RAL 1015 taxi news Heft 1-2014
Freie und unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe
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GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />
jegliches „FAIRständnis“ für das Taxigewerbe<br />
fehlt. Doch genau jenes Verständnis FÜReinander<br />
ist oberste Voraussetzung für ein faires<br />
MITeinander.<br />
Die Versteigerung der Aufträge an die Höchstbietenden<br />
verhindert ein Miteinander und<br />
fördert stattdessen ein Gegeneinander.<br />
Deshalb hagelt es trotz der Senkung auf<br />
maximal 15 Prozent Vermittlungsgebühr<br />
(bezieht sich auf den mit der vermittelten<br />
Fahrt erzielten Fahrpreis) weiterhin Kritik an<br />
dem neuen Modell: „Wir werden uns nicht<br />
abzocken lassen und daraus unsere Konsequenzen<br />
ziehen. Allem Anschein nach sind<br />
die Macher von my<strong>taxi</strong> auf den Geschmack<br />
gekommen und möchten nun Teilhaber in<br />
den Taxibetrieben werden, ohne sich an den<br />
Kosten zu beteiligen“, empören sich viele betroffene<br />
Unternehmer.<br />
Unterstützt werden die Berliner Taxenbetreiber<br />
von den Verbänden. Kurz nachdem das<br />
neue Preismodell in einer Hauruckaktion angekündigt<br />
wurde, erarbeiteten TaxiDeutschland,<br />
die „Innung“ und der TVB eine gemeinsame<br />
Stellungnahme und schickten diese als<br />
Pressemitteilung an die Medien. Den exakten<br />
Wortlaut können Sie der nebenstehenden<br />
Abbildung entnehmen.<br />
Ertan Ucar<br />
Hochrechnung – was Taxifahrer<br />
ab Februar wirklich zahlen müssen<br />
Grünes Licht<br />
für Tariferhöhung<br />
Hohe Betriebskosten und stetig steigende<br />
Zahlen neuer Konzessionen sorgen bei Unternehmern<br />
und Fahrern für deutlichen Druck.<br />
Mancher Taxifahrer lebt von einem Verdienstminimum,<br />
und so wurde es höchste Zeit für<br />
Veränderungen in Form einer Tariferhöhung<br />
– immerhin liegt die letzte Erhöhung schon<br />
wieder vier Jahre zurück.<br />
Die vom Senat nun genehmigten neuen Tarife<br />
gelten voraussichtlich ab 19. Februar und<br />
liegen um durchschnittlich 6,8 Prozent über<br />
den derzeit gültigen Fahrpreisen.<br />
Im Detail sieht dies wie folgt aus: Der<br />
Grund preis wird von 3,20 € auf 3,40 €<br />
angehoben. Bis 7 km zahlt der Fahrgast<br />
nicht mehr 1,65 €, sondern 1,79 €. Ab<br />
7 km werden nach wie vor 1,28 € pro Kilometer<br />
fällig.<br />
Die Erhöhung wirkt sich auf die ersten<br />
Kilometer aus und macht damit die Kurzstrecke<br />
deutlich attraktiver. Dies ist aus<br />
Sicht von TaxiDeutschland ein positiver<br />
Ansatz, von dem Unternehmer und Taxifahrer<br />
zum ersten Mal profitieren können, da<br />
6,8 % Preisanstieg ein Plus nach sich ziehen.<br />
Entsprechend groß ist die Erleichterung sowohl<br />
bei unserem Verband als auch bei den<br />
anderen Berliner Gewerbevertretungen, denn<br />
wir haben uns gemeinsam für eine Heraufsetzung<br />
der Preise stark gemacht.<br />
Schlussendlich zeigt dieser Fall, wie wichtig<br />
es ist, dass alle Verbände zusammenarbeiten.<br />
Es bringt uns nur dann weiter, wenn wir alle<br />
an einem Strang ziehen. Gemeinsam sind wir<br />
stark. Ich persönlich wünsche mir nun, dass<br />
die Tariferhöhung alle Unternehmer positiv<br />
zu spüren bekommen und sie nicht durch<br />
Fahrer zunichte gemacht wird, die – anstatt<br />
mehr Umsatz zu fahren – lieber früher Feierabend<br />
machen.<br />
Ertan Ucar<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 1/<strong>2014</strong> 19