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Patientenmagazin 2017 – Ausgabe 4

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Herzrhythmusstörungen <strong>–</strong><br />

ein häufiges Problem<br />

Herzrhythmusstörungen haben die Eigenschaft, uns besonders zu beunruhigen.<br />

Viele Patienten stellen sich aus diesem Grund in unserer Kardiologischen Praxis vor.<br />

Nicht immer sind Herzrhythmusstörungen behandlungsbedürftig. Jeder Mensch<br />

verspürt irgendwann in seinem Leben Unregelmäßigkeiten des Herzschlages. Jedoch<br />

können Herzrhythmusstörungen auch Ausdruck einer Herzerkrankung sein.<br />

Erkrankungen des Herzmuskels, Durchblutungsstörungen des Herzens oder auch<br />

Herzklappenfehler können die Ursache sein. Ob Herzrhythmusstörungen harmlos<br />

oder gefährlich sind, lässt sich nur nach einer eingehenden Untersuchung des Patienten<br />

klären.<br />

Der elektrische Taktgeber des<br />

Herzens ist der sogenannte Sinusknoten.<br />

Dieser generiert regelmäßig<br />

elektrische Impulse, die<br />

das Herz schlagen lassen. Eine<br />

normale Herzfrequenz liegt in<br />

Ruhe zwischen 60 und 90 Schlägen<br />

pro Minute. Bei Aufregung<br />

oder körperlichen Anstrengungen<br />

kann die Frequenz ohne weiteres<br />

auf 150/min ansteigen.<br />

Auf der anderen Seite sinkt die<br />

Herzfrequenz in der Nacht in<br />

Ruhe auf Werte zwischen 45 und<br />

55/min. Dieses ist eine ganz normale<br />

Reaktion. Bei Leistungssportlern<br />

können die Frequenzen<br />

noch weiter absinken, ohne dass<br />

eine krankhafte Störung vorliegt.<br />

Bei Herzrhythmusstörungen ist<br />

eine EKG-Dokumentation unerlässlich.<br />

Nur mit dieser lassen sich<br />

Herzrhythmusstörungen einordnen<br />

und ihre Behandlungsbedürftigkeit<br />

abschätzen. Nicht alle<br />

Herzrhythmusstörungen müssen<br />

behandelt werden, insbesondere<br />

dann nicht, wenn sie harmlos<br />

6<br />

sind. Dieses ist nicht selten der<br />

Fall.<br />

Eine Behandlung ist jedoch zwingend<br />

erforderlich, wenn sie die<br />

Gefahr des plötzlichen Herztodes<br />

mit sich bringt, wenn das Risiko<br />

eines Schlaganfalles besteht oder<br />

Schwindelanfälle bzw. Ohnmachtsanfälle<br />

ausgelöst werden.<br />

Die empfohlene Therapie kann<br />

medikamentös sein. Bei zu langsamen<br />

Herzschlägen kann eine<br />

Schrittmacherimplantation oder<br />

bei Gefahr des plötzlichen Herztodes<br />

eine Defibrillatorimplantation<br />

notwendig sein.<br />

Vorhof-Flimmern<br />

Eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen<br />

in der Praxis ist das<br />

Vorhofflimmern. Allein in Deutschland<br />

leiden ca. 1,8 Millionen Menschen<br />

darunter. Das Risiko Vorhofflimmern<br />

zu entwickeln, steigt mit<br />

dem Lebensalter. Während die<br />

Häufigkeit bei unter 50 jährigen<br />

unter 1% liegt, steigt sie bei über<br />

80 jährigen auf 9-16% an.<br />

Da das Herz völlig aus dem Takt<br />

geraten ist, verspüren die meisten<br />

Patienten ein Herzstolpern oder<br />

auch ein Herzrasen. Häufig wird<br />

die Symptomatik von Luftnot und<br />

einer Einschränkung der Belastbarkeit<br />

begleitet.

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