mein HIMBEERgrün 03/2017
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Ausgabe 2|17<br />
Seite 15<br />
Meinung, dass die Winter wärmer werden. Es<br />
gibt aber auch die Überlegung, dass die Winter<br />
kälter werden. Das könnte an dem vielen<br />
geschmolzenen Polareis liegen. Die große<br />
Menge an Wasser könnte dafür sorgen, dass<br />
der Golfstrom geringer wird, und das würde<br />
für eine neue, kalte Klimaströmung aus dem<br />
Norden sorgen. Ich werde vieles wahrscheinlich<br />
nicht mehr erleben, aber du kannst mir ja vielleicht<br />
irgendwann eine Nachricht zu der Wolke<br />
schicken, auf der ich sitze, und mir sagen, ob<br />
<strong>mein</strong>e Prognose gestimmt hat. (lacht)<br />
Was kann ich gegen den Klimawandel<br />
machen?<br />
Authentisch sein. Nicht nur drüber reden,<br />
sondern handeln. Dinge wie Stromsparen,<br />
Verpackungen vermeiden sind die Sachen,<br />
die man machen kann. Das heißt, wenn man<br />
Lebensmittel einkauft, entscheidet man sich<br />
nicht für das billigere Angebot, weil man ja<br />
Geld für den dritten Flug in den Urlaub in<br />
diesem Jahr sparen muss, sondern nimmt<br />
einfach mal regionale Produkte, auch wenn sie<br />
etwas teurer sind. Ich denke immer, wenn ich<br />
so niedrige Preise sehe, das kann doch nicht<br />
passen. Das ist allerdings auch eine soziale<br />
Frage. Für einen Studenten oder jemanden,<br />
der sehr wenig verdient, zählt das nicht. Aber<br />
als Normalverdiener darf ich so ein Preis-Dumping<br />
nicht unterstützen. Das ist das, was man<br />
selber machen kann. Verantwortlich leben<br />
und bewusst mit Ressourcen und Rohstoffen<br />
umgehen. Und damit ein Vorbild sein und<br />
vielleicht auch andere davon überzeugen, dass<br />
man auch anders leben kann.<br />
Und was wird im Großen, in Deutschland<br />
und in der Welt, gegen den Klimawandel<br />
gemacht?<br />
Wichtig ist, dass man versucht, weg von der<br />
Kohleverbrennung zu kommen. Das belastet<br />
das Klima sehr stark. Das für Strom zu<br />
verbrennen geht gar nicht mehr. Da sind wir in<br />
Deutschland, Gott sei Dank, sehr gut vorangeschritten,<br />
bei der Kohleverbrennung steigen<br />
wir ganz aus. Es wird außerdem versucht,<br />
Strom regenerativ zu gewinnen, beispielsweise<br />
mit erneuerbarem Erdgas. Ganz wichtig ist<br />
auch die Energiewende.<br />
Was sind die Schwerpunkte der DBU beim<br />
Umweltschutz?<br />
Auf der einen Seite sind wir intensiv dabei,<br />
technischen Fortschritt zu betreiben. Dann<br />
ist bei uns Landwirtschaft und Ernährung ein<br />
großes Thema. Ich halte sehr viel davon, diese<br />
Lebensgrundlagen ernst zu nehmen und zu<br />
berücksichtigen, wie Lebensmittel und Futtermittel<br />
produziert und Tiere gehalten werden.<br />
Als Drittes haben wir den großen Bereich<br />
Naturschutz. Insgesamt gibt es in Deutschland<br />
70 Flächen des Nationalen Naturerbes mit<br />
insgesamt 69.000 Hektar, in denen wir aktiv<br />
Naturschutz betreiben.<br />
Der Klimawandel macht den Eisbären immer<br />
mehr zu schaffen. www.fotolia.com<br />
Ich kenne ganz viele, die sich einfach nicht<br />
für den Klimawandel interessieren. Wie kann<br />
man Leute davon überzeugen, dass das ein<br />
ernstes Thema ist?<br />
Solchen Menschen muss man klarmachen,<br />
dass dieses sehr behütete Leben, was wir ja<br />
insgesamt heute führen, hier in Deutschland<br />
und in Europa, eigentlich nur dadurch besteht,<br />
dass das Klima über Zehntausende von Jahren<br />
immer weitgehend stabil war. Wenn jetzt aber<br />
in den nächsten Jahren diese extremen Wetterereignisse<br />
kommen, dann ist das Leben nicht<br />
mehr so prickelnd, dann kann es bei uns unter<br />
Umständen so kommen wie zurzeit in Afrika.<br />
Ernteausfälle oder Umweltschäden hätten wir<br />
beispielsweise vielleicht nicht, weil es so heiß<br />
wird, sondern wegen großer Überschwemmungen.<br />
Ich kann diesen Leuten nur empfehlen,<br />
guckt über den Tellerrand, lest und glaubt nicht<br />
den Unsinn, den irgendwelche Ignoranten<br />
erzählen, die den Klimawandel leugnen.<br />
Und was kann man gegen Menschen wie<br />
US-Präsident Donald Trump machen, die<br />
behaupten, den Klimawandel gäbe es überhaupt<br />
nicht?<br />
Was wir gegen diese Art und Weise von<br />
Problemen machen, ist, sie einfach offen zu<br />
benennen. Wer den Klimawandel leugnet, der<br />
lügt. Und das ist unverantwortlich gegenüber<br />
anderen Menschen. Die wiegen sich so in<br />
einer scheinbaren Sicherheit und können sich<br />
nicht auf die Auswirkungen vorbereiten. Es<br />
hat immer wieder Klimawandel auf diesem<br />
Planeten gegeben, aber über Zehntausende<br />
von Jahren. Jetzt machen wir aber eine Periode,<br />
die sonst zehntausend bis dreißigtausend Jahre<br />
in Anspruch genommen hat, mal eben in knapp<br />
200 Jahren. Und das ist – gelinde formuliert<br />
– ein bisschen anstrengend. Der Klimawandel<br />
ist da, und wir werden große Anstrengungen<br />
unternehmen müssen, um ihn zu reduzieren.<br />
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