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„... WIEDER ZURÜCK<br />
die Erträge aus der Landwirtschaft<br />
deutlich im Sinken begriffen waren.<br />
Zuvor konnten sich diese Erträge<br />
durchwegs sehen lassen: Auf den<br />
Besitzungen der Kommende, zu<br />
der auch rund 60 Dörfer gehörten,<br />
wurden Getreide, Wolle, Olivenöl,<br />
Zucker und der traditionell süße<br />
Rotwein Zyperns produziert. <strong>Die</strong>ser<br />
Wein wird noch heute zur Erinnerung<br />
an den Johanniter-Orden<br />
„Commandaria“ genannt.<br />
Süße Handelsware<br />
Verheerende Angriffe der Genuesen<br />
im Jahre 1373 und der Mameluken<br />
in den Jahren 1413, 1425 und 1426<br />
sowie eine Reihe katastrophaler<br />
Erdbeben bewirkten, dass die einst<br />
stattliche Burg zur Ruine verkam.<br />
1454 errichtete der Großkomtur,<br />
Louis de Magnac, eine neue, weitaus<br />
mächtigere Burg, somit die<br />
heute noch gut erhaltene Burg von<br />
Kolóssi. An der Ostseite der Burg<br />
sind Reste einer Zuckerraffinerie zu<br />
besichtigen: ein großer überwölbter<br />
Raum, in dem eine Brennerei sowie<br />
eine Zuckermühle untergebracht<br />
waren. <strong>Die</strong>se „süße Handelsware“<br />
erzielte über 200 Jahre schmackhafte<br />
Einnahmen für den Comun<br />
Tesoro, das Schatzamt des Johanniter-Ordens.<br />
Genau vor einem Jahr berichteten wir in der Ausgabe 1/2<strong>01</strong>6 vom Fall einer<br />
jungen Mutter von drei kleinen Kindern mit der Diagnose Krebs. Damals hat<br />
unsere Mitarbeiterin von <strong>Malteser</strong> Care die Betreuung der Familie organisiert<br />
und sie während des gesamten Behandlungszeitraums begleitet und unterstützt.<br />
Vor Kurzem haben wir Frau Edletzberger zum Interview getroffen.<br />
Von Susanne Wick<br />
Liebe Frau Edletzberger, als wir Sie vor einem Jahr besuchen durften,<br />
waren Sie noch mitten in Ihrem Behandlungszyklus mit Chemotherapie<br />
und Bestrahlungen. Im Juni 2<strong>01</strong>6 schlossen Sie diese mit<br />
einer onkologischen Rehabilitation ab. Wie geht es Ihnen heute?<br />
Soweit geht es mir gut, danke. Mein Körper hat sich zum Glück schnell von<br />
den Strapazen erholt.<br />
Sowohl physisch als auch psychisch?<br />
Körperlich bin ich noch nicht so fit wie vorher, aber ich versuche wieder regelmäßiger<br />
Sport zu machen. Ich bin mittlerweile zu 95 Prozent schmerzfrei.<br />
Seit zwei Wochen habe ich keine Physiotherapie mehr, weil sie nicht mehr<br />
nötig war. Psychisch geht es mir auch gut. Meine drei Kinder halten mich auf<br />
Trab. Natürlich steigt meine Angst vor Untersuchungen und vor Befundbesprechungen<br />
immer extrem. Ich denke mir dann oft: „Was ist, wenn ...?“ Aber<br />
man muss positiv sein und das Beste daraus machen.<br />
Können Sie uns kurz beschreiben, wie die letzten Monate für Sie waren?<br />
Sie liefen gut, der letzte Sommer mit den Kindern war wirklich schön. Wir<br />
haben die Sonne unbeschwert genießen können. Wir setzten uns immer wieder<br />
kleine Highlights, an denen wir etwas gemeinsam als Familie unternehmen<br />
konnten. Man vergisst so schnell, wie gut man es hat. Alle sind gesund<br />
– was will man mehr? Ich gehe seit Oktober wieder arbeiten und fühle mich<br />
sehr wohl dabei. Der Schritt zurück ins Arbeitsleben war mir sehr wichtig,<br />
ich fühle mich dadurch auch lebendiger. Ich arbeite jetzt 20 Stunden pro Woche.<br />
Weniger wäre mir lieber, weil ich durch die Krankheit doch noch schnell<br />
müde werde. Aber mit weniger Stunden geht es sich finanziell nicht aus.<br />
Gab es für Sie ganz besondere Highlights?<br />
<strong>Die</strong> beste Nachricht erhielt ich letztes Jahr am 8. April. Da erfuhr ich endlich,<br />
50<br />
DIE MALTESER 1/2<strong>01</strong>7