12.12.2012 Aufrufe

Mitglieder - Aktuell Kommentar Aktuell Nachrichten ... - AGV Bau Saar

Mitglieder - Aktuell Kommentar Aktuell Nachrichten ... - AGV Bau Saar

Mitglieder - Aktuell Kommentar Aktuell Nachrichten ... - AGV Bau Saar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 3<br />

Verbandsleben <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Inhalt<br />

<strong>Kommentar</strong><br />

Nicht ohne meinen Schlichter! 4<br />

<strong>Aktuell</strong><br />

<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz nicht praxistauglich! 5<br />

Politische Forderungen zur Wohnungsbaupolitik 6<br />

Städtebauförderung 8<br />

CO2-Gebäudesanierungsprogramm fortführen! 8<br />

Pakt für Klimaschutz 8<br />

Finanzloch Straße – Einführung der PKW-Maut 9<br />

Positionspapier Mindestlohn 9<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit 10<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft begrüße von-der-Leyen-Vorstoß 10<br />

Jahresbericht <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> 2010 11<br />

Schwarzbuch <strong>Bau</strong> 11<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

Wirtschaft 12<br />

Sozialpolitik 14<br />

Technik 16<br />

Bekanntmachungen 16<br />

Recht<br />

Arbeitsrecht 24<br />

Vertragswesen 28<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Berufsbildung im <strong>Bau</strong>gewerbe 30<br />

Einschulungstermine Schuljahr 2011/12 30<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> – Verbandsleben<br />

Dachdecker 31<br />

Maler 32<br />

Estrich 33<br />

Fliesen 34<br />

Holzbau 35<br />

Landesgütegemeinschaft 36<br />

<strong>Mitglieder</strong> - <strong>Aktuell</strong><br />

Gefragt wie selten zuvor 37<br />

Meisterhaft<br />

Meisterhafte Werbung 38<br />

Meisterhaft intern 38<br />

Magazin<br />

Termine, Impressum, Personalien 39<br />

3


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 4<br />

<strong>Kommentar</strong><br />

Die Tarifrunde 2011 im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

ist zu Ende. Das Ergebnis – vom<br />

Beirat des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> einstimmig<br />

gebilligt – verursacht keine Jubelstürme.<br />

Frohe Gesichter sieht man bei keinem<br />

der Beteiligten. Allenfalls noch<br />

bei Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang<br />

Clement, der als Schlichter mit dem<br />

mehrheitlichen Schlichtungsspruch<br />

vom 14.04.2011 den Tarifkonflikt wie-<br />

4<br />

Nicht ohne meinen Schlichter!<br />

der einmal beenden und eine zweijährige<br />

Lösung vermitteln konnte.<br />

Dass wieder kein Ergebnis in freien<br />

Verhandlungen zu erreichen war,<br />

machte dabei nachdenklich. An den<br />

Arbeitgebern lag es weiß Gott nicht.<br />

Geschuldet war es den besonders hartnäckigen<br />

und wenig flexiblen Gewerkschaftsvertretern.<br />

Vielleicht lag es<br />

auch diesmal nur an der neuen Verhandlungsleitung<br />

von Gewerkschaftsseite.<br />

Dietmar Schäfers durfte, wollte<br />

oder konnte in freien Verhandlungen<br />

kein Ergebnis präsentieren. In der<br />

Schlichtung war es der Chef persönlich,<br />

Klaus Wiesehügel, der das Zepter<br />

wieder übernahm.<br />

Unterm Strich mussten alle Seiten<br />

nachgeben – die berühmten Kröten<br />

schlucken. Beste Merkmale eines guten<br />

Vergleichs! Das Ergebnis hat positive<br />

wie negative Aspekte. Negativ ist<br />

anzumerken, dass der Verteilungsrahmen,<br />

wie er einvernehmlich von den<br />

Arbeitgebervertretern definiert wurde,<br />

überschritten wurde, eine Annäherung<br />

der Vergütung im Osten an die<br />

im Westen nur in geringem Umfang<br />

erfolgt ist, die Problematik des Stra-<br />

ßenbaus und des Stuckateurhandwerks<br />

vertagt wurde und eine deutliche<br />

Erhöhung des Mindestlohns II hingenommen<br />

werden musste.<br />

Positiv schlägt die Laufzeit von zwei<br />

Jahren zu buche, die dem Betrieb erhebliche<br />

Planungssicherheit gibt.<br />

Ebenso positiv zu bewerten sind die<br />

beiden Null-Monate sowie die im<br />

kommenden Jahr zum 01.06. vereinbarte<br />

Erhöhung von 2,3 %. Beim Mindestlohn<br />

I konnte die Schere zwischen<br />

Ost und West etwas geschlossen werden.<br />

Im Ergebnis ist erneut der Flächentarifvertrag<br />

gerettet und mit der vereinbarten<br />

Laufzeit von zwei Jahren wieder<br />

Zeit gewonnen worden an dessen<br />

Erhalt weiter zu arbeiten; Zeit, die von<br />

allen Beteiligten intensiv genutzt werden<br />

sollte.<br />

(RA Claus Weyers)


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 5<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

nicht praxistauglich!<br />

In einem Interview erläutert der<br />

Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />

der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie,<br />

RA Michael Knipper, nochmals, warum<br />

das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

auch nach dem aktuellen Urteil des<br />

Bundesverfassungsgerichts höchst problematisch<br />

ist und in der Praxis nicht<br />

angewendet werden kann<br />

Der Hauptverband der Deutschen<br />

<strong>Bau</strong>industrie ist nach wie vor unzufrieden<br />

mit dem <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz.<br />

Warum?<br />

Das am 1. Januar 2009 in Kraft getretene<br />

und im Sommer 2009 geringfügig<br />

novellierte <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

sieht vor, dass jeder <strong>Bau</strong>unternehmer,<br />

der einen Nachunternehmer<br />

einsetzt oder <strong>Bau</strong>stoffe bezieht, <strong>Bau</strong>geldempfänger<br />

ist. Als solcher ist er<br />

verpflichtet, von seinem Auftraggeber<br />

erhaltene Zahlungen „baustellenscharf“<br />

zu verwenden. D. h. er darf<br />

dieses Geld ausschließlich zur Bezahlung<br />

von Unternehmen verwenden,<br />

die an der Herstellung oder dem Umbau<br />

des konkreten <strong>Bau</strong>objektes beteiligt<br />

sind. Auf andere Branchen übertragen<br />

würde dies bedeuten, dass z. B.<br />

ein Automobilkonzern den Zahlungseingang<br />

vom Verkauf von 1.000 Wagen<br />

dafür verwenden müsste, die Zulieferer<br />

für genau diese Wagen zu bezahlen,<br />

und keine anderen. Dies<br />

widerspricht eklatant jeder modernen,<br />

wirtschaftlichen Form unternehmerischen<br />

Handelns.<br />

Darüber hinaus haften Geschäftsführer<br />

von <strong>Bau</strong>unternehmen im Falle der<br />

Insolvenz persönlich und sehen sich ei-<br />

ner strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt,<br />

wenn sie sich so verhalten, wie<br />

in anderen Wirtschaftszweigen üblich.<br />

Damit wird <strong>Bau</strong>unternehmern ein<br />

„Sonderopfer“ auferlegt, das es in allen<br />

anderen Wirtschaftszweigen noch<br />

nicht einmal ansatzweise gibt.<br />

So sehr der Hauptverband die Zielsetzung<br />

des Gesetzes, „den Nachunternehmer<br />

vor Forderungsausfällen im<br />

Falle der Insolvenz seines Auftraggebers<br />

zu schützen“, unterstützt, so wenig<br />

ist das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

das dazu geeignete Mittel, zumal<br />

<strong>Bau</strong>geld auch nicht insolvenzfest<br />

ist.<br />

Welche praktischen Auswirkungen<br />

hat das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

konkret?<br />

Das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

ist nicht praxistauglich. Würde es angewendet,<br />

wären die wirtschaftliche<br />

Handlungsfreiheit und die Liquidität<br />

von <strong>Bau</strong>unternehmen massiv eingeschränkt.<br />

Das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

führt zu einer Erhöhung<br />

der Vorfinanzierungspflicht und zu Liquiditätsengpässen.<br />

Da <strong>Bau</strong>geld auch<br />

nicht zur Absicherung von Krediten<br />

verwendet werden kann, entstehen<br />

zudem erhebliche Schwierigkeiten bei<br />

der Kreditfinanzierung. Dies hat auch<br />

die vom Bundesministerium für Verkehr,<br />

<strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) im Frühjahr eingesetzte Arbeitsgruppe<br />

zum <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

bestätigt.<br />

Dass es bisher nicht zu größeren<br />

Schwierigkeiten gekommen ist, ist allein<br />

darauf zurückzuführen, dass das<br />

<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

schlicht und einfach in der Praxis nicht<br />

angewendet werden kann und sich<br />

die Banken und Sparkassen bisher „ruhig“<br />

verhalten haben. Sollte sich dies<br />

ändern, rechnen wir mit einer erheblichen<br />

Insolvenzwelle, insbesondere<br />

bei kleineren und mittelgroßen <strong>Bau</strong>unternehmen.<br />

Ebenso wäre der Verwaltungs- und<br />

Kostenaufwand für die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

extrem hoch, allein schon, um eine<br />

beweisfeste Dokumentation für die<br />

Verwendung des <strong>Bau</strong>geldes zu erstellen,<br />

da bisher keine Computersoftware<br />

zur Verfügung steht, um alle Geldströme<br />

im Unternehmen vorschriftsmäßig<br />

zu trennen und abzubilden.<br />

Hat die aktuelle Entscheidung des<br />

Bundesverfassungsgerichts hieran etwas<br />

geändert?<br />

Nein, nichts. Außer, dass wir bisher<br />

aufgrund des dem Hauptverband vorliegenden<br />

Gutachtens der Professoren<br />

Battis und Paulus von einer Verfassungswidrigkeit<br />

des Gesetzes ausgegangen<br />

sind. Unabhängig davon ändert<br />

aber auch die vom Bundesverfassungsgericht<br />

als „derzeit“ angesehene<br />

Verfassungsgemäßheit nichts daran,<br />

dass das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

in der Praxis nicht anwendbar ist<br />

und die eben dargestellten Schwierigkeiten<br />

bereitet.<br />

Würde der vom BMVBS Ende 2010 vorgelegte<br />

Gesetzentwurf zur Novellierung<br />

des <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes<br />

hier zu Verbesserungen führen?<br />

Das BMVBS hat Ende 2010 einen Gesetzentwurf<br />

vorgelegt. Danach soll die<br />

baustellenscharfe Verwendungspflicht<br />

des <strong>Bau</strong>geldes von einer baustellenübergreifenden<br />

Verwendungspflicht<br />

abgelöst werden. Ziel ist, <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

eine flexiblere Handhabung<br />

von Zahlungen verschiedener <strong>Bau</strong>maßnahmen<br />

zu ermöglichen. Der<br />

grundsätzlich zu begrüßende Vorschlag<br />

stellt zwar einen ersten Schritt<br />

in die richtige Richtung dar, reicht<br />

aber nicht aus. Insbesondere viele der<br />

oben dargestellten betriebswirtschaftlichen<br />

Probleme der Praxis werden damit<br />

nicht gelöst. Weiterhin würden ein<br />

erheblicher Mehraufwand und Bürokratieverpflichtungen<br />

bei der Umsetzung<br />

in der baubetrieblichen Praxis (z.<br />

B. Einrichtung eines Zweikontenmodells,<br />

Notwendigkeit der Einführung<br />

eines Buchhaltungssystems, das die<br />

Zahlungsströme projektbezogen erfasst,<br />

Abgrenzung von betrieblich bedingten<br />

Auszahlungen zu Auszahlungen,<br />

die nach dem <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes<br />

verboten sind etc.)<br />

entstehen.<br />

Ebenso wäre die freie Liquiditätsplanung<br />

weiterhin eingeschränkt und die<br />

Aufnahme von Fremdkapital bei Kreditinstituten<br />

erschwert. Jeder Euro<br />

kann nur einmal verwendet werden,<br />

entweder zur Zahlung oder zur Besicherung.<br />

Beides zugleich geht nicht.<br />

<strong>Bau</strong>geld kann nicht gleichzeitig sowohl<br />

zur Kreditfinanzierung als auch<br />

zur Absicherung von Nachunternehmern<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Auch ist und bleibt das Verhältnis zum<br />

Insolvenzrecht ungeklärt. Das <strong>Bau</strong>for-<br />

5


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 6<br />

<strong>Aktuell</strong><br />

derungssicherungsgesetz und der insolvenzrechtliche<br />

Grundsatz der Gläubigergleichbehandlung<br />

führen beim<br />

<strong>Bau</strong>geldempfänger zu einem „Karussell<br />

von Pflichtenkollisionen“. Handelt<br />

er entgegen des <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes,<br />

haftet er persönlich,<br />

hält er sich daran, unterliegt die Zahlung<br />

der Insolvenzanfechtung und<br />

wird damit dem vom Gesetz Geschützten<br />

wieder entzogen. Das ist keine<br />

sinnvolle gesetzliche Regelung.<br />

Was müsste aus Sicht des Hauptverbandes<br />

jetzt geschehen?<br />

Das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

sollte kurzfristig und schnell evaluiert<br />

werden. Dabei müsste auch geklärt<br />

werden, ob mit dem vom BMVBS vorgestellten<br />

Gesetzentwurf tatsächlich<br />

eine Verbesserung erreichbar ist. Sollte<br />

es nicht gelingen, das Gesetz praxistauglich<br />

zu gestalten, müsste das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzunverzüglich<br />

abgeschafft und eine neue, die<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen weniger belastende,<br />

praktikable und vor allem zielführende<br />

gesetzliche Regelung geschaffen<br />

werden.<br />

Die Versorgung der <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

mit Liquidität und Krediten muss sichergestellt<br />

werden, nicht zuletzt um<br />

Insolvenzen zu vermeiden.<br />

6<br />

Politische Forderungen zur<br />

Wohnungsbaupolitik<br />

Um die Versorgung mit bezahlbarem<br />

Wohnraum, der gleichzeitig energetisch<br />

saniert und demografiefest ist, zu<br />

gewährleisten, sind neue Anreize für<br />

den Wohnungsbau erforderlich.<br />

Dem Gebäudebereich kommt eine<br />

Schlüsselfunktion für die drastische<br />

Verringerung der CO2-Immissionen zu,<br />

denn hier finden sich die größten<br />

Energieeinsparpotenziale. Nur wenn<br />

es gelingt, diese zu erschließen, lassen<br />

sich die ehrgeizigen Klimaziele auch<br />

erreichen.<br />

In 2009 ist die langanhaltende Talfahrt<br />

im Wohnungsneubau zum Halten gekommen.<br />

Dennoch ist das Niveau sehr<br />

niedrig: Mit in 2010 knapp 150.000<br />

neu fertig gestellten Wohneinheiten<br />

wird selbst das Niveau, das in Prognosen<br />

des Bundesamtes für <strong>Bau</strong>wesen<br />

für den Zeitraum bis 2015 mit über<br />

190.000 angegeben wird, noch deutlich<br />

verfehlt.<br />

Verbesserung der steuerlichen<br />

Anreize im Wohnungsbau<br />

1. Verdopplung der linearen AfA von<br />

2 % auf 4 %<br />

Die Verdopplung der linearen AfA in<br />

Höhe von 4 % führt zur Abbildung des<br />

tatsächlichen Lebenszyklus einer Immobilie<br />

und führt damit zu höheren<br />

Investitionen.<br />

Die RWI Studie zu den Wirkungen<br />

staatlicher Investitionsansätze im<br />

Wohnungsbau stellt fest, dass der Impuls<br />

aus der Wiedereinführung der degressiven<br />

Afa allein für NRW<br />

• zusätzliche Investitionen im Mietwohnungsbau<br />

von jährlich über 530<br />

Mio ?,<br />

• den <strong>Bau</strong> von jährlich über 2.300 zusätzlichen<br />

neuen Wohnungen,<br />

• die Schaffung von ca. 5.400 zusätzlichen<br />

Arbeitsplätzen,<br />

• die Entlastung der öffentlichen<br />

Haushalte jährlich um 350 Mio. €<br />

bedeutet.


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 7<br />

2. Einführung einer erhöhten AfA in<br />

Höhe von 8 % in den ersten 8 Jahren<br />

bei energetischem und altersgerechtem<br />

Neubau<br />

Die Einführung der erhöhten AfA<br />

kann an die Unterschreitung der<br />

Höchstwerte der jeweils geltenden<br />

Energieeinsparverordnung sowie die<br />

Umsetzung von Kriterien für das altersgerechte<br />

<strong>Bau</strong>en geknüpft werden.<br />

Hinsichtlich der Abschreibungsmethode<br />

soll Wahlfreiheit bestehen, ob die<br />

Klimaabschreibung in den ersten 8<br />

Jahren in Anspruch genommen oder<br />

die verdoppelte lineare Gebäude-AfA<br />

in Höhe von 4 % gewählt wird.<br />

3. Einführung einer erhöhten AfA in<br />

Höhe von 8 % in den ersten 8 Jahren<br />

bei energetischen und altersgerechten<br />

<strong>Bau</strong>maßnahmen im Bestand.<br />

Eine umfassende Sanierung des Gebäudes<br />

führt dazu, dass Anschaffungsund<br />

Herstellungskosten entstehen, die<br />

über die gesamte Nutzungsdauer des<br />

Gebäudes mit momentan 2 % linear<br />

abgeschrieben werden.<br />

Durch die Neuregelung einer AfA in<br />

Höhe von 8 % sollen die Kosten einer<br />

energetischen und altersgerechten<br />

Modernisierung ebenfalls mit 8 % abgesetzt<br />

werden können.<br />

4. Einführung einer Abschreibung für<br />

selbstgenutztes Wohneigentum analog<br />

§ 82a EStDV<br />

Um die energetischen Sanierungsmaßnahmen<br />

auch für Eigennutzer attraktiv<br />

zu gestalten, wird eine Wiedereinführung<br />

des § 82a EStDV in geänder-<br />

ter Fassung angeregt. Die energetische<br />

Modernisierung von Gebäuden<br />

und Wohnungen, die für eigene<br />

Wohnzwecke genutzt werden, könnte<br />

dann durch eine steuerliche Abschreibung<br />

in Höhe von 10 % für das Jahr<br />

der Erstellung und für die darauf folgenden<br />

9 Jahre gefördert werden. Das<br />

setzt voraus, dass die Energieeinsparung<br />

nach der Modernisierung das<br />

Neubauniveau der jeweils geltenden<br />

Energieeinsparverordnung erreicht.<br />

Verbesserte Förderprogramme<br />

für energetisches Sanieren und<br />

Ersatzneubau<br />

1. Erhöhung und Verstetigung der<br />

KfW-Programme „Energieeffizientes<br />

<strong>Bau</strong>en“ und „Energieeffizientes Sanieren“<br />

Die nachgefragten Mittel im CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm<br />

sind in der<br />

Vergangenheit regelmäßig höher gewesen<br />

als die ursprüngliche Haushaltsplanung,<br />

so dass dieses Programm aufgestockt<br />

werden musste; im Jahr 2009<br />

standen daher über 2,25 Mrd. € zur<br />

Verfügung. Im Jahr 2010 konnte noch<br />

ein Budget von 1,5 Mrd. € aufrechterhalten<br />

werden. Durch die bereit gestellten<br />

Fördermittel hat sich das Sanierungstempo<br />

wesentlich beschleunigt,<br />

was angesichts von rund 25 Mio.<br />

sanierungsbedürftiger Wohnungen<br />

auch dringend geboten ist.<br />

Darüber hinaus wird mit dieser Förderung<br />

privates Kapital in erheblichem<br />

Umfang aktiviert. Ein Fördereuro bewirkte<br />

nach Angaben der KfW private<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Investitionen in Höhe von rund 9 €. Eine<br />

Mrd. € weniger Fördermittel bedeutet,<br />

auf 9 Mrd. € Investitionen zu<br />

verzichten. Mit dem im Jahr 2009 über<br />

die KfW-Mittel generierten Investitionsvolumen<br />

von 18,4 Mrd. € wurden<br />

290.000 Arbeitsplätze gesichert. Damit<br />

haben die geförderten Maßnahmen<br />

nach Abzug der Programmkosten einen<br />

positiven Effekt auf den Staatshaushalt<br />

gehabt. Die Ausgaben für die<br />

Förderprogramme werden deutlich<br />

überkompensiert.<br />

2011 stehen aus Haushaltsmitteln nur<br />

436 Mio. € zur Verfügung. Aus dem<br />

Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“<br />

sollen 2011 zusätzlich 500<br />

Mio. € dazu kommen. Dies ist unabdingbar,<br />

denn selbst dabei bleibt der<br />

Gesamtetat um mehr als 500 Mio. €<br />

unterhalb des Niveaus von 2010.<br />

Daher wäre es richtig und erforderlich,<br />

das Fördervolumen in diesem Bereich<br />

auf mindestens 2 Mrd. € anzuheben.<br />

2. Einbeziehung des Ersatzbaus in die<br />

Förderung<br />

Wohnungen, die in den 50iger bis Anfang<br />

der 70iger Jahre gebaut wurden -<br />

es handelt sich allein in den alten<br />

Bundesländern um rund 16 Mio. Wohneinheiten,<br />

davon etwa 8 Mio. in<br />

Mehrfamilienhäusern - sind zwar<br />

grundsätzlich sanierungsfähig, aber es<br />

stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit<br />

einer solchen Maßnahme.<br />

Zudem entsprechen diese Wohneinheiten<br />

vom Grundriss und vom<br />

Schallschutz her in keiner Weise den<br />

heutigen Anforderungen.<br />

7


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 8<br />

<strong>Aktuell</strong><br />

Um die anspruchsvollen Energieeffizienzsteigerungen<br />

des Energiekonzepts<br />

umzusetzen, ist der Bestandsersatz<br />

als eine Form der Modernisierung<br />

oft sinnvoller. Bestandsersatz erfasst<br />

den Abriss des alten Gebäudes, den<br />

Umzug der betroffenen Mieter und<br />

den eigentlichen Ersatzneubau.<br />

Bestandsersatz wird bislang nicht eigenständig<br />

gefördert. Er sollte aber<br />

als eine Variante der Sanierung und<br />

Modernisierung auf alle in der Sanierung<br />

und Modernisierung einsetzbaren<br />

Fördermöglichkeiten, wie z.B. Darlehen<br />

und Zuschüsse der KfW wie auch<br />

mögliche Sonderabschreibungen angewendet<br />

werden können, wenn auf<br />

einem bisher bereits von einem Wohngebäude<br />

genutzten Grundstück nach<br />

dem Abriss ein neues, energieeffizientes<br />

Wohngebäude errichtet wird.<br />

3. Anpassung der Förderung altersgerechtes<br />

<strong>Bau</strong>en<br />

Die Förderung des seniorengerechten<br />

<strong>Bau</strong>ens ist aktuell nicht optimal ausgestaltet.<br />

Von dem für das entsprechende<br />

KfW-Programm eingeräumten Rahmen<br />

von über 100 Mio. € entfallen<br />

derzeit 80 % auf zinsverbilligte Kredite,<br />

mit denen altersgerechte Umbauten<br />

von Wohnungen, wie z.B. der Abbau<br />

von Barrieren, finanziert werden<br />

können. Die übrigen 20 % entfallen<br />

auf Zuschusszahlungen. Die Zuschüsse<br />

umfassen 5 % der Sanierungskosten<br />

(maximal 2.500 €). Insbesondere der<br />

auf zinsverbilligten Krediten liegende<br />

Schwerpunkt des Programms geht an<br />

der Lebenswirklichkeit älterer Menschen<br />

vorbei, denn viele können und<br />

wollen sich im Alter nicht mehr mit<br />

Krediten belasten.<br />

Um den Gebäudebestand stärker als<br />

bisher an den demografischen Wandel<br />

anzupassen, schlagen wir vor:<br />

• Die Fördermittel für das altersgerechte<br />

<strong>Bau</strong>en sollten flexibler zwischen<br />

Darlehen und Zuschüssen strukturiert<br />

werden.<br />

• Das Programmvolumen von gegenwärtig<br />

rund 100 Mio. € ist auf Dauer<br />

zu verstetigen<br />

8<br />

Städtebauförderung<br />

In einem gemeinsamen Schreiben an<br />

die Bundesministerien für Wirtschaft,<br />

Finanzen, Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung<br />

sowie die Bundestagsausschüsse<br />

<strong>Bau</strong>/Wirtschaft/Haushalt hatten<br />

sich der Zentralverband Deutsches<br />

<strong>Bau</strong>gewerbe und der deutsche Städteund<br />

Gemeindebund dafür ausgesprochen,<br />

das Budget für die Städtebauförderung<br />

in der Haushaltsplanung<br />

2012 wieder auf das Niveau von 550<br />

Mio. Euro anzupassen. In seinem Antwortschreiben<br />

hat Herr Bundesminister<br />

Ramsauer nun erklärt, sich mit<br />

Nachdruck in den fortlaufenden Gesprächen<br />

zur Haushaltsplanung 2012<br />

dafür einzusetzen, die Städtebauförderung<br />

zumindest auf dem Niveau des<br />

Vorjahres 2011, d.h. bei 455 Mio. Euro<br />

halten zu wollen.<br />

CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm<br />

Fortführen!<br />

Ein Bündnis aus Wirtschaftsverbänden,<br />

Umwelt- und Verbraucherverbänden<br />

und der IG BAU hat sich mit einem gemeinsamen<br />

Positionspapier für eine<br />

Verstetigung des CO2-Gebäudesanie rungsprogramms auf mindestens 2<br />

Mrd. € an Ministerien und Ausschüsse<br />

des Bundestages gewandt. Als positive<br />

Effekte der KfW -Programme "Energieeffizientes<br />

<strong>Bau</strong>en" und "Energieeffizientes<br />

Sanieren" werden in dem<br />

Positionspapier herausgestellt:<br />

● die Wirtschafts- und Beschäftigungseffekte<br />

gerade für die lokale<br />

Wertschöpfung,<br />

● die Reduktion der Energieabhängigkeit,<br />

● die Selbstfinanzierungseffekte für<br />

den Haushalt,<br />

● die erzielbare CO2-Reduktion Als weitere Variante der Sanierung<br />

und Modernisierung muss auch der<br />

Bestandsersatz künftig gefördert werden.<br />

Dort, wo eine energetische Sanierung<br />

nicht wirtschaftlich ist, wird es<br />

nur auf diese Weise gelingen, Investoren<br />

zu finden, die den überalterten<br />

und energetisch ineffizienten Wohnungsbestand<br />

erneuern.<br />

Pakt für<br />

Klimaschutz<br />

In einer beispiellosen Aktion haben<br />

sich über 60 Verbände und Institutionen,<br />

u.a. der Hauptverband der Deutschen<br />

<strong>Bau</strong>industrie, der Zentralverband<br />

des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes, der<br />

Hauptverband Farbe, Gestaltung und<br />

<strong>Bau</strong>tenschutz sowie der Zentralverband<br />

des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

zu einem "Pakt für Klimaschutz"<br />

zusammengeschlossen.<br />

Vor dem Hintergrund einer unsicheren<br />

Finanzierung durch den Energie- und<br />

Klimafonds unterstützen die Verbände<br />

alle Bemühungen, auf eine alternative<br />

Finanzierung zu dringen und fordern<br />

die Bundesregierung nachdrücklich<br />

auf, ein klares politisches Bekenntnis<br />

zur weiteren Förderung des energieeffizienten<br />

<strong>Bau</strong>ens und Sanierens und<br />

zur Verstetigung der Mittelausstattung<br />

mindestens in Höhe von 2 Mrd.<br />

EUR jährlich abzugeben und dafür im<br />

Haushalt 2012 und in den Folgejahren<br />

entsprechende Finanzmittel einzustellen.<br />

Verbraucher, Hersteller, Gebäudeeigentümer,<br />

Planer, Kommunen und<br />

Ausführende benötigen verlässliche<br />

Rahmenbedingungen, um den Gebäudebestand<br />

und die Kommunen zukunftsfähig<br />

gestalten zu können.<br />

BAUSTOFFHANDEL<br />

GmbH & Co. KG<br />

Ihr Fachhändler für Produkte zum<br />

• Hochbau • Innenausbau<br />

• Garten- und Landschaftsbau<br />

• Tief- und Kanalbau<br />

66128 <strong>Saar</strong>brücken-Gersweiler · Am Güterbahnhof<br />

Tel.: 06 81 / 9 70 30-0 · Fax: 06 81 / 9 70 30-80


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 9<br />

Finanzloch Strasse – Einführung<br />

der PKW-Maut<br />

In den letzten Wochen wird wieder<br />

verstärkt über massive Straßenschäden,<br />

den schlechten Zustand unserer<br />

Brückenbauwerke und die langfristigen<br />

Finanzierungslücken bei der Verkehrsinfrastruktur<br />

diskutiert. Das Magazin<br />

FOCUS (Ausgabe vom 16. April<br />

2011) z.B. betitelte einen Bericht mit:<br />

„Es staut sich was, Herr Ramsauer!“<br />

Der Artikel ruft noch einmal in Erinnerung,<br />

dass nahezu alle Investitionsmittel<br />

zukünftig lediglich in den Erhalt<br />

der Straßennetzes investiert werden<br />

müssen und ab 2012 sehr wahrscheinlich<br />

keine neuen Straßenbauprojekte<br />

starten sollen. Für den Erhalt und den<br />

Ausbau unseres Bundesfernstraßennetzes<br />

werden jährlich mindestens 7,5<br />

Milliarden Euro benötigt – tatsächlich<br />

stehen aber nur knapp 5 Milliarden<br />

pro Jahr zur Verfügung.<br />

Die chronische Unterfinanzierung<br />

spiegelt sich im schlechten Zustand unserer<br />

Straßen wider, vor allem aber bei<br />

unseren Brückenbauwerken – sie sind<br />

buchstäblich tickende Zeitbomben. Im<br />

Netz der Bundesfernstraßen befinden<br />

sich 38.782 Brücken mit einer Gesamtlänge<br />

von 2.058 km. Ein Großteil<br />

stammt aus den 60er- und 70er-Jahren<br />

des vergangenen Jahrhunderts. Viele<br />

sind entsprechend der Ergebnisse von<br />

Brückenhaupt- und -zwischenprüfungen<br />

dringend sanierungsbedürftig.<br />

Rund 47 Prozent der Brückenflächen<br />

an Autobahnen und Bundesstraßen<br />

werden im <strong>Bau</strong>werkszustand nur mit<br />

„noch ausreichend“ bewertet: d.h. die<br />

Standsicherheit des <strong>Bau</strong>werks ist noch<br />

gegeben, aber die Dauerhaftigkeit<br />

und die Verkehrssicherheit kann erheblich<br />

beeinträchtigt sein. Immer öfter<br />

gibt es für den genehmigungspflichtigen<br />

Schwerlastverkehr auf<br />

Brücken Verkehrsbeschränkungen<br />

oder gar Komplettsperrungen.<br />

Nur etwa 15 Prozent aller Brücken<br />

schneiden mit der Zustandsnote „gut“<br />

bis „sehr gut“ ab (siehe Grafik). Hier<br />

besteht dringender Handlungsbedarf,<br />

um den massiv fortschreitenden Substanzverlust<br />

unserer Brückenbauwerke<br />

aufzuhalten.<br />

Mit den zurzeit zur Verfügung stehenden<br />

Mitteln ist die Erhaltung von Straßennetz<br />

und Brückenbauwerken langfristig<br />

nicht mehr möglich. Neue umfassende<br />

Finanzierungskonzepte werden<br />

benötigt. Bundeskanzlerin Merkel<br />

hat in diesem Zusammenhang jüngst<br />

einer PKW-Maut eine klare Absage erteilt:<br />

Dazu werde es in der laufenden<br />

Wahlperiode bis 2013 nicht kommen,<br />

weil der Koalitionsvertrag zwischen<br />

CDU, CSU und FDP eine Maut für Personenwagen<br />

ausschließe.<br />

Aus Sicht der <strong>Bau</strong>wirtschaft muss aber<br />

nach der LKW-Maut auch über die Einführung<br />

einer PKW-Maut nachgedacht<br />

werden. Daher spricht sich der<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> für die Einführung einer<br />

zweckgebundenen PKW-Autobahn-<br />

Maut aus. Um die chronische Unterfinanzierung<br />

der Bundesfernstraßen<br />

mindestens zu lindern, bedarf es zudem<br />

endlich eines geschlossenen, verkehrsbezogenenFinanzierungskreislaufes<br />

– d.h. die Einnahmen aus LKW-<br />

Quelle: Straßenbaubericht (ab 2008: Verkehrsinvestitionsbericht) der Bundesregierung<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

und PKW-Maut müssen vollständig<br />

zum Erhalt und zum Ausbau unseres<br />

Straßennetzes und unserer Brückenbauwerke<br />

eingesetzt werden.<br />

Verkehrsbezogene Finanzierungskreisläufe<br />

haben wichtige Vorteile:<br />

● Verstetigung der Investitionen in<br />

den Straßenbau<br />

● Übertragbarkeit der Finanzmittel<br />

auf Folgejahre<br />

● Mittelverwendung nach Wirtschaftlichkeit<br />

● Transparenz der Mittelverwendung.<br />

Positionspapier<br />

Mindestlohn<br />

Zum 1. Mai 2011 gilt für Arbeitnehmer<br />

aus den EU- Beitrittsländern Estland,<br />

Lettland, Litauen, Polen,<br />

Slowakei, Slowenien, Tschechien und<br />

Ungarn die volle Arbeitnehmer-Freizügigkeit.<br />

Der Zugang zum deutschen<br />

Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus<br />

diesen Beitrittsländern wird dadurch<br />

deutlich vereinfacht. Das Institut für<br />

Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

(IAB) rechnet damit, dass ab 2011 jährlich<br />

zwischen 200.000 und 300.000 Arbeitnehmer<br />

aus den EU-Beitrittsstaaten<br />

in die alten Mitgliedsstaaten (EU<br />

15) kommen.Unterschiedlichen Szenarien<br />

zufolge könnte auf Deutschland<br />

ein Anteil von 45 bis 60 Prozent entfallen.<br />

Die Debatte über die Vor- und<br />

Nachteile von gesetzlichen bzw. tariflichen<br />

Mindestlöhnen hat vor diesem<br />

Hintergrund in Politik und Verwaltung<br />

wie auch in der Öffentlichkeit an Bedeutung<br />

gewonnen.<br />

Der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />

hat eine aktualisierte Fassung<br />

seines Positionspapiers „Mindestlohn<br />

in der standortgebundenen <strong>Bau</strong>wirtschaft“<br />

veröffentlicht, das auf der<br />

Internetseite des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> unter<br />

www.bau-saar.de > Publikationen eingestellt<br />

ist.<br />

9


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 10<br />

<strong>Aktuell</strong><br />

10<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

● <strong>Bau</strong>industrie sieht Öffnung des<br />

deutschen <strong>Bau</strong>arbeitsmarktes für<br />

MOE-Arbeitnehmer gelassen entgegen<br />

● Mindestlöhne verhindern Lohndumping<br />

Die deutsche <strong>Bau</strong>industrie rechnet<br />

nicht mit größeren Verwerfungen,<br />

nachdem der deutsche <strong>Bau</strong>arbeitsmarkt<br />

zum 1. Mai 2011 für Arbeitnehmer<br />

aus den MOE-Beitrittsländern geöffnet<br />

wurde. Diese Auffassung vertrat<br />

der Hauptgeschäftsführer des<br />

Hauptverbandes der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />

RA Michael Knipper anlässlich<br />

der Vorstellung des vorgenannten Positionspapiers<br />

zum Thema „Volkswirt-<br />

schaftliche Argumente für einen Mindestlohn<br />

in der standortgebundenen<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft“. Allenfalls in den<br />

Grenzregionen zu Polen könne es vorübergehend<br />

zu Problemen kommen.<br />

Durch die allgemeinverbindlich erklärten<br />

tariflichen Mindestlöhne sei jedoch<br />

sichergestellt, dass es nicht zu<br />

Lohndumping und damit zu ruinösen<br />

Wettbewerbsverhältnissen auf dem<br />

deutschen <strong>Bau</strong>markt kommen werde.<br />

Knipper: „Einmal mehr zeigt sich, wie<br />

wertvoll tarifliche Mindestlöhne für<br />

geordnete Wettbewerbsverhältnisse<br />

sind.“<br />

Ob tatsächlich jährlich zwischen<br />

100.000 bis 200.000 Arbeitnehmer aus<br />

den neuen EU-Mitgliedstaaten auf<br />

den deutschen <strong>Bau</strong>arbeitsmarkt strömen,<br />

wie dies einige Institute voraussagen,<br />

ist für Knipper fraglich. Dage-<br />

gen spreche vor allem, dass MOE-<strong>Bau</strong>unternehmen<br />

schon in den vergangenen<br />

Jahren ihre Arbeitskräfte im Rahmen<br />

von Werkarbeitnehmerkontingenten<br />

auf dem deutschen <strong>Bau</strong>markt<br />

hätten einsetzen können, diese Möglichkeit<br />

aber nicht genutzt hätten.<br />

Darüber hinaus seien viele MOE-Länder<br />

inzwischen selbst dringend auf<br />

<strong>Bau</strong>fachkräfte angewiesen; schließlich<br />

seien die MOE-<strong>Bau</strong>wirtschaften (vor<br />

allem Polen) „vergleichsweise gut<br />

durch die Weltwirtschaftskrise gekommen“.<br />

„In der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft hat<br />

der Mindestlohn eine Erfolgsgeschichte<br />

geschrieben“, ist Knipper überzeugt.<br />

Anders als von den Kritikern bei<br />

der Einführung im Jahre 1997 befürchtet,<br />

hätten die Mindestlöhne keineswegs<br />

den notwendigen Strukturwandel<br />

behindert, Produktionsverlagerungen<br />

ins Ausland angestoßen oder den<br />

<strong>Bau</strong>preisanstieg beschleunigt. Stattdessen<br />

habe der tarifliche Mindestlohn<br />

der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft die<br />

dringend benötigte Atempause im<br />

Strukturwandel verschafft. Die Mindestlöhne<br />

hätten sich in der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

als effizientes Instrument zur<br />

Steuerung von Strukturanpassungsprozessen<br />

bewährt. Voraussetzung sei<br />

jedoch, dass die Einhaltung der Mindestlöhne<br />

streng kontrolliert und alle<br />

Formen der Schwarzarbeit konsequent<br />

bekämpft würden. Knipper: „Wir sollten<br />

in der <strong>Bau</strong>wirtschaft auch weiterhin<br />

auf allgemeinverbindlich erklärte<br />

Mindestlöhne setzen.“<br />

Mitgliedsbetriebe erhalten den Leitfaden<br />

zur Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

auf Anfrage bei der Geschäftsstelle<br />

(Frau Meier, Tel. 0681/3892524) oder<br />

im Internet unter www.bau-saar.de ><br />

Infocenter > Brennpunkte.<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

begrüsst<br />

von-der-Leyen-<br />

Vorstoss!<br />

Die saarländische <strong>Bau</strong>wirtschaft begrüßt<br />

den Vorstoß von Bundesarbeitsministerin<br />

Ursula von der Leyen, die<br />

Ein-Euro-Jobs einzuschränken. Allerdings<br />

geht dieser Vorstoß nicht weit<br />

genug: Wir fordern, dass sich gemeinnützige<br />

Unternehmen zukünftig nicht<br />

länger am <strong>Bau</strong>markt tummeln dürfen.


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 11<br />

Abschaffung der Ein-Euro-Jobs schon<br />

lange nötig<br />

Fakt ist: Gemeinnützige Unternehmen<br />

können wesentlich billiger ihre Leistungen<br />

anbieten, da die bei ihnen beschäftigten<br />

Arbeitnehmer in der Regel<br />

Empfänger von Arbeitslosengeld I<br />

oder II sind und lediglich einen Mehraufwand<br />

von einem Euro erhalten.<br />

Diese Unternehmen, meist Fort- und<br />

Weiterbildungseinrichtungen, bauen<br />

mittlerweile viele große <strong>Bau</strong>projekte,<br />

z. T. mit über 100 Beschäftigten. Die<br />

Wettbewerbsverzerrung ist offensichtlich:<br />

Diese Weiterbildungseinrichtungen<br />

zahlen lediglich ein Mehraufwandsentgelt<br />

von einem Euro, wogegen<br />

reguläre <strong>Bau</strong>unternehmen zumindest<br />

den geltenden Mindestlohn,<br />

meist aber den höheren Tariflohn bezahlen.<br />

Hinzu kommen für <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

die Beiträge für Urlaub, Altersvorsorge<br />

und Unfallversicherung.<br />

Damit haben sie im Wettbewerb mit<br />

den Fortbildungseinrichtungen keine<br />

Chancen mehr. Dass gemeinnützige<br />

Unternehmen darüber hinaus keinen<br />

bzw. nur den reduzierten Mehrwertsteuersatz<br />

für ihre Leistungen berechnen,<br />

kommt obendrein noch hinzu.<br />

Daher fordert die <strong>Bau</strong>wirtschaft, die<br />

Ein-Euro-Jobs komplett zu streichen<br />

und den betroffenen Menschen lieber<br />

in reguläre Arbeit zu vermitteln. Denn<br />

ihnen wird vorgegaukelt, sie würden<br />

auf diese Weise Anschluss an den ersten<br />

Arbeitsmarkt bekommen, was in<br />

der Regel aber nicht der Fall ist. Die<br />

jetzige Form der Ein-Euro-Jobs führt<br />

zur Verwerfungen auf dem Markt, verzerrt<br />

den Wettbewerb zulasten der<br />

Betriebe, die Arbeitnehmer regulär<br />

beschäftigen sowie Steuern und Sozialabgaben<br />

bezahlen. Zudem hat sich<br />

die Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />

grundlegend geändert. Viele Firmen<br />

suchen Arbeitskräfte, so dass sich die<br />

Arbeitsagentur auf die Vermittlung in<br />

den ersten Arbeitsmarkt konzentrieren<br />

sollte.<br />

Es macht keinen Sinn, mit Steuer-Milliarden<br />

gemeinnützige Unternehmen<br />

zu subventionieren, wenn diese anschließend<br />

ihre Dienstleistungen um<br />

ein vielfaches günstiger als reguläre<br />

Unternehmen auf den Markt bringen<br />

können. Auf diese Weise wird das reguläre<br />

Unternehmen gezwungen, mit<br />

seinen Steuern und Sozialabgaben seine<br />

eigene (Dumping-) Konkurrenz zu<br />

fördern. Damit muss Schluss sein!<br />

Schwarzbuch<br />

<strong>Bau</strong><br />

Das Deutsche <strong>Bau</strong>gewerbe legte Ende<br />

2010 erstmals ein Schwarzbuch <strong>Bau</strong><br />

vor. Damit soll verdeutlicht werden,<br />

welche Chancen Deutschland auf<br />

mehr produktive Arbeitsplätze, auf<br />

höhere Einnahmen des Gemeinwesens<br />

und damit auf mehr Wohlstand entgehen,<br />

wenn die politisch Verantwortlichen<br />

der volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

der <strong>Bau</strong>branche weiterhin<br />

keine ausreichende Beachtung schenken.<br />

Als Branchenverband geht es dem<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> nicht nur um partikulare<br />

Interessen, sondern auch ums Allgemeinwohl.<br />

Eine Förderung des Wohnungsbaus<br />

bedeutet eben nicht nur<br />

vollere Auftragsbücher für einzelne<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen, sondern auch moderne,<br />

barrierefreie und energetisch<br />

hochwertige Wohnungen für Mieter<br />

wie Eigennutzer. Gleichzeitig erhöht<br />

unser Gemeinwesen seine Einnahme<br />

aus der zurückfließenden Mehrwertsteuer,<br />

der Lohnsteuer und der Sozialabgaben.<br />

Ähnliches gilt für die öffentliche Infrastruktur:<br />

Moderne Schulen, Turnhallen,<br />

Schwimmbäder und andere öffentliche<br />

Gebäude kommen den Bürgern<br />

und Bürgerinnen des Landes zugute;<br />

der <strong>Bau</strong>, die Sanierung und Modernisierung<br />

dieser Gebäude kostet<br />

zwar, aber auch hier gibt es mit der<br />

Aktivierung privaten Kapitals für<br />

Deutschland Rückflüsse an den Staat<br />

und die Sozialkassen.<br />

Ziel aller politischen Anstrengungen<br />

muss es sein, qualifizierte und produk-<br />

Jahresbericht<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

2010<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Der Jahresbericht 2010 des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />

<strong>Saar</strong> ist erschienen. Er richtet sich erstmals<br />

am Kalenderjahr aus und stellt<br />

die Schwerpunkte der politischen Inhalte<br />

und Konzepte sowie der Verbandstätigkeit<br />

im Jahr 2010 dar. Für<br />

Interessenten steht er zum Download<br />

im Internet unter www.bau-saar.de<br />

bereit. Auf Anfrage senden wir Ihnen<br />

diesen auch gerne per Post zu (Frau<br />

Meier: Tel. 0681 3892524).<br />

tive Arbeitsplätze in unserem Land zu<br />

erhalten und neu zu schaffen. Dabei<br />

ist es Aufgabe der Politik die Rahmenbedingungen<br />

so zu gestalten, dass die<br />

Bürger im Lande in Realwerte investieren,<br />

Unternehmen sich hier entwickel<br />

und damit Arbeitsplätze entstehen.<br />

Das Schwarzbuch <strong>Bau</strong> zeigt auf, wo<br />

die gröbsten Verfehlungen liegen, wo<br />

am einfachsten der Hebel angesetzt<br />

werden kann und leistet somit einen<br />

Beitrag zur politischen Meinungsbildung.<br />

Die Abarbeitung dieser Verfehlungen<br />

ist für die <strong>Bau</strong>verbände politische<br />

Agenda 2011.<br />

Das Schwarzbuch liegt nun in überarbeiteter<br />

Form vor und kann entweder<br />

im Internet unter www.bau-saar.de ><br />

Brennpunkte > Schwarzbuch <strong>Bau</strong> runtergeladen<br />

oder direkt über den <strong>AGV</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> (Tel. 0681 3892524, Frau<br />

Meier) bezogen werden.<br />

11


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 12<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

Verhaltene Auftragseingänge<br />

bei gestiegenem<br />

Umsatz<br />

Konnte das <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

bundesweit bereits Anfang dieses Jahres<br />

von einem guten Jahresstart sprechen,<br />

so bereiten die guten Witterungsbedingungen<br />

erst seit Februar<br />

dem <strong>Saar</strong>land positive Werte bei Produktion,<br />

Umsatz, Auftragseingang<br />

und Beschäftigung. So wird auch lt.<br />

aktueller Umfrage des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

bei seinen Mitgliedsbetrieben die Geschäftslage<br />

im März besser eingestuft<br />

als noch im Februar. Erkennbare Zuwächse<br />

verzeichnet der Wohnungsbau,<br />

aber auch im Wirtschaftsbau und<br />

öffentlichen <strong>Bau</strong> wird die Lage allmählich<br />

wieder besser beurteilt.<br />

Die Nachfrage nach <strong>Bau</strong>leistungen hat<br />

im <strong>Saar</strong>land in den ersten beiden Monaten<br />

im Wohnungsbau um 25 % und<br />

im Wirtschaftsbau um 17,4 % im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum zugenommen.<br />

Die öffentliche Hand hingegen<br />

fuhr ihre Aufträge um 29,6 % zurück.<br />

Im Tiefbau gingen Aufträge über<br />

41,1 Mio. Euro (- 7,6 %) ein. Hier wirkten<br />

insbesondere die um 24 % reduzierten<br />

Bestellungen im Straßenbau<br />

negativ auf das Ergebnis. Im gewerblichen<br />

und industriellen Tiefbau blieb<br />

das Volumen um 2,7 % unter den Auftragswerten<br />

des Vorjahreszeitraums.<br />

Insgesamt konnte das saarländische<br />

<strong>Bau</strong>hauptgewerbe Aufträge im Umfang<br />

von 98,3 Mio. Euro entgegennehmen,<br />

was einem Auftragsplus von 0,8<br />

% gegenüber dem Vorjahreswert entspricht.<br />

Mit diesem Wert befindet sich<br />

das <strong>Saar</strong>land weiterhin im Bundesvergleich<br />

auf dem letzten Platz.<br />

Was den Umsatz anbelangt, so erzielte<br />

das saarländische <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

in den ersten beiden Monaten mit 100<br />

Mio. Euro einen um 10,2 % höheren<br />

Wert als im vergangenen Jahr. Im Tiefbau<br />

liefen die Geschäfte mit einem<br />

Umsatzplus von 47,6 % deutlich besser<br />

als im Hochbau. Dort blieb das Ergebnis<br />

noch um 4,8 % zurück. Trotz aller<br />

Euphorie liegt das <strong>Saar</strong>land auch hier<br />

im Bundesvegleich (+ 42 %) auf dem<br />

letzten Rang.<br />

12<br />

WIRTSCHAFT<br />

Einzig bei den Beschäftigtenzahlen<br />

konnte das <strong>Saar</strong>land (nach Niedersachsen)<br />

mit + 4,6 % bundesweit den 2.<br />

Rang bei den Zuwächsen belegen.<br />

Auf Bundesebene sieht es zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt noch positiver aus:<br />

Hier konnten – bis auf die Auftragseingänge<br />

im öffentlichen <strong>Bau</strong> – überall<br />

positive Vorzeichen vermeldet wer-<br />

den. So verzeichneten bei den Umsätzen<br />

der Wohnungsbau ein Rekordplus<br />

von 59 %, der Wirtschaftsbau beachtliche<br />

34,2 % und sogar der öffentliche<br />

<strong>Bau</strong> mit 34,8 % ein stattliches positives<br />

Ergebnis. Bei den Auftragseingängen<br />

war Triebfeder der Entwicklung wieder<br />

einmal der Wohnungsbau mit 33,4<br />

%, aber auch der Wirtschaftsbau sen-


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 13<br />

det mit einem Umsatzplus von 25,4 %<br />

positive Signale. Lediglich beim öffentlichen<br />

<strong>Bau</strong> setzt sich die schwache<br />

Entwicklung der Ordertätigkeit des<br />

zweiten Halbjahrs 2010 mit -20,6 %<br />

nahtlos fort.<br />

Erweiterung im<br />

KfW CO2-Gebäu desanierungsprogramm<br />

Die Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen<br />

bei Nichtwohngebäuden<br />

war bisher auf Schulen, Kindergärten<br />

und andere Gebäude der<br />

Kinder- und Jugendarbeit beschränkt.<br />

Zukünftig soll auch die energetische<br />

Sanierung von Rathäusern, Behindertenwerkstätten,<br />

Vereinsgebäuden,<br />

Theatern und weiteren Gebäuden von<br />

Kommunen und gemeinnützigen Organisationen<br />

(inkl. Kirchen) aus dem<br />

Programmbereich des CO2-Gebäudes anierungsprogramms finanzierbar<br />

sein.<br />

Die KfW rechnet damit, dass sich damit<br />

die Zahl der förderfähigen Gebäude<br />

im Nichtwohngebäudebereich verdoppeln<br />

wird. Die KfW Kreditzusagen<br />

haben in diesem Bereich im Jahr 2010<br />

bei 115 Mio. € gelegen.<br />

Abhängig von der Art des Vorhabens<br />

werden zinsgünstige Kreditmittel von<br />

max. 600 €/m2 (KfW Effizienzhaus 85),<br />

350 €/m2 (KfW Effizienzhaus 100)<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

bzw. 50 €/m2 (je Einzelmaßnahme)<br />

zur Verfügung gestellt. Die Laufzeit<br />

kann bis zu 30 Jahre, bei maximal 5 tilgungsfreien<br />

Anlaufjahren betragen.<br />

Die Zinsen werden für 10 Jahre festgeschrieben<br />

und während dieses Zeitraums<br />

vom Bund verbilligt.<br />

Der Kreditnehmer kann entscheiden,<br />

ob er eine Sanierung zum KfW Effizienzhaus<br />

85 (Energiebedarf des Gebäudes:<br />

max. 85 % des Höchstwerts<br />

für einen vergleichbaren Neubau),<br />

zum KfW Effizienzhaus 100 (Energiebedarf<br />

des Gebäudes muss dem<br />

Höchstwert eines vergleichbaren Neubaus<br />

entsprechen) oder Einzelmaßnahmen<br />

(z.B. Wärmedämmung, Heizungserneuerung)<br />

durchführt.<br />

Die Finanzierung erfolgt für Maßnahmen<br />

an Gebäuden, die vor dem<br />

01.01.1995 fertig gestellt wurden. Kredite<br />

sind jeweils bei der Hausbank des<br />

Investors zu beantragen<br />

Weitere <strong>Bau</strong>wirtschaftliche Infos<br />

unter<br />

www.bau-saar.de<br />

Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

im Internet<br />

Unter www.bau-saar.de informiert<br />

der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> übersichtlich<br />

und aktuell Presse, <strong>Bau</strong>herren,<br />

Aus- und Fortbildungswillige sowie<br />

die bauinteressierte Öffentlichkeit.<br />

Exklusiv für seine <strong>Mitglieder</strong> hält<br />

der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> im Intranet eine<br />

Vielzahl von Informationen bereit:<br />

● in der Infoline praktische Hilfestellungen<br />

aus den Bereichen Arbeits-,<br />

Sozial- und Tarifrecht,<br />

<strong>Bau</strong>- und Wirtschaftsrecht, Steuern,<br />

Technik etc.<br />

● Tarifverträge, Vertragsmuster<br />

● Schwarzarbeit<br />

● Auslandsbau<br />

● Betriebswirtschaft und Steuern<br />

● Informationen aus den einzelnen<br />

Fachgruppen und Innungen<br />

● Rahmenabkommen<br />

Mitgliedsbetriebe erhalten ihre Zugangsdaten<br />

in der Geschäftsstelle<br />

des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>.<br />

13


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 14<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

14<br />

SOZIALPOLITIK<br />

Tarifrunde 2011<br />

Die Verhandlungen der Zentralschlichtungsstelle<br />

sind am 14. April 2011 nach<br />

18-stündiger Verhandlungsdauer mit<br />

einem Schiedsspruch beendet worden.<br />

Der auf Vorschlag des Vorsitzenden<br />

der Zentralschlichtungsstelle, Bundesminister<br />

a. D. Wolfgang Clement, gefällte<br />

mehrheitliche Schiedsspruch ist<br />

sowohl mit den Stimmen der Arbeitgeberseite<br />

als auch mit den Stimmen<br />

der Arbeitnehmerseite gefällt worden.<br />

Nach Ablauf der Erklärungsfrist für die<br />

Annahme oder Ablehnung des<br />

Schiedsspruches vom 14. April 2011<br />

hat sich für die Annahme des Schiedsspruchs<br />

bei den <strong>Bau</strong>verbänden eine<br />

Mehrheit ergeben. Die Zustimmungsquote<br />

liegt bei 92,0 % der möglichen<br />

Stimmen. Das <strong>Saar</strong>land hat nach einer<br />

Umfrage in seinen Verbandsgremien<br />

seine Zustimmung erklärt. Die Bundestarifkommission<br />

der Industriegewerkschaft<br />

<strong>Bau</strong>en-Agrar-Umwelt hat dem<br />

Schiedsspruch in einer Sitzung am 26.<br />

April 2011 zugestimmt. Gegenüber<br />

dem Vorsitzenden der Zentralschlichtungsstelle<br />

für das <strong>Bau</strong>gewerbe,<br />

Bundesminister a.D. Wolfgang Clement,<br />

ist daher durch alle drei Tarifvertragsparteien<br />

die Annahme des<br />

Schiedsspruches erklärt worden. Somit<br />

gilt die Tarifrunde als abgeschlossen.<br />

Tarifbroschüren mit den einschlägigen<br />

Tarifverträgen erhalten die<br />

<strong>Mitglieder</strong> des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> in den<br />

nächsten Tagen.


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 15<br />

15


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 16<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

Normen und<br />

Normen-Entwürfe<br />

Der Normenausschuss <strong>Bau</strong>wesen hat<br />

die nachstehenden Normen und Normenentwürfe<br />

aus dem Bereich <strong>Bau</strong>wesen<br />

veröffentlicht:<br />

DIN EN 1996-1-2:2011-04<br />

Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion<br />

von Mauerwerksbauten – Teil 1 –<br />

2 : Allgemeine Regeln- Tragwerksbemessung<br />

für den Brandfall; Deutsche<br />

Fassung EN 1996-1-2:2005 + AC:2010<br />

DIN 18123:2011-04<br />

<strong>Bau</strong>grund, Untersuchung von Bodenproben<br />

– Bestimmung der Korngrößenverteilung<br />

DIN 18125-2:2011-03<br />

<strong>Bau</strong>grund, Untersuchung von Bodenproben<br />

– Bestimmung der Dichte des<br />

Bodens – Teil 2: Feldversuche<br />

DIN 18137-2:2011-04<br />

<strong>Bau</strong>grund, Untersuchung von Bodenproben<br />

– Bestimmung der Scherfestigkeit<br />

– Teil 2: Triaxialversuch<br />

DIN 18195 Beiblatt 1:2011-03<br />

<strong>Bau</strong>werksabdichtungen – Beiblatt 1:<br />

Beispiele für die Anordnung der Abdichtung<br />

16<br />

DIN 18197:2011-04<br />

Abdichten von Fugen in Beton mit Fugenbändern<br />

TECHNIK Bekanntmachungen<br />

DIN 1045-100 (Entwurf):2011-04<br />

Bemessung und Konstruktion von<br />

Stahlbeton – und Spannbetontragwerken<br />

– Teil 100: Ziegeldecken<br />

DIN EN 1090-2/A1:2011-03 (Entwurf)<br />

Ausführung von Stahltragwerken und<br />

Aluminiumtragwerken – Teil 2: Technische<br />

Regeln für die Ausführung von<br />

Stahltragwerken; Deutsche Fassung<br />

EN 1990-2:2008/FprA1:2011<br />

DIN EN 13224:2011-04 (Entwurf)<br />

Betonfertigteile – Deckenplatten mit<br />

Stegen; Deutsche Fassung FprEN<br />

13224:2011<br />

DIN EN 14080:2011-01 (Entwurf)<br />

Holzbauwerke – Brettschichtholz und<br />

Balkenschichtholz – Anforderungen;<br />

Deutsche Fassung prEN 14080:2011<br />

DIN EN 14732:2011-01<br />

Holzbauwerke – Vorgefertigte Wand-,<br />

Decken- und Dachelemente – Anforderungen;<br />

Deutsche Fassung prEN<br />

14732:2011<br />

DIN 18195-1/A1:2011-02 (Entwurf)<br />

<strong>Bau</strong>werksabdichtungen – Teil 1:<br />

Grundsätze, Definitionen, Zuordnung<br />

der Abdichtungsarten; Änderung A1<br />

DIN 18195-3/A1-2011-02 (Entwurf)<br />

Neue EU-<strong>Bau</strong>produktenverordnung<br />

Die neue EU-<strong>Bau</strong>produktenverordnung<br />

(<strong>Bau</strong>PVo, Verordnung EU<br />

305/2011) wurde am 04.04.2011 im Europäischen<br />

Amtsblatt veröffentlicht.<br />

Sie löst die <strong>Bau</strong>produktenrichtlinie<br />

(Richtlinie 89/106/EWG) ab, die bisher<br />

Grundlage für die CE-Kennzeichnung<br />

ist.<br />

Die Verordnung ist zum 24.04.2011 in<br />

Kraft getreten. Die für Hersteller wesentlichen<br />

Artikel werden aber erst ab<br />

dem 01.07.2013 verbindlich. Der Gesetzgeber<br />

hat diese lange Übergangsfrist<br />

bis zum Vollzug der Änderungen<br />

gesetzt, um den Herstellern genügend<br />

Zeit für die notwendigen Anpassungen<br />

zu geben. Bis zum 01.07.2013 gilt<br />

die bisherige <strong>Bau</strong>produktenrichtlinie<br />

weiter, sodass die bis dahin bekannten<br />

Grundsätze zur CE-Kennzeichnung bestehen<br />

bleiben.<br />

Bei der neuen Regelung handelt es<br />

sich um eine Verordnung, die in allen<br />

EU-Mitgliedsländern unmittelbar gilt,<br />

während die bisherige <strong>Bau</strong>produktenrichtlinie<br />

erst nach einer Umsetzung<br />

durch nationale Gesetze anwendbar<br />

war. Dadurch wird erreicht, dass es keine<br />

unterschiedlichen nationalen Regelungen<br />

bei der CE-Kennzeichnung<br />

mehr gibt und diese zukünftig europaweit<br />

nach einheitlichen Maßstäben<br />

erfolgt.<br />

Im Vergleich zur <strong>Bau</strong>produktenrichtlinie<br />

gibt es in der neuen <strong>Bau</strong>produktenverordnung<br />

u. a. folgende Abweichungen:<br />

● Eine "Leistungserklärung" wird verpflichtend<br />

als Beschreibung der zugesicherten<br />

Eigenschaft eingeführt.<br />

Sie ist Voraussetzung für die CE-<br />

Kennzeichnung.<br />

● Das CE-Kennzeichen muss über den<br />

Hersteller und dessen Anschrift informieren.<br />

● Die Pflichten von Herstellern, Importeuren<br />

und Händlern werden<br />

explizit festgelegt.<br />

● "Marktüberwachungsbehörden",<br />

die prüfen, ob das <strong>Bau</strong>produkt den<br />

Anforderungen der <strong>Bau</strong>produktenverordnung<br />

erfüllt, erhalten mehr<br />

Rechte und Durchgriffsmöglichkeiten.


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 17<br />

Veränderungen in<br />

der Handwerksrolle<br />

Die Handwerkskammer des <strong>Saar</strong>landes gibt für den Monat<br />

Januar, Februar, März, April 2011 folgende Veränderungen<br />

bekannt:<br />

Eintragungen und Löschungen<br />

in der Anlage A<br />

Eintragungen<br />

Manfred Zapp<br />

Stuckateur, Fliesenleger, Schützenbergstraße 10, 66663 Merzig<br />

Francesco Notarrigo<br />

Stuckateurmeister, Im Altseiterstal 84, 66538 Neunkirchen<br />

Muersel Kulekaya<br />

Straßenbauer, Auf der Schwann 22, 66629 Freisen<br />

Danny Kostka<br />

Maler und Lackierer, Stuckateur, Leitzweilerstraße 8, 66636 Tholey<br />

<strong>Bau</strong>besa GmbH<br />

Stuckateur, Marktplatz 1, 66706 Perl<br />

Detlef Coen und Thilo Coen GdbR<br />

Stuckateur, Hauptstraße 4, 66557 Illingen<br />

Frank Müller GmbH & Co. KG<br />

Straßenbauer, <strong>Saar</strong>-Pfalz-Park 216 A, 66450 Bexbach<br />

Lothar Huble<br />

Brunnenbauer, Lebacher Str. 4 / CCFA, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Lemoba GmbH & Co. KG<br />

Straßenbauer, Ottweilerstr. 52, 66557 Illingen<br />

MBCouleur <strong>Bau</strong> und <strong>Bau</strong>tenschutz UG<br />

Stuckateur, Zum Füllerwald 4, 66663 Merzig<br />

MiBo Industrieservice & Gebäudemanagement GmbH & Co. KG<br />

Malerbetrieb, Mühlenstr. 72 A, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Uwe Stein<br />

Maurer und Betonbauer, Dekan-Albrecht-Str. 20, 66440 Blieskastel<br />

Ralf Stillenmunkes<br />

Dachdecker, Martin-Weiler-Str. 4, 66625 Nohfelden<br />

Sven Altmann<br />

Maurer und Betonbauer, Tulpenweg 2, 66606 St. Wendel<br />

Hakan Bozdag<br />

Stuckateur/ Maurer, Nordring 72, 66333 Völklingen<br />

Dieter Thomas Bölter<br />

Maurer und Betonbauer, Am Torhaus 23, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antonino Buscemi<br />

Maurer und Betonbauer, Dr.-Plaßmann-Str. 13, 66346 Püttlingen<br />

Bernhard Hahn<br />

Maurer und Betonbauer<br />

Blandine-Merten-Str. 21, 66702 Beckingen<br />

Eduard Hermann,<br />

Maurer und Betonbauer, Zum Wasserturm 8, 66839 Schmelz<br />

HTS Schwarz UG<br />

Maurer und Betonbauer, Lauternweg 49, 66806 Ensdorf<br />

Manfred Lang<br />

Straßenbauer, Bruchwiesstr. 7, 66578 Schiffweiler<br />

Manfred Zapp und Michael Bock GdbR<br />

Stuckateur, Schützenbergstr. 10, 66663 Merzig<br />

Michael Hahn und Patrick Loth GmbH<br />

Dachdecker, Eichenweg 5, 66620 Nonnweiler<br />

Fadil Nicklis<br />

Stuckateur, Illinger Str. 84, 66265 Heusweiler<br />

Horst Olschewski<br />

Maurer- und Betonbauermeister<br />

Rübengarten 46, 66701 Beckingen<br />

Andreas Trampert<br />

Zimmerermeister, Steinstr. 37, 66687 Wadern<br />

Umberto Calcagno und Maurizio Ghamo GdbR<br />

Maurer und Betonbauer, Bahnhofstr. 17, 66359 Bous<br />

Vasile Dumitru, Constantin Popa,<br />

Marcel Dumitru, und Christian Alexandru Nicolau Jurca GdbR<br />

Maurer und Betonbauer, Rosenstr. 2, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Zimmer Stukkateurbetrieb UG<br />

Stuckateur, Ziegelhütter Str. 40, 66292 Riegelsberg<br />

Zimmerei-Bedachungen Michael Heitz UG<br />

Zimmerer/Dachdecker, Differter Str. 59, 66802 Überherrn<br />

Löschungen<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

EBS – Technik GmbH<br />

Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker, Stuckateur, Maler<br />

und Lackierer, Rathausstraße 75, 66333 Völklingen<br />

Umberto Calcagno, Maurizio Ghamo und Norbert Biermann BG<br />

Maurer und Betonbauer, Bahnhofstraße 17, 66359 Bous<br />

Stefan Bambach<br />

Maurer und Betonbauer, Am Hirschberg 7a, 66539 Neunkirchen<br />

Reinhold Schmitt<br />

Maurer und Betonbauer, Bachtalstraße 218, 66773 Schwalbach<br />

Michael Cappel<br />

Maurer und Betonbauer, Rotherd 3, 66780 Rehlingen-Siersburg<br />

Stephan Kruber<br />

Stuckateur, Rödelbacherstraße 30, 66265 Heusweiler<br />

Hochbau Brabänder GmbH<br />

Maurer und Betonbauer, Mittelbacher Straße 5, 66440 Blieskastel<br />

H. Ruloff GmbH<br />

Stuckateur, Auf der Hohl 41, 66571 Eppelborn<br />

Giuseppe La Delia GmbH<br />

Stuckateur, Zum Rauenhübel 70, 66333 Völklingen<br />

Mirko Brkic<br />

Stuckateur, Mühlenstraße 37, 66606 St. Wendel<br />

bama <strong>Bau</strong>sanierungen e.K.<br />

Maurer und Betonbauer, Maler und Lackierer<br />

Provinzialstraße 15, 66126 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Blumental GmbH<br />

Maurer und Betonbauer, Am Marktplatz 1, 66706 Perl<br />

Christian Spreuer<br />

Maurer- und Betonbauermeister<br />

Spichererbergstr. 27, 66119 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Christoph Warken<br />

Maurer- und Betonbauermeister, St.-Georg-Str. 20, 66663 Merzig<br />

Eduard Hermann und Eugen Klein GbdR<br />

Maurer und Betonbauer, Zum Wasserturm 8, 66839 Schmelz<br />

Siegfried Peters<br />

Stuckateur, Maler, Tenschstr. 3, 66564 Ottweiler<br />

Solarkraftwerk S.á.r.l. et Cie. S.c.s<br />

Dachdecker, Kanalstr. 2, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Patrick Weber<br />

Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Stuckateur<br />

Türkenstr. 3, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Bölter <strong>Bau</strong> GmbH<br />

Maurer und Betonbauer<br />

Großherzog-Friedrich-Str. 70, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Gesellschaft für Hochdruckinjektion und<br />

Tiefbau sowie zur Bergschadenssicherung<br />

Straßenbauer, Hermannstr. 44, 66557 Illingen<br />

Karl-Heinz Zimmer<br />

Dachdeckermeister, Brückenstr. 63, 66557 Illingen<br />

Marco Laub<br />

Stuckateur, Dorfstr. 40a, 66589 Merchweiler<br />

Michael Daniel Heitz<br />

Zimmerer, Dachdecker, Langwiesstr. 29, 66802 Überherrn<br />

Peter Jungblut und Peter Thiry BG<br />

Maler, Stuckateur, Dompstr. 11 b, 66571 Eppelborn<br />

Schneider Innenausbau GmbH<br />

Maurer und Betonbauer, Stuckateur<br />

Stummstr. 24, 66763 Dillingen<br />

Manfred Zapp<br />

Stuckateur, Fliesenleger, Schützenberstr. 10, 66663 Merzig<br />

Eintragungen und Löschungen<br />

in der Anlage B<br />

(Fliesen-, Platten- und Mosaikleger)<br />

Eintragungen<br />

Oliver Wirtz<br />

Mühlenstraße 74, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Zahid Smajic<br />

Hofstraße 9a, 66299 Friedrichsthal<br />

Udo Setz<br />

Cochemer Straße 16, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Traian Scurtu<br />

Felsberger Straße 16, 66798 Wallerfangen<br />

17


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 18<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

Arnd Schmidt<br />

Professor-Hirschmann-Straße 29, 66346 Püttlingen<br />

Markus Rizzo<br />

Wilhelmstraße 12, 66346 Püttlingen<br />

Christian Meyer<br />

Hohlstraße 7, 66557 Illingen<br />

Raphael Mason<br />

Am Kniebrecher 13, 66606 St. Wendel<br />

Käthi Müller, Toni Hoffmann und Daniel Müller GdbR<br />

Hauptstraße 87 a, 66640 Namborn<br />

Costel Ioncea<br />

Zur Moselbrücke 2, 66706 Perl<br />

Jörg Mathias Enderle<br />

Am Schwalbacher Berg 4, 66806 Ensdorf<br />

Ioan Cornea<br />

Felsberger Straße 16, 66798 Wallerfangen<br />

Heiko Angel<br />

Winterbacher Straße 33, 66606 St. Wendel<br />

Mario Schraut<br />

Margarethenstr. 17 a, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Benjamin Schmidt<br />

Am Lohberg 34, 66292 Riegelsberg<br />

Tomasz Sapeta<br />

Haldystr. 2, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Danilo Rizzo<br />

Herrenstr. 3, 66583 Spiesen-Elversberg<br />

Michael Schäfer und Jens Schäfer GdbR<br />

Werner-von-Siemens-Str. 32 a, 66793 <strong>Saar</strong>wellingen<br />

Peter Loth<br />

Johannisstr. 5, 66620 Nonnweiler<br />

Karol Michael Kulesza<br />

Brebacher Landstr. 11, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Andreas Hilger<br />

Am Taffingsweiher 5, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Roberto Bifarella<br />

Bärenbergstr. 20, 66346 Püttlingen<br />

Lucian-Ioan Balc<br />

Trifelsstr. 11, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Tacet Arslantürk<br />

Kirchbergstr. 6, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Ireneusz Szewczyk<br />

<strong>Saar</strong>uferstr. 13, 66117 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Frank Werron<br />

Sprenger Str. 33, 66346 Püttlingen<br />

Stephan Beck<br />

Sandbergstr. 11, 66571 Eppelborn<br />

Jörg Böshaar<br />

Schützenhausweg 8, 66538 Neunkirchen<br />

Fiona Braun<br />

An der Ziegelhütte 28, 66540 Neunkirchen<br />

Imadettin Cakar<br />

Bergstr. 72, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antonio De Fazio<br />

Aschbachring 2 c, 66127 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Günter Rödel und Philippe Muck GdbR<br />

Kapellenstr. 72, 66399 Mandelbachtal<br />

Fehrim Jusufi<br />

Meerwiesertalweg 14, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Florian Mees<br />

In der Lach 2, 66540 Neunkirchen<br />

Markus Mohr<br />

Friedhofstr. 11 A, 66706 Perl<br />

Gheorghe Moldovan<br />

Trifelsstr. 11, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Krystian Ostrowski<br />

<strong>Saar</strong>uferstr. 13, 66117 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Stefan Reiter<br />

Nikolausstr. 63, 66701 Beckingen<br />

Christoph Rodenmayer<br />

Wolfskaulstr. 34, 66292 Riegelsberg<br />

Anja Schaumlöffel<br />

Schulstr. 6, 66352 Großrosseln<br />

Christian Schirmbeck<br />

Birkenweg 5, 66663 Merzig<br />

Hans-Jürgen Schubach<br />

Lehmkaulweg 1, 66540 Neunkirchen<br />

Benjamin Supp<br />

Im Allenkorn 3, 66440 Blieskastel<br />

18<br />

Löschungen<br />

Ferkan Serifoski<br />

Schillstraße 21, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Thomas Rohr<br />

Norduferstraße 1, 66538 Neunkirchen<br />

Francesco Palumbo<br />

Auf der Adt 10, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />

MSB Planung + <strong>Bau</strong> UG (haftungsbeschränkt)<br />

Thorner Straße 8, 66299 Friedrichsthal<br />

Marcin Krupa<br />

An der Holzmühler Brücke 2a, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Nesret Bricor<br />

Bocksberg 5, 66693 Mettlach<br />

Pawel Baszak<br />

Bahnhofstraße 98, 66706 Perl<br />

Alexander Krutikow<br />

Am Mühlenberg 30, 66646 Marpingen<br />

Asma Aloussi-Bichri<br />

Lebacher Str. 28, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Krystian Mariusz Burza<br />

<strong>Saar</strong>str. 8 A, 66424 Homburg<br />

Ahmet Corapeli<br />

Trierer Str. 38, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Nicola Cosmano<br />

Beethovenstr. 36, 66540 Neunkirchen<br />

Patrick Ottmar Hartmann<br />

Am Alten Tal 2, 66386 St. Ingbert<br />

IMHEPI LIMITED, Zweigniederlassung <strong>Saar</strong>brücken<br />

Schenkelbergstr. 1a, 66119 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Armando Livia<br />

Wattweilerstr. 12, 66440 Blieskastel<br />

Salvatore Nicosia<br />

Hülzweilerstr. 93, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Oliver Wirtz und Matthias Müller GdbR<br />

Mühlenstr. 74, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Thomas Schröck<br />

Hermannstr. 69, 66557 Illingen<br />

Mary Schumacher<br />

Im Hof 8, 66564 Ottweiler<br />

Susanne Bleyer<br />

Kaiserstr. 249, 66386 St. Ingbert<br />

Haci Cakir<br />

Zweibrücker Str. 4, 66538 Neunkirchen<br />

Geistkircher <strong>Bau</strong>betreuungs- und Renovierungsgesellschaft mbH<br />

Geistkircher Hof 1, 66386 St. Ingbert<br />

HACO Gebäudemanagement GmbH<br />

Pfählerstr. 58, 66128 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Christian Lang<br />

Reimsbacher Str. 77, 66701 Beckingen<br />

Marek Nawrat<br />

Fliederstr. 12, 66424 Homburg<br />

Ugur Okatar<br />

Zum Wiesenhof 1a, 66663 Merzig<br />

Reinhard Müller<br />

Waldstr. 54, 66292 Riegelsberg<br />

Marek Salek<br />

Kleinottweilerstr. 16, 66450 Bexbach<br />

Thomas Schaumlöffel<br />

Schulstr. 6, 66352 Großrosseln<br />

Walter Scholl<br />

Roschbergstr. 14, 66839 Schmelz<br />

Waldemar Peter Jankowski<br />

Talweg 37, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />

WeKo Kermik Ltd. & Co. KG<br />

St.-Martin-Str. 19, 66453 Gersheim<br />

b auanzeiger<br />

<strong>Saar</strong>pfalz-Kreis<br />

Ruth und Michael Weiland<br />

Zum Allenberg 8, 66399 Mandelbachtal<br />

Freigestelltes Vorhaben nach § 63 LBO<br />

<strong>Bau</strong> einer Garage<br />

Pia Bender<br />

Neubergstr. 1, 67229 Gersolsheim<br />

Errichtung einer Werbeanlage i.S.d. § 61 Abs. 2 Nr.6 LBO<br />

In der Lebacher Straße in <strong>Saar</strong>louis<br />

Ursula und Peter Bartonicek<br />

Mozartstr. 7, 66763 Dillingen<br />

Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Garage<br />

Merzig-Wadern<br />

Andreas Schuhmacher<br />

Keltenstraße 13, 66780 Rehlingen-Siersburg<br />

Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Garage im UG


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 19


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 10:16 Uhr Seite 20<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

20<br />

Entwicklung der <strong>Bau</strong>materialpreise<br />

DIE SCHIEDS- UND SCHLICHTUNGSSTELLE<br />

DER SAARLÄNDISCHEN BAUWIRTSCHAFT<br />

UNTER WWW.BAU-SAAR.DE


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 21<br />

Mantelverordnung zu Grundwasser,<br />

Ersatzbaustoffen sowie<br />

Boden und Altlasten<br />

Das Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU) hat den Entwurf einer Verordnung<br />

(sog. Mantelverordnung) zur<br />

Festlegung von Anforderungen für<br />

das Einbringen oder das Einleiten von<br />

Stoffen in das Grundwasser, an den<br />

Einbau von Ersatzbaustoffen und für<br />

die Verwendung von Boden und bodenähnlichem<br />

Material vorgelegt.<br />

Wesentlicher Inhalt der Mantelverordnung<br />

ist gemäß Artikel 1 die Änderung<br />

der Grundwasserverordnung.<br />

Diese sieht die Verrechtlichung des so<br />

genannten Geringfügigkeitsschwellenkonzeptes<br />

(GFS-Konzept) vor und<br />

legt dafür die Prüfwerte fest.<br />

Artikel 2 der Mantelverordnung ent-<br />

hält die neue Ersatzbaustoffverordnung.<br />

Diese regelt aufbauend auf den<br />

Prüfwerten der Grundwasserverordnung,<br />

unter welchen Voraussetzungen<br />

mineralische Ersatzbaustoffe in technischen<br />

<strong>Bau</strong>werken eingesetzt werden<br />

können, ohne dass hierfür eine wasserrechtliche<br />

Erlaubnis nötig wäre. Des<br />

Weiteren werden in der Ersatzbaustoffverordnung<br />

die Eignungsnachweise<br />

und die Güteüberwachung für<br />

mineralische Recycling-<strong>Bau</strong>stoffe geregelt.<br />

Artikel 3 der Mantelverordnung beinhaltet<br />

die Novelle der Bundes-Bodenschutz-<br />

und Altlastenverordnung. Hier<br />

wird geregelt, unter welchen Voraussetzungen<br />

Boden und sonstige Materi-<br />

Zeitraum<br />

Index (ohne MwSt.)<br />

2005 = 100<br />

JD 1993 90,6 2,8 2,8 95,4 2,8 2,8<br />

JD 1994 91,1 0,6 0,6 95,9 0,6 0,6<br />

JD 1995 92,5 1,5 1,5 97,4 1,5 1,5<br />

JD 1996 93,4 1,0 1,0 98,3 1,0 1,0<br />

JD 1997 93,4 0,0 0,0 98,3 0,0 0,0<br />

JD 1998 93,5 0,1 0,1 98,4 0,1 0,1<br />

JD 1999 94,6 1,2 1,2 99,6 1,2 1,2<br />

JD 2000 95,0 0,4 0,4 100,0 0,4 0,4<br />

JD 2001 95,9 0,9 0,9 100,9 0,9 0,9<br />

JD 2002 96,7 0,8 0,8 101,8 0,8 0,8<br />

JD 2003 96,5 -0,2 -0,2 101,6 -0,2 -0,2<br />

JD 2004 97,6 1,1 1,1 102,7 1,1 1,1<br />

JD 2005 100,0 2,5 2,5 105,3 2,5 2,5<br />

JD 2006 101,4 1,4 1,4 106,7 1,4 1,4<br />

JD 2007 102,8 1,4 1,4 108,2 1,4 1,4<br />

JD 2008 105,4 2,5 2,5 110,9 2,5 2,5<br />

JD 2009 108,8 3,2 3,2 114,5 3,2 3,2<br />

JD 2010 109,7 0,8 0,8 115,5 0,8 0,8<br />

1) zum<br />

Vorjahr<br />

zur Vorperiode<br />

BGL 2007<br />

2000 = 1002) <strong>Bau</strong>maschinenpreise<br />

Das Statistische Bundesamt hat den Bestand der Erzeugerpreisindizes auf<br />

ein neues Wägungsschema und ein neues Basisjahr (2005=100) umgestellt.<br />

Die Daten auf Basis 2000=100 werden ab 2009 mit Hilfe eines Umrechnungsschlüssels<br />

berechnet. Da sich (im Rahmen der Umstellung) die Zusammensetzung<br />

des Warenkorbs und die Wägungsanteile geändert haben,<br />

sind die neuen Werte auf Basis 2000=100 ab Januar 2009 mit den<br />

Werten der gleichen Zeitreihe bis 2008 nur bedingt vergleichbar.<br />

Maschinen für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

in %<br />

in %<br />

zum<br />

Vorjahr<br />

zur Vorperiode<br />

2011<br />

Januar 110,9 2,0 0,8 116,7 2,0 0,8<br />

Februar 111,1 1,4 0,2 116,9 1,4 0,2<br />

März 111,0 1,4 -0,1 116,8 1,4 -0,1<br />

1) Werte nach neuer Systematik des Statistischen Bundesamtes mit Basisjahr 2005 = 100<br />

2) Bis 2008 Werte der BGL 2007 nach alter Systematik 2000 = 100, ab 2009 Werte nach neuer Systematik mit<br />

Umrechnung von Basis 2005 = 100 auf Basis 2000 = 100 (Basisjahr der <strong>Bau</strong>geräteliste): Index 2005 = 100<br />

dividiert durch 0,95005 bzw. multipliziert mit 1,05257<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 2<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

alien im Landschaftsbau ohne eine zusätzliche<br />

wasserrechtliche Erlaubnis<br />

verwendet werden können. Hiermit ist<br />

auch der Rechtsprechung zur Verfüllung<br />

von Abgrabungen, Tongruben<br />

etc. Rechnung getragen worden.<br />

Grundsätzlich ist eine bundeseinheitliche<br />

Regelung der Verwendung von<br />

mineralischen Recycling-<strong>Bau</strong>stoffen<br />

sowie von Boden und sonstigem Material<br />

im Landschaftsbau eigentlich zu<br />

begrüßen. Allerdings ist aufgrund der<br />

Art der Festsetzung der Prüfwerte eine<br />

massive Einschränkung des <strong>Bau</strong>stoff-Recyclings<br />

und damit eine Abkehr<br />

vom Gedanken der Kreislaufwirtschaft<br />

zu befürchten.<br />

Ausdehnung<br />

der Mautpflicht<br />

für Lkw<br />

Nachdem der Bundestag eine Ausdehnung<br />

der Mautpflicht beschlossen hat,<br />

müssen schwere Nutzfahrzeuge ab 12<br />

t, die ausschließlich für den Güterkraftverkehr<br />

eingesetzt werden, auf<br />

bestimmten vierstreifigen Bundesstraßen<br />

bald Maut zahlen. Betroffen sind<br />

Fernstraßen mit einer Länge von insgesamt<br />

1.000 km. Insgesamt sind 80<br />

autobahnangrenzende Strecken erfasst.<br />

Weil die betroffenen Abschnitte von<br />

rund 2.000 auf 1.000 km reduziert<br />

wurden, fällt die Ausdehnung der<br />

Mautpflicht deutlich geringer aus als<br />

ursprünglich vorgesehen. Grund für<br />

die Reduzierung waren u.a. die Bedenken<br />

von Bundesländern, dass bei<br />

einer umfangreicheren Ausweitung<br />

der Mautpflicht die Lkw von Bundesauf<br />

Landstraßen ausweichen könnten.<br />

Die Reduzierung beziffert in ihrem<br />

Entwurf die Mehreinnahmen durch<br />

die Ausweitung der Mautpflicht auf<br />

100 Mio. EURO jährlich. Die zusätzlichen<br />

Einnahmen sollen ausschließlich<br />

für die Straßeninvestitionen verwendet<br />

werden.<br />

21


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 22<br />

22


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 23<br />

23


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 24<br />

Recht<br />

24<br />

ARBEITSRECHT<br />

A KTUELLE<br />

R ECHTSPRECHUNG<br />

1. Verdachtskündigung und strafrechtliche<br />

Bewertung<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 25.11.2010<br />

Az: 2 AZR 801/09<br />

Im vorliegenden Fall wurde ein Mitarbeiter<br />

wegen des Verdachts der Unterschlagung<br />

fristlos gekündigt. Gegen<br />

diese fristlose Kündigung hat der Arbeitnehmer<br />

Kündigungsschutzklage<br />

erhoben. Ebenfalls wurde ein Strafverfahren<br />

gegen den Arbeitnehmer eingeleitet.<br />

In der bisherigen Praxis haben<br />

die Arbeitsgerichte die Kündigungsschutzverfahren<br />

ausgesetzt und<br />

den Ausgang des Strafverfahrens abgewartet.<br />

Erst wenn der Arbeitnehmer<br />

rechtskräftig verurteilt wurde, hat das<br />

Arbeitsgericht entschieden, ob die<br />

fristlose Kündigung gerechtfertigt ist.<br />

Dieser Vorgehensweise hat das<br />

Bundesarbeitsgericht einen Riegel vorgeschoben.<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden,<br />

dass für die kündigungsrechtliche<br />

Beurteilung einer Pflichtverletzung<br />

die strafrechtliche Bewertung nicht<br />

maßgebend ist. Entscheidend sind der<br />

Verstoß gegen vertragliche Hauptoder<br />

Nebenpflichten und der mit ihm<br />

verbundene Vertrauensbruch. Das Gericht<br />

hat weiter ausgeführt, dass regelmäßig<br />

keine Rechtfertigung für die<br />

Aussetzung eines Kündigungsschutzprozesses<br />

bis zur rechtskräftigen Erle-<br />

digung eines Strafverfahrens, in dem<br />

der Kündigungsvorwurf unter dem<br />

Gesichtspunkt des Strafrechts geprüft<br />

wird, besteht. Besonders weil die Aussetzung<br />

für die Arbeitgeberseite ein<br />

erhebliches finanzielles Risiko bedeute,<br />

sei eine Verzögerung des Kündigungsschutzprozesses<br />

nicht hinzunehmen.<br />

2. Haftungsgrenze bei grob<br />

fahrlässigem Verhalten<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 28.10.2010<br />

Az.: 8 AZR 418/09<br />

Im vorliegenden Fall hatte eine Reinigungskraft,<br />

die ein monatliches Gehalt<br />

von 320,- Euro brutto bezieht, in einer<br />

Arztpraxis ein medizinisches Gerät beschädigt,<br />

indem sie grob fahrlässig einen<br />

Notausknopf betätigte. Aufgrund<br />

der Stromunterbrechung entstand an<br />

dem medizinischen Gerät ein Schaden<br />

von rund 50.000 Euro.<br />

Diesen Schaden wollte der Arbeitgeber<br />

von der Reinigungskraft ersetzt<br />

haben.<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat festgestellt,<br />

dass dem Arbeitgeber grundsätzlich<br />

ein Schadensersatzanspruch<br />

zusteht. Das Bundesarbeitsgericht hat<br />

die Haftung der Arbeitnehmerin allerdings<br />

auf ein Jahresgehalt (3.840 Euro)<br />

begrenzt.<br />

Das BAG hat in seinem Urteil klargestellt,<br />

dass auch bei grober Fahrlässigkeit<br />

Haftungserleichterung, die von einer<br />

Abwägung im Einzelfall abhängig<br />

sind, in Betracht kommen. In die Erwägung<br />

ist der Grad des Verschuldens mit<br />

einzubeziehen. Insoweit kann eine besonders<br />

grobe Missachtung von Sorgfaltspflichten<br />

eine Rolle spielen. Je-<br />

doch seien Haftungserleichterungen<br />

auch bei „gröbster“ Fahrlässigkeit<br />

nicht grundsätzlich ausgeschlossen.<br />

Wie in vielen Fällen hat das Bundesarbeitsgericht<br />

noch einmal darauf verwiesen,<br />

dass die Frage der Haftung<br />

von Arbeitnehmern bei grob fahrlässiger<br />

Handlungsweise immer einer Einzelfallabwägung<br />

bedarf.<br />

3. Generalunternehmerhaftung bei<br />

Insolvenz des Nachunternehmers<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 8. Dezember 2010<br />

Az.: 5 AZR 111/10<br />

Der Mindestlohnanspruch eines bei einem<br />

Nachunternehmer beschäftigten<br />

Arbeitnehmers gegen den Hauptunternehmer<br />

nach § 1 AEntG geht<br />

nicht auf die Bundesagentur für Arbeit<br />

über.<br />

Mitarbeitern eines insolventen Nachunternehmers<br />

wurde Insolvenzgeld<br />

gezahlt. Die Klage der Bundesagentur<br />

für Arbeit hat einen <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

als Hauptunternehmer wegen der Leistung<br />

dieses Insolvenzgelds in Anspruch<br />

genommen. Das Bundesarbeitsgericht<br />

hat in diesem und vergleichbaren<br />

Fällen die Klage der Bundesagentur<br />

für Arbeit für unbegründet gehalten.<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat festgestellt,<br />

dass der Anspruch eines Arbeitnehmers<br />

des Nachunternehmers gegen<br />

den Hauptunternehmer nach §<br />

1AEntG nicht auf die Bundesagentur<br />

für Arbeit übergeht. Nach § 187 Satz 1<br />

SGB III gehen mit dem Antrag auf Insolvenzgeld<br />

auf die Bundesagentur für<br />

Arbeit die Ansprüche auf Arbeitsentgelt<br />

über, die einen Anspruch auf Insolvenzgeld<br />

begründen. Das ist der<br />

Mindestlohnanspruch des Arbeitnehmers<br />

gegen seinen Arbeitgeber, aber<br />

nicht die Haftung nach § 1AEntG. Die<br />

Haftung nach AEntG ist eine gesetzlich<br />

angeordnete Bürgenhaftung. Zur<br />

Durchsetzung des Mindestlohnanspruchs<br />

des Arbeitnehmers ist der<br />

Übergang dieser gesetzlich angeordneten<br />

Bürgenhaftung nicht erforderlich,<br />

denn mit dem Insolvenzgeld ist<br />

dem Arbeitnehmer in diesem Umfang<br />

die Erfüllung seines Anspruchs gewiss.<br />

4. Anspruch auf Einsicht in die<br />

Personalakte nach Beendigung des<br />

Arbeitsverhältnisses<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 16.11.2010<br />

Az.: 9 AZR 573/09<br />

Ein Arbeitnehmer hat auch nach Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses An-


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 25<br />

spruch auf Einsicht in seine vom ehemaligen<br />

Arbeitgeber weiter aufbewahrte<br />

Personalakte. Dieser nachvertragliche<br />

Anspruch setzt nicht voraus,<br />

dass der Arbeitnehmer ein konkretes<br />

berechtigtes Interesse darlegt. Der Arbeitnehmer<br />

kann seine über das Ende<br />

des Arbeitsverhältnisses hinaus fortgestehenden<br />

Rechte auf Beseitigung<br />

oder Korrektur unrichtiger Daten in<br />

seiner Personalakte nur geltend machen,<br />

wenn er von deren Inhalt Kenntnis<br />

hat. Schon das begründet ein Einsichtsrecht.<br />

5. Kündigung wegen mehrjähriger<br />

Haftstrafe<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 24.03.2011<br />

Az.: 2 AZR 790/09<br />

Im vorliegenden Fall wurde ein Mitarbeiter<br />

im November 2006 in Untersuchungshaft<br />

genommen. Im Mai 2007<br />

wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 4<br />

Jahren und 7 Monaten verurteilt. Gegen<br />

die im Februar 2008 ausgesprochene<br />

Kündigung erhob der Arbeitnehmer<br />

Kündigungsschutzklage.<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden,<br />

dass die Kündigung aus einem in<br />

der Person des Klägers liegenden<br />

Grund gerechtfertigt ist. Dem Arbeitgeber<br />

war es unter Berücksichtigung<br />

der Dauer der Freiheitsstrafe nicht zumutbar,<br />

an dem Arbeitsverhältnis festzuhalten.<br />

Dieses Urteil bedeutet allerdings nicht,<br />

dass jede Haftsituation, insbesondere<br />

eine Untersuchungshaft, zur Kündigung<br />

rechtfertigt. Eine direkte Rechtfertigung<br />

wäre nur gegeben, wenn<br />

das der Untersuchungshaft zugrunde<br />

legende Delikt im Sachzusammenhang<br />

mit dem Arbeitsverhältnis stünde.<br />

6. Fristlose Kündigung eines<br />

Betriebsratsmitglieds<br />

Arbeitsgericht Marburg<br />

Beschluss vom 12.11.2010<br />

Az.: 2 BV 4/10<br />

Informiert ein Betriebsratsmitglied mit<br />

Billigung des Betriebsratsgremiums<br />

die Aufsichtsbehörden über einen tatsächlichen<br />

oder vermeintlichen Arbeitszeitverstoß<br />

der Arbeitgeberin<br />

durch unzulässige Sonntagsarbeit, so<br />

stellt dieses Verhalten jedenfalls dann<br />

keinen Grund für eine fristlose Kündigung<br />

oder eine Amtsenthebung des<br />

Betriebsratsmitglieds dar, wenn die<br />

Arbeitgeberin zuvor in rechtswidriger<br />

Weise ohne Zustimmung des Betriebs-<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

rats die Sonntagsarbeit angeordnet<br />

hat.<br />

7. Kündigungsfrist und<br />

Beschäftigungszeiten vor Vollendung<br />

des 25. Lebensjahres<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 09.09.2010<br />

Az.: 2 AZR 714/08<br />

Die Regelung im BGB, dass Beschäftigungszeiten<br />

vor Vollendung des 25.<br />

Lebensjahres bei der Ermittlung der<br />

Betriebszugehörigkeit nicht zu berücksichtigen<br />

sind, sind mit dem Europarecht<br />

unvereinbar und für Kündigungen,<br />

die nach dem 02.12.2006 erklärt<br />

wurden, wegen des Anwendungsvorrangs<br />

des Europarechts nicht<br />

mehr anzuwenden.<br />

Das Bundesarbeitsgericht setzt damit<br />

konsequent die europäische Rechtsprechung<br />

um. Dies führt zur Situation,<br />

dass es sowohl im BGB als auch in<br />

zahlreichen Tarifverträgen eine Regelung<br />

gibt, die aufgrund der Europarechtswidrigkeit<br />

nicht mehr anzuwenden<br />

ist.<br />

Die europäische Rechtsprechung und<br />

das hier zitierte Urteil des Bundesarbeitsgerichts<br />

sind bei der Ermittlung<br />

der Kündigungsfrist unbedingt zu beachten.<br />

25


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 26<br />

Recht<br />

8. Unfallschaden am Privatfahrzeug<br />

bei Dienstfahrt<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 28.10.2010<br />

Az.: 8 AZR 647/09<br />

26<br />

Wenn ein Arbeitnehmer für Dienstfahrten<br />

mit Billigung des Arbeitgebers<br />

sein privates Fahrzeug einsetzt, muss<br />

ihm der Arbeitgeber im Falle eines Unfalls<br />

die an seinem Fahrzeug entstandenen<br />

Unfallschäden ersetzen. Dies<br />

gilt nur dann nicht, wenn der Arbeitnehmer<br />

zur Abdeckung eventueller<br />

Unfallschäden vom Arbeitgeber eine<br />

gesonderte Vergütung bzw. Zahlung<br />

erhält.


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 27<br />

Eine Erstattungspflicht entfällt im<br />

Übrigen auch dann, wenn der Arbeitnehmer<br />

den Fahrzeugschaden grob<br />

fahrlässig verursacht hat. Im Falle einer<br />

mittleren Fahrlässigkeit besteht eine<br />

anteilige Haftung des Arbeitgebers.<br />

Bahnbrechende<br />

BAG-Entscheidung<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat in seiner<br />

Entscheidung 7 AZR 716/09 vom 6.<br />

April 2011 entschieden, dass der Möglichkeit,<br />

ein Arbeitsverhältnis ohne<br />

Sachgrund bis zu 2 Jahren zu befristen,<br />

eine frühere Beschäftigung des<br />

Arbeitnehmers nicht entgegensteht,<br />

wenn diese mehr als 3 Jahre zurückliegt.<br />

Das Teilzeit- und Befristungsgesetz<br />

(TzBfG) räumt den Arbeitsvertragsparteien<br />

in § 14 Abs. 2 Satz 1 TzBfG die<br />

Möglichkeit ein, einen befristeten Arbeitsvertrag<br />

ohne Sachgrund auf bis<br />

zu zwei Jahre abzuschließen. Nach bisheriger<br />

Rechtsprechung durfte vor Abschluss<br />

eines derartigen Arbeitsvertrages<br />

kein befristetes oder unbefristetes<br />

Arbeitsverhältnis zwischen den Vertragsparteien<br />

bestanden haben (sog.<br />

Vorbeschäftigungsverbot). Hier stellte<br />

Matthias-Erzberger-Straße 9 66806 Ensdorf<br />

Tel.: 0 68 31 / 95 67-0 Fax: 0 68 31 / 95 67 30<br />

jedes irgendwann in der Vergangenheit<br />

liegende Arbeitsverhältnis ein<br />

„bereits-zuvor Arbeitsverhältnis“ im<br />

Sinne des § 14 Abs. 2 Satz 2 TzBfG dar.<br />

Das Bundesarbeitsgericht weicht nunmehr<br />

von dieser Rechtsprechung ab.<br />

Nach der vorliegenden Pressemitteilung<br />

können die Vertragsparteien<br />

jetzt auch dann eine sachgrundlose<br />

Befristung bis zu zwei Jahren vereinbaren,<br />

wenn der Arbeitnehmer bereits<br />

zuvor bei dem Arbeitgeber beschäftigt<br />

gewesen ist und die Vorbeschäftigung<br />

mehr als drei Jahre zurückliegt.<br />

Dem Urteil lag der folgende Sachverhalt<br />

zu Grunde:<br />

Die Klägerin war bei dem Beklagten<br />

aufgrund eines befristeten Arbeitsvertrags<br />

vom 1. August 2006 bis 31. Juli<br />

2008 beschäftigt. Während ihres Studiums<br />

hatte sie vom 1. November 1999<br />

bis 31. Januar 2000 insgesamt 50 Stunden<br />

als studentische Hilfskraft bei der<br />

Beklagten gearbeitet. Mit ihrer Klage<br />

hat sie sich gegen die Befristung ihres<br />

Arbeitsverhältnisses gewandt. Die Klage<br />

hatte in allen Instanzen keinen Erfolg.<br />

Der 7. Senat hat in seiner Entscheidung<br />

ausdrücklich darauf hingewiesen,<br />

dass die mehr als sechs Jahre zurückliegende<br />

frühere Beschäftigung<br />

der Klägerin der sachgrundlosen Befristung<br />

ihres Arbeitsvertrages nicht entgegenstand.<br />

Das Bundesarbeitsgericht<br />

Schweicher Straße 51 54338 Schweich-Issel<br />

Tel.: 0 65 02 / 75 20 Fax: 0 65 02 / 74 20<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

begründet dieses Ergebnis mit der verfassungskonformen<br />

Auslegung der gesetzlichen<br />

Regelung. Diese solle zum<br />

einen Arbeitgebern ermöglichen, auf<br />

schwankende Auftragslagen und<br />

wechselnde Marktbedingungen durch<br />

befristete Einstellungen zu reagieren<br />

und für Arbeitnehmer eine Brücke zur<br />

Dauerbeschäftigung schaffen. Zum<br />

anderen sollen durch das Verbot der<br />

"Zuvor-Beschäftigung" Befristungsketten<br />

und der Missbrauch befristeter<br />

Arbeitsverträge verhindert werden.<br />

Die Gefahr missbräuchlicher Befristungsketten<br />

bestehe regelmäßig<br />

dann jedoch nicht mehr, wenn zwischen<br />

dem Ende des früheren Arbeitsverhältnisses<br />

und dem sachgrundlos<br />

befristeten neuen Arbeitsvertrag mehr<br />

als drei Jahre lägen. In diesen Fällen<br />

rechtfertige der Gesetzeszweck die Beschränkung<br />

der Vertragsfreiheit der<br />

Arbeitsvertragsparteien und die damit<br />

verbundene Einschränkung der Berufswahlfreiheit<br />

des Arbeitnehmers<br />

nicht mehr.<br />

Das Vorbeschäftigungsverbot, das sich<br />

praktisch wie ein Beschäftigungsverbot<br />

vor allem für arbeitssuchende Personen<br />

auswirkte, hat durch die Entscheidung<br />

eine überfällige und notwendige<br />

Korrektur erfahren. Das<br />

Bundesarbeitsgericht hat mit dieser<br />

Entscheidung den Spielraum genutzt,<br />

den das deutsche Recht bei der Interpretation<br />

des Befristungsrechts bietet.<br />

27


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 28<br />

Recht<br />

28<br />

VERTRAGSWESEN<br />

A KTUELLE<br />

R ECHTSPRECHUNG<br />

1. Verjährungshemmung bei<br />

Mängeln<br />

Bundesgerichtshof, Beschluss vom<br />

28.10.2010, Az.: VII ZR 82/09<br />

Für den Schadensersatzanspruch eines<br />

<strong>Bau</strong>trägers gegen einen Rohbauunternehmer<br />

wegen einer mangelhaften<br />

Kellerabdichtung kommt es entscheidend<br />

darauf an, ob die Ansprüche der<br />

Erwerber gegen den <strong>Bau</strong>träger verjährt<br />

sind.<br />

Wegen dieser Mängel ist ein jahrelanger<br />

Rechtsstreit zwischen dem <strong>Bau</strong>träger<br />

und dem Rohbauunternehmen anhängig.<br />

Die Berufungsinstanz lässt die<br />

Klage des <strong>Bau</strong>trägers scheitern, weil<br />

wegen des langen Zeitablaufs die Ansprüche<br />

der Erwerber gegen den <strong>Bau</strong>träger<br />

zwischenzeitlich verjährt seien.<br />

Dieser Auffassung ist der BGH nicht<br />

gefolgt. Der <strong>Bau</strong>träger hatte nämlich<br />

vorgetragen, dass es zwischen ihm<br />

und den Erwerbern eine Absprache<br />

gebe, dass diese mit der Durchsetzung<br />

ihres Anspruchs so lange zuwarten<br />

sollten, bis der Rechtsstreit zwischen<br />

ihm und dem Rohbauunternehmer beendet<br />

sei. Darin sieht der BGH eine<br />

Verhandlungssituation mit der Folge<br />

der Verjährungshemmung. Auch die<br />

neunjährige Dauer des Rechtsstreits<br />

zwischen <strong>Bau</strong>träger und Rohbauunternehmer<br />

ändere daran nichts, mag es<br />

auch lange Zeiträume ohne Kontakt<br />

zwischen dem <strong>Bau</strong>träger und dem Erwerber<br />

gegeben haben. Der <strong>Bau</strong>träger<br />

habe seine Mängelbeseitigungspflicht<br />

gegenüber den Erwerbern zu keinem<br />

Zeitpunkt in Abrede gestellt, sondern<br />

die Verhandlungen durch diverse Korrespondenz<br />

und Telefonate am Laufen<br />

gehalten.<br />

Durch dieses Urteil stellt der BGH noch<br />

einmal die Problematik Verjährungshemmung<br />

durch Verhandlungen deutlich<br />

dar. In der betrieblichen Praxis<br />

darf nicht vergessen werden, dass Verhandlungen,<br />

beispielsweise über Mängel,<br />

zu einer Hemmung der Verjährung<br />

führen.<br />

2. Abnahmeverzug nach vereinbarten<br />

„ca.-Termin“<br />

OLG Düsseldorf<br />

Urteil vom 29.10.2010<br />

Az.: 22 U 135/08<br />

In einem <strong>Bau</strong>vertrag wurde als Lieferzeit<br />

„ca. Mitte 08/03“ und als Ausführungszeitraum<br />

„8 Wochen“ vereinbart.<br />

Die Arbeiten gerieten ins Stokken.<br />

Im November 2004 forderte der<br />

Auftragnehmer den Auftraggeber ultimativ<br />

auf, ihm einen Montagebeginn<br />

mitzuteilen. Am 14.01.2005 wurde<br />

eine weitere Frist gesetzt. Als der<br />

Auftraggeber im Februar 2005 mitteilte,<br />

dass das angelieferte Material gestohlen<br />

sei, erklärte der Auftragnehmer<br />

die Kündigung des Vertrages und<br />

verlangt auf Grundlage der vereinbarten<br />

Vertragspreise die Zahlung von<br />

25.000 Euro.<br />

Mit Erfolg! Der AN war nach § 9 Nr. 1<br />

a VOB/B zur Kündigung des Vertrags<br />

berechtigt, weil der AG sich in Abnahmeverzug<br />

befand. Auch wenn für die<br />

Leistung kein fester Termin bestimmt<br />

ist, darf der AG sie nicht auf unbestimmte<br />

Zeit hinausschieben. Vielmehr<br />

ist er verpflichtet, dem AN die Leistung<br />

zu ermöglichen; sie mithin abzurufen.<br />

Ein solche Abruf nach § 5 Nr. 2<br />

VOB/B ist vom AN mehrfach verlangt<br />

worden. Auch bei großzügiger Auslegung<br />

unter Berücksichtigung der im<br />

<strong>Bau</strong> häufig vorkommenden Verzögerungen<br />

ist nicht zweifelhaft, dass die<br />

Leistung jedenfalls im November 2004<br />

längst zum Abruf fällig war. Das<br />

Unterlassen des Abrufs ermöglicht<br />

dem AN die Kündigung und Abrechnung<br />

der Leistungen nach § 9 Nr. 3<br />

oder § 6 Nr. 7 VOB/B. Dabei geht es zu<br />

Lasten des AG, dass das Material gestohlen<br />

wurde. Denn der AG befand<br />

sich aufgrund des Schreibens des AN<br />

vom 14.01.2005 in Annahmeverzug,<br />

weshalb die Preisgefahr auf ihn übergegangen<br />

war. Die Abrechnung nach<br />

Vertragspreisen begegnet keinen Bedenken.<br />

Zwar ist angeliefertes <strong>Bau</strong>material<br />

nicht als erbrachte <strong>Bau</strong>leistung<br />

im Sinne der VOB/B anzusehen. Auf<br />

das <strong>Bau</strong>vorhaben – wie hier – zugeschnittene<br />

Sonderanfertigungen sind<br />

jedoch als Auslage zu erstatten.<br />

3. Keine Änderung des ausgeschriebenen<br />

Leistungsumfangs nach<br />

Angebotseröffnung im laufenden<br />

Vergabeverfahren<br />

OLG Düsseldorf<br />

Beschluss vom 26.10.2010<br />

Az. Verg 46/10<br />

Die in § 7 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 VOB/A<br />

ausgeführten Anforderungen an den<br />

öffentlichen Auftraggeber, die Leistung<br />

eindeutig und erschöpfend so<br />

zu beschreiben, dass alle Bewerber die<br />

Beschreibung im gleichen Sinn verste-<br />

hen müssen und ihre Preise sicher berechnen<br />

können, sowie sämtliche, die<br />

Preisermittlung beeinflussenden Umstände<br />

festzustellen und in den Verdingungsunterlagen<br />

anzugeben, konkretisieren<br />

den vergaberechtlichen<br />

Transparenz- und Gleichbehandlungsgrundsatz.<br />

Sollten die Bieter bei der<br />

Abfassung der Angebote die gleichen<br />

Chancen haben, müssen die Angebote<br />

aller Wettbewerber den gleichen Bedingungen<br />

unterworfen sein.<br />

Indem der Auftraggeber den ausgeschriebenen<br />

Leistungsumfang reduziert<br />

hat, ohne den Bietern Gelegenheit<br />

zu geben, auf diese Veränderung<br />

durch Änderung und Anpassung ihrer<br />

Angebote zu reagieren, hat er gegen<br />

§ 7 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 VOB/A verstoßen<br />

und Bieter A in seinem Recht<br />

auf ein transparentes und dem Gleichbehandlungsgebot<br />

genügendes Vergabeverfahren<br />

verletzt.<br />

Stellt der Auftraggeber – auch noch<br />

nach Submission – fest, dass sich sein<br />

mit dem Vergabeverfahren zu deckender<br />

Beschaffungsbedarf verändert hat<br />

und nimmt er eine Anpassung des Leistungsverzeichnisses<br />

vor, so ist den Bietern<br />

in jeder Lage des Verfahrens Gelegenheit<br />

zu geben, auf diese Korrektur<br />

zu reagieren. Sind die Angebote<br />

bereits eröffnet, müssen die Bieter<br />

entsprechende Änderungen ihres Angebots<br />

vornehmen können.<br />

4. Keine verschuldensunabhängige<br />

Haftung des <strong>Bau</strong>unternehmers bei<br />

Nachbarschäden<br />

Bundesgerichtshof<br />

Urteil vom 16.07.2010<br />

Az. : V ZR 207/09<br />

Kommt es im Rahmen von <strong>Bau</strong>arbeiten<br />

an einem Nachbarhaus zu Rissbildungen,<br />

so ist der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

nicht zum Ersatz des hieraus entstehenden<br />

Schadens verpflichtet, wenn<br />

ihm bei den <strong>Bau</strong>arbeiten weder Vorsatz<br />

noch Fahrlässigkeit im Hinblick<br />

auf zu beachtende Sorgfaltsanforderungen<br />

zur Last fallen.<br />

Der <strong>Bau</strong>unternehmer haftet auch<br />

nicht unter dem Gesichtspunkt des<br />

nachbar-rechtlichen Ausgleichsanspruchs.<br />

Dieser richtet sich vielmehr<br />

gegen den Eigentümer des Grundstücks,<br />

von dem die Störungen ausgehen,<br />

regelmäßig also gegen den <strong>Bau</strong>herrn.<br />

5. Fälligkeit der Vergütung ohne<br />

Abnahme<br />

OLG Düsseldorf<br />

Urteil vom 23.04.2009


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 29<br />

Az.: 5 U142/08<br />

Nach § 641 BGB ist die Vergütung bei<br />

der Abnahme zu entrichten. Auch<br />

nach der VOB ist die Abnahme - neben<br />

der prüffähigen Schlussrechnung und<br />

einer maximal zweimonatigen Prüfungszeit<br />

– Fälligkeitsvoraussetzung<br />

für die Schlusszahlung. Fraglich ist, ob<br />

die Abnahme im Einzelfall verzichtbar<br />

ist. Im vorliegenden Fall wurde ein<br />

Pauschalvertrag auf Basis der VOB geschlossen.<br />

Die Parteien vereinbarten<br />

die Durchführung einer förmlichen<br />

Abnahme. Nachdem der Auftragnehmer<br />

die Arbeit am 14. Februar abnahmereif<br />

hergestellt hat, stellte er am 3.<br />

März die Schlussrechnung. Kurz davor<br />

rügte der Auftraggeber unter Bezugnahme<br />

auf § 4 Nr. 7 VOB/B (Mängelbeseitigung<br />

vor der Abnahme) einzelne<br />

Mängel. Seine Mängelrüge ist allerdings<br />

unbegründet.<br />

Weil der Auftraggeber innerhalb der<br />

2-monatigen Prüfungsfrist nicht zahlt,<br />

klagt der Auftragnehmer den Schlussrechnungsbetrag<br />

ein. Der Auftraggeber<br />

verweigert die Zahlung. Unter<br />

Hinweis auf seine Mängelrüge verweigert<br />

er die Abnahme. Die Schlussrechnung<br />

sei, mangels Abnahme, nicht fällig.<br />

Das OLG Düsseldorf hat diese Rechtsauffassung<br />

verneint. Die Schlussrechnung<br />

des Auftragnehmers ist hier<br />

auch ohne Abnahme fällig.<br />

Eine Abnahmeerklärung des Auftraggebers<br />

ist dann nicht notwendig,<br />

wenn die vom Auftragnehmer erbrachten<br />

Werkleistungen abnahmereif<br />

sind, also keine wesentlichen Mängel<br />

auffallen, und die Abnahmeverweigerung<br />

durch den Auftraggeber<br />

unberechtigt ist.<br />

6. Beweis von Stundenlohnarbeiten<br />

OLG Hamm<br />

Urteil vom 08.02.2011<br />

Az.: 21 U 88/10<br />

Es ist die Pflicht des Auftragnehmers,<br />

die Anzahl der von ihm erbrachten Arbeitsstunden<br />

(Stundenlohnarbeiten)<br />

darzulegen und zu beweisen. In dem<br />

Falle, indem sich der <strong>Bau</strong>herr weigern<br />

sollte, die Stundenlohnzettel gegenzuzeichnen,<br />

kann der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden<br />

durch Zeugen (Arbeitnehmer)<br />

und die Vorlage von Rapportzetteln<br />

nachweisen.<br />

Auch wenn ein Zeuge sich nicht genau<br />

daran erinnert, wie viele Stunden er<br />

gearbeitet hat, führt dies nicht zum<br />

Untergang des Anspruchs. Es ist ausreichend,<br />

wenn der Zeuge glaubhaft<br />

versichert, dass er die Rapportzettel<br />

stets richtig ausgefüllt hat und dabei<br />

noch vortragen kann, welche Arbeiten<br />

durchgeführt wurden.<br />

7. Verhandlungsprotokoll als kaufmännisches<br />

Bestätigungsschreiben<br />

Bundesgerichtshof<br />

Urteil vom 27.01.2011<br />

Az.: VII ZR186/09<br />

Führen <strong>Bau</strong>herr und <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

eine Beratung durch und werden die<br />

in der Beratung getroffenen Absprachen<br />

in einem schriftlichen Protokoll<br />

festgehalten, gelten für die Absprachen<br />

die Grundsätze des kaufmännischen<br />

Bestätigungsschreibens.<br />

Grundsätzlich bedeutet ein kaufmännisches<br />

Bestätigungsschreiben, dass<br />

ein Kaufmann einem anderen Kaufmann<br />

schriftlich einen aus seiner Sicht<br />

bereits mündlich getroffenen Vertrag<br />

niederlegt. Wenn der Vertragspartner<br />

nicht unverzüglich dem Inhalt des<br />

Schreibens widerspricht, gilt ein Vertrag<br />

mit denen in dem Schreiben festgehaltenen<br />

Konditionen als abgeschlossen.<br />

Nach Rechtsprechung des BGH gelten<br />

diese Grundsätze auch für Verhand-<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

lungsprotokolle. Dabei ist insbesondere<br />

zu beachten, dass auch wenn eine<br />

Vertragspartei zu einer <strong>Bau</strong>besprechung<br />

einen vollmachtslosen Vertreter<br />

entsendet, diese Vertragspartei sich<br />

dessen Erklärung im Wege der Anscheinsvollmacht<br />

zurechnen lassen<br />

muss.<br />

Für die Praxis bedeutet das, dass bei<br />

dem Abfassen von Verhandlungsprotokollen<br />

sehr sorgfältig vorgegangen<br />

werden muss. Wenn ein Verhandlungsprotokoll<br />

eingeht, bei dem Tatsachen<br />

festgehalten sind, die nicht im<br />

Interesse des Vertragspartners sind, ist<br />

dem Verhandlungsprotokoll unverzüglich<br />

zu widersprechen. Auch sollte<br />

immer darauf geachtet werden, einen<br />

kompetenten und verhandlungsbefugten<br />

Vertreter des Unternehmens zu<br />

einer solchen <strong>Bau</strong>besprechung zu entsenden.<br />

Ansprechpartner:<br />

Dipl.-Ing. Martin Vanoli<br />

Tel. 06 81 / 3 89 25 31<br />

RA Christian Ullrich<br />

Tel. 06 81 / 3 89 25 26<br />

29


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 30<br />

Aus- und Fortbildung<br />

30<br />

Berufsbildung<br />

im <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

Aus den statistischen Zahlen der Urlaubs-<br />

und Lohnausgleichskasse der<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft, Wiesbaden, sowie der<br />

Sozialkassen des Berliner <strong>Bau</strong>gewerbes<br />

über die Berufsausbildung im <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

(Stand: 31. März 2011) ergibt<br />

sich folgende Entwicklung:<br />

Die Zahl der Lehrlinge im <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

hat sich in der Zeit vom 1. April 2010<br />

bis 31. März 2011 in den alten Bundesländern<br />

(ohne Berlin//West) um 1,7 %<br />

auf 30.187 und in den neuen Bundesländern<br />

(ohne Berlin/Ost) um 10,7 %<br />

auf 4.462 verringert.<br />

Alte und neue Bundesländer (ohne<br />

Berlin)<br />

1. Am 31. März 2010 waren 35.708<br />

Ausbildungsverhältnisse registriert.<br />

Diese Zahl verringerte sich bis zum 31.<br />

März 2011 um 1.059 = 3,0 % auf<br />

34.649.<br />

2. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe<br />

hat sich von 15.182 um 288 = 1,9 % auf<br />

14.894 verringert.<br />

3. Die Leistungen der Kasse an die Ausbildungsbetriebe<br />

erhöhten sich<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

von 75,0 Mio. € um 3,0 Mio. € = 4,0 %<br />

auf 78,0 Mio. €.<br />

Einschulungstermine<br />

für<br />

das Schuljahr<br />

2011/12<br />

Die Zuweisung der Auszubildenden zu<br />

den Gruppen A und B erfolgt für den<br />

Einzugsbereich der Berufschule<br />

<strong>Saar</strong>louis<br />

am Mittwoch, dem 3. August 2011,<br />

09.00 Uhr<br />

<strong>Saar</strong>brücken<br />

am Donnerstag, dem 4. August 2011,<br />

09.00 Uhr<br />

Neunkirchen<br />

am Freitag, dem 5. August 2011, 09.00<br />

Uhr<br />

im Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

gGmbH, Neubau Außenstelle I - Schulsaal<br />

E 1.08, Kolbenholz 4-5 in 66121<br />

<strong>Saar</strong>brücken-Schafbrücke. Bitte der<br />

Beschilderung folgen.<br />

Alle Auszubildenden müssen zu dem<br />

für sie in Frage kommenden Termin im<br />

Ausbildungszentrum anwesend sein.<br />

Diese Regelung gilt nicht im Dachdekkerhandwerk.<br />

Einschulung der Auszubildenden<br />

im DACHDECKERHAND-<br />

WERK:<br />

am Donnerstag, dem 04. August 2011,<br />

um 14.00 Uhr, im<br />

Ausbildungszentrum<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> gGmbH<br />

Neubau Außenstelle I, Schulsaal E 1.08<br />

Kolbenholz 4-5<br />

66121 <strong>Saar</strong>brücken-Schafbrücke<br />

Bitte der Beschilderung folgen.<br />

DAS<br />

AUSBILDUNGSZENTRUM <strong>AGV</strong><br />

BAU SAAR IM INTERNET:<br />

WWW.ABZ-BAU-SAAR.DE


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 31<br />

Verbandsleben <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Dachdecker<br />

Metz war die<br />

Reise wert<br />

In einer etwas anderen Form präsentierte<br />

sich das 34. Fachseminar der Innung<br />

des Dachdeckerhandwerks für<br />

das <strong>Saar</strong>land am 25. und 26. Februar in<br />

Metz. So trafen sich am frühen Freitagnachmittag<br />

zahlreiche Teilnehmer<br />

im 4-Sterne-Hotel La Citadelle, um die<br />

Besichtigung der geschichtsträchtigen<br />

und architektonisch hoch interessanten<br />

lothringischen Stadt Metz samt<br />

dem Centre Pompidou zu beginnen.<br />

In 2 Gruppen ging es dann mit den bestens<br />

informierten Fremdenführern<br />

los, zuerst durch das Zentrum der<br />

Stadt, dann zum Centre Pompidou,<br />

um das erst 2009 eröffnete <strong>Bau</strong>werk<br />

zu besichtigen. Dank der spektakulären<br />

Architektur der Pariser Architekten<br />

Jean de Gastines und seines Kollegen<br />

Shigeru Ban ist das Projekt Centre<br />

Pompidou seit einigen Jahren international<br />

im Gespräch. Die skulptural wirkende<br />

<strong>Bau</strong>form des Museums mit der<br />

filigran geschwungenen, organischen<br />

Dachkonstruktion erinnert von ferne<br />

an ein Zirkuszelt - die Architekten bemühten<br />

gerne den Vergleich mit einem<br />

chinesischen Strohhut. Tatsächlich<br />

steckt in dem <strong>Bau</strong> geballte Hightech.<br />

Unter der transparenten Dachmembran<br />

stapeln sich drei röhrenartige<br />

Galerien von annähernd 85 Metern<br />

Länge, die in jeweils voll verglasten<br />

Fensterflächen enden und unvergleichliche<br />

Ausblicke auf die alte Bischofsstadt<br />

und ihren Dom gewähren.<br />

Sowohl die Architektur als auch die<br />

Ausstellung begeisterten die saarländischen<br />

Dachdecker.<br />

Einen weiteren Höhepunkt bot den<br />

Teilnehmern die feine französische Küche<br />

beim Abendessen im Gourmet-Restaurant<br />

des Hotels.<br />

Am Samstagmorgen schließlich stand<br />

der eigentliche Seminarteil auf dem<br />

Programm. Geschäftsführer Weyers informierte<br />

über den aktuellen Stand<br />

des <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes,<br />

bevor Andrea Michaely und Markus<br />

Zimmer vom Berufsbildungszentrum<br />

in <strong>Saar</strong>brücken über Lerninhalte und<br />

Lernziele der Schule berichteten. Im<br />

Anschluss daran referierte der Sachverständige<br />

Josef Beck schwerpunktmäßig<br />

über das Thema Holz. Nach einem<br />

kleinen Imbiss machten sich die<br />

Teilnehmer auf die Heimreise. Man<br />

war sich einig, dass die Fahrt nach<br />

Metz sich gelohnt hatte insbesondere<br />

auch für diejenigen, die die lothringische<br />

Stadt sowie das Centre Pompidou<br />

bisher nicht kannten.<br />

31


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 32<br />

Verbandsleben<br />

32<br />

Maler<br />

<strong>Mitglieder</strong>versammlung<br />

2011<br />

Zur <strong>Mitglieder</strong>versammlung der Maler-<br />

und Lackiererinnung am 6. April<br />

2011 in der Handwerkskammer des<br />

<strong>Saar</strong>landes konnte Landesinnungsmeister<br />

Peter Schmidt einen Rekord-Teilnehmerkreis<br />

begrüßen. Bei den satzungsgemäßen<br />

Neuwahlen wurde<br />

Landesinnungsmeister Peter Schmidt<br />

im Amt bestätigt, ebenso sein Stellvertreter<br />

Gerd Huckert. Neuer Landeslehrlingswart<br />

ist Heinz Münzebrock.<br />

Als Beisitzer gewählt wurden die Herren<br />

Walter Barzen, Michael Forster, Lukas<br />

Harig, Egon Komp, Andreas Rupp<br />

und Friedbert Sorg.<br />

Erstmals wurden Ehrungen für Arbeits-,<br />

Berufs-, und Geschäftsjubiläen<br />

verliehen; dies soll zukünftig fester Bestandteil<br />

der Versammlung werden.<br />

Als Gastredner begrüßen durfte LIM<br />

Schmidt Herrn Thiel von der <strong>Bau</strong>BG zu<br />

dem Thema „Gefährdungsbeurteilung“<br />

und Herrn Dietmar Henle von<br />

der Handwerkskammer des <strong>Saar</strong>landes<br />

zum Thema „Tag des Handwerks am 3.<br />

September 2011“.<br />

Als besonderes Highlight war die neue<br />

Miss Handwerk 2011, die Maler- und<br />

Lackierergesellin Michaela Lang, zur<br />

Veranstaltung eingeladen, der LIM<br />

Schmidt und die gesamte Veranstaltung<br />

herzlich gratulierten.<br />

Die Malerinnung im Internet:<br />

www.malerinnung-saar.de<br />

www.Bank1<strong>Saar</strong>.de<br />

die persönlichere Note<br />

Die individuelle Beratung im <strong>Saar</strong>land für Handwerker. Bank 1 <strong>Saar</strong>. Damit Träume keine bleiben.


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 33<br />

Estrich<br />

Fachtagung mit<br />

Exkursionen in<br />

Iphofen<br />

Das diesjährige Fachseminar der LFG<br />

Estrich und Belag fand gemeinsam mit<br />

den Estrich- und Fliesenlegern aus<br />

Rheinland-Pfalz am 25. und 26. März<br />

2011 auf Einladung der Firma Knauf in<br />

Iphofen statt. Organisatoren der Ver-<br />

anstaltung waren die jeweiligen Vorsitzenden<br />

der Landesfachgruppen Johann<br />

Schmidbauer (<strong>Saar</strong>land), Adalbert<br />

Krusius (Rheinland-Pfalz) und<br />

Detlef Börner (Fliesen, Rheinland-<br />

Pfalz).<br />

Die Teilnehmer wurden durch den Vertriebsleiter<br />

der Firma Knauf, Herrn<br />

Greger, begrüßt. Im Rahmen des Fachseminars<br />

informierte am Freitag Dipl.-<br />

Ing. Detlef Börner über die Verlegung<br />

großformatiger Fliesen und die erhöh-<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

ten Ebenflächigkeitsanforderungen<br />

der Estrichoberfläche und Rückdurchfeuchtungen<br />

aus dem Untergrund.<br />

Dipl.-Phys. Oliver Erning vom Institut<br />

für <strong>Bau</strong>stoffprüfungen und Fußbodenforschung<br />

aus Troisdorf berichtete<br />

über die Probleme bei der Restfeuchtemessung<br />

von Schnellestrichen und<br />

beschleunigten Estrichen durch verschiedene<br />

Herstellerprodukte. Am<br />

Samstag informierten Antje Toelsner<br />

und Andreas Seifert von Knauf Marktmanagement<br />

Boden über dünnschichtige<br />

Heizestriche im Verbund auf<br />

Trenn- und Dämmschicht sowie gipsgebundene<br />

Estriche in Feuchträumen.<br />

Über das Verlegen von großformatigen<br />

Fliesen und Platten sowie Parkett<br />

auf Calciumsulfatfließestrich berichtete<br />

Michael Suthhof von Knauf Gips<br />

KG.<br />

Im Rahmen der Exkursion wurde die<br />

Grube Hüttenheim besucht, wo die<br />

Teilnehmer einen Einblick in die Gipsförderung<br />

und deren Weiterverarbeitung<br />

bekamen.<br />

Ein herzliches Dankeschön der Firma<br />

Knauf Gips KG in Iphofen für das angenehme<br />

Ambiente, die hervorragende<br />

Bewirtung und Betreuung, die den<br />

Teilnehmern eine fachlich hochwertige<br />

und gelungene Veranstaltung bescherte.<br />

33


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 34<br />

Verbandsleben<br />

Intensiver Informationsaustausch<br />

Am 1. und 2. April trafen in Perl-Nennig<br />

im Victor‘s Residenz Hotel Schloss-<br />

Berg sich die saarländischen Fliesenleger<br />

zu Ihrem diesjährigen zweitägigen<br />

Fachseminar.<br />

Die beiden Sachverständigen in den<br />

Reihen der Landesfachgruppe, Wolfgang<br />

Kuhn und Bernd Jolly, gestalteten<br />

mit Ihren Vorträgen über Außenkonstruktionen<br />

und Komformitätserklärung<br />

den ersten Seminartag.<br />

Über vier Stunden entwickelte sich mit<br />

den Vortragenden und unter den anwesenden<br />

Kollegen eine intensive<br />

fachliche Diskussion, an der sich alle<br />

Teilnehmer engagiert beteiligten.<br />

Werner Altmeyer, Geschäftsführer der<br />

EUF (Europäischen Union der Fliesenfachverbände),<br />

schilderte, wie mit<br />

dem Beginn der industriellen Produktionen<br />

der Fliese zum Ende des 19.<br />

Jahrhunderts letztlich der Beruf des<br />

Fliesenlegers in den 30er Jahren entstand.<br />

Das Berufsbild im Jahre 1938<br />

wurde zum Handwerksberuf.<br />

Wirtschaftliche Daten zur Weltproduktion<br />

an Fliesen belegten, so Altmeyer,<br />

dass hier ein ungeheuer dynamischer<br />

und wachsender Markt existiert.<br />

Betrug die Weltproduktion 1990<br />

noch 2.137 Mrd. m 2 , so stieg sie bis<br />

zum Jahr 2008 auf 8.550 Mrd. m 2 .<br />

34<br />

Fliesen<br />

Auch in Europa ist im gleichen Zeitraum<br />

die Produktion von 902 Millionen<br />

m 2 auf rund 1,5 Millionen m 2 gestiegen.<br />

Im Nachgang hierzu ging Altmeyer<br />

auf die Marktanteile, insbesondere<br />

bei den Bodenbelägen ein und<br />

stellte fest, dass der Fliesenleger, vormals<br />

als der „König des <strong>Bau</strong>s“ tituliert,<br />

mit stark veränderten Marktverhältnissen<br />

zu kämpfen hat. Die Handwerksordnungsnovelle<br />

habe zu Preisverfall<br />

und veränderten Vertriebsstrukturen<br />

geführt. Hier müsse inne<br />

gehalten werden und müsse sich der<br />

Fliesenleger neu am Markt ausrichten.<br />

Es müsse zunehmend auf die Sicht des<br />

Kunden abgestellt werden. In diesem<br />

Zusammenhang stünden die Begriffe<br />

Gesundheit, Umwelt und Design im<br />

Vordergrund. Unter dem Label „Gesundes<br />

Wohnen mit Keramik, Energie<br />

sparen mit Keramik“ und Gestallten<br />

mit Keramik, müsse das Fliesenlegergewerbe<br />

gemeinsam mit der Industrie<br />

den Zukunftsmarkt für sich gewinnen.<br />

Den angeschlossenen Handwerksbetrieben<br />

stehe das Label kostenlos zur<br />

Verfgung.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.gesundeswohnenmitkeramik.de.<br />

B. Jolly<br />

W. Kuhn


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 35<br />

Holzbau<br />

Josefstag verliert<br />

nichts an<br />

Attraktivität!<br />

Zu ihrem traditionellen Josefstag trafen<br />

sich die Zimmerer in diesem Jahr<br />

am 19. März zuerst zu einem festlichen<br />

Gottesdienst in <strong>Saar</strong>louis-Roden,<br />

anschließend dann im Mettlacher<br />

Abteibräu. Nach der Begrüßung durch<br />

die Wirtin Frau Fell und den Vorsitzenden<br />

der Landesfachgruppe Holzbau<br />

<strong>Saar</strong>land Roland Bernardi stand der<br />

Fassanstich auf dem Programm. Und<br />

diesen führte der Hauptgeschäftsführer<br />

des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, Claus Weyers , so<br />

professionell durch, dass mit dem 3.<br />

Hammerschlag der eigens für diesen<br />

Tag angesetzte Josefssud fließen<br />

konnte. Davon, dass das Gebräu auch<br />

2011 wieder bestens gelungen ist,<br />

konnten sich unter anderem der ehemalige<br />

Vorsitzende der Landesfachgruppe<br />

Gerhard Detzen, der ehemalige<br />

Hauptgeschäftsführer Karl Hannig,<br />

Geschäftsführer Christian Ullrich sowie<br />

zahlreiche saarländische Zimmerleute<br />

überzeugen. Selbstverständlich durfte<br />

auch der Zimmererklatsch nicht fehlen,<br />

und als dann danach der Sprecher<br />

der Holzbaujunioren Jens Gros zum<br />

Trudelholz griff, ließ dies den nächsten<br />

Programmpunkt erahnen. Und so<br />

führten die Trudelknechte wiederum<br />

Hauptgeschäftsführer Claus Weyers<br />

zur Holzpritsche, und die Prozedur des<br />

Trudelns begann. Danach ging es dann<br />

zum gemütlichen Teil über und man<br />

ließ sich das deftige Mittagessen mit<br />

einem guten Schluck Josefssud<br />

schmecken, das Ganze musikalisch umrahmt<br />

von einer zünftigen Blaskapelle.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

35


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:03 Uhr Seite 36<br />

Verbandsleben<br />

Neuer Stoff für<br />

alte Brücken<br />

Auch 2011 hat die Landesgütegemeinschaft<br />

für <strong>Bau</strong>werks- und Betonerhaltung<br />

Rheinland-Pfalz/<strong>Saar</strong>land e.V. die<br />

Reihe ihrer Vortragsveranstaltungen<br />

fortgesetzt. Wie in den Vorjahren hatten<br />

die Veranstalter das Tagungszentrum<br />

Betzenberg Kaiserslautern als<br />

Veranstaltungsort gewählt. Zum inzwischen<br />

18. Fachsymposium war landesweit<br />

an öffentliche und private<br />

Auftraggeber, Architektur- und Ingenieurbüros<br />

sowie weitere an der Thematik<br />

Betoninstandsetzung Interessierte<br />

Einladung ergangen.<br />

Nachdem es auch in diesem Jahr wieder<br />

gelungen war, ein interessantes<br />

und abwechslungsreiches Programm<br />

zusammenzustellen und eine beglei-<br />

36<br />

Landesgütegemeinschaft<br />

tende Fachausstellung zu organisieren,<br />

brauchten die zahlreich erschienenen<br />

Gäste ihr Kommen nicht zu bereuen.<br />

Dipl.-Ing. Klaus Ehrhardt, der langjährige<br />

Vorsitzende der Landesgütegemeinschaft,<br />

nutzte zur Eröffnung der<br />

Vortragsveranstaltung die Gelegenheit,<br />

allen Teilnehmern noch einmal<br />

die Ziele und Qualitätsansprüche der<br />

Gütegemeinschaftsmitglieder in Erinnerung<br />

zu rufen. An die Auftraggeber<br />

von Betonerhaltungsarbeiten richtete<br />

er den Appell, für ihre Instandsetzungsprojekte<br />

sich die Dienste sachkundiger<br />

Planer zu sichern. In der<br />

Qualität der von den Planern zu erstellenden<br />

Leistungsbeschreibung ruhe<br />

die wesentliche Voraussetzung für den<br />

Erfolg und die Qualitätssicherung der<br />

kompletten Instandsetzungsmaßnahme.<br />

Als erster Fachreferent stellte Dipl.-<br />

Ing. Holger Tebbe vom gleichnamigen<br />

Ingenieurbüro aus Neuwied die „Instandsetzung<br />

angehängter Brückenkonstruktionen“<br />

vor. Am Beispiel der<br />

historischen Horchheimer Brücke erläuterte<br />

er die Instandsetzung von<br />

stark beschädigten Fuß- und Radwegebereichen.<br />

Anhand dieser Maßnahme<br />

konnte der Referent sehr gut verdeutlichen,<br />

dass sich gerade bei historischen<br />

<strong>Bau</strong>werken die Ertüchtigung<br />

bzw. der Neuanschluss der angehängten<br />

Brückenkonstruktionen teilweise<br />

sehr aufwendig gestaltet.<br />

„Zurück ins Mittelalter – Umweltministerium<br />

reformiert <strong>Bau</strong>wirtschaft“ hatte<br />

Dr.-Ing. Berthold Schäfer vom Deutschen<br />

Beton- und <strong>Bau</strong>technik-Verein,<br />

Berlin, seinen Vortrag überschrieben.<br />

Darin brachte der Referent seine Befürchtungen<br />

zum Ausdruck, dass die<br />

Umsetzung übertriebener Vorsorgeaspekte<br />

zum Schutz von Boden und<br />

Gewässern in der <strong>Bau</strong>wirtschaft bewährte,<br />

weitgehend alternativlose<br />

<strong>Bau</strong>stoffe und <strong>Bau</strong>weisen gefährde.<br />

Seit Jahren bringe das mit der Thematik<br />

befasste Bundesministerium für<br />

Umwelt Gesetze und Verordnungen<br />

auf den Weg, die die <strong>Bau</strong>wirtschaft zurück<br />

ins bautechnische Mittelalter führen<br />

würden.<br />

Grundwasserverordnung und Verordnung<br />

zum Schutz der Oberflächengewässer,<br />

Ersatzbaustoffverordnung und<br />

Bundesbodenschutzverordnung sowie<br />

das Gesetz zur Neuordnung des Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallrechts und<br />

die Bundesverordnung zum Umgang<br />

mit wassergefährdenden Stoffen böten<br />

Konzepte, die geeignet seien, das<br />

<strong>Bau</strong>en in Deutschland grundsätzlich zu<br />

blockieren. Aus diesem Grund müssten<br />

sich die bauwirtschaftlichen Spitzenverbände<br />

auch weiterhin für den Erhalt<br />

einer ausgewogenen Balance zwischen<br />

medialem Umweltschutz und einer<br />

nachhaltigen, ressourcenschonenden<br />

Kreislaufwirtschaft einsetzen.<br />

Die verlängerte Mittagspause – ein Referent<br />

war wegen einer organisatorischen<br />

Panne der Veranstaltung unentschuldigt<br />

ferngeblieben – nutzten die<br />

Teilnehmer zum fachlichen Austausch<br />

untereinander und zur ausführlichen<br />

Information über das Leistungsangebot<br />

der Fachaussteller.<br />

Über das Risiko der Vergabeverfahren<br />

referierte am Nachmittag Rechtsanwalt<br />

Olaf Jaeger, Fachanwalt für <strong>Bau</strong>-


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:04 Uhr Seite 37<br />

und Architektenrecht aus <strong>Saar</strong>brükken.<br />

Anhand mehrerer Entscheidungen des<br />

Bundesgerichtshofs aus den letzten<br />

Jahren erläuterte Jaeger die „Konsequenzen<br />

aus Verzögerungen im Vergabeverfahren“<br />

und daraus resultierenden<br />

<strong>Bau</strong>zeitverlängerungen. In solchen<br />

Fällen wären die Parteien gut beraten,<br />

sich frühzeitig über eine Anpassung<br />

der Vergütung zu verständigen.<br />

Aus Dresden vom Deutschen Zentrum<br />

für Textilbeton war Dr.-Ing. Silvio Weiland<br />

angereist, der „Textilbewehrter<br />

Beton - neuer Stoff für alte Brücken“<br />

vorstellte.<br />

Seit einigen Jahren wird vor allem an<br />

den Universitäten in Aachen und Dresden<br />

an der Entwicklung von faserbasierten<br />

Hightech-Werkstoffen für das<br />

<strong>Bau</strong>wesen geforscht. Erste Anwendungen<br />

von textilbewehrtem Beton mach-<br />

V.l.n.r.: H. Tebbel, S. Weiland, RA Jäger, M. Vanoli, K.Ehrhardt<br />

<strong>Mitglieder</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

Gefragt wie selten<br />

zuvor<br />

Seit dem letzten <strong>Saar</strong> <strong>Bau</strong> Report Anfang<br />

Februar konnte der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />

<strong>Saar</strong> wieder zahlreiche neue <strong>Mitglieder</strong><br />

in seinen Reihen begrüßen. Wir<br />

freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit folgenden Unternehmen<br />

● Christian Bereswill<br />

Zimmerei, Steinwaldstr. 18,<br />

66538 Neunkirchen<br />

ten Hoffnung auf die erfolgreiche Entwicklung<br />

einer neuen Technologie<br />

und deren Anwendung im Bereich filigraner<br />

und materialsparender <strong>Bau</strong>konstruktionen.<br />

Weil der <strong>Bau</strong>stoff Textilbeton<br />

z. Zt. normativ aber noch<br />

nicht geregelt ist, sind für die bisher<br />

erprobten Anwendungen beispielsweise<br />

im Fassadenbereich oder als<br />

Fuß- und Radwegbrücke Einzelfallzustimmungen<br />

notwendig.<br />

Weitere Anwendungsbereiche, so Dr.<br />

Weiland, lägen aber genauso in der<br />

Verstärkung von Geschossdecken sowie<br />

Schalen- und Stabtragwerken.<br />

Leicht bauen mit Beton, das machte<br />

der Referent eindrucksvoll deutlich,<br />

wird nicht weiter eine Vision bleiben,<br />

wenn das <strong>Bau</strong>en mit Textilbeton aus<br />

den Kinderschuhen herauskommt und<br />

sein Potenzial auf dem Markt etabliert.<br />

● Haaß <strong>Bau</strong><br />

<strong>Bau</strong>unternehmung<br />

Hohlinger Str. 13, 66606 St. Wendel<br />

● Helmut Jung GmbH<br />

Dachdecker- und Malerbetrieb,<br />

Im Bruch 25, 66333 Völklingen<br />

● Stephan Kruber<br />

Stuckateurbetrieb,<br />

Rödelbachstr. 30, 66265 Heusweiler<br />

● Kurt Stähly GmbH & Co. KG<br />

Fliesenlegerbetrieb,<br />

Hugenottenstraße 132,<br />

66333 Völklingen.<br />

Dr.-Ing. Berthold Schäfer<br />

● Dirk Weidinger<br />

Zimmerei und Bedachungen<br />

Burrwiesenweg 32,<br />

66538 Neunkirchen<br />

● Wolff Hoch- und Ingenieurbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

<strong>Bau</strong>unternehmung,<br />

Neumühler Weg 34,<br />

66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Tag der <strong>Saar</strong>ländischen<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

Der Tag der <strong>Saar</strong>ländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

findet am 13. September 2011<br />

im <strong>Saar</strong>brücker Schloss statt. Als Gastredner<br />

konnte der renommierte Finanzwissenschaftler<br />

Prof. Dr. Bernd<br />

Raffelhüschen gewonnen werden.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

37


84723_<strong>AGV</strong>_Inhalt_2-2011 05.05.2011 11:04 Uhr Seite 38<br />

Meisterhaft<br />

Christian Bereswill, Neunkirchen<br />

Die Zimmerei und Dachdeckerei Bereswill<br />

wurde im Februar 2009 von Zimmermeister<br />

Christian Bereswill gegründet<br />

und gewinnt seit der ersten Minute<br />

an stetig an Neukunden. Den Rükkenwind<br />

verdankt die Firma, die nach<br />

§7a auch sämtliche Dachdeckerarbeiten<br />

ausführen darf, dem ständig wachsenden Fachpersonalstamm,<br />

der mittlerweile aus vier Gesellen, drei Lehrlingen<br />

und zwei <strong>Bau</strong>helfern besteht. Christian Bereswill legt<br />

sehr großen Wert auf eigens ausgebildete Facharbeiter, so<br />

dass schon Ausbildungsverträge für 2012 bestehen. In der<br />

Regel werden pro Geschäftsjahr ein Dachdecker und ein<br />

Zimmerer ausgebildet. In der großzügig ausgestatteten<br />

Werkstatt der Firma werden die Projekte, die weit über die<br />

saarländischen Grenzen hinausragen, bestens vorbereitet.<br />

Nachdem die Firma Bereswill, um ein Beispiel zu nennen,<br />

die städt. Theaterbühne von Heidelberg teilsaniert hatte,<br />

wird Heidelberg und Umgebung im Jahr mehrere Male angefahren<br />

um Projekte für die verschiedensten gewerblichen<br />

Kunden abzuwickeln. Auch im Grenzgebiet Frankreich wird<br />

ein Großteil des Umsatzes erzielt."Dort sind wir im Häuserbau<br />

aus Vollholzelementen stark vertreten", so Christian<br />

Bereswill. Nachdem Christian Bereswill den Zimmerermeister<br />

und die Ausnahmegenehmigung im Dachdeckerhandwerk<br />

abgeschlossen hatte, ging es gleich weiter mit dem<br />

gepr. Betriebswirt im Handwerk, der in nächster Zeit erfolgreich<br />

abgeschlossen werden kann. „Wenn“, so C. Bereswill,<br />

„das nächste Geschäftsjahr auch so erfolgreich abgeschlossen<br />

werden kann, werden die Betriebsstätten in<br />

Neunkirchen und Bexbach nach Neunkirchen zusammengelegt,<br />

was auf einer Betriebsfläche von ca. 6300 m 2 verwirklicht<br />

werden soll". Auch Schulungen werden in dem Meisterbetrieb<br />

großgeschrieben, so dass jeder Angestellte sich<br />

38<br />

Meisterhafte Werbung<br />

Die Werbemaßnahmen im Rahmen der Meisterhaft-Kampagne sind in großem Umfang<br />

angelaufen. So liegen derzeit in sämtlichen Arztpraxen und vielen Privathaushalten<br />

die Lesezirkel mit dem Meisterhaft-Aufdruck aus, landesweit fahren Busse mit<br />

„Meisterhaft“-Heckflächenwerbung und in zahlreichen Zeitungen und Magazinen<br />

wie BILD, Euro<strong>Saar</strong>, dem Familienmagazin etc. laufen Annoncen mit redaktionellen<br />

Texten. In Kürze wird in der SZ-Beilage „Meisterlich“ ebenfalls eine Annonce mit redaktionellem<br />

Text erscheinen. Seit Anfang Mai läuft unter www.saarbruecker-zeitung.de<br />

eine Annoncenschaltung in Form einer Redaktionsbox (s. links).<br />

Meisterhaft-Embleme und T-Shirts<br />

In Zusammenarbeit mit seinem Rahmenvertragspartner, der Firma DBL Itex Gaebler, bietet<br />

der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> seinen Meisterhaft-Mitgliedsbetrieben die Möglichkeit, Meisterhaft-Embleme<br />

zum Aufbringen auf Berufskleidung oder Meisterhaft-Shirts käuflich zu erwerben.<br />

Mitgliedsbetriebe finden weitere Informationen im geschützten Bereich im Internet unter<br />

www.bau-saar.de > <strong>Mitglieder</strong>bereich > Meisterhaft > Werbematerialien.<br />

Meisterhaft-Intern<br />

Neue Drei-Sterne-Zertifizierung:<br />

Als neue <strong>Mitglieder</strong> in der „Meisterhaft-Kampagne“ begrüßen<br />

wir ganz herzlich unsere 3-Sterne-<strong>Mitglieder</strong>:<br />

mit dem <strong>Bau</strong>herrn, Architekten oder anderen <strong>Bau</strong>beteiligten<br />

auf Augenhöhe unterhalten kann. Wenn es so weitergeht<br />

ist der vierte Stern in greifbarer Nähe.<br />

M. Staudt-Lazzaro GmbH,<br />

Weiskirchen<br />

Die Firma Staudt-Lazzaro wurde<br />

im Jahr 1995 gegründet und<br />

zählt derzeit 6 Mitarbeiter. Die<br />

Tätigkeitsschwerpunkte liegen<br />

in den Bereichen Zement-/Anhydritestriche, Schnellzementestriche,<br />

Fließestriche, Heizestriche, Wärmedämmungen sowie<br />

Feuchtigkeitsisolierungen. In über 16 Jahren hat sich<br />

das Unternehmen als mittelständischer Estrichfachbetrieb<br />

in Weiskirchen einen guten Namen erarbeitet. Die Zufriedenheit<br />

seiner Kunden ist dem Unternehmen wichtig, die<br />

sie durch Zuverlässigkeit und Kompetenz sowie der Berücksichtigung<br />

der persönlichen und geschäftlichen Wünsche zu<br />

erreichen sucht. Tag für Tag ein Stück weiter gehen - und<br />

besser werden – dieses Motto treibt alle im Unternehmen<br />

Tätigen an!<br />

Folgender Fünf-Sterne-Betrieb wurde<br />

neu zertifiziert:<br />

Franz Wagner, St. Wendel<br />

Die Firma Franz Wagner wurde im<br />

Jahr 1998 in St. Wendel von Malermeister<br />

Franz Wagner gegründet.<br />

Derzeit arbeiten in dem Unternehmen<br />

6 Vollbeschäftigte, davon 2<br />

Meister/Betriebswirte, 3 Facharbeiter<br />

und 3 Auszubildende. Zum Betätigungsfeld<br />

des Unternehmens gehören Malerarbeiten im<br />

gesamten Innenbereich sowie hochwertige Tapezierarbeiten,<br />

Bodenbeläge und kreative Maltechnik sowie Arbeiten<br />

im Außenbereich (Vollwärmeschutzsysteme), Fassadenbeschichtungen,<br />

Verputzarbeiten und Holz- und Metallschutzanstriche.<br />

Die Arbeiten erfolgen sowohl für Privathaushalte<br />

als auch für den gewerblichen Bereich und Kommunen.<br />

Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg allen „Meisterhaft“-Betrieben des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!