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Die Malteser 01/2017

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„... WIEDER ZURÜCK<br />

die Erträge aus der Landwirtschaft<br />

deutlich im Sinken begriffen waren.<br />

Zuvor konnten sich diese Erträge<br />

durchwegs sehen lassen: Auf den<br />

Besitzungen der Kommende, zu<br />

der auch rund 60 Dörfer gehörten,<br />

wurden Getreide, Wolle, Olivenöl,<br />

Zucker und der traditionell süße<br />

Rotwein Zyperns produziert. <strong>Die</strong>ser<br />

Wein wird noch heute zur Erinnerung<br />

an den Johanniter-Orden<br />

„Commandaria“ genannt.<br />

Süße Handelsware<br />

Verheerende Angriffe der Genuesen<br />

im Jahre 1373 und der Mameluken<br />

in den Jahren 1413, 1425 und 1426<br />

sowie eine Reihe katastrophaler<br />

Erdbeben bewirkten, dass die einst<br />

stattliche Burg zur Ruine verkam.<br />

1454 errichtete der Großkomtur,<br />

Louis de Magnac, eine neue, weitaus<br />

mächtigere Burg, somit die<br />

heute noch gut erhaltene Burg von<br />

Kolóssi. An der Ostseite der Burg<br />

sind Reste einer Zuckerraffinerie zu<br />

besichtigen: ein großer überwölbter<br />

Raum, in dem eine Brennerei sowie<br />

eine Zuckermühle untergebracht<br />

waren. <strong>Die</strong>se „süße Handelsware“<br />

erzielte über 200 Jahre schmackhafte<br />

Einnahmen für den Comun<br />

Tesoro, das Schatzamt des Johanniter-Ordens.<br />

Genau vor einem Jahr berichteten wir in der Ausgabe 1/2<strong>01</strong>6 vom Fall einer<br />

jungen Mutter von drei kleinen Kindern mit der Diagnose Krebs. Damals hat<br />

unsere Mitarbeiterin von <strong>Malteser</strong> Care die Betreuung der Familie organisiert<br />

und sie während des gesamten Behandlungszeitraums begleitet und unterstützt.<br />

Vor Kurzem haben wir Frau Edletzberger zum Interview getroffen.<br />

Von Susanne Wick<br />

Liebe Frau Edletzberger, als wir Sie vor einem Jahr besuchen durften,<br />

waren Sie noch mitten in Ihrem Behandlungszyklus mit Chemotherapie<br />

und Bestrahlungen. Im Juni 2<strong>01</strong>6 schlossen Sie diese mit<br />

einer onkologischen Rehabilitation ab. Wie geht es Ihnen heute?<br />

Soweit geht es mir gut, danke. Mein Körper hat sich zum Glück schnell von<br />

den Strapazen erholt.<br />

Sowohl physisch als auch psychisch?<br />

Körperlich bin ich noch nicht so fit wie vorher, aber ich versuche wieder regelmäßiger<br />

Sport zu machen. Ich bin mittlerweile zu 95 Prozent schmerzfrei.<br />

Seit zwei Wochen habe ich keine Physiotherapie mehr, weil sie nicht mehr<br />

nötig war. Psychisch geht es mir auch gut. Meine drei Kinder halten mich auf<br />

Trab. Natürlich steigt meine Angst vor Untersuchungen und vor Befundbesprechungen<br />

immer extrem. Ich denke mir dann oft: „Was ist, wenn ...?“ Aber<br />

man muss positiv sein und das Beste daraus machen.<br />

Können Sie uns kurz beschreiben, wie die letzten Monate für Sie waren?<br />

Sie liefen gut, der letzte Sommer mit den Kindern war wirklich schön. Wir<br />

haben die Sonne unbeschwert genießen können. Wir setzten uns immer wieder<br />

kleine Highlights, an denen wir etwas gemeinsam als Familie unternehmen<br />

konnten. Man vergisst so schnell, wie gut man es hat. Alle sind gesund<br />

– was will man mehr? Ich gehe seit Oktober wieder arbeiten und fühle mich<br />

sehr wohl dabei. Der Schritt zurück ins Arbeitsleben war mir sehr wichtig,<br />

ich fühle mich dadurch auch lebendiger. Ich arbeite jetzt 20 Stunden pro Woche.<br />

Weniger wäre mir lieber, weil ich durch die Krankheit doch noch schnell<br />

müde werde. Aber mit weniger Stunden geht es sich finanziell nicht aus.<br />

Gab es für Sie ganz besondere Highlights?<br />

<strong>Die</strong> beste Nachricht erhielt ich letztes Jahr am 8. April. Da erfuhr ich endlich,<br />

50<br />

DIE MALTESER 1/2<strong>01</strong>7

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