />
machte dabei nachdenklich. An den<br />
Arbeitgebern lag es weiß Gott nicht.<br />
Geschuldet war es den besonders hartnäckigen<br />
und wenig flexiblen Gewerkschaftsvertretern.<br />
Vielleicht lag es<br />
auch diesmal nur an der neuen Verhandlungsleitung<br />
von Gewerkschaftsseite.<br />
Dietmar Schäfers durfte, wollte<br />
oder konnte in freien Verhandlungen<br />
kein Ergebnis präsentieren. In der<br />
Schlichtung war es der Chef persönlich,<br />
Klaus Wiesehügel, der das Zepter<br />
wieder übernahm.<br />
Unterm Strich mussten alle Seiten<br />
nachgeben – die berühmten Kröten<br />
schlucken. Beste Merkmale eines guten<br />
Vergleichs! Das Ergebnis hat positive<br />
wie negative Aspekte. Negativ ist<br />
anzumerken, dass der Verteilungsrahmen,<br />
wie er einvernehmlich von den<br />
Arbeitgebervertretern definiert wurde,<br />
überschritten wurde, eine Annäherung<br />
der Vergütung im Osten an die<br />
im Westen nur in geringem Umfang<br />
erfolgt ist, die Problematik des Stra-<br />
ßenbaus und des Stuckateurhandwerks<br />
vertagt wurde und eine deutliche<br />
Erhöhung des Mindestlohns II hingenommen<br />
werden musste.<br />
Positiv schlägt die Laufzeit von zwei<br />
Jahren zu buche, die dem Betrieb erhebliche<br />
Planungssicherheit gibt.<br />
Ebenso positiv zu bewerten sind die<br />
beiden Null-Monate sowie die im<br />
kommenden Jahr zum 01.06. vereinbarte<br />
Erhöhung von 2,3 %. Beim Mindestlohn<br />
I konnte die Schere zwischen<br />
Ost und West etwas geschlossen werden.<br />
Im Ergebnis ist erneut der Flächentarifvertrag<br />
gerettet und mit der vereinbarten<br />
Laufzeit von zwei Jahren wieder<br />
Zeit gewonnen worden an dessen<br />
Erhalt weiter zu arbeiten; Zeit, die von<br />
allen Beteiligten intensiv genutzt werden<br />
sollte.<br />
(RA Claus Weyers)
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 5<br />
<strong>Aktuell</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
nicht praxistauglich!<br />
In einem Interview erläutert der<br />
Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />
der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie,<br />
RA Michael Knipper, nochmals, warum<br />
das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
auch nach dem aktuellen Urteil des<br />
Bundesverfassungsgerichts höchst problematisch<br />
ist und in der Praxis nicht<br />
angewendet werden kann<br />
Der Hauptverband der Deutschen<br />
<strong>Bau</strong>industrie ist nach wie vor unzufrieden<br />
mit dem <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz.<br />
Warum?<br />
Das am 1. Januar 2009 in Kraft getretene<br />
und im Sommer 2009 geringfügig<br />
novellierte <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
sieht vor, dass jeder <strong>Bau</strong>unternehmer,<br />
der einen Nachunternehmer<br />
einsetzt oder <strong>Bau</strong>stoffe bezieht, <strong>Bau</strong>geldempfänger<br />
ist. Als solcher ist er<br />
verpflichtet, von seinem Auftraggeber<br />
erhaltene Zahlungen „baustellenscharf“<br />
zu verwenden. D. h. er darf<br />
dieses Geld ausschließlich zur Bezahlung<br />
von Unternehmen verwenden,<br />
die an der Herstellung oder dem Umbau<br />
des konkreten <strong>Bau</strong>objektes beteiligt<br />
sind. Auf andere Branchen übertragen<br />
würde dies bedeuten, dass z. B.<br />
ein Automobilkonzern den Zahlungseingang<br />
vom Verkauf von 1.000 Wagen<br />
dafür verwenden müsste, die Zulieferer<br />
für genau diese Wagen zu bezahlen,<br />
und keine anderen. Dies<br />
widerspricht eklatant jeder modernen,<br />
wirtschaftlichen Form unternehmerischen<br />
Handelns.<br />
Darüber hinaus haften Geschäftsführer<br />
von <strong>Bau</strong>unternehmen im Falle der<br />
Insolvenz persönlich und sehen sich ei-<br />
ner strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt,<br />
wenn sie sich so verhalten, wie<br />
in anderen Wirtschaftszweigen üblich.<br />
Damit wird <strong>Bau</strong>unternehmern ein<br />
„Sonderopfer“ auferlegt, das es in allen<br />
anderen Wirtschaftszweigen noch<br />
nicht einmal ansatzweise gibt.<br />
So sehr der Hauptverband die Zielsetzung<br />
des Gesetzes, „den Nachunternehmer<br />
vor Forderungsausfällen im<br />
Falle der Insolvenz seines Auftraggebers<br />
zu schützen“, unterstützt, so wenig<br />
ist das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
das dazu geeignete Mittel, zumal<br />
<strong>Bau</strong>geld auch nicht insolvenzfest<br />
ist.<br />
Welche praktischen Auswirkungen<br />
hat das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
konkret?<br />
Das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
ist nicht praxistauglich. Würde es angewendet,<br />
wären die wirtschaftliche<br />
Handlungsfreiheit und die Liquidität<br />
von <strong>Bau</strong>unternehmen massiv eingeschränkt.<br />
Das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
führt zu einer Erhöhung<br />
der Vorfinanzierungspflicht und zu Liquiditätsengpässen.<br />
Da <strong>Bau</strong>geld auch<br />
nicht zur Absicherung von Krediten<br />
verwendet werden kann, entstehen<br />
zudem erhebliche Schwierigkeiten bei<br />
der Kreditfinanzierung. Dies hat auch<br />
die vom Bundesministerium für Verkehr,<br />
<strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) im Frühjahr eingesetzte Arbeitsgruppe<br />
zum <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
bestätigt.<br />
Dass es bisher nicht zu größeren<br />
Schwierigkeiten gekommen ist, ist allein<br />
darauf zurückzuführen, dass das<br />
<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
schlicht und einfach in der Praxis nicht<br />
angewendet werden kann und sich<br />
die Banken und Sparkassen bisher „ruhig“<br />
verhalten haben. Sollte sich dies<br />
ändern, rechnen wir mit einer erheblichen<br />
Insolvenzwelle, insbesondere<br />
bei kleineren und mittelgroßen <strong>Bau</strong>unternehmen.<br />
Ebenso wäre der Verwaltungs- und<br />
Kostenaufwand für die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
extrem hoch, allein schon, um eine<br />
beweisfeste Dokumentation für die<br />
Verwendung des <strong>Bau</strong>geldes zu erstellen,<br />
da bisher keine Computersoftware<br />
zur Verfügung steht, um alle Geldströme<br />
im Unternehmen vorschriftsmäßig<br />
zu trennen und abzubilden.<br />
Hat die aktuelle Entscheidung des<br />
Bundesverfassungsgerichts hieran etwas<br />
geändert?<br />
Nein, nichts. Außer, dass wir bisher<br />
aufgrund des dem Hauptverband vorliegenden<br />
Gutachtens der Professoren<br />
Battis und Paulus von einer Verfassungswidrigkeit<br />
des Gesetzes ausgegangen<br />
sind. Unabhängig davon ändert<br />
aber auch die vom Bundesverfassungsgericht<br />
als „derzeit“ angesehene<br />
Verfassungsgemäßheit nichts daran,<br />
dass das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
in der Praxis nicht anwendbar ist<br />
und die eben dargestellten Schwierigkeiten<br />
bereitet.<br />
Würde der vom BMVBS Ende 2010 vorgelegte<br />
Gesetzentwurf zur Novellierung<br />
des <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes<br />
hier zu Verbesserungen führen?<br />
Das BMVBS hat Ende 2010 einen Gesetzentwurf<br />
vorgelegt. Danach soll die<br />
baustellenscharfe Verwendungspflicht<br />
des <strong>Bau</strong>geldes von einer baustellenübergreifenden<br />
Verwendungspflicht<br />
abgelöst werden. Ziel ist, <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
eine flexiblere Handhabung<br />
von Zahlungen verschiedener <strong>Bau</strong>maßnahmen<br />
zu ermöglichen. Der<br />
grundsätzlich zu begrüßende Vorschlag<br />
stellt zwar einen ersten Schritt<br />
in die richtige Richtung dar, reicht<br />
aber nicht aus. Insbesondere viele der<br />
oben dargestellten betriebswirtschaftlichen<br />
Probleme der Praxis werden damit<br />
nicht gelöst. Weiterhin würden ein<br />
erheblicher Mehraufwand und Bürokratieverpflichtungen<br />
bei der Umsetzung<br />
in der baubetrieblichen Praxis (z.<br />
B. Einrichtung eines Zweikontenmodells,<br />
Notwendigkeit der Einführung<br />
eines Buchhaltungssystems, das die<br />
Zahlungsströme projektbezogen erfasst,<br />
Abgrenzung von betrieblich bedingten<br />
Auszahlungen zu Auszahlungen,<br />
die nach dem <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes<br />
verboten sind etc.)<br />
entstehen.<br />
Ebenso wäre die freie Liquiditätsplanung<br />
weiterhin eingeschränkt und die<br />
Aufnahme von Fremdkapital bei Kreditinstituten<br />
erschwert. Jeder Euro<br />
kann nur einmal verwendet werden,<br />
entweder zur Zahlung oder zur Besicherung.<br />
Beides zugleich geht nicht.<br />
<strong>Bau</strong>geld kann nicht gleichzeitig sowohl<br />
zur Kreditfinanzierung als auch<br />
zur Absicherung von Nachunternehmern<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Auch ist und bleibt das Verhältnis zum<br />
Insolvenzrecht ungeklärt. Das <strong>Bau</strong>for-<br />
5
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 6<br />
<strong>Aktuell</strong><br />
derungssicherungsgesetz und der insolvenzrechtliche<br />
Grundsatz der Gläubigergleichbehandlung<br />
führen beim<br />
<strong>Bau</strong>geldempfänger zu einem „Karussell<br />
von Pflichtenkollisionen“. Handelt<br />
er entgegen des <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes,<br />
haftet er persönlich,<br />
hält er sich daran, unterliegt die Zahlung<br />
der Insolvenzanfechtung und<br />
wird damit dem vom Gesetz Geschützten<br />
wieder entzogen. Das ist keine<br />
sinnvolle gesetzliche Regelung.<br />
Was müsste aus Sicht des Hauptverbandes<br />
jetzt geschehen?<br />
Das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
sollte kurzfristig und schnell evaluiert<br />
werden. Dabei müsste auch geklärt<br />
werden, ob mit dem vom BMVBS vorgestellten<br />
Gesetzentwurf tatsächlich<br />
eine Verbesserung erreichbar ist. Sollte<br />
es nicht gelingen, das Gesetz praxistauglich<br />
zu gestalten, müsste das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzunverzüglich<br />
abgeschafft und eine neue, die<br />
<strong>Bau</strong>unternehmen weniger belastende,<br />
praktikable und vor allem zielführende<br />
gesetzliche Regelung geschaffen<br />
werden.<br />
Die Versorgung der <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
mit Liquidität und Krediten muss sichergestellt<br />
werden, nicht zuletzt um<br />
Insolvenzen zu vermeiden.<br />
6<br />
Politische Forderungen zur<br />
Wohnungsbaupolitik<br />
Um die Versorgung mit bezahlbarem<br />
Wohnraum, der gleichzeitig energetisch<br />
saniert und demografiefest ist, zu<br />
gewährleisten, sind neue Anreize für<br />
den Wohnungsbau erforderlich.<br />
Dem Gebäudebereich kommt eine<br />
Schlüsselfunktion für die drastische<br />
Verringerung der CO2-Immissionen zu,<br />
denn hier finden sich die größten<br />
Energieeinsparpotenziale. Nur wenn<br />
es gelingt, diese zu erschließen, lassen<br />
sich die ehrgeizigen Klimaziele auch<br />
erreichen.<br />
In 2009 ist die langanhaltende Talfahrt<br />
im Wohnungsneubau zum Halten gekommen.<br />
Dennoch ist das Niveau sehr<br />
niedrig: Mit in 2010 knapp 150.000<br />
neu fertig gestellten Wohneinheiten<br />
wird selbst das Niveau, das in Prognosen<br />
des Bundesamtes für <strong>Bau</strong>wesen<br />
für den Zeitraum bis 2015 mit über<br />
190.000 angegeben wird, noch deutlich<br />
verfehlt.<br />
Verbesserung der steuerlichen<br />
Anreize im Wohnungsbau<br />
1. Verdopplung der linearen AfA von<br />
2 % auf 4 %<br />
Die Verdopplung der linearen AfA in<br />
Höhe von 4 % führt zur Abbildung des<br />
tatsächlichen Lebenszyklus einer Immobilie<br />
und führt damit zu höheren<br />
Investitionen.<br />
Die RWI Studie zu den Wirkungen<br />
staatlicher Investitionsansätze im<br />
Wohnungsbau stellt fest, dass der Impuls<br />
aus der Wiedereinführung der degressiven<br />
Afa allein für NRW<br />
• zusätzliche Investitionen im Mietwohnungsbau<br />
von jährlich über 530<br />
Mio ?,<br />
• den <strong>Bau</strong> von jährlich über 2.300 zusätzlichen<br />
neuen Wohnungen,<br />
• die Schaffung von ca. 5.400 zusätzlichen<br />
Arbeitsplätzen,<br />
• die Entlastung der öffentlichen<br />
Haushalte jährlich um 350 Mio. €<br />
bedeutet.
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 7<br />
2. Einführung einer erhöhten AfA in<br />
Höhe von 8 % in den ersten 8 Jahren<br />
bei energetischem und altersgerechtem<br />
Neubau<br />
Die Einführung der erhöhten AfA<br />
kann an die Unterschreitung der<br />
Höchstwerte der jeweils geltenden<br />
Energieeinsparverordnung sowie die<br />
Umsetzung von Kriterien für das altersgerechte<br />
<strong>Bau</strong>en geknüpft werden.<br />
Hinsichtlich der Abschreibungsmethode<br />
soll Wahlfreiheit bestehen, ob die<br />
Klimaabschreibung in den ersten 8<br />
Jahren in Anspruch genommen oder<br />
die verdoppelte lineare Gebäude-AfA<br />
in Höhe von 4 % gewählt wird.<br />
3. Einführung einer erhöhten AfA in<br />
Höhe von 8 % in den ersten 8 Jahren<br />
bei energetischen und altersgerechten<br />
<strong>Bau</strong>maßnahmen im Bestand.<br />
Eine umfassende Sanierung des Gebäudes<br />
führt dazu, dass Anschaffungsund<br />
Herstellungskosten entstehen, die<br />
über die gesamte Nutzungsdauer des<br />
Gebäudes mit momentan 2 % linear<br />
abgeschrieben werden.<br />
Durch die Neuregelung einer AfA in<br />
Höhe von 8 % sollen die Kosten einer<br />
energetischen und altersgerechten<br />
Modernisierung ebenfalls mit 8 % abgesetzt<br />
werden können.<br />
4. Einführung einer Abschreibung für<br />
selbstgenutztes Wohneigentum analog<br />
§ 82a EStDV<br />
Um die energetischen Sanierungsmaßnahmen<br />
auch für Eigennutzer attraktiv<br />
zu gestalten, wird eine Wiedereinführung<br />
des § 82a EStDV in geänder-<br />
ter Fassung angeregt. Die energetische<br />
Modernisierung von Gebäuden<br />
und Wohnungen, die für eigene<br />
Wohnzwecke genutzt werden, könnte<br />
dann durch eine steuerliche Abschreibung<br />
in Höhe von 10 % für das Jahr<br />
der Erstellung und für die darauf folgenden<br />
9 Jahre gefördert werden. Das<br />
setzt voraus, dass die Energieeinsparung<br />
nach der Modernisierung das<br />
Neubauniveau der jeweils geltenden<br />
Energieeinsparverordnung erreicht.<br />
Verbesserte Förderprogramme<br />
für energetisches Sanieren und<br />
Ersatzneubau<br />
1. Erhöhung und Verstetigung der<br />
KfW-Programme „Energieeffizientes<br />
<strong>Bau</strong>en“ und „Energieeffizientes Sanieren“<br />
Die nachgefragten Mittel im CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm<br />
sind in der<br />
Vergangenheit regelmäßig höher gewesen<br />
als die ursprüngliche Haushaltsplanung,<br />
so dass dieses Programm aufgestockt<br />
werden musste; im Jahr 2009<br />
standen daher über 2,25 Mrd. € zur<br />
Verfügung. Im Jahr 2010 konnte noch<br />
ein Budget von 1,5 Mrd. € aufrechterhalten<br />
werden. Durch die bereit gestellten<br />
Fördermittel hat sich das Sanierungstempo<br />
wesentlich beschleunigt,<br />
was angesichts von rund 25 Mio.<br />
sanierungsbedürftiger Wohnungen<br />
auch dringend geboten ist.<br />
Darüber hinaus wird mit dieser Förderung<br />
privates Kapital in erheblichem<br />
Umfang aktiviert. Ein Fördereuro bewirkte<br />
nach Angaben der KfW private<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Investitionen in Höhe von rund 9 €. Eine<br />
Mrd. € weniger Fördermittel bedeutet,<br />
auf 9 Mrd. € Investitionen zu<br />
verzichten. Mit dem im Jahr 2009 über<br />
die KfW-Mittel generierten Investitionsvolumen<br />
von 18,4 Mrd. € wurden<br />
290.000 Arbeitsplätze gesichert. Damit<br />
haben die geförderten Maßnahmen<br />
nach Abzug der Programmkosten einen<br />
positiven Effekt auf den Staatshaushalt<br />
gehabt. Die Ausgaben für die<br />
Förderprogramme werden deutlich<br />
überkompensiert.<br />
2011 stehen aus Haushaltsmitteln nur<br />
436 Mio. € zur Verfügung. Aus dem<br />
Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“<br />
sollen 2011 zusätzlich 500<br />
Mio. € dazu kommen. Dies ist unabdingbar,<br />
denn selbst dabei bleibt der<br />
Gesamtetat um mehr als 500 Mio. €<br />
unterhalb des Niveaus von 2010.<br />
Daher wäre es richtig und erforderlich,<br />
das Fördervolumen in diesem Bereich<br />
auf mindestens 2 Mrd. € anzuheben.<br />
2. Einbeziehung des Ersatzbaus in die<br />
Förderung<br />
Wohnungen, die in den 50iger bis Anfang<br />
der 70iger Jahre gebaut wurden -<br />
es handelt sich allein in den alten<br />
Bundesländern um rund 16 Mio. Wohneinheiten,<br />
davon etwa 8 Mio. in<br />
Mehrfamilienhäusern - sind zwar<br />
grundsätzlich sanierungsfähig, aber es<br />
stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit<br />
einer solchen Maßnahme.<br />
Zudem entsprechen diese Wohneinheiten<br />
vom Grundriss und vom<br />
Schallschutz her in keiner Weise den<br />
heutigen Anforderungen.<br />
7
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 8<br />
<strong>Aktuell</strong><br />
Um die anspruchsvollen Energieeffizienzsteigerungen<br />
des Energiekonzepts<br />
umzusetzen, ist der Bestandsersatz<br />
als eine Form der Modernisierung<br />
oft sinnvoller. Bestandsersatz erfasst<br />
den Abriss des alten Gebäudes, den<br />
Umzug der betroffenen Mieter und<br />
den eigentlichen Ersatzneubau.<br />
Bestandsersatz wird bislang nicht eigenständig<br />
gefördert. Er sollte aber<br />
als eine Variante der Sanierung und<br />
Modernisierung auf alle in der Sanierung<br />
und Modernisierung einsetzbaren<br />
Fördermöglichkeiten, wie z.B. Darlehen<br />
und Zuschüsse der KfW wie auch<br />
mögliche Sonderabschreibungen angewendet<br />
werden können, wenn auf<br />
einem bisher bereits von einem Wohngebäude<br />
genutzten Grundstück nach<br />
dem Abriss ein neues, energieeffizientes<br />
Wohngebäude errichtet wird.<br />
3. Anpassung der Förderung altersgerechtes<br />
<strong>Bau</strong>en<br />
Die Förderung des seniorengerechten<br />
<strong>Bau</strong>ens ist aktuell nicht optimal ausgestaltet.<br />
Von dem für das entsprechende<br />
KfW-Programm eingeräumten Rahmen<br />
von über 100 Mio. € entfallen<br />
derzeit 80 % auf zinsverbilligte Kredite,<br />
mit denen altersgerechte Umbauten<br />
von Wohnungen, wie z.B. der Abbau<br />
von Barrieren, finanziert werden<br />
können. Die übrigen 20 % entfallen<br />
auf Zuschusszahlungen. Die Zuschüsse<br />
umfassen 5 % der Sanierungskosten<br />
(maximal 2.500 €). Insbesondere der<br />
auf zinsverbilligten Krediten liegende<br />
Schwerpunkt des Programms geht an<br />
der Lebenswirklichkeit älterer Menschen<br />
vorbei, denn viele können und<br />
wollen sich im Alter nicht mehr mit<br />
Krediten belasten.<br />
Um den Gebäudebestand stärker als<br />
bisher an den demografischen Wandel<br />
anzupassen, schlagen wir vor:<br />
• Die Fördermittel für das altersgerechte<br />
<strong>Bau</strong>en sollten flexibler zwischen<br />
Darlehen und Zuschüssen strukturiert<br />
werden.<br />
• Das Programmvolumen von gegenwärtig<br />
rund 100 Mio. € ist auf Dauer<br />
zu verstetigen<br />
8<br />
Städtebauförderung<br />
In einem gemeinsamen Schreiben an<br />
die Bundesministerien für Wirtschaft,<br />
Finanzen, Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung<br />
sowie die Bundestagsausschüsse<br />
<strong>Bau</strong>/Wirtschaft/Haushalt hatten<br />
sich der Zentralverband Deutsches<br />
<strong>Bau</strong>gewerbe und der deutsche Städteund<br />
Gemeindebund dafür ausgesprochen,<br />
das Budget für die Städtebauförderung<br />
in der Haushaltsplanung<br />
2012 wieder auf das Niveau von 550<br />
Mio. Euro anzupassen. In seinem Antwortschreiben<br />
hat Herr Bundesminister<br />
Ramsauer nun erklärt, sich mit<br />
Nachdruck in den fortlaufenden Gesprächen<br />
zur Haushaltsplanung 2012<br />
dafür einzusetzen, die Städtebauförderung<br />
zumindest auf dem Niveau des<br />
Vorjahres 2011, d.h. bei 455 Mio. Euro<br />
halten zu wollen.<br />
CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm<br />
Fortführen!<br />
Ein Bündnis aus Wirtschaftsverbänden,<br />
Umwelt- und Verbraucherverbänden<br />
und der IG BAU hat sich mit einem gemeinsamen<br />
Positionspapier für eine<br />
Verstetigung des CO2-Gebäudesanie rungsprogramms auf mindestens 2<br />
Mrd. € an Ministerien und Ausschüsse<br />
des Bundestages gewandt. Als positive<br />
Effekte der KfW -Programme "Energieeffizientes<br />
<strong>Bau</strong>en" und "Energieeffizientes<br />
Sanieren" werden in dem<br />
Positionspapier herausgestellt:<br />
● die Wirtschafts- und Beschäftigungseffekte<br />
gerade für die lokale<br />
Wertschöpfung,<br />
● die Reduktion der Energieabhängigkeit,<br />
● die Selbstfinanzierungseffekte für<br />
den Haushalt,<br />
● die erzielbare CO2-Reduktion Als weitere Variante der Sanierung<br />
und Modernisierung muss auch der<br />
Bestandsersatz künftig gefördert werden.<br />
Dort, wo eine energetische Sanierung<br />
nicht wirtschaftlich ist, wird es<br />
nur auf diese Weise gelingen, Investoren<br />
zu finden, die den überalterten<br />
und energetisch ineffizienten Wohnungsbestand<br />
erneuern.<br />
Pakt für<br />
Klimaschutz<br />
In einer beispiellosen Aktion haben<br />
sich über 60 Verbände und Institutionen,<br />
u.a. der Hauptverband der Deutschen<br />
<strong>Bau</strong>industrie, der Zentralverband<br />
des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes, der<br />
Hauptverband Farbe, Gestaltung und<br />
<strong>Bau</strong>tenschutz sowie der Zentralverband<br />
des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
zu einem "Pakt für Klimaschutz"<br />
zusammengeschlossen.<br />
Vor dem Hintergrund einer unsicheren<br />
Finanzierung durch den Energie- und<br />
Klimafonds unterstützen die Verbände<br />
alle Bemühungen, auf eine alternative<br />
Finanzierung zu dringen und fordern<br />
die Bundesregierung nachdrücklich<br />
auf, ein klares politisches Bekenntnis<br />
zur weiteren Förderung des energieeffizienten<br />
<strong>Bau</strong>ens und Sanierens und<br />
zur Verstetigung der Mittelausstattung<br />
mindestens in Höhe von 2 Mrd.<br />
EUR jährlich abzugeben und dafür im<br />
Haushalt 2012 und in den Folgejahren<br />
entsprechende Finanzmittel einzustellen.<br />
Verbraucher, Hersteller, Gebäudeeigentümer,<br />
Planer, Kommunen und<br />
Ausführende benötigen verlässliche<br />
Rahmenbedingungen, um den Gebäudebestand<br />
und die Kommunen zukunftsfähig<br />
gestalten zu können.<br />
BAUSTOFFHANDEL<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ihr Fachhändler für Produkte zum<br />
• Hochbau • Innenausbau<br />
• Garten- und Landschaftsbau<br />
• Tief- und Kanalbau<br />
66128 <strong>Saar</strong>brücken-Gersweiler · Am Güterbahnhof<br />
Tel.: 06 81 / 9 70 30-0 · Fax: 06 81 / 9 70 30-80
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 9<br />
Finanzloch Strasse – Einführung<br />
der PKW-Maut<br />
In den letzten Wochen wird wieder<br />
verstärkt über massive Straßenschäden,<br />
den schlechten Zustand unserer<br />
Brückenbauwerke und die langfristigen<br />
Finanzierungslücken bei der Verkehrsinfrastruktur<br />
diskutiert. Das Magazin<br />
FOCUS (Ausgabe vom 16. April<br />
2011) z.B. betitelte einen Bericht mit:<br />
„Es staut sich was, Herr Ramsauer!“<br />
Der Artikel ruft noch einmal in Erinnerung,<br />
dass nahezu alle Investitionsmittel<br />
zukünftig lediglich in den Erhalt<br />
der Straßennetzes investiert werden<br />
müssen und ab 2012 sehr wahrscheinlich<br />
keine neuen Straßenbauprojekte<br />
starten sollen. Für den Erhalt und den<br />
Ausbau unseres Bundesfernstraßennetzes<br />
werden jährlich mindestens 7,5<br />
Milliarden Euro benötigt – tatsächlich<br />
stehen aber nur knapp 5 Milliarden<br />
pro Jahr zur Verfügung.<br />
Die chronische Unterfinanzierung<br />
spiegelt sich im schlechten Zustand unserer<br />
Straßen wider, vor allem aber bei<br />
unseren Brückenbauwerken – sie sind<br />
buchstäblich tickende Zeitbomben. Im<br />
Netz der Bundesfernstraßen befinden<br />
sich 38.782 Brücken mit einer Gesamtlänge<br />
von 2.058 km. Ein Großteil<br />
stammt aus den 60er- und 70er-Jahren<br />
des vergangenen Jahrhunderts. Viele<br />
sind entsprechend der Ergebnisse von<br />
Brückenhaupt- und -zwischenprüfungen<br />
dringend sanierungsbedürftig.<br />
Rund 47 Prozent der Brückenflächen<br />
an Autobahnen und Bundesstraßen<br />
werden im <strong>Bau</strong>werkszustand nur mit<br />
„noch ausreichend“ bewertet: d.h. die<br />
Standsicherheit des <strong>Bau</strong>werks ist noch<br />
gegeben, aber die Dauerhaftigkeit<br />
und die Verkehrssicherheit kann erheblich<br />
beeinträchtigt sein. Immer öfter<br />
gibt es für den genehmigungspflichtigen<br />
Schwerlastverkehr auf<br />
Brücken Verkehrsbeschränkungen<br />
oder gar Komplettsperrungen.<br />
Nur etwa 15 Prozent aller Brücken<br />
schneiden mit der Zustandsnote „gut“<br />
bis „sehr gut“ ab (siehe Grafik). Hier<br />
besteht dringender Handlungsbedarf,<br />
um den massiv fortschreitenden Substanzverlust<br />
unserer Brückenbauwerke<br />
aufzuhalten.<br />
Mit den zurzeit zur Verfügung stehenden<br />
Mitteln ist die Erhaltung von Straßennetz<br />
und Brückenbauwerken langfristig<br />
nicht mehr möglich. Neue umfassende<br />
Finanzierungskonzepte werden<br />
benötigt. Bundeskanzlerin Merkel<br />
hat in diesem Zusammenhang jüngst<br />
einer PKW-Maut eine klare Absage erteilt:<br />
Dazu werde es in der laufenden<br />
Wahlperiode bis 2013 nicht kommen,<br />
weil der Koalitionsvertrag zwischen<br />
CDU, CSU und FDP eine Maut für Personenwagen<br />
ausschließe.<br />
Aus Sicht der <strong>Bau</strong>wirtschaft muss aber<br />
nach der LKW-Maut auch über die Einführung<br />
einer PKW-Maut nachgedacht<br />
werden. Daher spricht sich der<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> für die Einführung einer<br />
zweckgebundenen PKW-Autobahn-<br />
Maut aus. Um die chronische Unterfinanzierung<br />
der Bundesfernstraßen<br />
mindestens zu lindern, bedarf es zudem<br />
endlich eines geschlossenen, verkehrsbezogenenFinanzierungskreislaufes<br />
– d.h. die Einnahmen aus LKW-<br />
Quelle: Straßenbaubericht (ab 2008: Verkehrsinvestitionsbericht) der Bundesregierung<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
und PKW-Maut müssen vollständig<br />
zum Erhalt und zum Ausbau unseres<br />
Straßennetzes und unserer Brückenbauwerke<br />
eingesetzt werden.<br />
Verkehrsbezogene Finanzierungskreisläufe<br />
haben wichtige Vorteile:<br />
● Verstetigung der Investitionen in<br />
den Straßenbau<br />
● Übertragbarkeit der Finanzmittel<br />
auf Folgejahre<br />
● Mittelverwendung nach Wirtschaftlichkeit<br />
● Transparenz der Mittelverwendung.<br />
Positionspapier<br />
Mindestlohn<br />
Zum 1. Mai 2011 gilt für Arbeitnehmer<br />
aus den EU- Beitrittsländern Estland,<br />
Lettland, Litauen, Polen,<br />
Slowakei, Slowenien, Tschechien und<br />
Ungarn die volle Arbeitnehmer-Freizügigkeit.<br />
Der Zugang zum deutschen<br />
Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus<br />
diesen Beitrittsländern wird dadurch<br />
deutlich vereinfacht. Das Institut für<br />
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />
(IAB) rechnet damit, dass ab 2011 jährlich<br />
zwischen 200.000 und 300.000 Arbeitnehmer<br />
aus den EU-Beitrittsstaaten<br />
in die alten Mitgliedsstaaten (EU<br />
15) kommen.Unterschiedlichen Szenarien<br />
zufolge könnte auf Deutschland<br />
ein Anteil von 45 bis 60 Prozent entfallen.<br />
Die Debatte über die Vor- und<br />
Nachteile von gesetzlichen bzw. tariflichen<br />
Mindestlöhnen hat vor diesem<br />
Hintergrund in Politik und Verwaltung<br />
wie auch in der Öffentlichkeit an Bedeutung<br />
gewonnen.<br />
Der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />
hat eine aktualisierte Fassung<br />
seines Positionspapiers „Mindestlohn<br />
in der standortgebundenen <strong>Bau</strong>wirtschaft“<br />
veröffentlicht, das auf der<br />
Internetseite des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> unter<br />
www.bau-saar.de > Publikationen eingestellt<br />
ist.<br />
9
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 10<br />
<strong>Aktuell</strong><br />
10<br />
Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
● <strong>Bau</strong>industrie sieht Öffnung des<br />
deutschen <strong>Bau</strong>arbeitsmarktes für<br />
MOE-Arbeitnehmer gelassen entgegen<br />
● Mindestlöhne verhindern Lohndumping<br />
Die deutsche <strong>Bau</strong>industrie rechnet<br />
nicht mit größeren Verwerfungen,<br />
nachdem der deutsche <strong>Bau</strong>arbeitsmarkt<br />
zum 1. Mai 2011 für Arbeitnehmer<br />
aus den MOE-Beitrittsländern geöffnet<br />
wurde. Diese Auffassung vertrat<br />
der Hauptgeschäftsführer des<br />
Hauptverbandes der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />
RA Michael Knipper anlässlich<br />
der Vorstellung des vorgenannten Positionspapiers<br />
zum Thema „Volkswirt-<br />
schaftliche Argumente für einen Mindestlohn<br />
in der standortgebundenen<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft“. Allenfalls in den<br />
Grenzregionen zu Polen könne es vorübergehend<br />
zu Problemen kommen.<br />
Durch die allgemeinverbindlich erklärten<br />
tariflichen Mindestlöhne sei jedoch<br />
sichergestellt, dass es nicht zu<br />
Lohndumping und damit zu ruinösen<br />
Wettbewerbsverhältnissen auf dem<br />
deutschen <strong>Bau</strong>markt kommen werde.<br />
Knipper: „Einmal mehr zeigt sich, wie<br />
wertvoll tarifliche Mindestlöhne für<br />
geordnete Wettbewerbsverhältnisse<br />
sind.“<br />
Ob tatsächlich jährlich zwischen<br />
100.000 bis 200.000 Arbeitnehmer aus<br />
den neuen EU-Mitgliedstaaten auf<br />
den deutschen <strong>Bau</strong>arbeitsmarkt strömen,<br />
wie dies einige Institute voraussagen,<br />
ist für Knipper fraglich. Dage-<br />
gen spreche vor allem, dass MOE-<strong>Bau</strong>unternehmen<br />
schon in den vergangenen<br />
Jahren ihre Arbeitskräfte im Rahmen<br />
von Werkarbeitnehmerkontingenten<br />
auf dem deutschen <strong>Bau</strong>markt<br />
hätten einsetzen können, diese Möglichkeit<br />
aber nicht genutzt hätten.<br />
Darüber hinaus seien viele MOE-Länder<br />
inzwischen selbst dringend auf<br />
<strong>Bau</strong>fachkräfte angewiesen; schließlich<br />
seien die MOE-<strong>Bau</strong>wirtschaften (vor<br />
allem Polen) „vergleichsweise gut<br />
durch die Weltwirtschaftskrise gekommen“.<br />
„In der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft hat<br />
der Mindestlohn eine Erfolgsgeschichte<br />
geschrieben“, ist Knipper überzeugt.<br />
Anders als von den Kritikern bei<br />
der Einführung im Jahre 1997 befürchtet,<br />
hätten die Mindestlöhne keineswegs<br />
den notwendigen Strukturwandel<br />
behindert, Produktionsverlagerungen<br />
ins Ausland angestoßen oder den<br />
<strong>Bau</strong>preisanstieg beschleunigt. Stattdessen<br />
habe der tarifliche Mindestlohn<br />
der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft die<br />
dringend benötigte Atempause im<br />
Strukturwandel verschafft. Die Mindestlöhne<br />
hätten sich in der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
als effizientes Instrument zur<br />
Steuerung von Strukturanpassungsprozessen<br />
bewährt. Voraussetzung sei<br />
jedoch, dass die Einhaltung der Mindestlöhne<br />
streng kontrolliert und alle<br />
Formen der Schwarzarbeit konsequent<br />
bekämpft würden. Knipper: „Wir sollten<br />
in der <strong>Bau</strong>wirtschaft auch weiterhin<br />
auf allgemeinverbindlich erklärte<br />
Mindestlöhne setzen.“<br />
Mitgliedsbetriebe erhalten den Leitfaden<br />
zur Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
auf Anfrage bei der Geschäftsstelle<br />
(Frau Meier, Tel. 0681/3892524) oder<br />
im Internet unter www.bau-saar.de ><br />
Infocenter > Brennpunkte.<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
begrüsst<br />
von-der-Leyen-<br />
Vorstoss!<br />
Die saarländische <strong>Bau</strong>wirtschaft begrüßt<br />
den Vorstoß von Bundesarbeitsministerin<br />
Ursula von der Leyen, die<br />
Ein-Euro-Jobs einzuschränken. Allerdings<br />
geht dieser Vorstoß nicht weit<br />
genug: Wir fordern, dass sich gemeinnützige<br />
Unternehmen zukünftig nicht<br />
länger am <strong>Bau</strong>markt tummeln dürfen.
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 11<br />
Abschaffung der Ein-Euro-Jobs schon<br />
lange nötig<br />
Fakt ist: Gemeinnützige Unternehmen<br />
können wesentlich billiger ihre Leistungen<br />
anbieten, da die bei ihnen beschäftigten<br />
Arbeitnehmer in der Regel<br />
Empfänger von Arbeitslosengeld I<br />
oder II sind und lediglich einen Mehraufwand<br />
von einem Euro erhalten.<br />
Diese Unternehmen, meist Fort- und<br />
Weiterbildungseinrichtungen, bauen<br />
mittlerweile viele große <strong>Bau</strong>projekte,<br />
z. T. mit über 100 Beschäftigten. Die<br />
Wettbewerbsverzerrung ist offensichtlich:<br />
Diese Weiterbildungseinrichtungen<br />
zahlen lediglich ein Mehraufwandsentgelt<br />
von einem Euro, wogegen<br />
reguläre <strong>Bau</strong>unternehmen zumindest<br />
den geltenden Mindestlohn,<br />
meist aber den höheren Tariflohn bezahlen.<br />
Hinzu kommen für <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
die Beiträge für Urlaub, Altersvorsorge<br />
und Unfallversicherung.<br />
Damit haben sie im Wettbewerb mit<br />
den Fortbildungseinrichtungen keine<br />
Chancen mehr. Dass gemeinnützige<br />
Unternehmen darüber hinaus keinen<br />
bzw. nur den reduzierten Mehrwertsteuersatz<br />
für ihre Leistungen berechnen,<br />
kommt obendrein noch hinzu.<br />
Daher fordert die <strong>Bau</strong>wirtschaft, die<br />
Ein-Euro-Jobs komplett zu streichen<br />
und den betroffenen Menschen lieber<br />
in reguläre Arbeit zu vermitteln. Denn<br />
ihnen wird vorgegaukelt, sie würden<br />
auf diese Weise Anschluss an den ersten<br />
Arbeitsmarkt bekommen, was in<br />
der Regel aber nicht der Fall ist. Die<br />
jetzige Form der Ein-Euro-Jobs führt<br />
zur Verwerfungen auf dem Markt, verzerrt<br />
den Wettbewerb zulasten der<br />
Betriebe, die Arbeitnehmer regulär<br />
beschäftigen sowie Steuern und Sozialabgaben<br />
bezahlen. Zudem hat sich<br />
die Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />
grundlegend geändert. Viele Firmen<br />
suchen Arbeitskräfte, so dass sich die<br />
Arbeitsagentur auf die Vermittlung in<br />
den ersten Arbeitsmarkt konzentrieren<br />
sollte.<br />
Es macht keinen Sinn, mit Steuer-Milliarden<br />
gemeinnützige Unternehmen<br />
zu subventionieren, wenn diese anschließend<br />
ihre Dienstleistungen um<br />
ein vielfaches günstiger als reguläre<br />
Unternehmen auf den Markt bringen<br />
können. Auf diese Weise wird das reguläre<br />
Unternehmen gezwungen, mit<br />
seinen Steuern und Sozialabgaben seine<br />
eigene (Dumping-) Konkurrenz zu<br />
fördern. Damit muss Schluss sein!<br />
Schwarzbuch<br />
<strong>Bau</strong><br />
Das Deutsche <strong>Bau</strong>gewerbe legte Ende<br />
2010 erstmals ein Schwarzbuch <strong>Bau</strong><br />
vor. Damit soll verdeutlicht werden,<br />
welche Chancen Deutschland auf<br />
mehr produktive Arbeitsplätze, auf<br />
höhere Einnahmen des Gemeinwesens<br />
und damit auf mehr Wohlstand entgehen,<br />
wenn die politisch Verantwortlichen<br />
der volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />
der <strong>Bau</strong>branche weiterhin<br />
keine ausreichende Beachtung schenken.<br />
Als Branchenverband geht es dem<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> nicht nur um partikulare<br />
Interessen, sondern auch ums Allgemeinwohl.<br />
Eine Förderung des Wohnungsbaus<br />
bedeutet eben nicht nur<br />
vollere Auftragsbücher für einzelne<br />
<strong>Bau</strong>unternehmen, sondern auch moderne,<br />
barrierefreie und energetisch<br />
hochwertige Wohnungen für Mieter<br />
wie Eigennutzer. Gleichzeitig erhöht<br />
unser Gemeinwesen seine Einnahme<br />
aus der zurückfließenden Mehrwertsteuer,<br />
der Lohnsteuer und der Sozialabgaben.<br />
Ähnliches gilt für die öffentliche Infrastruktur:<br />
Moderne Schulen, Turnhallen,<br />
Schwimmbäder und andere öffentliche<br />
Gebäude kommen den Bürgern<br />
und Bürgerinnen des Landes zugute;<br />
der <strong>Bau</strong>, die Sanierung und Modernisierung<br />
dieser Gebäude kostet<br />
zwar, aber auch hier gibt es mit der<br />
Aktivierung privaten Kapitals für<br />
Deutschland Rückflüsse an den Staat<br />
und die Sozialkassen.<br />
Ziel aller politischen Anstrengungen<br />
muss es sein, qualifizierte und produk-<br />
Jahresbericht<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
2010<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Der Jahresbericht 2010 des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />
<strong>Saar</strong> ist erschienen. Er richtet sich erstmals<br />
am Kalenderjahr aus und stellt<br />
die Schwerpunkte der politischen Inhalte<br />
und Konzepte sowie der Verbandstätigkeit<br />
im Jahr 2010 dar. Für<br />
Interessenten steht er zum Download<br />
im Internet unter www.bau-saar.de<br />
bereit. Auf Anfrage senden wir Ihnen<br />
diesen auch gerne per Post zu (Frau<br />
Meier: Tel. 0681 3892524).<br />
tive Arbeitsplätze in unserem Land zu<br />
erhalten und neu zu schaffen. Dabei<br />
ist es Aufgabe der Politik die Rahmenbedingungen<br />
so zu gestalten, dass die<br />
Bürger im Lande in Realwerte investieren,<br />
Unternehmen sich hier entwickel<br />
und damit Arbeitsplätze entstehen.<br />
Das Schwarzbuch <strong>Bau</strong> zeigt auf, wo<br />
die gröbsten Verfehlungen liegen, wo<br />
am einfachsten der Hebel angesetzt<br />
werden kann und leistet somit einen<br />
Beitrag zur politischen Meinungsbildung.<br />
Die Abarbeitung dieser Verfehlungen<br />
ist für die <strong>Bau</strong>verbände politische<br />
Agenda 2011.<br />
Das Schwarzbuch liegt nun in überarbeiteter<br />
Form vor und kann entweder<br />
im Internet unter www.bau-saar.de ><br />
Brennpunkte > Schwarzbuch <strong>Bau</strong> runtergeladen<br />
oder direkt über den <strong>AGV</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> (Tel. 0681 3892524, Frau<br />
Meier) bezogen werden.<br />
11
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 12<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
Verhaltene Auftragseingänge<br />
bei gestiegenem<br />
Umsatz<br />
Konnte das <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
bundesweit bereits Anfang dieses Jahres<br />
von einem guten Jahresstart sprechen,<br />
so bereiten die guten Witterungsbedingungen<br />
erst seit Februar<br />
dem <strong>Saar</strong>land positive Werte bei Produktion,<br />
Umsatz, Auftragseingang<br />
und Beschäftigung. So wird auch lt.<br />
aktueller Umfrage des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
bei seinen Mitgliedsbetrieben die Geschäftslage<br />
im März besser eingestuft<br />
als noch im Februar. Erkennbare Zuwächse<br />
verzeichnet der Wohnungsbau,<br />
aber auch im Wirtschaftsbau und<br />
öffentlichen <strong>Bau</strong> wird die Lage allmählich<br />
wieder besser beurteilt.<br />
Die Nachfrage nach <strong>Bau</strong>leistungen hat<br />
im <strong>Saar</strong>land in den ersten beiden Monaten<br />
im Wohnungsbau um 25 % und<br />
im Wirtschaftsbau um 17,4 % im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum zugenommen.<br />
Die öffentliche Hand hingegen<br />
fuhr ihre Aufträge um 29,6 % zurück.<br />
Im Tiefbau gingen Aufträge über<br />
41,1 Mio. Euro (- 7,6 %) ein. Hier wirkten<br />
insbesondere die um 24 % reduzierten<br />
Bestellungen im Straßenbau<br />
negativ auf das Ergebnis. Im gewerblichen<br />
und industriellen Tiefbau blieb<br />
das Volumen um 2,7 % unter den Auftragswerten<br />
des Vorjahreszeitraums.<br />
Insgesamt konnte das saarländische<br />
<strong>Bau</strong>hauptgewerbe Aufträge im Umfang<br />
von 98,3 Mio. Euro entgegennehmen,<br />
was einem Auftragsplus von 0,8<br />
% gegenüber dem Vorjahreswert entspricht.<br />
Mit diesem Wert befindet sich<br />
das <strong>Saar</strong>land weiterhin im Bundesvergleich<br />
auf dem letzten Platz.<br />
Was den Umsatz anbelangt, so erzielte<br />
das saarländische <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
in den ersten beiden Monaten mit 100<br />
Mio. Euro einen um 10,2 % höheren<br />
Wert als im vergangenen Jahr. Im Tiefbau<br />
liefen die Geschäfte mit einem<br />
Umsatzplus von 47,6 % deutlich besser<br />
als im Hochbau. Dort blieb das Ergebnis<br />
noch um 4,8 % zurück. Trotz aller<br />
Euphorie liegt das <strong>Saar</strong>land auch hier<br />
im Bundesvegleich (+ 42 %) auf dem<br />
letzten Rang.<br />
12<br />
WIRTSCHAFT<br />
Einzig bei den Beschäftigtenzahlen<br />
konnte das <strong>Saar</strong>land (nach Niedersachsen)<br />
mit + 4,6 % bundesweit den 2.<br />
Rang bei den Zuwächsen belegen.<br />
Auf Bundesebene sieht es zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt noch positiver aus:<br />
Hier konnten – bis auf die Auftragseingänge<br />
im öffentlichen <strong>Bau</strong> – überall<br />
positive Vorzeichen vermeldet wer-<br />
den. So verzeichneten bei den Umsätzen<br />
der Wohnungsbau ein Rekordplus<br />
von 59 %, der Wirtschaftsbau beachtliche<br />
34,2 % und sogar der öffentliche<br />
<strong>Bau</strong> mit 34,8 % ein stattliches positives<br />
Ergebnis. Bei den Auftragseingängen<br />
war Triebfeder der Entwicklung wieder<br />
einmal der Wohnungsbau mit 33,4<br />
%, aber auch der Wirtschaftsbau sen-
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 13<br />
det mit einem Umsatzplus von 25,4 %<br />
positive Signale. Lediglich beim öffentlichen<br />
<strong>Bau</strong> setzt sich die schwache<br />
Entwicklung der Ordertätigkeit des<br />
zweiten Halbjahrs 2010 mit -20,6 %<br />
nahtlos fort.<br />
Erweiterung im<br />
KfW CO2-Gebäu desanierungsprogramm<br />
Die Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen<br />
bei Nichtwohngebäuden<br />
war bisher auf Schulen, Kindergärten<br />
und andere Gebäude der<br />
Kinder- und Jugendarbeit beschränkt.<br />
Zukünftig soll auch die energetische<br />
Sanierung von Rathäusern, Behindertenwerkstätten,<br />
Vereinsgebäuden,<br />
Theatern und weiteren Gebäuden von<br />
Kommunen und gemeinnützigen Organisationen<br />
(inkl. Kirchen) aus dem<br />
Programmbereich des CO2-Gebäudes anierungsprogramms finanzierbar<br />
sein.<br />
Die KfW rechnet damit, dass sich damit<br />
die Zahl der förderfähigen Gebäude<br />
im Nichtwohngebäudebereich verdoppeln<br />
wird. Die KfW Kreditzusagen<br />
haben in diesem Bereich im Jahr 2010<br />
bei 115 Mio. € gelegen.<br />
Abhängig von der Art des Vorhabens<br />
werden zinsgünstige Kreditmittel von<br />
max. 600 €/m2 (KfW Effizienzhaus 85),<br />
350 €/m2 (KfW Effizienzhaus 100)<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
bzw. 50 €/m2 (je Einzelmaßnahme)<br />
zur Verfügung gestellt. Die Laufzeit<br />
kann bis zu 30 Jahre, bei maximal 5 tilgungsfreien<br />
Anlaufjahren betragen.<br />
Die Zinsen werden für 10 Jahre festgeschrieben<br />
und während dieses Zeitraums<br />
vom Bund verbilligt.<br />
Der Kreditnehmer kann entscheiden,<br />
ob er eine Sanierung zum KfW Effizienzhaus<br />
85 (Energiebedarf des Gebäudes:<br />
max. 85 % des Höchstwerts<br />
für einen vergleichbaren Neubau),<br />
zum KfW Effizienzhaus 100 (Energiebedarf<br />
des Gebäudes muss dem<br />
Höchstwert eines vergleichbaren Neubaus<br />
entsprechen) oder Einzelmaßnahmen<br />
(z.B. Wärmedämmung, Heizungserneuerung)<br />
durchführt.<br />
Die Finanzierung erfolgt für Maßnahmen<br />
an Gebäuden, die vor dem<br />
01.01.1995 fertig gestellt wurden. Kredite<br />
sind jeweils bei der Hausbank des<br />
Investors zu beantragen<br />
Weitere <strong>Bau</strong>wirtschaftliche Infos<br />
unter<br />
www.bau-saar.de<br />
Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
im Internet<br />
Unter www.bau-saar.de informiert<br />
der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> übersichtlich<br />
und aktuell Presse, <strong>Bau</strong>herren,<br />
Aus- und Fortbildungswillige sowie<br />
die bauinteressierte Öffentlichkeit.<br />
Exklusiv für seine <strong>Mitglieder</strong> hält<br />
der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> im Intranet eine<br />
Vielzahl von Informationen bereit:<br />
● in der Infoline praktische Hilfestellungen<br />
aus den Bereichen Arbeits-,<br />
Sozial- und Tarifrecht,<br />
<strong>Bau</strong>- und Wirtschaftsrecht, Steuern,<br />
Technik etc.<br />
● Tarifverträge, Vertragsmuster<br />
● Schwarzarbeit<br />
● Auslandsbau<br />
● Betriebswirtschaft und Steuern<br />
● Informationen aus den einzelnen<br />
Fachgruppen und Innungen<br />
● Rahmenabkommen<br />
Mitgliedsbetriebe erhalten ihre Zugangsdaten<br />
in der Geschäftsstelle<br />
des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>.<br />
13
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 14<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
14<br />
SOZIALPOLITIK<br />
Tarifrunde 2011<br />
Die Verhandlungen der Zentralschlichtungsstelle<br />
sind am 14. April 2011 nach<br />
18-stündiger Verhandlungsdauer mit<br />
einem Schiedsspruch beendet worden.<br />
Der auf Vorschlag des Vorsitzenden<br />
der Zentralschlichtungsstelle, Bundesminister<br />
a. D. Wolfgang Clement, gefällte<br />
mehrheitliche Schiedsspruch ist<br />
sowohl mit den Stimmen der Arbeitgeberseite<br />
als auch mit den Stimmen<br />
der Arbeitnehmerseite gefällt worden.<br />
Nach Ablauf der Erklärungsfrist für die<br />
Annahme oder Ablehnung des<br />
Schiedsspruches vom 14. April 2011<br />
hat sich für die Annahme des Schiedsspruchs<br />
bei den <strong>Bau</strong>verbänden eine<br />
Mehrheit ergeben. Die Zustimmungsquote<br />
liegt bei 92,0 % der möglichen<br />
Stimmen. Das <strong>Saar</strong>land hat nach einer<br />
Umfrage in seinen Verbandsgremien<br />
seine Zustimmung erklärt. Die Bundestarifkommission<br />
der Industriegewerkschaft<br />
<strong>Bau</strong>en-Agrar-Umwelt hat dem<br />
Schiedsspruch in einer Sitzung am 26.<br />
April 2011 zugestimmt. Gegenüber<br />
dem Vorsitzenden der Zentralschlichtungsstelle<br />
für das <strong>Bau</strong>gewerbe,<br />
Bundesminister a.D. Wolfgang Clement,<br />
ist daher durch alle drei Tarifvertragsparteien<br />
die Annahme des<br />
Schiedsspruches erklärt worden. Somit<br />
gilt die Tarifrunde als abgeschlossen.<br />
Tarifbroschüren mit den einschlägigen<br />
Tarifverträgen erhalten die<br />
<strong>Mitglieder</strong> des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> in den<br />
nächsten Tagen.
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 15<br />
15
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 16<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
Normen und<br />
Normen-Entwürfe<br />
Der Normenausschuss <strong>Bau</strong>wesen hat<br />
die nachstehenden Normen und Normenentwürfe<br />
aus dem Bereich <strong>Bau</strong>wesen<br />
veröffentlicht:<br />
DIN EN 1996-1-2:2011-04<br />
Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion<br />
von Mauerwerksbauten – Teil 1 –<br />
2 : Allgemeine Regeln- Tragwerksbemessung<br />
für den Brandfall; Deutsche<br />
Fassung EN 1996-1-2:2005 + AC:2010<br />
DIN 18123:2011-04<br />
<strong>Bau</strong>grund, Untersuchung von Bodenproben<br />
– Bestimmung der Korngrößenverteilung<br />
DIN 18125-2:2011-03<br />
<strong>Bau</strong>grund, Untersuchung von Bodenproben<br />
– Bestimmung der Dichte des<br />
Bodens – Teil 2: Feldversuche<br />
DIN 18137-2:2011-04<br />
<strong>Bau</strong>grund, Untersuchung von Bodenproben<br />
– Bestimmung der Scherfestigkeit<br />
– Teil 2: Triaxialversuch<br />
DIN 18195 Beiblatt 1:2011-03<br />
<strong>Bau</strong>werksabdichtungen – Beiblatt 1:<br />
Beispiele für die Anordnung der Abdichtung<br />
16<br />
DIN 18197:2011-04<br />
Abdichten von Fugen in Beton mit Fugenbändern<br />
TECHNIK Bekanntmachungen<br />
DIN 1045-100 (Entwurf):2011-04<br />
Bemessung und Konstruktion von<br />
Stahlbeton – und Spannbetontragwerken<br />
– Teil 100: Ziegeldecken<br />
DIN EN 1090-2/A1:2011-03 (Entwurf)<br />
Ausführung von Stahltragwerken und<br />
Aluminiumtragwerken – Teil 2: Technische<br />
Regeln für die Ausführung von<br />
Stahltragwerken; Deutsche Fassung<br />
EN 1990-2:2008/FprA1:2011<br />
DIN EN 13224:2011-04 (Entwurf)<br />
Betonfertigteile – Deckenplatten mit<br />
Stegen; Deutsche Fassung FprEN<br />
13224:2011<br />
DIN EN 14080:2011-01 (Entwurf)<br />
Holzbauwerke – Brettschichtholz und<br />
Balkenschichtholz – Anforderungen;<br />
Deutsche Fassung prEN 14080:2011<br />
DIN EN 14732:2011-01<br />
Holzbauwerke – Vorgefertigte Wand-,<br />
Decken- und Dachelemente – Anforderungen;<br />
Deutsche Fassung prEN<br />
14732:2011<br />
DIN 18195-1/A1:2011-02 (Entwurf)<br />
<strong>Bau</strong>werksabdichtungen – Teil 1:<br />
Grundsätze, Definitionen, Zuordnung<br />
der Abdichtungsarten; Änderung A1<br />
DIN 18195-3/A1-2011-02 (Entwurf)<br />
Neue EU-<strong>Bau</strong>produktenverordnung<br />
Die neue EU-<strong>Bau</strong>produktenverordnung<br />
(<strong>Bau</strong>PVo, Verordnung EU<br />
305/2011) wurde am 04.04.2011 im Europäischen<br />
Amtsblatt veröffentlicht.<br />
Sie löst die <strong>Bau</strong>produktenrichtlinie<br />
(Richtlinie 89/106/EWG) ab, die bisher<br />
Grundlage für die CE-Kennzeichnung<br />
ist.<br />
Die Verordnung ist zum 24.04.2011 in<br />
Kraft getreten. Die für Hersteller wesentlichen<br />
Artikel werden aber erst ab<br />
dem 01.07.2013 verbindlich. Der Gesetzgeber<br />
hat diese lange Übergangsfrist<br />
bis zum Vollzug der Änderungen<br />
gesetzt, um den Herstellern genügend<br />
Zeit für die notwendigen Anpassungen<br />
zu geben. Bis zum 01.07.2013 gilt<br />
die bisherige <strong>Bau</strong>produktenrichtlinie<br />
weiter, sodass die bis dahin bekannten<br />
Grundsätze zur CE-Kennzeichnung bestehen<br />
bleiben.<br />
Bei der neuen Regelung handelt es<br />
sich um eine Verordnung, die in allen<br />
EU-Mitgliedsländern unmittelbar gilt,<br />
während die bisherige <strong>Bau</strong>produktenrichtlinie<br />
erst nach einer Umsetzung<br />
durch nationale Gesetze anwendbar<br />
war. Dadurch wird erreicht, dass es keine<br />
unterschiedlichen nationalen Regelungen<br />
bei der CE-Kennzeichnung<br />
mehr gibt und diese zukünftig europaweit<br />
nach einheitlichen Maßstäben<br />
erfolgt.<br />
Im Vergleich zur <strong>Bau</strong>produktenrichtlinie<br />
gibt es in der neuen <strong>Bau</strong>produktenverordnung<br />
u. a. folgende Abweichungen:<br />
● Eine "Leistungserklärung" wird verpflichtend<br />
als Beschreibung der zugesicherten<br />
Eigenschaft eingeführt.<br />
Sie ist Voraussetzung für die CE-<br />
Kennzeichnung.<br />
● Das CE-Kennzeichen muss über den<br />
Hersteller und dessen Anschrift informieren.<br />
● Die Pflichten von Herstellern, Importeuren<br />
und Händlern werden<br />
explizit festgelegt.<br />
● "Marktüberwachungsbehörden",<br />
die prüfen, ob das <strong>Bau</strong>produkt den<br />
Anforderungen der <strong>Bau</strong>produktenverordnung<br />
erfüllt, erhalten mehr<br />
Rechte und Durchgriffsmöglichkeiten.
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 17<br />
Veränderungen in<br />
der Handwerksrolle<br />
Die Handwerkskammer des <strong>Saar</strong>landes gibt für den Monat<br />
Januar, Februar, März, April 2011 folgende Veränderungen<br />
bekannt:<br />
Eintragungen und Löschungen<br />
in der Anlage A<br />
Eintragungen<br />
Manfred Zapp<br />
Stuckateur, Fliesenleger, Schützenbergstraße 10, 66663 Merzig<br />
Francesco Notarrigo<br />
Stuckateurmeister, Im Altseiterstal 84, 66538 Neunkirchen<br />
Muersel Kulekaya<br />
Straßenbauer, Auf der Schwann 22, 66629 Freisen<br />
Danny Kostka<br />
Maler und Lackierer, Stuckateur, Leitzweilerstraße 8, 66636 Tholey<br />
<strong>Bau</strong>besa GmbH<br />
Stuckateur, Marktplatz 1, 66706 Perl<br />
Detlef Coen und Thilo Coen GdbR<br />
Stuckateur, Hauptstraße 4, 66557 Illingen<br />
Frank Müller GmbH & Co. KG<br />
Straßenbauer, <strong>Saar</strong>-Pfalz-Park 216 A, 66450 Bexbach<br />
Lothar Huble<br />
Brunnenbauer, Lebacher Str. 4 / CCFA, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Lemoba GmbH & Co. KG<br />
Straßenbauer, Ottweilerstr. 52, 66557 Illingen<br />
MBCouleur <strong>Bau</strong> und <strong>Bau</strong>tenschutz UG<br />
Stuckateur, Zum Füllerwald 4, 66663 Merzig<br />
MiBo Industrieservice & Gebäudemanagement GmbH & Co. KG<br />
Malerbetrieb, Mühlenstr. 72 A, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Uwe Stein<br />
Maurer und Betonbauer, Dekan-Albrecht-Str. 20, 66440 Blieskastel<br />
Ralf Stillenmunkes<br />
Dachdecker, Martin-Weiler-Str. 4, 66625 Nohfelden<br />
Sven Altmann<br />
Maurer und Betonbauer, Tulpenweg 2, 66606 St. Wendel<br />
Hakan Bozdag<br />
Stuckateur/ Maurer, Nordring 72, 66333 Völklingen<br />
Dieter Thomas Bölter<br />
Maurer und Betonbauer, Am Torhaus 23, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Antonino Buscemi<br />
Maurer und Betonbauer, Dr.-Plaßmann-Str. 13, 66346 Püttlingen<br />
Bernhard Hahn<br />
Maurer und Betonbauer<br />
Blandine-Merten-Str. 21, 66702 Beckingen<br />
Eduard Hermann,<br />
Maurer und Betonbauer, Zum Wasserturm 8, 66839 Schmelz<br />
HTS Schwarz UG<br />
Maurer und Betonbauer, Lauternweg 49, 66806 Ensdorf<br />
Manfred Lang<br />
Straßenbauer, Bruchwiesstr. 7, 66578 Schiffweiler<br />
Manfred Zapp und Michael Bock GdbR<br />
Stuckateur, Schützenbergstr. 10, 66663 Merzig<br />
Michael Hahn und Patrick Loth GmbH<br />
Dachdecker, Eichenweg 5, 66620 Nonnweiler<br />
Fadil Nicklis<br />
Stuckateur, Illinger Str. 84, 66265 Heusweiler<br />
Horst Olschewski<br />
Maurer- und Betonbauermeister<br />
Rübengarten 46, 66701 Beckingen<br />
Andreas Trampert<br />
Zimmerermeister, Steinstr. 37, 66687 Wadern<br />
Umberto Calcagno und Maurizio Ghamo GdbR<br />
Maurer und Betonbauer, Bahnhofstr. 17, 66359 Bous<br />
Vasile Dumitru, Constantin Popa,<br />
Marcel Dumitru, und Christian Alexandru Nicolau Jurca GdbR<br />
Maurer und Betonbauer, Rosenstr. 2, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Zimmer Stukkateurbetrieb UG<br />
Stuckateur, Ziegelhütter Str. 40, 66292 Riegelsberg<br />
Zimmerei-Bedachungen Michael Heitz UG<br />
Zimmerer/Dachdecker, Differter Str. 59, 66802 Überherrn<br />
Löschungen<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
EBS – Technik GmbH<br />
Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker, Stuckateur, Maler<br />
und Lackierer, Rathausstraße 75, 66333 Völklingen<br />
Umberto Calcagno, Maurizio Ghamo und Norbert Biermann BG<br />
Maurer und Betonbauer, Bahnhofstraße 17, 66359 Bous<br />
Stefan Bambach<br />
Maurer und Betonbauer, Am Hirschberg 7a, 66539 Neunkirchen<br />
Reinhold Schmitt<br />
Maurer und Betonbauer, Bachtalstraße 218, 66773 Schwalbach<br />
Michael Cappel<br />
Maurer und Betonbauer, Rotherd 3, 66780 Rehlingen-Siersburg<br />
Stephan Kruber<br />
Stuckateur, Rödelbacherstraße 30, 66265 Heusweiler<br />
Hochbau Brabänder GmbH<br />
Maurer und Betonbauer, Mittelbacher Straße 5, 66440 Blieskastel<br />
H. Ruloff GmbH<br />
Stuckateur, Auf der Hohl 41, 66571 Eppelborn<br />
Giuseppe La Delia GmbH<br />
Stuckateur, Zum Rauenhübel 70, 66333 Völklingen<br />
Mirko Brkic<br />
Stuckateur, Mühlenstraße 37, 66606 St. Wendel<br />
bama <strong>Bau</strong>sanierungen e.K.<br />
Maurer und Betonbauer, Maler und Lackierer<br />
Provinzialstraße 15, 66126 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Blumental GmbH<br />
Maurer und Betonbauer, Am Marktplatz 1, 66706 Perl<br />
Christian Spreuer<br />
Maurer- und Betonbauermeister<br />
Spichererbergstr. 27, 66119 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Christoph Warken<br />
Maurer- und Betonbauermeister, St.-Georg-Str. 20, 66663 Merzig<br />
Eduard Hermann und Eugen Klein GbdR<br />
Maurer und Betonbauer, Zum Wasserturm 8, 66839 Schmelz<br />
Siegfried Peters<br />
Stuckateur, Maler, Tenschstr. 3, 66564 Ottweiler<br />
Solarkraftwerk S.á.r.l. et Cie. S.c.s<br />
Dachdecker, Kanalstr. 2, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Patrick Weber<br />
Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Stuckateur<br />
Türkenstr. 3, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Bölter <strong>Bau</strong> GmbH<br />
Maurer und Betonbauer<br />
Großherzog-Friedrich-Str. 70, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Gesellschaft für Hochdruckinjektion und<br />
Tiefbau sowie zur Bergschadenssicherung<br />
Straßenbauer, Hermannstr. 44, 66557 Illingen<br />
Karl-Heinz Zimmer<br />
Dachdeckermeister, Brückenstr. 63, 66557 Illingen<br />
Marco Laub<br />
Stuckateur, Dorfstr. 40a, 66589 Merchweiler<br />
Michael Daniel Heitz<br />
Zimmerer, Dachdecker, Langwiesstr. 29, 66802 Überherrn<br />
Peter Jungblut und Peter Thiry BG<br />
Maler, Stuckateur, Dompstr. 11 b, 66571 Eppelborn<br />
Schneider Innenausbau GmbH<br />
Maurer und Betonbauer, Stuckateur<br />
Stummstr. 24, 66763 Dillingen<br />
Manfred Zapp<br />
Stuckateur, Fliesenleger, Schützenberstr. 10, 66663 Merzig<br />
Eintragungen und Löschungen<br />
in der Anlage B<br />
(Fliesen-, Platten- und Mosaikleger)<br />
Eintragungen<br />
Oliver Wirtz<br />
Mühlenstraße 74, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Zahid Smajic<br />
Hofstraße 9a, 66299 Friedrichsthal<br />
Udo Setz<br />
Cochemer Straße 16, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Traian Scurtu<br />
Felsberger Straße 16, 66798 Wallerfangen<br />
17
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 18<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
Arnd Schmidt<br />
Professor-Hirschmann-Straße 29, 66346 Püttlingen<br />
Markus Rizzo<br />
Wilhelmstraße 12, 66346 Püttlingen<br />
Christian Meyer<br />
Hohlstraße 7, 66557 Illingen<br />
Raphael Mason<br />
Am Kniebrecher 13, 66606 St. Wendel<br />
Käthi Müller, Toni Hoffmann und Daniel Müller GdbR<br />
Hauptstraße 87 a, 66640 Namborn<br />
Costel Ioncea<br />
Zur Moselbrücke 2, 66706 Perl<br />
Jörg Mathias Enderle<br />
Am Schwalbacher Berg 4, 66806 Ensdorf<br />
Ioan Cornea<br />
Felsberger Straße 16, 66798 Wallerfangen<br />
Heiko Angel<br />
Winterbacher Straße 33, 66606 St. Wendel<br />
Mario Schraut<br />
Margarethenstr. 17 a, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Benjamin Schmidt<br />
Am Lohberg 34, 66292 Riegelsberg<br />
Tomasz Sapeta<br />
Haldystr. 2, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Danilo Rizzo<br />
Herrenstr. 3, 66583 Spiesen-Elversberg<br />
Michael Schäfer und Jens Schäfer GdbR<br />
Werner-von-Siemens-Str. 32 a, 66793 <strong>Saar</strong>wellingen<br />
Peter Loth<br />
Johannisstr. 5, 66620 Nonnweiler<br />
Karol Michael Kulesza<br />
Brebacher Landstr. 11, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Andreas Hilger<br />
Am Taffingsweiher 5, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Roberto Bifarella<br />
Bärenbergstr. 20, 66346 Püttlingen<br />
Lucian-Ioan Balc<br />
Trifelsstr. 11, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Tacet Arslantürk<br />
Kirchbergstr. 6, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Ireneusz Szewczyk<br />
<strong>Saar</strong>uferstr. 13, 66117 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Frank Werron<br />
Sprenger Str. 33, 66346 Püttlingen<br />
Stephan Beck<br />
Sandbergstr. 11, 66571 Eppelborn<br />
Jörg Böshaar<br />
Schützenhausweg 8, 66538 Neunkirchen<br />
Fiona Braun<br />
An der Ziegelhütte 28, 66540 Neunkirchen<br />
Imadettin Cakar<br />
Bergstr. 72, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Antonio De Fazio<br />
Aschbachring 2 c, 66127 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Günter Rödel und Philippe Muck GdbR<br />
Kapellenstr. 72, 66399 Mandelbachtal<br />
Fehrim Jusufi<br />
Meerwiesertalweg 14, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Florian Mees<br />
In der Lach 2, 66540 Neunkirchen<br />
Markus Mohr<br />
Friedhofstr. 11 A, 66706 Perl<br />
Gheorghe Moldovan<br />
Trifelsstr. 11, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Krystian Ostrowski<br />
<strong>Saar</strong>uferstr. 13, 66117 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Stefan Reiter<br />
Nikolausstr. 63, 66701 Beckingen<br />
Christoph Rodenmayer<br />
Wolfskaulstr. 34, 66292 Riegelsberg<br />
Anja Schaumlöffel<br />
Schulstr. 6, 66352 Großrosseln<br />
Christian Schirmbeck<br />
Birkenweg 5, 66663 Merzig<br />
Hans-Jürgen Schubach<br />
Lehmkaulweg 1, 66540 Neunkirchen<br />
Benjamin Supp<br />
Im Allenkorn 3, 66440 Blieskastel<br />
18<br />
Löschungen<br />
Ferkan Serifoski<br />
Schillstraße 21, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Thomas Rohr<br />
Norduferstraße 1, 66538 Neunkirchen<br />
Francesco Palumbo<br />
Auf der Adt 10, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />
MSB Planung + <strong>Bau</strong> UG (haftungsbeschränkt)<br />
Thorner Straße 8, 66299 Friedrichsthal<br />
Marcin Krupa<br />
An der Holzmühler Brücke 2a, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Nesret Bricor<br />
Bocksberg 5, 66693 Mettlach<br />
Pawel Baszak<br />
Bahnhofstraße 98, 66706 Perl<br />
Alexander Krutikow<br />
Am Mühlenberg 30, 66646 Marpingen<br />
Asma Aloussi-Bichri<br />
Lebacher Str. 28, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Krystian Mariusz Burza<br />
<strong>Saar</strong>str. 8 A, 66424 Homburg<br />
Ahmet Corapeli<br />
Trierer Str. 38, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Nicola Cosmano<br />
Beethovenstr. 36, 66540 Neunkirchen<br />
Patrick Ottmar Hartmann<br />
Am Alten Tal 2, 66386 St. Ingbert<br />
IMHEPI LIMITED, Zweigniederlassung <strong>Saar</strong>brücken<br />
Schenkelbergstr. 1a, 66119 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Armando Livia<br />
Wattweilerstr. 12, 66440 Blieskastel<br />
Salvatore Nicosia<br />
Hülzweilerstr. 93, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Oliver Wirtz und Matthias Müller GdbR<br />
Mühlenstr. 74, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Thomas Schröck<br />
Hermannstr. 69, 66557 Illingen<br />
Mary Schumacher<br />
Im Hof 8, 66564 Ottweiler<br />
Susanne Bleyer<br />
Kaiserstr. 249, 66386 St. Ingbert<br />
Haci Cakir<br />
Zweibrücker Str. 4, 66538 Neunkirchen<br />
Geistkircher <strong>Bau</strong>betreuungs- und Renovierungsgesellschaft mbH<br />
Geistkircher Hof 1, 66386 St. Ingbert<br />
HACO Gebäudemanagement GmbH<br />
Pfählerstr. 58, 66128 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Christian Lang<br />
Reimsbacher Str. 77, 66701 Beckingen<br />
Marek Nawrat<br />
Fliederstr. 12, 66424 Homburg<br />
Ugur Okatar<br />
Zum Wiesenhof 1a, 66663 Merzig<br />
Reinhard Müller<br />
Waldstr. 54, 66292 Riegelsberg<br />
Marek Salek<br />
Kleinottweilerstr. 16, 66450 Bexbach<br />
Thomas Schaumlöffel<br />
Schulstr. 6, 66352 Großrosseln<br />
Walter Scholl<br />
Roschbergstr. 14, 66839 Schmelz<br />
Waldemar Peter Jankowski<br />
Talweg 37, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />
WeKo Kermik Ltd. & Co. KG<br />
St.-Martin-Str. 19, 66453 Gersheim<br />
b auanzeiger<br />
<strong>Saar</strong>pfalz-Kreis<br />
Ruth und Michael Weiland<br />
Zum Allenberg 8, 66399 Mandelbachtal<br />
Freigestelltes Vorhaben nach § 63 LBO<br />
<strong>Bau</strong> einer Garage<br />
Pia Bender<br />
Neubergstr. 1, 67229 Gersolsheim<br />
Errichtung einer Werbeanlage i.S.d. § 61 Abs. 2 Nr.6 LBO<br />
In der Lebacher Straße in <strong>Saar</strong>louis<br />
Ursula und Peter Bartonicek<br />
Mozartstr. 7, 66763 Dillingen<br />
Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Garage<br />
Merzig-Wadern<br />
Andreas Schuhmacher<br />
Keltenstraße 13, 66780 Rehlingen-Siersburg<br />
Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Garage im UG
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 19
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 20<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
20<br />
Entwicklung der <strong>Bau</strong>materialpreise<br />
DIE SCHIEDS- UND SCHLICHTUNGSSTELLE<br />
DER SAARLÄNDISCHEN BAUWIRTSCHAFT<br />
UNTER WWW.BAU-SAAR.DE
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 21<br />
Mantelverordnung zu Grundwasser,<br />
Ersatzbaustoffen sowie<br />
Boden und Altlasten<br />
Das Bundesministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
(BMU) hat den Entwurf einer Verordnung<br />
(sog. Mantelverordnung) zur<br />
Festlegung von Anforderungen für<br />
das Einbringen oder das Einleiten von<br />
Stoffen in das Grundwasser, an den<br />
Einbau von Ersatzbaustoffen und für<br />
die Verwendung von Boden und bodenähnlichem<br />
Material vorgelegt.<br />
Wesentlicher Inhalt der Mantelverordnung<br />
ist gemäß Artikel 1 die Änderung<br />
der Grundwasserverordnung.<br />
Diese sieht die Verrechtlichung des so<br />
genannten Geringfügigkeitsschwellenkonzeptes<br />
(GFS-Konzept) vor und<br />
legt dafür die Prüfwerte fest.<br />
Artikel 2 der Mantelverordnung ent-<br />
hält die neue Ersatzbaustoffverordnung.<br />
Diese regelt aufbauend auf den<br />
Prüfwerten der Grundwasserverordnung,<br />
unter welchen Voraussetzungen<br />
mineralische Ersatzbaustoffe in technischen<br />
<strong>Bau</strong>werken eingesetzt werden<br />
können, ohne dass hierfür eine wasserrechtliche<br />
Erlaubnis nötig wäre. Des<br />
Weiteren werden in der Ersatzbaustoffverordnung<br />
die Eignungsnachweise<br />
und die Güteüberwachung für<br />
mineralische Recycling-<strong>Bau</strong>stoffe geregelt.<br />
Artikel 3 der Mantelverordnung beinhaltet<br />
die Novelle der Bundes-Bodenschutz-<br />
und Altlastenverordnung. Hier<br />
wird geregelt, unter welchen Voraussetzungen<br />
Boden und sonstige Materi-<br />
Zeitraum<br />
Index (ohne MwSt.)<br />
2005 = 100<br />
JD 1993 90,6 2,8 2,8 95,4 2,8 2,8<br />
JD 1994 91,1 0,6 0,6 95,9 0,6 0,6<br />
JD 1995 92,5 1,5 1,5 97,4 1,5 1,5<br />
JD 1996 93,4 1,0 1,0 98,3 1,0 1,0<br />
JD 1997 93,4 0,0 0,0 98,3 0,0 0,0<br />
JD 1998 93,5 0,1 0,1 98,4 0,1 0,1<br />
JD 1999 94,6 1,2 1,2 99,6 1,2 1,2<br />
JD 2000 95,0 0,4 0,4 100,0 0,4 0,4<br />
JD 2001 95,9 0,9 0,9 100,9 0,9 0,9<br />
JD 2002 96,7 0,8 0,8 101,8 0,8 0,8<br />
JD 2003 96,5 -0,2 -0,2 101,6 -0,2 -0,2<br />
JD 2004 97,6 1,1 1,1 102,7 1,1 1,1<br />
JD 2005 100,0 2,5 2,5 105,3 2,5 2,5<br />
JD 2006 101,4 1,4 1,4 106,7 1,4 1,4<br />
JD 2007 102,8 1,4 1,4 108,2 1,4 1,4<br />
JD 2008 105,4 2,5 2,5 110,9 2,5 2,5<br />
JD 2009 108,8 3,2 3,2 114,5 3,2 3,2<br />
JD 2010 109,7 0,8 0,8 115,5 0,8 0,8<br />
1) zum<br />
Vorjahr<br />
zur Vorperiode<br />
BGL 2007<br />
2000 = 1002) <strong>Bau</strong>maschinenpreise<br />
Das Statistische Bundesamt hat den Bestand der Erzeugerpreisindizes auf<br />
ein neues Wägungsschema und ein neues Basisjahr (2005=100) umgestellt.<br />
Die Daten auf Basis 2000=100 werden ab 2009 mit Hilfe eines Umrechnungsschlüssels<br />
berechnet. Da sich (im Rahmen der Umstellung) die Zusammensetzung<br />
des Warenkorbs und die Wägungsanteile geändert haben,<br />
sind die neuen Werte auf Basis 2000=100 ab Januar 2009 mit den<br />
Werten der gleichen Zeitreihe bis 2008 nur bedingt vergleichbar.<br />
Maschinen für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
in %<br />
in %<br />
zum<br />
Vorjahr<br />
zur Vorperiode<br />
2011<br />
Januar 110,9 2,0 0,8 116,7 2,0 0,8<br />
Februar 111,1 1,4 0,2 116,9 1,4 0,2<br />
März 111,0 1,4 -0,1 116,8 1,4 -0,1<br />
1) Werte nach neuer Systematik des Statistischen Bundesamtes mit Basisjahr 2005 = 100<br />
2) Bis 2008 Werte der BGL 2007 nach alter Systematik 2000 = 100, ab 2009 Werte nach neuer Systematik mit<br />
Umrechnung von Basis 2005 = 100 auf Basis 2000 = 100 (Basisjahr der <strong>Bau</strong>geräteliste): Index 2005 = 100<br />
dividiert durch 0,95005 bzw. multipliziert mit 1,05257<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 2<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
alien im Landschaftsbau ohne eine zusätzliche<br />
wasserrechtliche Erlaubnis<br />
verwendet werden können. Hiermit ist<br />
auch der Rechtsprechung zur Verfüllung<br />
von Abgrabungen, Tongruben<br />
etc. Rechnung getragen worden.<br />
Grundsätzlich ist eine bundeseinheitliche<br />
Regelung der Verwendung von<br />
mineralischen Recycling-<strong>Bau</strong>stoffen<br />
sowie von Boden und sonstigem Material<br />
im Landschaftsbau eigentlich zu<br />
begrüßen. Allerdings ist aufgrund der<br />
Art der Festsetzung der Prüfwerte eine<br />
massive Einschränkung des <strong>Bau</strong>stoff-Recyclings<br />
und damit eine Abkehr<br />
vom Gedanken der Kreislaufwirtschaft<br />
zu befürchten.<br />
Ausdehnung<br />
der Mautpflicht<br />
für Lkw<br />
Nachdem der Bundestag eine Ausdehnung<br />
der Mautpflicht beschlossen hat,<br />
müssen schwere Nutzfahrzeuge ab 12<br />
t, die ausschließlich für den Güterkraftverkehr<br />
eingesetzt werden, auf<br />
bestimmten vierstreifigen Bundesstraßen<br />
bald Maut zahlen. Betroffen sind<br />
Fernstraßen mit einer Länge von insgesamt<br />
1.000 km. Insgesamt sind 80<br />
autobahnangrenzende Strecken erfasst.<br />
Weil die betroffenen Abschnitte von<br />
rund 2.000 auf 1.000 km reduziert<br />
wurden, fällt die Ausdehnung der<br />
Mautpflicht deutlich geringer aus als<br />
ursprünglich vorgesehen. Grund für<br />
die Reduzierung waren u.a. die Bedenken<br />
von Bundesländern, dass bei<br />
einer umfangreicheren Ausweitung<br />
der Mautpflicht die Lkw von Bundesauf<br />
Landstraßen ausweichen könnten.<br />
Die Reduzierung beziffert in ihrem<br />
Entwurf die Mehreinnahmen durch<br />
die Ausweitung der Mautpflicht auf<br />
100 Mio. EURO jährlich. Die zusätzlichen<br />
Einnahmen sollen ausschließlich<br />
für die Straßeninvestitionen verwendet<br />
werden.<br />
21
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 22<br />
22
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 23<br />
23
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 24<br />
Recht<br />
24<br />
ARBEITSRECHT<br />
A KTUELLE<br />
R ECHTSPRECHUNG<br />
1. Verdachtskündigung und strafrechtliche<br />
Bewertung<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 25.11.2010<br />
Az: 2 AZR 801/09<br />
Im vorliegenden Fall wurde ein Mitarbeiter<br />
wegen des Verdachts der Unterschlagung<br />
fristlos gekündigt. Gegen<br />
diese fristlose Kündigung hat der Arbeitnehmer<br />
Kündigungsschutzklage<br />
erhoben. Ebenfalls wurde ein Strafverfahren<br />
gegen den Arbeitnehmer eingeleitet.<br />
In der bisherigen Praxis haben<br />
die Arbeitsgerichte die Kündigungsschutzverfahren<br />
ausgesetzt und<br />
den Ausgang des Strafverfahrens abgewartet.<br />
Erst wenn der Arbeitnehmer<br />
rechtskräftig verurteilt wurde, hat das<br />
Arbeitsgericht entschieden, ob die<br />
fristlose Kündigung gerechtfertigt ist.<br />
Dieser Vorgehensweise hat das<br />
Bundesarbeitsgericht einen Riegel vorgeschoben.<br />
Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden,<br />
dass für die kündigungsrechtliche<br />
Beurteilung einer Pflichtverletzung<br />
die strafrechtliche Bewertung nicht<br />
maßgebend ist. Entscheidend sind der<br />
Verstoß gegen vertragliche Hauptoder<br />
Nebenpflichten und der mit ihm<br />
verbundene Vertrauensbruch. Das Gericht<br />
hat weiter ausgeführt, dass regelmäßig<br />
keine Rechtfertigung für die<br />
Aussetzung eines Kündigungsschutzprozesses<br />
bis zur rechtskräftigen Erle-<br />
digung eines Strafverfahrens, in dem<br />
der Kündigungsvorwurf unter dem<br />
Gesichtspunkt des Strafrechts geprüft<br />
wird, besteht. Besonders weil die Aussetzung<br />
für die Arbeitgeberseite ein<br />
erhebliches finanzielles Risiko bedeute,<br />
sei eine Verzögerung des Kündigungsschutzprozesses<br />
nicht hinzunehmen.<br />
2. Haftungsgrenze bei grob<br />
fahrlässigem Verhalten<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 28.10.2010<br />
Az.: 8 AZR 418/09<br />
Im vorliegenden Fall hatte eine Reinigungskraft,<br />
die ein monatliches Gehalt<br />
von 320,- Euro brutto bezieht, in einer<br />
Arztpraxis ein medizinisches Gerät beschädigt,<br />
indem sie grob fahrlässig einen<br />
Notausknopf betätigte. Aufgrund<br />
der Stromunterbrechung entstand an<br />
dem medizinischen Gerät ein Schaden<br />
von rund 50.000 Euro.<br />
Diesen Schaden wollte der Arbeitgeber<br />
von der Reinigungskraft ersetzt<br />
haben.<br />
Das Bundesarbeitsgericht hat festgestellt,<br />
dass dem Arbeitgeber grundsätzlich<br />
ein Schadensersatzanspruch<br />
zusteht. Das Bundesarbeitsgericht hat<br />
die Haftung der Arbeitnehmerin allerdings<br />
auf ein Jahresgehalt (3.840 Euro)<br />
begrenzt.<br />
Das BAG hat in seinem Urteil klargestellt,<br />
dass auch bei grober Fahrlässigkeit<br />
Haftungserleichterung, die von einer<br />
Abwägung im Einzelfall abhängig<br />
sind, in Betracht kommen. In die Erwägung<br />
ist der Grad des Verschuldens mit<br />
einzubeziehen. Insoweit kann eine besonders<br />
grobe Missachtung von Sorgfaltspflichten<br />
eine Rolle spielen. Je-<br />
doch seien Haftungserleichterungen<br />
auch bei „gröbster“ Fahrlässigkeit<br />
nicht grundsätzlich ausgeschlossen.<br />
Wie in vielen Fällen hat das Bundesarbeitsgericht<br />
noch einmal darauf verwiesen,<br />
dass die Frage der Haftung<br />
von Arbeitnehmern bei grob fahrlässiger<br />
Handlungsweise immer einer Einzelfallabwägung<br />
bedarf.<br />
3. Generalunternehmerhaftung bei<br />
Insolvenz des Nachunternehmers<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 8. Dezember 2010<br />
Az.: 5 AZR 111/10<br />
Der Mindestlohnanspruch eines bei einem<br />
Nachunternehmer beschäftigten<br />
Arbeitnehmers gegen den Hauptunternehmer<br />
nach § 1 AEntG geht<br />
nicht auf die Bundesagentur für Arbeit<br />
über.<br />
Mitarbeitern eines insolventen Nachunternehmers<br />
wurde Insolvenzgeld<br />
gezahlt. Die Klage der Bundesagentur<br />
für Arbeit hat einen <strong>Bau</strong>unternehmer<br />
als Hauptunternehmer wegen der Leistung<br />
dieses Insolvenzgelds in Anspruch<br />
genommen. Das Bundesarbeitsgericht<br />
hat in diesem und vergleichbaren<br />
Fällen die Klage der Bundesagentur<br />
für Arbeit für unbegründet gehalten.<br />
Das Bundesarbeitsgericht hat festgestellt,<br />
dass der Anspruch eines Arbeitnehmers<br />
des Nachunternehmers gegen<br />
den Hauptunternehmer nach §<br />
1AEntG nicht auf die Bundesagentur<br />
für Arbeit übergeht. Nach § 187 Satz 1<br />
SGB III gehen mit dem Antrag auf Insolvenzgeld<br />
auf die Bundesagentur für<br />
Arbeit die Ansprüche auf Arbeitsentgelt<br />
über, die einen Anspruch auf Insolvenzgeld<br />
begründen. Das ist der<br />
Mindestlohnanspruch des Arbeitnehmers<br />
gegen seinen Arbeitgeber, aber<br />
nicht die Haftung nach § 1AEntG. Die<br />
Haftung nach AEntG ist eine gesetzlich<br />
angeordnete Bürgenhaftung. Zur<br />
Durchsetzung des Mindestlohnanspruchs<br />
des Arbeitnehmers ist der<br />
Übergang dieser gesetzlich angeordneten<br />
Bürgenhaftung nicht erforderlich,<br />
denn mit dem Insolvenzgeld ist<br />
dem Arbeitnehmer in diesem Umfang<br />
die Erfüllung seines Anspruchs gewiss.<br />
4. Anspruch auf Einsicht in die<br />
Personalakte nach Beendigung des<br />
Arbeitsverhältnisses<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 16.11.2010<br />
Az.: 9 AZR 573/09<br />
Ein Arbeitnehmer hat auch nach Beendigung<br />
des Arbeitsverhältnisses An-
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 25<br />
spruch auf Einsicht in seine vom ehemaligen<br />
Arbeitgeber weiter aufbewahrte<br />
Personalakte. Dieser nachvertragliche<br />
Anspruch setzt nicht voraus,<br />
dass der Arbeitnehmer ein konkretes<br />
berechtigtes Interesse darlegt. Der Arbeitnehmer<br />
kann seine über das Ende<br />
des Arbeitsverhältnisses hinaus fortgestehenden<br />
Rechte auf Beseitigung<br />
oder Korrektur unrichtiger Daten in<br />
seiner Personalakte nur geltend machen,<br />
wenn er von deren Inhalt Kenntnis<br />
hat. Schon das begründet ein Einsichtsrecht.<br />
5. Kündigung wegen mehrjähriger<br />
Haftstrafe<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 24.03.2011<br />
Az.: 2 AZR 790/09<br />
Im vorliegenden Fall wurde ein Mitarbeiter<br />
im November 2006 in Untersuchungshaft<br />
genommen. Im Mai 2007<br />
wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 4<br />
Jahren und 7 Monaten verurteilt. Gegen<br />
die im Februar 2008 ausgesprochene<br />
Kündigung erhob der Arbeitnehmer<br />
Kündigungsschutzklage.<br />
Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden,<br />
dass die Kündigung aus einem in<br />
der Person des Klägers liegenden<br />
Grund gerechtfertigt ist. Dem Arbeitgeber<br />
war es unter Berücksichtigung<br />
der Dauer der Freiheitsstrafe nicht zumutbar,<br />
an dem Arbeitsverhältnis festzuhalten.<br />
Dieses Urteil bedeutet allerdings nicht,<br />
dass jede Haftsituation, insbesondere<br />
eine Untersuchungshaft, zur Kündigung<br />
rechtfertigt. Eine direkte Rechtfertigung<br />
wäre nur gegeben, wenn<br />
das der Untersuchungshaft zugrunde<br />
legende Delikt im Sachzusammenhang<br />
mit dem Arbeitsverhältnis stünde.<br />
6. Fristlose Kündigung eines<br />
Betriebsratsmitglieds<br />
Arbeitsgericht Marburg<br />
Beschluss vom 12.11.2010<br />
Az.: 2 BV 4/10<br />
Informiert ein Betriebsratsmitglied mit<br />
Billigung des Betriebsratsgremiums<br />
die Aufsichtsbehörden über einen tatsächlichen<br />
oder vermeintlichen Arbeitszeitverstoß<br />
der Arbeitgeberin<br />
durch unzulässige Sonntagsarbeit, so<br />
stellt dieses Verhalten jedenfalls dann<br />
keinen Grund für eine fristlose Kündigung<br />
oder eine Amtsenthebung des<br />
Betriebsratsmitglieds dar, wenn die<br />
Arbeitgeberin zuvor in rechtswidriger<br />
Weise ohne Zustimmung des Betriebs-<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
rats die Sonntagsarbeit angeordnet<br />
hat.<br />
7. Kündigungsfrist und<br />
Beschäftigungszeiten vor Vollendung<br />
des 25. Lebensjahres<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 09.09.2010<br />
Az.: 2 AZR 714/08<br />
Die Regelung im BGB, dass Beschäftigungszeiten<br />
vor Vollendung des 25.<br />
Lebensjahres bei der Ermittlung der<br />
Betriebszugehörigkeit nicht zu berücksichtigen<br />
sind, sind mit dem Europarecht<br />
unvereinbar und für Kündigungen,<br />
die nach dem 02.12.2006 erklärt<br />
wurden, wegen des Anwendungsvorrangs<br />
des Europarechts nicht<br />
mehr anzuwenden.<br />
Das Bundesarbeitsgericht setzt damit<br />
konsequent die europäische Rechtsprechung<br />
um. Dies führt zur Situation,<br />
dass es sowohl im BGB als auch in<br />
zahlreichen Tarifverträgen eine Regelung<br />
gibt, die aufgrund der Europarechtswidrigkeit<br />
nicht mehr anzuwenden<br />
ist.<br />
Die europäische Rechtsprechung und<br />
das hier zitierte Urteil des Bundesarbeitsgerichts<br />
sind bei der Ermittlung<br />
der Kündigungsfrist unbedingt zu beachten.<br />
25
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 26<br />
Recht<br />
8. Unfallschaden am Privatfahrzeug<br />
bei Dienstfahrt<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 28.10.2010<br />
Az.: 8 AZR 647/09<br />
26<br />
Wenn ein Arbeitnehmer für Dienstfahrten<br />
mit Billigung des Arbeitgebers<br />
sein privates Fahrzeug einsetzt, muss<br />
ihm der Arbeitgeber im Falle eines Unfalls<br />
die an seinem Fahrzeug entstandenen<br />
Unfallschäden ersetzen. Dies<br />
gilt nur dann nicht, wenn der Arbeitnehmer<br />
zur Abdeckung eventueller<br />
Unfallschäden vom Arbeitgeber eine<br />
gesonderte Vergütung bzw. Zahlung<br />
erhält.
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 27<br />
Eine Erstattungspflicht entfällt im<br />
Übrigen auch dann, wenn der Arbeitnehmer<br />
den Fahrzeugschaden grob<br />
fahrlässig verursacht hat. Im Falle einer<br />
mittleren Fahrlässigkeit besteht eine<br />
anteilige Haftung des Arbeitgebers.<br />
Bahnbrechende<br />
BAG-Entscheidung<br />
Das Bundesarbeitsgericht hat in seiner<br />
Entscheidung 7 AZR 716/09 vom 6.<br />
April 2011 entschieden, dass der Möglichkeit,<br />
ein Arbeitsverhältnis ohne<br />
Sachgrund bis zu 2 Jahren zu befristen,<br />
eine frühere Beschäftigung des<br />
Arbeitnehmers nicht entgegensteht,<br />
wenn diese mehr als 3 Jahre zurückliegt.<br />
Das Teilzeit- und Befristungsgesetz<br />
(TzBfG) räumt den Arbeitsvertragsparteien<br />
in § 14 Abs. 2 Satz 1 TzBfG die<br />
Möglichkeit ein, einen befristeten Arbeitsvertrag<br />
ohne Sachgrund auf bis<br />
zu zwei Jahre abzuschließen. Nach bisheriger<br />
Rechtsprechung durfte vor Abschluss<br />
eines derartigen Arbeitsvertrages<br />
kein befristetes oder unbefristetes<br />
Arbeitsverhältnis zwischen den Vertragsparteien<br />
bestanden haben (sog.<br />
Vorbeschäftigungsverbot). Hier stellte<br />
Matthias-Erzberger-Straße 9 66806 Ensdorf<br />
Tel.: 0 68 31 / 95 67-0 Fax: 0 68 31 / 95 67 30<br />
jedes irgendwann in der Vergangenheit<br />
liegende Arbeitsverhältnis ein<br />
„bereits-zuvor Arbeitsverhältnis“ im<br />
Sinne des § 14 Abs. 2 Satz 2 TzBfG dar.<br />
Das Bundesarbeitsgericht weicht nunmehr<br />
von dieser Rechtsprechung ab.<br />
Nach der vorliegenden Pressemitteilung<br />
können die Vertragsparteien<br />
jetzt auch dann eine sachgrundlose<br />
Befristung bis zu zwei Jahren vereinbaren,<br />
wenn der Arbeitnehmer bereits<br />
zuvor bei dem Arbeitgeber beschäftigt<br />
gewesen ist und die Vorbeschäftigung<br />
mehr als drei Jahre zurückliegt.<br />
Dem Urteil lag der folgende Sachverhalt<br />
zu Grunde:<br />
Die Klägerin war bei dem Beklagten<br />
aufgrund eines befristeten Arbeitsvertrags<br />
vom 1. August 2006 bis 31. Juli<br />
2008 beschäftigt. Während ihres Studiums<br />
hatte sie vom 1. November 1999<br />
bis 31. Januar 2000 insgesamt 50 Stunden<br />
als studentische Hilfskraft bei der<br />
Beklagten gearbeitet. Mit ihrer Klage<br />
hat sie sich gegen die Befristung ihres<br />
Arbeitsverhältnisses gewandt. Die Klage<br />
hatte in allen Instanzen keinen Erfolg.<br />
Der 7. Senat hat in seiner Entscheidung<br />
ausdrücklich darauf hingewiesen,<br />
dass die mehr als sechs Jahre zurückliegende<br />
frühere Beschäftigung<br />
der Klägerin der sachgrundlosen Befristung<br />
ihres Arbeitsvertrages nicht entgegenstand.<br />
Das Bundesarbeitsgericht<br />
Schweicher Straße 51 54338 Schweich-Issel<br />
Tel.: 0 65 02 / 75 20 Fax: 0 65 02 / 74 20<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
begründet dieses Ergebnis mit der verfassungskonformen<br />
Auslegung der gesetzlichen<br />
Regelung. Diese solle zum<br />
einen Arbeitgebern ermöglichen, auf<br />
schwankende Auftragslagen und<br />
wechselnde Marktbedingungen durch<br />
befristete Einstellungen zu reagieren<br />
und für Arbeitnehmer eine Brücke zur<br />
Dauerbeschäftigung schaffen. Zum<br />
anderen sollen durch das Verbot der<br />
"Zuvor-Beschäftigung" Befristungsketten<br />
und der Missbrauch befristeter<br />
Arbeitsverträge verhindert werden.<br />
Die Gefahr missbräuchlicher Befristungsketten<br />
bestehe regelmäßig<br />
dann jedoch nicht mehr, wenn zwischen<br />
dem Ende des früheren Arbeitsverhältnisses<br />
und dem sachgrundlos<br />
befristeten neuen Arbeitsvertrag mehr<br />
als drei Jahre lägen. In diesen Fällen<br />
rechtfertige der Gesetzeszweck die Beschränkung<br />
der Vertragsfreiheit der<br />
Arbeitsvertragsparteien und die damit<br />
verbundene Einschränkung der Berufswahlfreiheit<br />
des Arbeitnehmers<br />
nicht mehr.<br />
Das Vorbeschäftigungsverbot, das sich<br />
praktisch wie ein Beschäftigungsverbot<br />
vor allem für arbeitssuchende Personen<br />
auswirkte, hat durch die Entscheidung<br />
eine überfällige und notwendige<br />
Korrektur erfahren. Das<br />
Bundesarbeitsgericht hat mit dieser<br />
Entscheidung den Spielraum genutzt,<br />
den das deutsche Recht bei der Interpretation<br />
des Befristungsrechts bietet.<br />
27
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 28<br />
Recht<br />
28<br />
VERTRAGSWESEN<br />
A KTUELLE<br />
R ECHTSPRECHUNG<br />
1. Verjährungshemmung bei<br />
Mängeln<br />
Bundesgerichtshof, Beschluss vom<br />
28.10.2010, Az.: VII ZR 82/09<br />
Für den Schadensersatzanspruch eines<br />
<strong>Bau</strong>trägers gegen einen Rohbauunternehmer<br />
wegen einer mangelhaften<br />
Kellerabdichtung kommt es entscheidend<br />
darauf an, ob die Ansprüche der<br />
Erwerber gegen den <strong>Bau</strong>träger verjährt<br />
sind.<br />
Wegen dieser Mängel ist ein jahrelanger<br />
Rechtsstreit zwischen dem <strong>Bau</strong>träger<br />
und dem Rohbauunternehmen anhängig.<br />
Die Berufungsinstanz lässt die<br />
Klage des <strong>Bau</strong>trägers scheitern, weil<br />
wegen des langen Zeitablaufs die Ansprüche<br />
der Erwerber gegen den <strong>Bau</strong>träger<br />
zwischenzeitlich verjährt seien.<br />
Dieser Auffassung ist der BGH nicht<br />
gefolgt. Der <strong>Bau</strong>träger hatte nämlich<br />
vorgetragen, dass es zwischen ihm<br />
und den Erwerbern eine Absprache<br />
gebe, dass diese mit der Durchsetzung<br />
ihres Anspruchs so lange zuwarten<br />
sollten, bis der Rechtsstreit zwischen<br />
ihm und dem Rohbauunternehmer beendet<br />
sei. Darin sieht der BGH eine<br />
Verhandlungssituation mit der Folge<br />
der Verjährungshemmung. Auch die<br />
neunjährige Dauer des Rechtsstreits<br />
zwischen <strong>Bau</strong>träger und Rohbauunternehmer<br />
ändere daran nichts, mag es<br />
auch lange Zeiträume ohne Kontakt<br />
zwischen dem <strong>Bau</strong>träger und dem Erwerber<br />
gegeben haben. Der <strong>Bau</strong>träger<br />
habe seine Mängelbeseitigungspflicht<br />
gegenüber den Erwerbern zu keinem<br />
Zeitpunkt in Abrede gestellt, sondern<br />
die Verhandlungen durch diverse Korrespondenz<br />
und Telefonate am Laufen<br />
gehalten.<br />
Durch dieses Urteil stellt der BGH noch<br />
einmal die Problematik Verjährungshemmung<br />
durch Verhandlungen deutlich<br />
dar. In der betrieblichen Praxis<br />
darf nicht vergessen werden, dass Verhandlungen,<br />
beispielsweise über Mängel,<br />
zu einer Hemmung der Verjährung<br />
führen.<br />
2. Abnahmeverzug nach vereinbarten<br />
„ca.-Termin“<br />
OLG Düsseldorf<br />
Urteil vom 29.10.2010<br />
Az.: 22 U 135/08<br />
In einem <strong>Bau</strong>vertrag wurde als Lieferzeit<br />
„ca. Mitte 08/03“ und als Ausführungszeitraum<br />
„8 Wochen“ vereinbart.<br />
Die Arbeiten gerieten ins Stokken.<br />
Im November 2004 forderte der<br />
Auftragnehmer den Auftraggeber ultimativ<br />
auf, ihm einen Montagebeginn<br />
mitzuteilen. Am 14.01.2005 wurde<br />
eine weitere Frist gesetzt. Als der<br />
Auftraggeber im Februar 2005 mitteilte,<br />
dass das angelieferte Material gestohlen<br />
sei, erklärte der Auftragnehmer<br />
die Kündigung des Vertrages und<br />
verlangt auf Grundlage der vereinbarten<br />
Vertragspreise die Zahlung von<br />
25.000 Euro.<br />
Mit Erfolg! Der AN war nach § 9 Nr. 1<br />
a VOB/B zur Kündigung des Vertrags<br />
berechtigt, weil der AG sich in Abnahmeverzug<br />
befand. Auch wenn für die<br />
Leistung kein fester Termin bestimmt<br />
ist, darf der AG sie nicht auf unbestimmte<br />
Zeit hinausschieben. Vielmehr<br />
ist er verpflichtet, dem AN die Leistung<br />
zu ermöglichen; sie mithin abzurufen.<br />
Ein solche Abruf nach § 5 Nr. 2<br />
VOB/B ist vom AN mehrfach verlangt<br />
worden. Auch bei großzügiger Auslegung<br />
unter Berücksichtigung der im<br />
<strong>Bau</strong> häufig vorkommenden Verzögerungen<br />
ist nicht zweifelhaft, dass die<br />
Leistung jedenfalls im November 2004<br />
längst zum Abruf fällig war. Das<br />
Unterlassen des Abrufs ermöglicht<br />
dem AN die Kündigung und Abrechnung<br />
der Leistungen nach § 9 Nr. 3<br />
oder § 6 Nr. 7 VOB/B. Dabei geht es zu<br />
Lasten des AG, dass das Material gestohlen<br />
wurde. Denn der AG befand<br />
sich aufgrund des Schreibens des AN<br />
vom 14.01.2005 in Annahmeverzug,<br />
weshalb die Preisgefahr auf ihn übergegangen<br />
war. Die Abrechnung nach<br />
Vertragspreisen begegnet keinen Bedenken.<br />
Zwar ist angeliefertes <strong>Bau</strong>material<br />
nicht als erbrachte <strong>Bau</strong>leistung<br />
im Sinne der VOB/B anzusehen. Auf<br />
das <strong>Bau</strong>vorhaben – wie hier – zugeschnittene<br />
Sonderanfertigungen sind<br />
jedoch als Auslage zu erstatten.<br />
3. Keine Änderung des ausgeschriebenen<br />
Leistungsumfangs nach<br />
Angebotseröffnung im laufenden<br />
Vergabeverfahren<br />
OLG Düsseldorf<br />
Beschluss vom 26.10.2010<br />
Az. Verg 46/10<br />
Die in § 7 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 VOB/A<br />
ausgeführten Anforderungen an den<br />
öffentlichen Auftraggeber, die Leistung<br />
eindeutig und erschöpfend so<br />
zu beschreiben, dass alle Bewerber die<br />
Beschreibung im gleichen Sinn verste-<br />
hen müssen und ihre Preise sicher berechnen<br />
können, sowie sämtliche, die<br />
Preisermittlung beeinflussenden Umstände<br />
festzustellen und in den Verdingungsunterlagen<br />
anzugeben, konkretisieren<br />
den vergaberechtlichen<br />
Transparenz- und Gleichbehandlungsgrundsatz.<br />
Sollten die Bieter bei der<br />
Abfassung der Angebote die gleichen<br />
Chancen haben, müssen die Angebote<br />
aller Wettbewerber den gleichen Bedingungen<br />
unterworfen sein.<br />
Indem der Auftraggeber den ausgeschriebenen<br />
Leistungsumfang reduziert<br />
hat, ohne den Bietern Gelegenheit<br />
zu geben, auf diese Veränderung<br />
durch Änderung und Anpassung ihrer<br />
Angebote zu reagieren, hat er gegen<br />
§ 7 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 VOB/A verstoßen<br />
und Bieter A in seinem Recht<br />
auf ein transparentes und dem Gleichbehandlungsgebot<br />
genügendes Vergabeverfahren<br />
verletzt.<br />
Stellt der Auftraggeber – auch noch<br />
nach Submission – fest, dass sich sein<br />
mit dem Vergabeverfahren zu deckender<br />
Beschaffungsbedarf verändert hat<br />
und nimmt er eine Anpassung des Leistungsverzeichnisses<br />
vor, so ist den Bietern<br />
in jeder Lage des Verfahrens Gelegenheit<br />
zu geben, auf diese Korrektur<br />
zu reagieren. Sind die Angebote<br />
bereits eröffnet, müssen die Bieter<br />
entsprechende Änderungen ihres Angebots<br />
vornehmen können.<br />
4. Keine verschuldensunabhängige<br />
Haftung des <strong>Bau</strong>unternehmers bei<br />
Nachbarschäden<br />
Bundesgerichtshof<br />
Urteil vom 16.07.2010<br />
Az. : V ZR 207/09<br />
Kommt es im Rahmen von <strong>Bau</strong>arbeiten<br />
an einem Nachbarhaus zu Rissbildungen,<br />
so ist der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />
nicht zum Ersatz des hieraus entstehenden<br />
Schadens verpflichtet, wenn<br />
ihm bei den <strong>Bau</strong>arbeiten weder Vorsatz<br />
noch Fahrlässigkeit im Hinblick<br />
auf zu beachtende Sorgfaltsanforderungen<br />
zur Last fallen.<br />
Der <strong>Bau</strong>unternehmer haftet auch<br />
nicht unter dem Gesichtspunkt des<br />
nachbar-rechtlichen Ausgleichsanspruchs.<br />
Dieser richtet sich vielmehr<br />
gegen den Eigentümer des Grundstücks,<br />
von dem die Störungen ausgehen,<br />
regelmäßig also gegen den <strong>Bau</strong>herrn.<br />
5. Fälligkeit der Vergütung ohne<br />
Abnahme<br />
OLG Düsseldorf<br />
Urteil vom 23.04.2009
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 29<br />
Az.: 5 U142/08<br />
Nach § 641 BGB ist die Vergütung bei<br />
der Abnahme zu entrichten. Auch<br />
nach der VOB ist die Abnahme - neben<br />
der prüffähigen Schlussrechnung und<br />
einer maximal zweimonatigen Prüfungszeit<br />
– Fälligkeitsvoraussetzung<br />
für die Schlusszahlung. Fraglich ist, ob<br />
die Abnahme im Einzelfall verzichtbar<br />
ist. Im vorliegenden Fall wurde ein<br />
Pauschalvertrag auf Basis der VOB geschlossen.<br />
Die Parteien vereinbarten<br />
die Durchführung einer förmlichen<br />
Abnahme. Nachdem der Auftragnehmer<br />
die Arbeit am 14. Februar abnahmereif<br />
hergestellt hat, stellte er am 3.<br />
März die Schlussrechnung. Kurz davor<br />
rügte der Auftraggeber unter Bezugnahme<br />
auf § 4 Nr. 7 VOB/B (Mängelbeseitigung<br />
vor der Abnahme) einzelne<br />
Mängel. Seine Mängelrüge ist allerdings<br />
unbegründet.<br />
Weil der Auftraggeber innerhalb der<br />
2-monatigen Prüfungsfrist nicht zahlt,<br />
klagt der Auftragnehmer den Schlussrechnungsbetrag<br />
ein. Der Auftraggeber<br />
verweigert die Zahlung. Unter<br />
Hinweis auf seine Mängelrüge verweigert<br />
er die Abnahme. Die Schlussrechnung<br />
sei, mangels Abnahme, nicht fällig.<br />
Das OLG Düsseldorf hat diese Rechtsauffassung<br />
verneint. Die Schlussrechnung<br />
des Auftragnehmers ist hier<br />
auch ohne Abnahme fällig.<br />
Eine Abnahmeerklärung des Auftraggebers<br />
ist dann nicht notwendig,<br />
wenn die vom Auftragnehmer erbrachten<br />
Werkleistungen abnahmereif<br />
sind, also keine wesentlichen Mängel<br />
auffallen, und die Abnahmeverweigerung<br />
durch den Auftraggeber<br />
unberechtigt ist.<br />
6. Beweis von Stundenlohnarbeiten<br />
OLG Hamm<br />
Urteil vom 08.02.2011<br />
Az.: 21 U 88/10<br />
Es ist die Pflicht des Auftragnehmers,<br />
die Anzahl der von ihm erbrachten Arbeitsstunden<br />
(Stundenlohnarbeiten)<br />
darzulegen und zu beweisen. In dem<br />
Falle, indem sich der <strong>Bau</strong>herr weigern<br />
sollte, die Stundenlohnzettel gegenzuzeichnen,<br />
kann der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />
die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden<br />
durch Zeugen (Arbeitnehmer)<br />
und die Vorlage von Rapportzetteln<br />
nachweisen.<br />
Auch wenn ein Zeuge sich nicht genau<br />
daran erinnert, wie viele Stunden er<br />
gearbeitet hat, führt dies nicht zum<br />
Untergang des Anspruchs. Es ist ausreichend,<br />
wenn der Zeuge glaubhaft<br />
versichert, dass er die Rapportzettel<br />
stets richtig ausgefüllt hat und dabei<br />
noch vortragen kann, welche Arbeiten<br />
durchgeführt wurden.<br />
7. Verhandlungsprotokoll als kaufmännisches<br />
Bestätigungsschreiben<br />
Bundesgerichtshof<br />
Urteil vom 27.01.2011<br />
Az.: VII ZR186/09<br />
Führen <strong>Bau</strong>herr und <strong>Bau</strong>unternehmer<br />
eine Beratung durch und werden die<br />
in der Beratung getroffenen Absprachen<br />
in einem schriftlichen Protokoll<br />
festgehalten, gelten für die Absprachen<br />
die Grundsätze des kaufmännischen<br />
Bestätigungsschreibens.<br />
Grundsätzlich bedeutet ein kaufmännisches<br />
Bestätigungsschreiben, dass<br />
ein Kaufmann einem anderen Kaufmann<br />
schriftlich einen aus seiner Sicht<br />
bereits mündlich getroffenen Vertrag<br />
niederlegt. Wenn der Vertragspartner<br />
nicht unverzüglich dem Inhalt des<br />
Schreibens widerspricht, gilt ein Vertrag<br />
mit denen in dem Schreiben festgehaltenen<br />
Konditionen als abgeschlossen.<br />
Nach Rechtsprechung des BGH gelten<br />
diese Grundsätze auch für Verhand-<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
lungsprotokolle. Dabei ist insbesondere<br />
zu beachten, dass auch wenn eine<br />
Vertragspartei zu einer <strong>Bau</strong>besprechung<br />
einen vollmachtslosen Vertreter<br />
entsendet, diese Vertragspartei sich<br />
dessen Erklärung im Wege der Anscheinsvollmacht<br />
zurechnen lassen<br />
muss.<br />
Für die Praxis bedeutet das, dass bei<br />
dem Abfassen von Verhandlungsprotokollen<br />
sehr sorgfältig vorgegangen<br />
werden muss. Wenn ein Verhandlungsprotokoll<br />
eingeht, bei dem Tatsachen<br />
festgehalten sind, die nicht im<br />
Interesse des Vertragspartners sind, ist<br />
dem Verhandlungsprotokoll unverzüglich<br />
zu widersprechen. Auch sollte<br />
immer darauf geachtet werden, einen<br />
kompetenten und verhandlungsbefugten<br />
Vertreter des Unternehmens zu<br />
einer solchen <strong>Bau</strong>besprechung zu entsenden.<br />
Ansprechpartner:<br />
Dipl.-Ing. Martin Vanoli<br />
Tel. 06 81 / 3 89 25 31<br />
RA Christian Ullrich<br />
Tel. 06 81 / 3 89 25 26<br />
29
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 30<br />
Aus- und Fortbildung<br />
30<br />
Berufsbildung<br />
im <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
Aus den statistischen Zahlen der Urlaubs-<br />
und Lohnausgleichskasse der<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft, Wiesbaden, sowie der<br />
Sozialkassen des Berliner <strong>Bau</strong>gewerbes<br />
über die Berufsausbildung im <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
(Stand: 31. März 2011) ergibt<br />
sich folgende Entwicklung:<br />
Die Zahl der Lehrlinge im <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
hat sich in der Zeit vom 1. April 2010<br />
bis 31. März 2011 in den alten Bundesländern<br />
(ohne Berlin//West) um 1,7 %<br />
auf 30.187 und in den neuen Bundesländern<br />
(ohne Berlin/Ost) um 10,7 %<br />
auf 4.462 verringert.<br />
Alte und neue Bundesländer (ohne<br />
Berlin)<br />
1. Am 31. März 2010 waren 35.708<br />
Ausbildungsverhältnisse registriert.<br />
Diese Zahl verringerte sich bis zum 31.<br />
März 2011 um 1.059 = 3,0 % auf<br />
34.649.<br />
2. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe<br />
hat sich von 15.182 um 288 = 1,9 % auf<br />
14.894 verringert.<br />
3. Die Leistungen der Kasse an die Ausbildungsbetriebe<br />
erhöhten sich<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
von 75,0 Mio. € um 3,0 Mio. € = 4,0 %<br />
auf 78,0 Mio. €.<br />
Einschulungstermine<br />
für<br />
das Schuljahr<br />
2011/12<br />
Die Zuweisung der Auszubildenden zu<br />
den Gruppen A und B erfolgt für den<br />
Einzugsbereich der Berufschule<br />
<strong>Saar</strong>louis<br />
am Mittwoch, dem 3. August 2011,<br />
09.00 Uhr<br />
<strong>Saar</strong>brücken<br />
am Donnerstag, dem 4. August 2011,<br />
09.00 Uhr<br />
Neunkirchen<br />
am Freitag, dem 5. August 2011, 09.00<br />
Uhr<br />
im Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
gGmbH, Neubau Außenstelle I - Schulsaal<br />
E 1.08, Kolbenholz 4-5 in 66121<br />
<strong>Saar</strong>brücken-Schafbrücke. Bitte der<br />
Beschilderung folgen.<br />
Alle Auszubildenden müssen zu dem<br />
für sie in Frage kommenden Termin im<br />
Ausbildungszentrum anwesend sein.<br />
Diese Regelung gilt nicht im Dachdekkerhandwerk.<br />
Einschulung der Auszubildenden<br />
im DACHDECKERHAND-<br />
WERK:<br />
am Donnerstag, dem 04. August 2011,<br />
um 14.00 Uhr, im<br />
Ausbildungszentrum<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> gGmbH<br />
Neubau Außenstelle I, Schulsaal E 1.08<br />
Kolbenholz 4-5<br />
66121 <strong>Saar</strong>brücken-Schafbrücke<br />
Bitte der Beschilderung folgen.<br />
DAS<br />
AUSBILDUNGSZENTRUM <strong>AGV</strong><br />
BAU SAAR IM INTERNET:<br />
WWW.ABZ-BAU-SAAR.DE
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 31<br />
Verbandsleben <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Dachdecker<br />
Metz war die<br />
Reise wert<br />
In einer etwas anderen Form präsentierte<br />
sich das 34. Fachseminar der Innung<br />
des Dachdeckerhandwerks für<br />
das <strong>Saar</strong>land am 25. und 26. Februar in<br />
Metz. So trafen sich am frühen Freitagnachmittag<br />
zahlreiche Teilnehmer<br />
im 4-Sterne-Hotel La Citadelle, um die<br />
Besichtigung der geschichtsträchtigen<br />
und architektonisch hoch interessanten<br />
lothringischen Stadt Metz samt<br />
dem Centre Pompidou zu beginnen.<br />
In 2 Gruppen ging es dann mit den bestens<br />
informierten Fremdenführern<br />
los, zuerst durch das Zentrum der<br />
Stadt, dann zum Centre Pompidou,<br />
um das erst 2009 eröffnete <strong>Bau</strong>werk<br />
zu besichtigen. Dank der spektakulären<br />
Architektur der Pariser Architekten<br />
Jean de Gastines und seines Kollegen<br />
Shigeru Ban ist das Projekt Centre<br />
Pompidou seit einigen Jahren international<br />
im Gespräch. Die skulptural wirkende<br />
<strong>Bau</strong>form des Museums mit der<br />
filigran geschwungenen, organischen<br />
Dachkonstruktion erinnert von ferne<br />
an ein Zirkuszelt - die Architekten bemühten<br />
gerne den Vergleich mit einem<br />
chinesischen Strohhut. Tatsächlich<br />
steckt in dem <strong>Bau</strong> geballte Hightech.<br />
Unter der transparenten Dachmembran<br />
stapeln sich drei röhrenartige<br />
Galerien von annähernd 85 Metern<br />
Länge, die in jeweils voll verglasten<br />
Fensterflächen enden und unvergleichliche<br />
Ausblicke auf die alte Bischofsstadt<br />
und ihren Dom gewähren.<br />
Sowohl die Architektur als auch die<br />
Ausstellung begeisterten die saarländischen<br />
Dachdecker.<br />
Einen weiteren Höhepunkt bot den<br />
Teilnehmern die feine französische Küche<br />
beim Abendessen im Gourmet-Restaurant<br />
des Hotels.<br />
Am Samstagmorgen schließlich stand<br />
der eigentliche Seminarteil auf dem<br />
Programm. Geschäftsführer Weyers informierte<br />
über den aktuellen Stand<br />
des <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes,<br />
bevor Andrea Michaely und Markus<br />
Zimmer vom Berufsbildungszentrum<br />
in <strong>Saar</strong>brücken über Lerninhalte und<br />
Lernziele der Schule berichteten. Im<br />
Anschluss daran referierte der Sachverständige<br />
Josef Beck schwerpunktmäßig<br />
über das Thema Holz. Nach einem<br />
kleinen Imbiss machten sich die<br />
Teilnehmer auf die Heimreise. Man<br />
war sich einig, dass die Fahrt nach<br />
Metz sich gelohnt hatte insbesondere<br />
auch für diejenigen, die die lothringische<br />
Stadt sowie das Centre Pompidou<br />
bisher nicht kannten.<br />
31
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 32<br />
Verbandsleben<br />
32<br />
Maler<br />
<strong>Mitglieder</strong>versammlung<br />
2011<br />
Zur <strong>Mitglieder</strong>versammlung der Maler-<br />
und Lackiererinnung am 6. April<br />
2011 in der Handwerkskammer des<br />
<strong>Saar</strong>landes konnte Landesinnungsmeister<br />
Peter Schmidt einen Rekord-Teilnehmerkreis<br />
begrüßen. Bei den satzungsgemäßen<br />
Neuwahlen wurde<br />
Landesinnungsmeister Peter Schmidt<br />
im Amt bestätigt, ebenso sein Stellvertreter<br />
Gerd Huckert. Neuer Landeslehrlingswart<br />
ist Heinz Münzebrock.<br />
Als Beisitzer gewählt wurden die Herren<br />
Walter Barzen, Michael Forster, Lukas<br />
Harig, Egon Komp, Andreas Rupp<br />
und Friedbert Sorg.<br />
Erstmals wurden Ehrungen für Arbeits-,<br />
Berufs-, und Geschäftsjubiläen<br />
verliehen; dies soll zukünftig fester Bestandteil<br />
der Versammlung werden.<br />
Als Gastredner begrüßen durfte LIM<br />
Schmidt Herrn Thiel von der <strong>Bau</strong>BG zu<br />
dem Thema „Gefährdungsbeurteilung“<br />
und Herrn Dietmar Henle von<br />
der Handwerkskammer des <strong>Saar</strong>landes<br />
zum Thema „Tag des Handwerks am 3.<br />
September 2011“.<br />
Als besonderes Highlight war die neue<br />
Miss Handwerk 2011, die Maler- und<br />
Lackierergesellin Michaela Lang, zur<br />
Veranstaltung eingeladen, der LIM<br />
Schmidt und die gesamte Veranstaltung<br />
herzlich gratulierten.<br />
Die Malerinnung im Internet:<br />
www.malerinnung-saar.de<br />
www.Bank1<strong>Saar</strong>.de<br />
die persönlichere Note<br />
Die individuelle Beratung im <strong>Saar</strong>land für Handwerker. Bank 1 <strong>Saar</strong>. Damit Träume keine bleiben.
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 33<br />
Estrich<br />
Fachtagung mit<br />
Exkursionen in<br />
Iphofen<br />
Das diesjährige Fachseminar der LFG<br />
Estrich und Belag fand gemeinsam mit<br />
den Estrich- und Fliesenlegern aus<br />
Rheinland-Pfalz am 25. und 26. März<br />
2011 auf Einladung der Firma Knauf in<br />
Iphofen statt. Organisatoren der Ver-<br />
anstaltung waren die jeweiligen Vorsitzenden<br />
der Landesfachgruppen Johann<br />
Schmidbauer (<strong>Saar</strong>land), Adalbert<br />
Krusius (Rheinland-Pfalz) und<br />
Detlef Börner (Fliesen, Rheinland-<br />
Pfalz).<br />
Die Teilnehmer wurden durch den Vertriebsleiter<br />
der Firma Knauf, Herrn<br />
Greger, begrüßt. Im Rahmen des Fachseminars<br />
informierte am Freitag Dipl.-<br />
Ing. Detlef Börner über die Verlegung<br />
großformatiger Fliesen und die erhöh-<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
ten Ebenflächigkeitsanforderungen<br />
der Estrichoberfläche und Rückdurchfeuchtungen<br />
aus dem Untergrund.<br />
Dipl.-Phys. Oliver Erning vom Institut<br />
für <strong>Bau</strong>stoffprüfungen und Fußbodenforschung<br />
aus Troisdorf berichtete<br />
über die Probleme bei der Restfeuchtemessung<br />
von Schnellestrichen und<br />
beschleunigten Estrichen durch verschiedene<br />
Herstellerprodukte. Am<br />
Samstag informierten Antje Toelsner<br />
und Andreas Seifert von Knauf Marktmanagement<br />
Boden über dünnschichtige<br />
Heizestriche im Verbund auf<br />
Trenn- und Dämmschicht sowie gipsgebundene<br />
Estriche in Feuchträumen.<br />
Über das Verlegen von großformatigen<br />
Fliesen und Platten sowie Parkett<br />
auf Calciumsulfatfließestrich berichtete<br />
Michael Suthhof von Knauf Gips<br />
KG.<br />
Im Rahmen der Exkursion wurde die<br />
Grube Hüttenheim besucht, wo die<br />
Teilnehmer einen Einblick in die Gipsförderung<br />
und deren Weiterverarbeitung<br />
bekamen.<br />
Ein herzliches Dankeschön der Firma<br />
Knauf Gips KG in Iphofen für das angenehme<br />
Ambiente, die hervorragende<br />
Bewirtung und Betreuung, die den<br />
Teilnehmern eine fachlich hochwertige<br />
und gelungene Veranstaltung bescherte.<br />
33
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 34<br />
Verbandsleben<br />
Intensiver Informationsaustausch<br />
Am 1. und 2. April trafen in Perl-Nennig<br />
im Victor‘s Residenz Hotel Schloss-<br />
Berg sich die saarländischen Fliesenleger<br />
zu Ihrem diesjährigen zweitägigen<br />
Fachseminar.<br />
Die beiden Sachverständigen in den<br />
Reihen der Landesfachgruppe, Wolfgang<br />
Kuhn und Bernd Jolly, gestalteten<br />
mit Ihren Vorträgen über Außenkonstruktionen<br />
und Komformitätserklärung<br />
den ersten Seminartag.<br />
Über vier Stunden entwickelte sich mit<br />
den Vortragenden und unter den anwesenden<br />
Kollegen eine intensive<br />
fachliche Diskussion, an der sich alle<br />
Teilnehmer engagiert beteiligten.<br />
Werner Altmeyer, Geschäftsführer der<br />
EUF (Europäischen Union der Fliesenfachverbände),<br />
schilderte, wie mit<br />
dem Beginn der industriellen Produktionen<br />
der Fliese zum Ende des 19.<br />
Jahrhunderts letztlich der Beruf des<br />
Fliesenlegers in den 30er Jahren entstand.<br />
Das Berufsbild im Jahre 1938<br />
wurde zum Handwerksberuf.<br />
Wirtschaftliche Daten zur Weltproduktion<br />
an Fliesen belegten, so Altmeyer,<br />
dass hier ein ungeheuer dynamischer<br />
und wachsender Markt existiert.<br />
Betrug die Weltproduktion 1990<br />
noch 2.137 Mrd. m 2 , so stieg sie bis<br />
zum Jahr 2008 auf 8.550 Mrd. m 2 .<br />
34<br />
Fliesen<br />
Auch in Europa ist im gleichen Zeitraum<br />
die Produktion von 902 Millionen<br />
m 2 auf rund 1,5 Millionen m 2 gestiegen.<br />
Im Nachgang hierzu ging Altmeyer<br />
auf die Marktanteile, insbesondere<br />
bei den Bodenbelägen ein und<br />
stellte fest, dass der Fliesenleger, vormals<br />
als der „König des <strong>Bau</strong>s“ tituliert,<br />
mit stark veränderten Marktverhältnissen<br />
zu kämpfen hat. Die Handwerksordnungsnovelle<br />
habe zu Preisverfall<br />
und veränderten Vertriebsstrukturen<br />
geführt. Hier müsse inne<br />
gehalten werden und müsse sich der<br />
Fliesenleger neu am Markt ausrichten.<br />
Es müsse zunehmend auf die Sicht des<br />
Kunden abgestellt werden. In diesem<br />
Zusammenhang stünden die Begriffe<br />
Gesundheit, Umwelt und Design im<br />
Vordergrund. Unter dem Label „Gesundes<br />
Wohnen mit Keramik, Energie<br />
sparen mit Keramik“ und Gestallten<br />
mit Keramik, müsse das Fliesenlegergewerbe<br />
gemeinsam mit der Industrie<br />
den Zukunftsmarkt für sich gewinnen.<br />
Den angeschlossenen Handwerksbetrieben<br />
stehe das Label kostenlos zur<br />
Verfgung.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.gesundeswohnenmitkeramik.de.<br />
B. Jolly<br />
W. Kuhn
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 35<br />
Holzbau<br />
Josefstag verliert<br />
nichts an<br />
Attraktivität!<br />
Zu ihrem traditionellen Josefstag trafen<br />
sich die Zimmerer in diesem Jahr<br />
am 19. März zuerst zu einem festlichen<br />
Gottesdienst in <strong>Saar</strong>louis-Roden,<br />
anschließend dann im Mettlacher<br />
Abteibräu. Nach der Begrüßung durch<br />
die Wirtin Frau Fell und den Vorsitzenden<br />
der Landesfachgruppe Holzbau<br />
<strong>Saar</strong>land Roland Bernardi stand der<br />
Fassanstich auf dem Programm. Und<br />
diesen führte der Hauptgeschäftsführer<br />
des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, Claus Weyers , so<br />
professionell durch, dass mit dem 3.<br />
Hammerschlag der eigens für diesen<br />
Tag angesetzte Josefssud fließen<br />
konnte. Davon, dass das Gebräu auch<br />
2011 wieder bestens gelungen ist,<br />
konnten sich unter anderem der ehemalige<br />
Vorsitzende der Landesfachgruppe<br />
Gerhard Detzen, der ehemalige<br />
Hauptgeschäftsführer Karl Hannig,<br />
Geschäftsführer Christian Ullrich sowie<br />
zahlreiche saarländische Zimmerleute<br />
überzeugen. Selbstverständlich durfte<br />
auch der Zimmererklatsch nicht fehlen,<br />
und als dann danach der Sprecher<br />
der Holzbaujunioren Jens Gros zum<br />
Trudelholz griff, ließ dies den nächsten<br />
Programmpunkt erahnen. Und so<br />
führten die Trudelknechte wiederum<br />
Hauptgeschäftsführer Claus Weyers<br />
zur Holzpritsche, und die Prozedur des<br />
Trudelns begann. Danach ging es dann<br />
zum gemütlichen Teil über und man<br />
ließ sich das deftige Mittagessen mit<br />
einem guten Schluck Josefssud<br />
schmecken, das Ganze musikalisch umrahmt<br />
von einer zünftigen Blaskapelle.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
35
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 36<br />
Verbandsleben<br />
Neuer Stoff für<br />
alte Brücken<br />
Auch 2011 hat die Landesgütegemeinschaft<br />
für <strong>Bau</strong>werks- und Betonerhaltung<br />
Rheinland-Pfalz/<strong>Saar</strong>land e.V. die<br />
Reihe ihrer Vortragsveranstaltungen<br />
fortgesetzt. Wie in den Vorjahren hatten<br />
die Veranstalter das Tagungszentrum<br />
Betzenberg Kaiserslautern als<br />
Veranstaltungsort gewählt. Zum inzwischen<br />
18. Fachsymposium war landesweit<br />
an öffentliche und private<br />
Auftraggeber, Architektur- und Ingenieurbüros<br />
sowie weitere an der Thematik<br />
Betoninstandsetzung Interessierte<br />
Einladung ergangen.<br />
Nachdem es auch in diesem Jahr wieder<br />
gelungen war, ein interessantes<br />
und abwechslungsreiches Programm<br />
zusammenzustellen und eine beglei-<br />
36<br />
Landesgütegemeinschaft<br />
tende Fachausstellung zu organisieren,<br />
brauchten die zahlreich erschienenen<br />
Gäste ihr Kommen nicht zu bereuen.<br />
Dipl.-Ing. Klaus Ehrhardt, der langjährige<br />
Vorsitzende der Landesgütegemeinschaft,<br />
nutzte zur Eröffnung der<br />
Vortragsveranstaltung die Gelegenheit,<br />
allen Teilnehmern noch einmal<br />
die Ziele und Qualitätsansprüche der<br />
Gütegemeinschaftsmitglieder in Erinnerung<br />
zu rufen. An die Auftraggeber<br />
von Betonerhaltungsarbeiten richtete<br />
er den Appell, für ihre Instandsetzungsprojekte<br />
sich die Dienste sachkundiger<br />
Planer zu sichern. In der<br />
Qualität der von den Planern zu erstellenden<br />
Leistungsbeschreibung ruhe<br />
die wesentliche Voraussetzung für den<br />
Erfolg und die Qualitätssicherung der<br />
kompletten Instandsetzungsmaßnahme.<br />
Als erster Fachreferent stellte Dipl.-<br />
Ing. Holger Tebbe vom gleichnamigen<br />
Ingenieurbüro aus Neuwied die „Instandsetzung<br />
angehängter Brückenkonstruktionen“<br />
vor. Am Beispiel der<br />
historischen Horchheimer Brücke erläuterte<br />
er die Instandsetzung von<br />
stark beschädigten Fuß- und Radwegebereichen.<br />
Anhand dieser Maßnahme<br />
konnte der Referent sehr gut verdeutlichen,<br />
dass sich gerade bei historischen<br />
<strong>Bau</strong>werken die Ertüchtigung<br />
bzw. der Neuanschluss der angehängten<br />
Brückenkonstruktionen teilweise<br />
sehr aufwendig gestaltet.<br />
„Zurück ins Mittelalter – Umweltministerium<br />
reformiert <strong>Bau</strong>wirtschaft“ hatte<br />
Dr.-Ing. Berthold Schäfer vom Deutschen<br />
Beton- und <strong>Bau</strong>technik-Verein,<br />
Berlin, seinen Vortrag überschrieben.<br />
Darin brachte der Referent seine Befürchtungen<br />
zum Ausdruck, dass die<br />
Umsetzung übertriebener Vorsorgeaspekte<br />
zum Schutz von Boden und<br />
Gewässern in der <strong>Bau</strong>wirtschaft bewährte,<br />
weitgehend alternativlose<br />
<strong>Bau</strong>stoffe und <strong>Bau</strong>weisen gefährde.<br />
Seit Jahren bringe das mit der Thematik<br />
befasste Bundesministerium für<br />
Umwelt Gesetze und Verordnungen<br />
auf den Weg, die die <strong>Bau</strong>wirtschaft zurück<br />
ins bautechnische Mittelalter führen<br />
würden.<br />
Grundwasserverordnung und Verordnung<br />
zum Schutz der Oberflächengewässer,<br />
Ersatzbaustoffverordnung und<br />
Bundesbodenschutzverordnung sowie<br />
das Gesetz zur Neuordnung des Kreislaufwirtschafts-<br />
und Abfallrechts und<br />
die Bundesverordnung zum Umgang<br />
mit wassergefährdenden Stoffen böten<br />
Konzepte, die geeignet seien, das<br />
<strong>Bau</strong>en in Deutschland grundsätzlich zu<br />
blockieren. Aus diesem Grund müssten<br />
sich die bauwirtschaftlichen Spitzenverbände<br />
auch weiterhin für den Erhalt<br />
einer ausgewogenen Balance zwischen<br />
medialem Umweltschutz und einer<br />
nachhaltigen, ressourcenschonenden<br />
Kreislaufwirtschaft einsetzen.<br />
Die verlängerte Mittagspause – ein Referent<br />
war wegen einer organisatorischen<br />
Panne der Veranstaltung unentschuldigt<br />
ferngeblieben – nutzten die<br />
Teilnehmer zum fachlichen Austausch<br />
untereinander und zur ausführlichen<br />
Information über das Leistungsangebot<br />
der Fachaussteller.<br />
Über das Risiko der Vergabeverfahren<br />
referierte am Nachmittag Rechtsanwalt<br />
Olaf Jaeger, Fachanwalt für <strong>Bau</strong>-
84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:04 Uhr Seite 37<br />
und Architektenrecht aus <strong>Saar</strong>brükken.<br />
Anhand mehrerer Entscheidungen des<br />
Bundesgerichtshofs aus den letzten<br />
Jahren erläuterte Jaeger die „Konsequenzen<br />
aus Verzögerungen im Vergabeverfahren“<br />
und daraus resultierenden<br />
<strong>Bau</strong>zeitverlängerungen. In solchen<br />
Fällen wären die Parteien gut beraten,<br />
sich frühzeitig über eine Anpassung<br />
der Vergütung zu verständigen.<br />
Aus Dresden vom Deutschen Zentrum<br />
für Textilbeton war Dr.-Ing. Silvio Weiland<br />
angereist, der „Textilbewehrter<br />
Beton - neuer Stoff für alte Brücken“<br />
vorstellte.<br />
Seit einigen Jahren wird vor allem an<br />
den Universitäten in Aachen und Dresden<br />
an der Entwicklung von faserbasierten<br />
Hightech-Werkstoffen für das<br />
<strong>Bau</strong>wesen geforscht. Erste Anwendungen<br />
von textilbewehrtem Beton mach-<br />
V.l.n.r.: H. Tebbel, S. Weiland, RA Jäger, M. Vanoli, K.Ehrhardt<br />
<strong>Mitglieder</strong> <strong>Aktuell</strong><br />
Gefragt wie selten<br />
zuvor<br />
Seit dem letzten <strong>Saar</strong> <strong>Bau</strong> Report Anfang<br />
Februar konnte der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />
<strong>Saar</strong> wieder zahlreiche neue <strong>Mitglieder</strong><br />
in seinen Reihen begrüßen. Wir<br />
freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit folgenden Unternehmen<br />
● Christian Bereswill<br />
Zimmerei, Steinwaldstr. 18,<br />
66538 Neunkirchen<br />
ten Hoffnung auf die erfolgreiche Entwicklung<br />
einer neuen Technologie<br />
und deren Anwendung im Bereich filigraner<br />
und materialsparender <strong>Bau</strong>konstruktionen.<br />
Weil der <strong>Bau</strong>stoff Textilbeton<br />
z. Zt. normativ aber noch<br />
nicht geregelt ist, sind für die bisher<br />
erprobten Anwendungen beispielsweise<br />
im Fassadenbereich oder als<br />
Fuß- und Radwegbrücke Einzelfallzustimmungen<br />
notwendig.<br />
Weitere Anwendungsbereiche, so Dr.<br />
Weiland, lägen aber genauso in der<br />
Verstärkung von Geschossdecken sowie<br />
Schalen- und Stabtragwerken.<br />
Leicht bauen mit Beton, das machte<br />
der Referent eindrucksvoll deutlich,<br />
wird nicht weiter eine Vision bleiben,<br />
wenn das <strong>Bau</strong>en mit Textilbeton aus<br />
den Kinderschuhen herauskommt und<br />
sein Potenzial auf dem Markt etabliert.<br />
● Haaß <strong>Bau</strong><br />
<strong>Bau</strong>unternehmung<br />
Hohlinger Str. 13, 66606 St. Wendel<br />
● Helmut Jung GmbH<br />
Dachdecker- und Malerbetrieb,<br />
Im Bruch 25, 66333 Völklingen<br />
● Stephan Kruber<br />
Stuckateurbetrieb,<br />
Rödelbachstr. 30, 66265 Heusweiler<br />
● Kurt Stähly GmbH & Co. KG<br />
Fliesenlegerbetrieb,<br />
Hugenottenstraße 132,<br />
66333 Völklingen.<br />
Dr.-Ing. Berthold Schäfer<br />
● Dirk Weidinger<br />
Zimmerei und Bedachungen<br />
Burrwiesenweg 32,<br />
66538 Neunkirchen<br />
● Wolff Hoch- und Ingenieurbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
<strong>Bau</strong>unternehmung,<br />
Neumühler Weg 34,<br />
66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Tag der <strong>Saar</strong>ländischen<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
Der Tag der <strong>Saar</strong>ländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
findet am 13. September 2011<br />
im <strong>Saar</strong>brücker Schloss statt. Als Gastredner<br />
konnte der renommierte Finanzwissenschaftler<br />
Prof. Dr. Bernd<br />
Raffelhüschen gewonnen werden.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
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84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:04 Uhr Seite 38<br />
Meisterhaft<br />
Christian Bereswill, Neunkirchen<br />
Die Zimmerei und Dachdeckerei Bereswill<br />
wurde im Februar 2009 von Zimmermeister<br />
Christian Bereswill gegründet<br />
und gewinnt seit der ersten Minute<br />
an stetig an Neukunden. Den Rükkenwind<br />
verdankt die Firma, die nach<br />
§7a auch sämtliche Dachdeckerarbeiten<br />
ausführen darf, dem ständig wachsenden Fachpersonalstamm,<br />
der mittlerweile aus vier Gesellen, drei Lehrlingen<br />
und zwei <strong>Bau</strong>helfern besteht. Christian Bereswill legt<br />
sehr großen Wert auf eigens ausgebildete Facharbeiter, so<br />
dass schon Ausbildungsverträge für 2012 bestehen. In der<br />
Regel werden pro Geschäftsjahr ein Dachdecker und ein<br />
Zimmerer ausgebildet. In der großzügig ausgestatteten<br />
Werkstatt der Firma werden die Projekte, die weit über die<br />
saarländischen Grenzen hinausragen, bestens vorbereitet.<br />
Nachdem die Firma Bereswill, um ein Beispiel zu nennen,<br />
die städt. Theaterbühne von Heidelberg teilsaniert hatte,<br />
wird Heidelberg und Umgebung im Jahr mehrere Male angefahren<br />
um Projekte für die verschiedensten gewerblichen<br />
Kunden abzuwickeln. Auch im Grenzgebiet Frankreich wird<br />
ein Großteil des Umsatzes erzielt."Dort sind wir im Häuserbau<br />
aus Vollholzelementen stark vertreten", so Christian<br />
Bereswill. Nachdem Christian Bereswill den Zimmerermeister<br />
und die Ausnahmegenehmigung im Dachdeckerhandwerk<br />
abgeschlossen hatte, ging es gleich weiter mit dem<br />
gepr. Betriebswirt im Handwerk, der in nächster Zeit erfolgreich<br />
abgeschlossen werden kann. „Wenn“, so C. Bereswill,<br />
„das nächste Geschäftsjahr auch so erfolgreich abgeschlossen<br />
werden kann, werden die Betriebsstätten in<br />
Neunkirchen und Bexbach nach Neunkirchen zusammengelegt,<br />
was auf einer Betriebsfläche von ca. 6300 m 2 verwirklicht<br />
werden soll". Auch Schulungen werden in dem Meisterbetrieb<br />
großgeschrieben, so dass jeder Angestellte sich<br />
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Meisterhafte Werbung<br />
Die Werbemaßnahmen im Rahmen der Meisterhaft-Kampagne sind in großem Umfang<br />
angelaufen. So liegen derzeit in sämtlichen Arztpraxen und vielen Privathaushalten<br />
die Lesezirkel mit dem Meisterhaft-Aufdruck aus, landesweit fahren Busse mit<br />
„Meisterhaft“-Heckflächenwerbung und in zahlreichen Zeitungen und Magazinen<br />
wie BILD, Euro<strong>Saar</strong>, dem Familienmagazin etc. laufen Annoncen mit redaktionellen<br />
Texten. In Kürze wird in der SZ-Beilage „Meisterlich“ ebenfalls eine Annonce mit redaktionellem<br />
Text erscheinen. Seit Anfang Mai läuft unter www.saarbruecker-zeitung.de<br />
eine Annoncenschaltung in Form einer Redaktionsbox (s. links).<br />
Meisterhaft-Embleme und T-Shirts<br />
In Zusammenarbeit mit seinem Rahmenvertragspartner, der Firma DBL Itex Gaebler, bietet<br />
der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> seinen Meisterhaft-Mitgliedsbetrieben die Möglichkeit, Meisterhaft-Embleme<br />
zum Aufbringen auf Berufskleidung oder Meisterhaft-Shirts käuflich zu erwerben.<br />
Mitgliedsbetriebe finden weitere Informationen im geschützten Bereich im Internet unter<br />
www.bau-saar.de > <strong>Mitglieder</strong>bereich > Meisterhaft > Werbematerialien.<br />
Meisterhaft-Intern<br />
Neue Drei-Sterne-Zertifizierung:<br />
Als neue <strong>Mitglieder</strong> in der „Meisterhaft-Kampagne“ begrüßen<br />
wir ganz herzlich unsere 3-Sterne-<strong>Mitglieder</strong>:<br />
mit dem <strong>Bau</strong>herrn, Architekten oder anderen <strong>Bau</strong>beteiligten<br />
auf Augenhöhe unterhalten kann. Wenn es so weitergeht<br />
ist der vierte Stern in greifbarer Nähe.<br />
M. Staudt-Lazzaro GmbH,<br />
Weiskirchen<br />
Die Firma Staudt-Lazzaro wurde<br />
im Jahr 1995 gegründet und<br />
zählt derzeit 6 Mitarbeiter. Die<br />
Tätigkeitsschwerpunkte liegen<br />
in den Bereichen Zement-/Anhydritestriche, Schnellzementestriche,<br />
Fließestriche, Heizestriche, Wärmedämmungen sowie<br />
Feuchtigkeitsisolierungen. In über 16 Jahren hat sich<br />
das Unternehmen als mittelständischer Estrichfachbetrieb<br />
in Weiskirchen einen guten Namen erarbeitet. Die Zufriedenheit<br />
seiner Kunden ist dem Unternehmen wichtig, die<br />
sie durch Zuverlässigkeit und Kompetenz sowie der Berücksichtigung<br />
der persönlichen und geschäftlichen Wünsche zu<br />
erreichen sucht. Tag für Tag ein Stück weiter gehen - und<br />
besser werden – dieses Motto treibt alle im Unternehmen<br />
Tätigen an!<br />
Folgender Fünf-Sterne-Betrieb wurde<br />
neu zertifiziert:<br />
Franz Wagner, St. Wendel<br />
Die Firma Franz Wagner wurde im<br />
Jahr 1998 in St. Wendel von Malermeister<br />
Franz Wagner gegründet.<br />
Derzeit arbeiten in dem Unternehmen<br />
6 Vollbeschäftigte, davon 2<br />
Meister/Betriebswirte, 3 Facharbeiter<br />
und 3 Auszubildende. Zum Betätigungsfeld<br />
des Unternehmens gehören Malerarbeiten im<br />
gesamten Innenbereich sowie hochwertige Tapezierarbeiten,<br />
Bodenbeläge und kreative Maltechnik sowie Arbeiten<br />
im Außenbereich (Vollwärmeschutzsysteme), Fassadenbeschichtungen,<br />
Verputzarbeiten und Holz- und Metallschutzanstriche.<br />
Die Arbeiten erfolgen sowohl für Privathaushalte<br />
als auch für den gewerblichen Bereich und Kommunen.<br />
Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg allen „Meisterhaft“-Betrieben des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>!