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COMPACT-Magazin 04-2017

Kalifat BRD Feindliche Übernahme durch Erdogan und Co.

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2009 wurde Steimle als Polizeiruf-110-Kommissar<br />

geschasst. Der<br />

Schauspieler ist davon überzeugt,<br />

dass seine Unterstützung für den<br />

linken Bundespräsidentenkandidaten<br />

Peter Sodann zum Aus für seine<br />

Krimirolle führte. Foto: Screenshot<br />

Youtube<br />

Ami go home!<br />

Die Jusos Thüringen schrieben<br />

auf ihrer Webseite: «Uwe<br />

Steimle – ein Kabarettist auf<br />

neurechten und antisemitischen<br />

Wegen // Domplatz 1 heißt die<br />

Interviewreihe der Thüringer Allgemeine,<br />

in der Prominente Fragen,<br />

zu unterschiedlichsten Themen,<br />

beantworten. Interviewpartner<br />

am 21.05. [2016] war<br />

der Kabarettist Uwe Steimle.<br />

(…) Soweit so langweilig. Wäre<br />

da nicht das Foto, welches die<br />

TA von ihrem Interviewpartner<br />

abgedruckt hat.<br />

Es zeigt Steimle vor einem<br />

Bücherregal. Die Hand zum<br />

unterstreichen einer Aussage<br />

auf die Brust gelegt. Doch was<br />

diese Hand verdeckt macht stutzig.<br />

Ein schwarzes T-Shirt auf<br />

denen Teile der US-Fahne, in<br />

Form eines Länderumrisses, und<br />

das Wort ”home” mit Ausrufezeichen<br />

zu erahnen sind. Könnte<br />

das etwa heißen? Das kurze<br />

Bemühen einer Suchmaschine<br />

bringt Gewissheit. Der Kabarettist<br />

trägt ein Shirt des rechten<br />

<strong>Magazin</strong>s <strong>COMPACT</strong>. Darauf zu<br />

sehen ist der Umriss der deutschen<br />

Ländergrenzen, ausgefüllt<br />

mit Stars and Stripes. Darüber<br />

die Parole ”Ami go home!”.»<br />

(Rechtschreib- und Grammatikfehler<br />

im Juso-Original)<br />

Ein Mann aus dem Volk<br />

Der Bayrische Rundfunk beschrieb ihn in einem<br />

Portrait Ende Dezember 2013: «Zorn und Empörung<br />

sind die kreativen Kräfte, die ihn antreiben. Der Kabarettist<br />

Georg Schramm ist ein leidenschaftlicher<br />

Widerstandskämpfer, ein renitenter Moralist, der<br />

eingesehen hat, dass Vernunft ohne Moral letztlich<br />

keinen Wert besitzt.» Etwa ein Jahr später lobte<br />

selbst die Süddeutsche Zeitung sein Engagement:<br />

Er sei ein «Meister der Empörung (…) gegen Turbo-<br />

Kapitalismus, Pflegenotstand und Duckmäusertum».<br />

«Das Volk hat ja schon lange<br />

nüscht mehr zu sagen.» Steimle<br />

Sein Tatendrang beschränkt sich nicht auf die Bühne:<br />

Im März 2011 stand er gemeinsam mit dem Kabarettisten<br />

Urban Priol am Podium der Stuttgart21-<br />

Gegner und unterstützte den Bürgerprotest gegen das<br />

Großbauprojekt. Das sei «Truppenbetreuung», gab<br />

er damals in seinem unnachahmlichen Reservisten-<br />

Deutsch bei der Süddeutschen Zeitung an. Über 20.000<br />

Demonstranten hatten sich innerhalb einer Stunde dort<br />

eingefunden, sein Verdienst daran dürfte nicht allzu<br />

klein gewesen sein. Wenig später war Schramm erneut<br />

voll in Action. Am 12. November 2011 – im Zuge<br />

der Debatte um die Bankenrettung – führte er einen<br />

Protestzug der Occupy-Bewegung vor die Zentrale der<br />

Deutschen Bank in Frankfurt und erklärte vom Podium<br />

aus: «Ich gebe zu bedenken, dass wir es mit einer prinzipienlosen,<br />

lupenreinen Opportunistin an der Spitze<br />

der deutschen Regierung zu tun haben.»<br />

Sein erklärter Feind ist die deutsche Oberschicht,<br />

die er einmal als «Schönwetterelite» bezeichnete.<br />

«Ich würde sie fragen, ob es ihnen nicht peinlich<br />

ist, dass ihr patriotischer Stolz, Deutsche zu sein,<br />

schlagartig erlischt, wenn ihnen der Finanzberater<br />

für ein paar Prozente mehr ein namenloses Treuhandkonto<br />

im Ausland empfiehlt», wetterte er während<br />

seines letzten Auftritts im ZDF.<br />

Der sympathische Dunkeldeutsche<br />

Eine ebenso unverbiegbare Ikone des patriotischen<br />

Kabaretts ist Uwe Steimle. Der gebürtige<br />

Dresdner dürfte den meisten ein Begriff sein. Als<br />

sympathischer Sachse aus dem Volk tritt er auf die<br />

Bühne und spricht, wie der kleine Mann nun mal<br />

spricht, ohne Schnörkel, ohne Schachtelsätze, «frei<br />

von der Leber weg». Dass sich Steimle am angesagten<br />

Pegida-Bashing nicht beteiligen will, ja sogar<br />

Verständnis für den Zorn der Protestierenden<br />

aufbringt, lässt ihn – der sonst kaum zu politischen<br />

Spitzen neigt – in der Welt der GEZ-Medien schnell<br />

verdächtig werden.<br />

Zum ersten Eklat kam es Ende Oktober 2015, als er<br />

sich in der Quatschbude des MDR-Riverboat wiederfand,<br />

umringt von stromlinienförmiger C-Prominenz.<br />

Mit ruhiger Stimme brachte er damals zum Ausdruck,<br />

dass die Montagsspaziergänger eben nicht alle böse<br />

Rechte seien, die Politik leider gegen die kleinen Leute<br />

gerichtet sei und am Bürger vorbeigemauschelt<br />

werde. Am Ende gehe es doch nur darum, dass «die<br />

da oben schön weiter ihr Geld verdienen» – deshalb<br />

spiele man in Deutschland Ossis gegen Wessis, Linke<br />

gegen Rechte, Gutmenschen gegen Dunkeldeutsche<br />

aus. Das Publikum war mehr als einverstanden<br />

mit dieser Darstellung. Die Einschaltquoten sollen<br />

übrigens auch phänomenal gewesen sein. Nicht<br />

verwunderlich, dass kurz nach dieser Sendung beim<br />

MDR die Entscheidung fiel, künftige Sendungen nicht<br />

mehr live auszustrahlen, sondern vorzuproduzieren.<br />

Über ein Jahr später – am 4. November 2016 –<br />

kehrte der Sachse ins Studio des Riverboat zurück.<br />

Das Aufregerthema Pegida war keineswegs verflo-

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