31.03.2017 Aufrufe

audima Na.Wi 05.2017: Das Karrieremagazin für Naturwissenschaften

Zukunftsforscher: Chemie, Pharma, Maschinenbau: Das erwartet dich in F&E. Weitere Themen im Heft: Der perfekte Einstieg für Mathematiker von Bank bis Verlag und das Matwerk-Special: Ein vielfältiges Berufsfeld im Visier uvm.

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EINSTIEG ALS MATHEMATIKER<br />

JOB-EINMALEINS<br />

Text: Sabine Olschner<br />

FÜR MATHEMATIKER<br />

W<br />

as früher nur im Elfenbeinturm der Universitäten<br />

stattfand, hat längst Einzug in unser<br />

tägliches Leben gehalten: Wo habe ich guten<br />

Handyempfang? <strong>Wi</strong>e kommt mein Paket<br />

schnell bei mir an? <strong>Wi</strong>e finde ich in Onlinesuchmaschinen<br />

die passende Antwort auf meine Fragen?<br />

Hinter all diesen Prozessen stecken mathematische<br />

Modelle und Lösungen. Mathematiker sind also auf<br />

vielen Feldern gefragte Mitarbeiter.<br />

»Der Beruf des <strong>Wi</strong>ssenschaftlers ist <strong>für</strong> ehrgeizige und<br />

exzellente Mathematiker nach wie vor interessant«,<br />

sagt Thomas Vogt von der Deutschen Mathematiker-<br />

Vereinigung. »Darüber hinaus stehen Mathematikern<br />

in der <strong>Wi</strong>rtschaft zahlreiche Arbeitsgebiete in Forschung<br />

und Anwendung offen.« Die Einsatzbereiche<br />

reichen von der Softwareentwicklung und der IT-Sicherheit<br />

über die Bildbe- und -verarbeitung bis zur Logistik,<br />

wo zum Beispiel Warenströme oder Fahrrouten<br />

optimiert werden. »Diese neuen Aufgaben werden <strong>für</strong><br />

Mathematiker immer wichtiger und ergänzen die klassischen<br />

Arbeitgeber wie Schule, Hochschule, Versicherungen<br />

und Banken«, so Vogt.<br />

RAUS AUS DEM<br />

ELFENBEINTURM,<br />

REIN IN DIE BERUFS-<br />

WELT: SO KANNST<br />

DU MIT MATHE<br />

DURCHSTARTEN<br />

36<br />

Prozent aller Mathematikstudenten<br />

streben eine Promotion an, 30<br />

Prozent promovieren tatsächlich.<br />

Einer der wichtigsten<br />

PREISE<br />

<strong>für</strong> Mathematiker: der Abel-Preis, verliehen<br />

von der Norwegian Academy of Science<br />

and Letters www.abelprize.no<br />

4.400<br />

Euro verdienen Mathematiker im<br />

Durchschnitt in Deutschland. Die<br />

Bandbreite in den Branchen ist allerdings groß.<br />

<strong>Na</strong>ch wie vor suchen natürlich auch Finanzhäuser Mathematiker<br />

– so zum Beispiel die DZ Bank. Inga-Kerstin<br />

Brinkmann betreut dort die Mitarbeiter <strong>für</strong> das<br />

Konzern-Risikocontrolling, wo die meisten Mathematiker<br />

des Unternehmens arbeiten. »Hier beschäftigen<br />

sich die Experten unter anderem mit Marktpreis-, Liquiditäts-<br />

oder Kreditrisiken«, erklärt Inga-Kerstin<br />

Brinkmann. »Sie entwickeln Modelle <strong>für</strong> das Risikomanagement<br />

und setzen diese in der Messung, Überwachung<br />

und Steuerung der Risiken ein.« Ein Studienabschluss<br />

in Mathematik – vorrangig als Master – reicht<br />

allerdings nicht aus, um als Absolvent bei einer Bank<br />

einzusteigen. »Bewerber sollten ihren Schwerpunkt<br />

auf Finanzmathematik gelegt haben und wissen, wie<br />

eine Bank funktioniert.« Aus diesem Grund stellt die<br />

Personalerin gern <strong>Wi</strong>rtschaftsmathematiker ein, die<br />

gelernt haben, ihr <strong>Wi</strong>ssen in die Praxis umzusetzen.<br />

Praktika bei einer Bank oder in einer Unternehmensberatung,<br />

die sich mit finanzmathematischen Modellen<br />

beschäftigt, sind von Vorteil. Hinzu kommen<br />

Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke<br />

und die Fähigkeit, komplexe Themen einfach zu<br />

erläutern.<br />

Soziale Kompetenz ist auch <strong>für</strong> Philipp<br />

Jostarndt, <strong>für</strong> Recruiting zuständiger Partner<br />

bei der Unternehmensberatung The Boston<br />

Consulting Group, sehr wichtig. Schließlich<br />

werden die Mathematiker von Anfang an in<br />

Kundenprojekten eingesetzt. »Die Hälfte unserer<br />

Berater hat einen wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Hintergrund, die andere Hälfte andere Abschlüsse,<br />

darunter sind auch viele<br />

Mathematiker«, erläutert Philipp Jostarndt. Wer<br />

von der Hochschule kein <strong>Wi</strong>rtschaftswissen<br />

mitbringt, wird vor seinem Einstieg<br />

in die Projektarbeit durch<br />

ein spezielles Training und auf<br />

Kundenprojekten fit gemacht.<br />

Die Unternehmensberatung<br />

stellt gern promovierte Kandidaten<br />

ein, nimmt aber genauso<br />

auch Bachelor- und Masterabsolventen<br />

auf, sofern sie zu den Besten<br />

ihres Jahrgangs gehören.<br />

Jostarndt schätzt Mathematiker<br />

vor allem aufgrund ihrer Fähigkeit,<br />

logisch, klar und nüchtern<br />

zu denken. Dabei müssen sich<br />

ihre Aufgaben gar nicht auf die<br />

klassischen Mathematiker-Themen<br />

wie Modelle und Statistiken<br />

beschränken. »Der besondere<br />

Reiz ist ja gerade, mal etwas Neues<br />

auszuprobieren und aus seiner<br />

Komfortzone herauszutreten.«<br />

Herausforderungen finden Mathematiker<br />

aber nicht nur in der<br />

Consultingbranche, sondern<br />

auch in zahlreichen anderen<br />

<strong>Wi</strong>rtschaftszweigen. n<br />

Quelle: gehalt.de, destatis.de Illustrationen: kovalto1 / Fotolia<br />

<br />

28 | www.<strong>audima</strong>x.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |

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