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COMPACT-Magazin 04-2017

Kalifat BRD Feindliche Übernahme durch Erdogan und Co.

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Feindliche Übernahme durch Erdogan und Co.

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<strong>COMPACT</strong> Politik<br />

liche Intelligenz ließen Forscher der Universität Lausanne<br />

schon Querschnittsgelähmte ihre Rollstühle<br />

durch Gedanken steuern. Und winzige, mit digitalen<br />

Sensoren und hoch entwickelten Algorithmen ausgestattete<br />

Computer können Sehbehinderten ihre<br />

Umgebung sozusagen vorlesen. «Objektiv betrachtet<br />

grenzen solche Entwicklungen an Wunder», fassen<br />

Brynjolfsson und McAfee zusammen. «Dabei<br />

stecken sie noch in den Kinderschuhen.»<br />

Die Veränderungen greifen tief in unser Alltagsleben<br />

ein. Der Online-Versandhändler Amazon hat<br />

sich vorgenommen, die Post- und Paketdienstleistung<br />

an sich zu reißen. Paketauslieferungsdrohnen<br />

sollen die Bestellungen der Kunden in Zukunft an die<br />

Haustür liefern – erste Tests sind schon gelungen. In<br />

den USA setzt Walmart bereits unbemannte Kleinflugzeuge<br />

zur Überwachung im Innern seiner riesigen<br />

Supermärkte ein, und der Paketdienstleister UPS<br />

stellte im Februar erstmals im US-Bundesstaat Florida<br />

ein Paket durch eine Drohne zu. Auch die Deutsche<br />

Post DHL hält mit. Im Frühjahr 2016 erprobte<br />

der Konzern drei Monate lang erfolgreich die Zustellung<br />

mit Paketdrohnen in Oberbayern. 2,2 Millionen<br />

Beschäftigte arbeiten in Deutschland in der Paketzustellung<br />

als Kurier oder bedienen in der Lagerwirtschaft<br />

Verpackungs- oder Etikettiermaschinen.<br />

Was steckt hinter dieser Revolution? Gordon<br />

Moore, Mitbegründer des heute führenden Mikroprozessorherstellers<br />

Intel, stellte im Jahre 1965 fest,<br />

dass sich die für einen Dollar erwerbbare Rechenleistung<br />

jedes Jahr verdoppelt hatte. Aufgrund des<br />

exponentiellen Wachstums konnte die Spielkonsole<br />

Playstation 3 im Jahr 2005 so viel leisten wie der<br />

weltweit schnellste (und riesengroße) Supercomputer<br />

zehn Jahre zuvor. Wir leben «in einer Zeit, in<br />

der alles, was früher war, kein sehr verlässlicher Indikator<br />

mehr dafür ist, was als nächstes passiert»,<br />

erläutern Brynjolfsson und McAfee die Entfesselung<br />

der Möglichkeiten.<br />

Meine Sekretärin, der Roboter<br />

Das Schicksal des Fotokonzerns Kodak zeigt, wo<br />

die Reise hingehen könnte. 1988 beschäftigte das<br />

US-Unternehmen weltweit 145.300 Menschen – indirekt<br />

waren es noch viele Tausende mehr. Die Digitalfoto-App<br />

Instagram wurde hingegen von nur 15<br />

Menschen entwickelt und 2012 für mehr als eine<br />

Milliarde US-Dollar an Facebook verkauft. Das Zuckerberg-Imperium<br />

beschäftigte damals weltweit<br />

nur rund 4.600 Mitarbeiter. Kodak meldete im selben<br />

Jahr Konkurs an.<br />

den 30,9 Millionen sozialversicherungspflichtig und<br />

geringfügig Beschäftigten, die in der Untersuchung<br />

berücksichtigt werden, könnten 18 Millionen Menschen<br />

in den kommenden Jahren und Jahrzehnten<br />

durch Maschinen und Software ersetzt werden. Laut<br />

der Studie unterliegen «administrative Tätigkeiten<br />

wie Sekretäre oder Sachbearbeiter dem höchsten<br />

Risiko (86 Prozent), gefolgt von Hilfsarbeitskräften<br />

(85 Prozent). Mechaniker, Fahrzeugführer und Maschinenbediener<br />

folgen mit 69-prozentiger Wahrscheinlichkeit.»<br />

Bill Gates fordert zum Ausgleich<br />

eine Roboter-Steuer.<br />

Der Robotiker Hans Moravec stellte in den<br />

1980er Jahren fest, «dass es vergleichsweise einfach<br />

ist, Computer mit der Leistungsfähigkeit von<br />

Erwachsenen Mathematikaufgaben lösen, Intelligenztests<br />

bewältigen oder Schach spielen zu lassen,<br />

dass es hingegen schwer oder unmöglich ist,<br />

sie in Hinblick auf Wahrnehmung und Bewegung mit<br />

den Fertigkeiten eines einjährigen Kindes auszustatten.»<br />

Da Roboter sensomotorische Fähigkeiten inzwischen<br />

jedoch immer besser meistern, stehen<br />

heute die Existenzen Hunderttausender Industriearbeiter<br />

auf dem Spiel. Brynjolfsson und McAfee beschreiben<br />

die Vorzüge des 2012 vom Bostoner Unternehmen<br />

Rethink Robotics vorgestellten humanoiden<br />

Industrieroboters Baxter so: «Er kann jeden Tag<br />

rund um die Uhr arbeiten und braucht weder Schlaf<br />

noch Mittags- oder Kaffeepausen. Er verlangt auch<br />

Die Roboter sind da<br />

Setzt Ihr Unternehmen Industrie-<br />

4.0-Awendungen ein bzw. plant<br />

oder diskutiert dies?.<br />

19<br />

19<br />

22<br />

Bereits im Einsatz<br />

Geplant<br />

Diskutiert<br />

Kein Thema/keine strategische<br />

Bedeutung<br />

Quelle: Umfrage Bitkom<br />

Research 2015<br />

Grafik: <strong>COMPACT</strong><br />

39<br />

Chefs Liebling: Dieser Mitarbeiter<br />

verlangt weder Mindestlohn noch<br />

Urlaub. Foto: Steve Jurvetson, CC<br />

BY 2.0, flickr.com<br />

Volkswirte der Bank ING-Diba haben vor zwei<br />

Jahren berechnet, dass die Auswirkungen des<br />

technologischen Wandels in Deutschland mittel-und<br />

langfristig 59 Prozent aller Stellen bedrohen. Von<br />

41

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