Perspektive Nr. 59 Frühjahr 2017
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Lehre<br />
Seite 14<br />
FernUni <strong>Perspektive</strong><br />
Studieren auf Deutsch<br />
FernUni stellte sich Hochschulen vor<br />
Studieren auf Deutsch in Ungarn:<br />
In Kooperation mit der FernUniversität<br />
in Hagen, der Andrássy Universität<br />
Budapest und dem Deutschen<br />
Akademischen Austauschdienst<br />
(DAAD) lud die Botschaft der Bundesrepublik<br />
Deutschland in Ungarn<br />
ungarische Universitäten und Hochschulen<br />
mit eigenen deutschsprachigen<br />
Studienangeboten zu einem<br />
gegenseitigen Kennenlernen ein.<br />
… und Prorektor Prof. Andreas Kleine stellten die FernUniversität vor.<br />
Fotos: Nóra Halász<br />
Information und Austausch: Dr. Györgyi Germán…<br />
Die Initiative hierzu war vom Fernstudienzentrum<br />
Budapest ausgegangen.<br />
„Die Ziele der Veranstaltung,<br />
die deutschsprachigen Bildungsanbieter<br />
im Hochschulbereich<br />
zusammenzubringen, um<br />
Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />
zu erörtern und sie besser zu vernetzen,<br />
wurden erreicht“, zog die Leiterin<br />
des Fernstudienzentrums Budapest,<br />
Dr. Györgyi Germán, eine<br />
positive Bilanz.<br />
Im Festsaal der Deutschen Botschaft<br />
in Ungarn erläuterte Prorektor Prof.<br />
Dr. Andreas Kleine die FernUniversität,<br />
ihr Studiensystem und ihr Studienangebot<br />
und die daraus resultierenden<br />
Kooperationsmöglichkeiten<br />
mit ungarischen Hochschulen.<br />
Auch die Andrássy Universität Budapest<br />
und der DAAD nutzten die<br />
Veranstaltung, um ihre Institutionen<br />
und deren Angebote zu präsentieren.<br />
Sie wurden vertreten durch<br />
den Rektor und den Prorektor der<br />
Universität, Prof. Dr. András Masát<br />
und Prof. Dr. Hendrik Hansen, sowie<br />
Jörn Nuber, Leiter des Informationszentrums<br />
des DAAD in der ungarischen<br />
Hauptstadt.<br />
In dem anschließenden regen Austausch<br />
zeigten die Anwesenden<br />
großes Interesse an den Studiensystem<br />
und -angeboten der Fern-<br />
Universität. Vortragende und geladene<br />
Gäste sprachen sich für ein regelmäßiges<br />
Zusammentreffen und<br />
Austausch aus.<br />
Proe<br />
Posterausstellung und Podiumsdiskussion<br />
Gender in der digitalen Lehre und im Fernstudium<br />
Die Chancengleichheit der Geschlechter<br />
fördern, zum Abbau von<br />
geschlechterstereotypen Denkweisen<br />
und konkreten Benachteiligungen<br />
beitragen: Auch an diesen Zielen<br />
misst sich heute die Qualität von<br />
Lehre. Geschlechtergerechte Hochschullehre<br />
steigert die Qualität von<br />
Lehre, indem sie Lehrenden und<br />
Lernenden Methoden an die Hand<br />
gibt, mit kultureller und sozialer Vielfalt<br />
umzugehen. Doch wie können<br />
Genderkompetenzen bei Lehrenden<br />
aufgebaut und diese konkret in der<br />
Gestaltung der eigenen Lehre eingesetzt<br />
werden? Wie hilft zudem<br />
die Digitalisierung dabei, Lehrformen<br />
und -angebote gendersensibler<br />
zu gestalten?<br />
Diese Fragen standen im Fokus der<br />
Veranstaltung „Lehre@all – Gender<br />
in der digitalen Lehre und im<br />
Fernstudium“, zu der die Gleichstellungskommission<br />
der FernUniversität<br />
in Hagen jetzt eingeladen hatte.<br />
Ziel der Veranstaltung war es, vorwiegend<br />
Lehrende und an der Gestaltung<br />
von Lehre<br />
beteiligte Personen<br />
für eine gendergerechte<br />
Lehre zu<br />
sensibilisieren. Ihnen<br />
sollten konkrete<br />
Anregungen<br />
an die Hand gegeben<br />
werden, wie Inhalte und Erkenntnisse<br />
aus der Geschlechterforschung<br />
in der eigenen Lehre berücksichtigt<br />
und unter anderem durch<br />
den Einsatz digitaler Medien umgesetzt<br />
werden können.<br />
Partizipative Mediengestaltung<br />
in Bildungskontexten<br />
So führte nach Grußworten von<br />
Prorektor Prof. Dr. Theo J. Bastiaens<br />
und Dr. Stefan Kracht, stellvertretender<br />
Vorsitzender der Gleichstellungskommission,<br />
zunächst Prof. Dr.<br />
Heike Wiesner fachlich in das Thema<br />
ein. Unter dem Titel „Gender &<br />
E-Learning: partizipative Mediengestaltung<br />
in Bildungskontexten“ gab<br />
„Ziel der Gleichstellungskommission ist es, noch mehr<br />
Lehrende und Forschende für die Erkenntnisse der<br />
Geschlechterforschung zu begeistern.“<br />
Im Workshop zur<br />
Umsetzung einer<br />
gendergerechten<br />
Lehre wurde<br />
gemeinsam<br />
diskutiert.<br />
Dr. Stefan Kracht, Gleichstellungskommission<br />
die Expertin für E-Learning und Gender<br />
an der Hochschule für Wirtschaft<br />
und Recht Berlin grundlegende Erläuterungen<br />
zur Gender-Thematik.<br />
Wiesner zeigte auf, dass Studierende<br />
geschlechtsspezifische Anforderungen<br />
an die Vermittlung von Wissen<br />
haben und durch partizipative,<br />
medial gestützte Lehrgestaltung Geschlechterungleichheiten<br />
abgebaut<br />
werden können.<br />
Im Anschluss lernten die gut 60 Teilnehmenden<br />
in einem von Nicole Engelhardt<br />
(ZMI) organisierten Workshop<br />
Umsetzungsmöglichkeiten einer<br />
gendergerechten Lehre kennen<br />
und tauschten Erfahrungen aus. Am<br />
Nachmittag fand eine Gesprächsrunde<br />
mit Vertreterinnen und Vertretern<br />
aller vier Fakultäten der Fern-<br />
Universität statt. Prof. Dr. Luise Unger<br />
(Fakultät für Mathematik und Informatik),<br />
Prof. Dr. Robert Gaschler<br />
(Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften),<br />
Prof. Dr. Andreas Haratsch<br />
(Rechtswissenschaftliche Fakultät),<br />
Prof. Dr. Jürgen Weibler (Fakultät<br />
für Wirtschaftswissenschaft)<br />
sowie Dr. Elke Wiechmann (Mitglied<br />
der Gleichstellungskommission) berichteten<br />
von ihren<br />
Erfahrungen, aber<br />
auch von Herausforderungen<br />
und<br />
Bedenken, die sie<br />
in der Umsetzung<br />
einer gendersensiblen<br />
Lehre in ihrer<br />
eigenen Fachdisziplin haben.<br />
Posterausstellung<br />
Dass für die FernUniversität das Thema<br />
„Gender in der Lehre“ kein ganz<br />
neues ist, zeigte die Posterausstellung,<br />
die die Veranstaltung rahmte<br />
und Beispiele für Genderinhalte<br />
in Studienmaterialien sowie in<br />
Forschungsprojekten an der Hochschule<br />
aufzeigte. Die Ausstellung<br />
machte vor allem deutlich, welche<br />
unterschiedlichen Facetten gendergerechte<br />
Lehre hier aktuell hat. Manche<br />
Lehrgebiete bieten bereits Kurse<br />
und Module mit konkreten Inhalten<br />
der Geschlechterforschung an, während<br />
andere Lehrgebiete hier noch<br />
am Anfang stehen.<br />
„Wir haben bereits viele engagierte<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,<br />
die ihre Lehre gendergerecht<br />
gestalten und Genderforschung<br />
in ihre Lehrinhalte und ihre<br />
Forschungsaktivitäten integrieren“,<br />
fasste Dr. Stefan Kracht zusammen.<br />
„Es bleibt aber auch noch viel zu tun.<br />
Das Ziel der Gleichstellungskommission<br />
ist es, dieses Engagement weiter<br />
zu fördern, den Anteil genderbezogener<br />
Studieninhalte auszubauen<br />
und noch mehr Lehrende und Forschende<br />
unserer Universität für die<br />
Erkenntnisse der Geschlechterforschung<br />
zu begeistern“.<br />
Die Ergebnisse der Veranstaltung<br />
wurden dokumentiert und in einer<br />
Tagungsbroschüre sowie Video-Mitschnitten<br />
aufbereitet. Diese sind auf<br />
den Internetseiten zur Gleichstellung<br />
zu finden (https://www.fernuni-hagen.de/gleichstellung/).<br />
Proe<br />
Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern aller Fakultäten: Es ging um<br />
Herausforderungen und Bedenken bei der Umsetzung einer gendersensiblen Lehre.