audima Na.Wi 05.2017: Das Karrieremagazin für Naturwissenschaften
Zukunftsforscher: Chemie, Pharma, Maschinenbau: Das erwartet dich in F&E. Weitere Themen im Heft: Der perfekte Einstieg für Mathematiker von Bank bis Verlag und das Matwerk-Special: Ein vielfältiges Berufsfeld im Visier uvm.
Zukunftsforscher: Chemie, Pharma, Maschinenbau: Das erwartet dich in F&E. Weitere Themen im Heft: Der perfekte Einstieg für Mathematiker von Bank bis Verlag und das Matwerk-Special: Ein vielfältiges Berufsfeld im Visier uvm.
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MATWERK<br />
Mit MASTERABSCHLUSS forschen<br />
und entwickeln. Expertenwissen,<br />
Studienangebote und Berufsfelder<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
Von künstlichen Gelenken über atmungsaktive<br />
Textilien bis hin zu Mikrochips – der Einsatz von<br />
neuen Materialien ist die Grundlage <strong>für</strong> technischen<br />
Fortschritt in Gesundheitswesen, Mobilität,<br />
Energietechnik, Umwelt, Kommunikation und Sicherheit.<br />
Somit kommen Materialwissenschaftler<br />
und Werkstofftechniker (MatWerker) in allen Bereichen<br />
der materialerzeugenden und -verarbeitenden<br />
Industrie zum Einsatz. »Außerdem arbeiten<br />
sie in Institutionen des öffentlichen Lebens, <strong>für</strong><br />
die die Kenntnis von Werkstoffen Voraussetzung<br />
ist oder Hilfestellung bietet«, sagt Prof. Dr.-Ing.<br />
Heinz Palkowski, Vorstandsmitglied des Studientags<br />
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik<br />
(StMW). »<strong>Das</strong> können beispielsweise Forschungseinrichtungen,<br />
Ministerien, Industrievereinigungen,<br />
Berufsgenossenschaften oder Verbände sein.«<br />
Absolventen der Ingenieurwissenschaften mit<br />
Studienschwerpunkt auf dem Gebiet der Materialwissenschaft<br />
und Werkstofftechnik haben also<br />
breitgefächerte Karrierechancen. Insbesondere<br />
mit einem Masterabschluss. »Im Gegensatz zum<br />
Bachelorabschluss, mit dem Absolventen beispielsweise<br />
in den Bereichen Laboranalyse, Produktzulassung<br />
oder Qualitätssicherung arbeiten<br />
können, können Studierende im Master fachlich<br />
noch tiefer in den Bereich Materialwissenschaft<br />
und Werkstofftechnik einsteigen«, weiß Dr. Pedro<br />
Dolabella Portella, Leiter der Abteilung Werkstofftechnik<br />
der Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung<br />
und -prüfung (BAM).<br />
Knapp 40 Universitäten und Hochschulen haben<br />
bundesweit MatWerk-Masterstudiengänge im<br />
Portfolio. So auch die Campus-Universität Bayreuth.<br />
Neben einem reinen MatWerk-Master, bietet<br />
die Uni zudem das Masterprogramm ›Automotive<br />
und Mechatronik‹ an, das zusätzlich zu<br />
den Kompetenzfeldern Motor, Mechanische Systeme,<br />
Mechatronik sowie Forschung und ihre<br />
aktive Gestaltung auch einen Schwerpunkt auf<br />
Materialien und Werkstoffe legt. »Die vermittelten<br />
ingenieurwissenschaftlichen Kompetenzen<br />
spezialisieren unsere Studierenden nicht nur hinsichtlich<br />
der Grundlagen sondern auch <strong>für</strong> die<br />
Anwendung innerhalb dieses technologieintensiven<br />
<strong>Wi</strong>rtschaftszweigs«, berichtet Dr. Adelheid<br />
Schütz von der Fakultät <strong>für</strong> Ingenieurwissenschaften<br />
an der Universität Bayreuth. Insgesamt<br />
führe die forschungsnahe Ausbildung an der Uni<br />
Bayreuth an aktuelle<br />
Fragestellungen aus den<br />
Ingenieur- und Materialwissenschaften<br />
heran und mache<br />
Studierende mit zukunftsweisenden<br />
Lösungsansätzen vertraut.<br />
Beste Voraussetzungen also, um<br />
als Spezialist <strong>für</strong> Material- und<br />
Werkstofftechnik im Trendbereich<br />
Automotive durchzustarten und<br />
den Mobilitätssektor mit innovativen<br />
Ideen voranzubringen. Sei es<br />
bei Automobilherstellern, -zulieferern,<br />
im Maschinenbau oder der<br />
Automatisierungstechnik. <strong>Das</strong>s es<br />
sich hier um eine der lukrativsten<br />
Branchen handelt, macht den Start<br />
in die Welt der Automobilindustrie<br />
besonders attraktiv. Berufseinsteiger<br />
können im Schnitt mit einem<br />
Bruttoeinstiegsgehalt von<br />
knapp 47.000 Euro im Jahr rechnen.<br />
Auch die Universität des Saarlandes<br />
kann mit einem besonderen<br />
Studienangebot in der Materialwissenschaft<br />
und Werkstofftechnik<br />
aufwarten. Es ist international<br />
ausgerichtet: »<strong>Das</strong> ›Advanced Materials<br />
Science and Engineering‹-<br />
Masterprogramm vernetzt die Materialwissenschaft<br />
der Saar-Uni<br />
mit den Partneruniversitäten in<br />
Spanien, Schweden und Frankreich«,<br />
berichtet Frank Mücklich,<br />
Professor <strong>für</strong> Funktionswerkstoffe<br />
der Universität des Saarlandes. Der<br />
Studiengang bietet Studierenden<br />
die Möglichkeit, ohne Zeitverlust<br />
ein bis zwei Semester im Ausland<br />
zu studieren. <strong>Das</strong> bedeutet auch:<br />
Wettbewerbsvorteile bei der Jobsuche.<br />
Denn Auslandserfahrung<br />
und interkulturelle Kompetenzen<br />
machen sich im Lebenslauf ausgezeichnet.<br />
Auch diejenigen, die<br />
während des Bachelorstudiums<br />
noch nicht im Ausland waren,<br />
können sich in international ausgerichteten<br />
Mastern wie diesem<br />
um jene Erfahrungen reicher machen.<br />
Weitere Vorteile des Masterprogramms<br />
der Universität des<br />
Saarlandes: Studierende erhalten<br />
einen Einblick in die Forschung:<br />
»entweder an einem von zwölf<br />
Lehrstühlen der Universität oder<br />
am Leibniz-Institut <strong>für</strong> Neue Materialien,<br />
dem Fraunhofer-Institut<br />
<strong>für</strong> zerstörungsfreie Prüfung oder<br />
dem Steinbeis-Forschungszentrum<br />
<strong>für</strong> Werkstofftechnik direkt<br />
auf dem Campus«, sagt Mücklich.<br />
<strong>Na</strong>ch dem erfolgreichen Abschluss<br />
eines MatWerk-Masters, dem ist<br />
sich Heinz Palkowski vom StMW<br />
sicher, hätten Absolventen ein<br />
deutlich ausgeprägteres Verständnis<br />
<strong>für</strong> Forschungsaufgaben, Produktionsabläufe<br />
und -aufgaben.<br />
»Wen es in Forschung und Entwicklung<br />
zieht, sollte eine Promotion<br />
erwägen«, ergänzt Portella von<br />
der BAM. Eine Promotion lohnt<br />
sich aber auch <strong>für</strong> diejenigen, die<br />
eine Führungsposition im Management<br />
anstreben. <strong>Das</strong> schöne<br />
an MatWerk, so findet Portella, sei<br />
aber, dass es grundsätzlich viele<br />
Einstiegsmöglichkeiten in verschiedene<br />
Arbeitsgebiete und<br />
Qualifikationsstufen gebe. n<br />
Illustration: © antishock/Fotolia<br />
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