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ADAC Urlaub Mai-Ausgabe 2017, Südbayern

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Inspiration Tel Aviv<br />

Experten-Tipp<br />

Manuela Wittmann aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />

München über Radtouren an der Strandpromenade<br />

Machen Sie unbedingt eine Fahrradtour entlang der Strände<br />

Tel Avivs. Besonders samstags, am Shabbat, kann man<br />

dort wunderbar die israelische Freizeitkultur beobachten.<br />

Der Shabbat ist vergleichbar mit einem Sonntag in<br />

Deutschland. Die Familien treffen sich zum picknicken oder<br />

zu Familienfeiern am Strand oder in den wunderschönen<br />

Parks. Direkt an der Strandpromenade gibt es zahlreiche<br />

Fahrradstationen namens Tel-O-Fun, an denen man sich<br />

24 Stunden am Tag ein Fahrrad ausleihen kann. Einfach<br />

Tarif auswählen und losradeln. Am besten starten Sie am<br />

Gordon Beach und fahren zum Park Ha Yarkon, hier geht<br />

es weiter bis Ramat Aviv. Entlang der Fahrradroute finden<br />

Sie Niederlassungen der israelischen Bierbrauereien.<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Israel:<br />

bit.ly/2oep4I6<br />

Video „Faszination Israel“:<br />

bit.ly/2oC4D3R<br />

Tomatensauce und Gemüse. Im Polohemd<br />

steht er am Gasherd und rührt<br />

die Spezialität höchstselbst in der<br />

Eisenpfanne an. Sehr lecker!<br />

Pappsatt schwingen wir uns wieder<br />

aufs Rad und steuern das Viertel<br />

Neve Tzedek an, das bereits im<br />

19. Jahrhundert als erstes jüdisches<br />

Viertel außerhalb Jaffas gegründet<br />

wurde. Mit seinen schmalen Gassen<br />

und flachen Häusern wirkt der pittoreske<br />

Stadtteil fast dörflich. Entlang<br />

der Shabazi Street (Achtung, hier wird<br />

es mit dem Bike eng) reihen sich angesagte<br />

Modeboutiquen, Cafés und<br />

Galerien, junge Israelis und relaxte<br />

Touristen genießen hier ihren Cap-<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

Tel Aviv<br />

gilt als hip<br />

und kreativ.<br />

Street-Art<br />

findet man<br />

im Viertel<br />

Florentin<br />

Die Bauhaus-Architektur ist UNESCO-Weltkulturerbe<br />

36 3/<strong>2017</strong><br />

puccino im Schatten der Bäume, es<br />

duftet nach Weihrauch und Kardamom.<br />

Das Viertel ist eine Oase der<br />

Ruhe im sonst hektischen Tel Aviv.<br />

Eine beinahe idyllische Atmosphäre<br />

herrscht am alten Bahnhof Hatachana<br />

an der Ecke der Koyfman-Straße. Hier<br />

führen Straßenakrobaten ihre Künste<br />

zwischen gemütlichen Restaurants<br />

auf. Apropos: Wer auf künstlerische<br />

Tanz-Performances steht, besucht in<br />

der Yehieli Street unbedingt noch das<br />

großartige Suzanne Dellal Center for<br />

Dance and Theater.<br />

Tag 2: Im Bauhaus-Wunder<br />

Am zweiten Tag tauchen wir in<br />

das pulsierende Großstadtleben<br />

am Rothschild-Boulevard ein. Hier<br />

drängeln sich Autos hupend durch<br />

den Verkehr, Skater und Radler sind<br />

auf dem von Bäumen beschatteten<br />

Mittelstreifen unterwegs, Eilige mit<br />

Coffee-to-go-Bechern. Die gut zwei<br />

Kilometer lange Prachtstraße wird<br />

mit ihren vielen Geschäften und<br />

Cafés gern als Champs-Elysées des<br />

Nahen Ostens bezeichnet. Vor allem<br />

aber ist sie ein Paradies für Architektur-Liebhaber:<br />

Rund 4000 Häuser im<br />

Bauhaus-Stil lassen sich hier und in<br />

den angrenzenden Straßen bewundern.<br />

Damit gilt Tel Avivs „Weiße<br />

Stadt“ als Hotspot dieser von Walter<br />

Gropius begründeten Architektur-<br />

Periode. Das Ensemble zählt zugleich<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Die enorme Dichte der Bauhäuser<br />

geht auf die Nazizeit zurück. Neben<br />

vielen Flüchtlingen verließen auch<br />

Dutzende jüdische Bauingenieure<br />

und Architekten in den düsteren<br />

deutschen Jahren die Bauhaus-<br />

Universitäten in Dessau und Weimar<br />

und emigrierten nach Israel. Für<br />

den akut benötigten Wohnraum bot<br />

sich der geradlinige und schnörkellose<br />

Baustil bestens an.<br />

Die Weitläufigkeit des Boulevards<br />

und die sensationellen Häuser genießen<br />

wir bis zur Sheinkin Street, wo<br />

wir Richtung Strand abbiegen. Kleine<br />

Lokale und Bars stellen hier ihre<br />

Stühle auf den Bürgersteig, Boutiquen<br />

laden zum Trödeln ein. Nach kurzer<br />

Fahrt holt uns das quirlige Treiben am<br />

Karmel-Markt wieder ein. Hier decken<br />

sich die Tel Aviver mit frischem<br />

Obst, Gemüse, Käse, Nüssen, Fisch<br />

und Oliven ein. Die Gerüche und<br />

Farben und das lautstarke Verhandeln<br />

sollte man erlebt haben.<br />

Wer noch Zeit hat, macht unbedingt<br />

noch einen Abstecher zum<br />

Tel Aviv Museum of Art. Der spektakuläre<br />

Bau beherbergt eine erstklassige<br />

Sammlung klassischer und<br />

zeitgenössischer Kunst, darunter<br />

Werke von Chagall, Picasso, Pollock,<br />

Van Gogh und Klimt. Anschließend<br />

schalten wir einen Gang zurück in<br />

den Relax-Modus und gönnen uns<br />

unter luftigen Palmen einen kühlen<br />

Drink an einer der Strand-Bars. Oder<br />

schnappen uns die Badesachen und<br />

springen ins herrlich warme Meer.<br />

Tag 3: Wüste oder Jerusalem<br />

Den letzten Tag unserer Städtetour<br />

reservieren wir für einen kontrastreichen<br />

Ausflug in die Umgebung.<br />

Mietwagen lassen sich in Israel<br />

unproblematisch buchen, und das<br />

Autofahren unterscheidet sich außerhalb<br />

der Stadt kaum vom Verkehr<br />

auf unseren Straßen.<br />

Richtung Süden erreicht man<br />

auf asphaltierten Straßen schnell<br />

die Weite der Negev-Wüste, eine<br />

komplett andere Welt. Nach Sde<br />

Boqer zog sich einst Israels erster<br />

Premierminister David Ben Gurion<br />

zurück, um sich im gleichnamigen<br />

Kibbuz seinen Studien zu widmen.<br />

Ein Besuch des Museums lohnt sich<br />

ungemein. In den historischen Räumen<br />

wird die frühe Geschichte des<br />

jungen Staates multimedial vermittelt.<br />

Von hier ist es ein Katzensprung<br />

in den kleinen Awdat-Nationalpark,<br />

der sich als Hort der Stille in der<br />

Geröllwüste präsentiert. Man kann<br />

den Park bequem an einem Nachmittag<br />

erleben. Quellwasser speist<br />

kleine Seen, die Besucher wandern<br />

an malerischen Wasserfällen entlang,<br />

mit etwas Glück sieht man Steinböcke<br />

und Antilopen. Spätestens,<br />

wenn man vom höchsten Hügel auf<br />

das kleine Paradies inmitten von<br />

Wüste Negev<br />

Sie nimmt gut<br />

60 Prozent<br />

des Staates<br />

Israel ein und<br />

ist von Tel<br />

Aviv schnell<br />

erreichbar<br />

Sand und Stein schaut, ist Tel Aviv<br />

Lichtjahre entfernt.<br />

Auch ein Abstecher in die Heilige<br />

Stadt Jerusalem lässt sich bequem als<br />

Tagesausflug einplanen. Schon beim<br />

Durchschreiten eines der Stadttore<br />

spürt man den spirituellen Unterschied<br />

zum Hedonisten-Fest Tel Aviv.<br />

Die Altstadt, das touristische Zentrum,<br />

teilt sich in ein christliches,<br />

jüdisches, muslimisches und armenisches<br />

Viertel auf. In den engen<br />

Gassen leben auf engstem Raum<br />

über 20.000 Menschen. Und hier<br />

befinden sich von der Klagemauer<br />

bis zur Via Dolorosa alle bedeutenden<br />

Highlights. Über allem thront<br />

der Tempelberg mit dem Felsendom<br />

und der Al-Aqsa-Moschee. Wer<br />

einen Ausflug plant, meidet besser<br />

den Samstag, denn dann ist Sabbat<br />

in Jerusalem und alles hat zu.<br />

Vereinendes und Gegensätzliches<br />

prägen Jerusalem, und von diesem<br />

Wechselspiel lebt auch die Konkurrenz<br />

zu Tel Aviv. Nicht umsonst<br />

sagen die Einwohner von Tel Aviv,<br />

dass man in Jerusalem wohl sehr anständig<br />

beten kann, aber das Leben<br />

feiern mit all seinen Facetten, das<br />

kann man am besten in Tel Aviv.<br />

Autor Wolfgang Siesing in Israel.<br />

Angebote<br />

Israel erfahren<br />

Mietwagen-Rundreise<br />

Entdecken Sie das Heilige Land in all<br />

seinen Facetten. Diese Rundreise führt<br />

Sie von Tel Aviv nach Haifa, durch das<br />

fruchtbare Jordantal nach Jerusalem<br />

und an das berühmte Tote Meer.<br />

ab 522 € / p. P. / 8 Tage inkl. Übernachtung<br />

und Frühstück / Eigenanreise<br />

Veranstalter: Dertour<br />

Tel Aviv I<br />

The Savoy<br />

Zentral und nur wenige Schritte vom<br />

Strand entfernt liegt dieses kleine, in<br />

modernem Design eingerichtete Hotel<br />

inklusive Lobby-Bar und Dachterrasse.<br />

ab 99 € / p. P. und Nacht im DZ<br />

inklusive Frühstück / Eigenanreise<br />

Veranstalter: Dertour<br />

Tel Aviv II<br />

Cinema Hotel<br />

In dem schicken Boutique-Hotel im<br />

Herzen der Stadt entspannen Sie auf der<br />

Dachterrasse und genießen kostenlose<br />

Getränke und Snacks zur Happy Hour.<br />

ab 55 € / p. P. und Nacht im DZ<br />

inklusive Frühstück / Eigenanreise<br />

Veranstalter: Meier’s Weltreisen<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Beratung und Buchung in Ihrem<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49<br />

Weitere Angebote finden Sie<br />

auch unter www.adac-reisen.de

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