Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Inspiration Tel Aviv<br />
Experten-Tipp<br />
Manuela Wittmann aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />
München über Radtouren an der Strandpromenade<br />
Machen Sie unbedingt eine Fahrradtour entlang der Strände<br />
Tel Avivs. Besonders samstags, am Shabbat, kann man<br />
dort wunderbar die israelische Freizeitkultur beobachten.<br />
Der Shabbat ist vergleichbar mit einem Sonntag in<br />
Deutschland. Die Familien treffen sich zum picknicken oder<br />
zu Familienfeiern am Strand oder in den wunderschönen<br />
Parks. Direkt an der Strandpromenade gibt es zahlreiche<br />
Fahrradstationen namens Tel-O-Fun, an denen man sich<br />
24 Stunden am Tag ein Fahrrad ausleihen kann. Einfach<br />
Tarif auswählen und losradeln. Am besten starten Sie am<br />
Gordon Beach und fahren zum Park Ha Yarkon, hier geht<br />
es weiter bis Ramat Aviv. Entlang der Fahrradroute finden<br />
Sie Niederlassungen der israelischen Bierbrauereien.<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Israel:<br />
bit.ly/2oep4I6<br />
Video „Faszination Israel“:<br />
bit.ly/2oC4D3R<br />
Tomatensauce und Gemüse. Im Polohemd<br />
steht er am Gasherd und rührt<br />
die Spezialität höchstselbst in der<br />
Eisenpfanne an. Sehr lecker!<br />
Pappsatt schwingen wir uns wieder<br />
aufs Rad und steuern das Viertel<br />
Neve Tzedek an, das bereits im<br />
19. Jahrhundert als erstes jüdisches<br />
Viertel außerhalb Jaffas gegründet<br />
wurde. Mit seinen schmalen Gassen<br />
und flachen Häusern wirkt der pittoreske<br />
Stadtteil fast dörflich. Entlang<br />
der Shabazi Street (Achtung, hier wird<br />
es mit dem Bike eng) reihen sich angesagte<br />
Modeboutiquen, Cafés und<br />
Galerien, junge Israelis und relaxte<br />
Touristen genießen hier ihren Cap-<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
Tel Aviv<br />
gilt als hip<br />
und kreativ.<br />
Street-Art<br />
findet man<br />
im Viertel<br />
Florentin<br />
Die Bauhaus-Architektur ist UNESCO-Weltkulturerbe<br />
36 3/<strong>2017</strong><br />
puccino im Schatten der Bäume, es<br />
duftet nach Weihrauch und Kardamom.<br />
Das Viertel ist eine Oase der<br />
Ruhe im sonst hektischen Tel Aviv.<br />
Eine beinahe idyllische Atmosphäre<br />
herrscht am alten Bahnhof Hatachana<br />
an der Ecke der Koyfman-Straße. Hier<br />
führen Straßenakrobaten ihre Künste<br />
zwischen gemütlichen Restaurants<br />
auf. Apropos: Wer auf künstlerische<br />
Tanz-Performances steht, besucht in<br />
der Yehieli Street unbedingt noch das<br />
großartige Suzanne Dellal Center for<br />
Dance and Theater.<br />
Tag 2: Im Bauhaus-Wunder<br />
Am zweiten Tag tauchen wir in<br />
das pulsierende Großstadtleben<br />
am Rothschild-Boulevard ein. Hier<br />
drängeln sich Autos hupend durch<br />
den Verkehr, Skater und Radler sind<br />
auf dem von Bäumen beschatteten<br />
Mittelstreifen unterwegs, Eilige mit<br />
Coffee-to-go-Bechern. Die gut zwei<br />
Kilometer lange Prachtstraße wird<br />
mit ihren vielen Geschäften und<br />
Cafés gern als Champs-Elysées des<br />
Nahen Ostens bezeichnet. Vor allem<br />
aber ist sie ein Paradies für Architektur-Liebhaber:<br />
Rund 4000 Häuser im<br />
Bauhaus-Stil lassen sich hier und in<br />
den angrenzenden Straßen bewundern.<br />
Damit gilt Tel Avivs „Weiße<br />
Stadt“ als Hotspot dieser von Walter<br />
Gropius begründeten Architektur-<br />
Periode. Das Ensemble zählt zugleich<br />
zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
Die enorme Dichte der Bauhäuser<br />
geht auf die Nazizeit zurück. Neben<br />
vielen Flüchtlingen verließen auch<br />
Dutzende jüdische Bauingenieure<br />
und Architekten in den düsteren<br />
deutschen Jahren die Bauhaus-<br />
Universitäten in Dessau und Weimar<br />
und emigrierten nach Israel. Für<br />
den akut benötigten Wohnraum bot<br />
sich der geradlinige und schnörkellose<br />
Baustil bestens an.<br />
Die Weitläufigkeit des Boulevards<br />
und die sensationellen Häuser genießen<br />
wir bis zur Sheinkin Street, wo<br />
wir Richtung Strand abbiegen. Kleine<br />
Lokale und Bars stellen hier ihre<br />
Stühle auf den Bürgersteig, Boutiquen<br />
laden zum Trödeln ein. Nach kurzer<br />
Fahrt holt uns das quirlige Treiben am<br />
Karmel-Markt wieder ein. Hier decken<br />
sich die Tel Aviver mit frischem<br />
Obst, Gemüse, Käse, Nüssen, Fisch<br />
und Oliven ein. Die Gerüche und<br />
Farben und das lautstarke Verhandeln<br />
sollte man erlebt haben.<br />
Wer noch Zeit hat, macht unbedingt<br />
noch einen Abstecher zum<br />
Tel Aviv Museum of Art. Der spektakuläre<br />
Bau beherbergt eine erstklassige<br />
Sammlung klassischer und<br />
zeitgenössischer Kunst, darunter<br />
Werke von Chagall, Picasso, Pollock,<br />
Van Gogh und Klimt. Anschließend<br />
schalten wir einen Gang zurück in<br />
den Relax-Modus und gönnen uns<br />
unter luftigen Palmen einen kühlen<br />
Drink an einer der Strand-Bars. Oder<br />
schnappen uns die Badesachen und<br />
springen ins herrlich warme Meer.<br />
Tag 3: Wüste oder Jerusalem<br />
Den letzten Tag unserer Städtetour<br />
reservieren wir für einen kontrastreichen<br />
Ausflug in die Umgebung.<br />
Mietwagen lassen sich in Israel<br />
unproblematisch buchen, und das<br />
Autofahren unterscheidet sich außerhalb<br />
der Stadt kaum vom Verkehr<br />
auf unseren Straßen.<br />
Richtung Süden erreicht man<br />
auf asphaltierten Straßen schnell<br />
die Weite der Negev-Wüste, eine<br />
komplett andere Welt. Nach Sde<br />
Boqer zog sich einst Israels erster<br />
Premierminister David Ben Gurion<br />
zurück, um sich im gleichnamigen<br />
Kibbuz seinen Studien zu widmen.<br />
Ein Besuch des Museums lohnt sich<br />
ungemein. In den historischen Räumen<br />
wird die frühe Geschichte des<br />
jungen Staates multimedial vermittelt.<br />
Von hier ist es ein Katzensprung<br />
in den kleinen Awdat-Nationalpark,<br />
der sich als Hort der Stille in der<br />
Geröllwüste präsentiert. Man kann<br />
den Park bequem an einem Nachmittag<br />
erleben. Quellwasser speist<br />
kleine Seen, die Besucher wandern<br />
an malerischen Wasserfällen entlang,<br />
mit etwas Glück sieht man Steinböcke<br />
und Antilopen. Spätestens,<br />
wenn man vom höchsten Hügel auf<br />
das kleine Paradies inmitten von<br />
Wüste Negev<br />
Sie nimmt gut<br />
60 Prozent<br />
des Staates<br />
Israel ein und<br />
ist von Tel<br />
Aviv schnell<br />
erreichbar<br />
Sand und Stein schaut, ist Tel Aviv<br />
Lichtjahre entfernt.<br />
Auch ein Abstecher in die Heilige<br />
Stadt Jerusalem lässt sich bequem als<br />
Tagesausflug einplanen. Schon beim<br />
Durchschreiten eines der Stadttore<br />
spürt man den spirituellen Unterschied<br />
zum Hedonisten-Fest Tel Aviv.<br />
Die Altstadt, das touristische Zentrum,<br />
teilt sich in ein christliches,<br />
jüdisches, muslimisches und armenisches<br />
Viertel auf. In den engen<br />
Gassen leben auf engstem Raum<br />
über 20.000 Menschen. Und hier<br />
befinden sich von der Klagemauer<br />
bis zur Via Dolorosa alle bedeutenden<br />
Highlights. Über allem thront<br />
der Tempelberg mit dem Felsendom<br />
und der Al-Aqsa-Moschee. Wer<br />
einen Ausflug plant, meidet besser<br />
den Samstag, denn dann ist Sabbat<br />
in Jerusalem und alles hat zu.<br />
Vereinendes und Gegensätzliches<br />
prägen Jerusalem, und von diesem<br />
Wechselspiel lebt auch die Konkurrenz<br />
zu Tel Aviv. Nicht umsonst<br />
sagen die Einwohner von Tel Aviv,<br />
dass man in Jerusalem wohl sehr anständig<br />
beten kann, aber das Leben<br />
feiern mit all seinen Facetten, das<br />
kann man am besten in Tel Aviv.<br />
Autor Wolfgang Siesing in Israel.<br />
Angebote<br />
Israel erfahren<br />
Mietwagen-Rundreise<br />
Entdecken Sie das Heilige Land in all<br />
seinen Facetten. Diese Rundreise führt<br />
Sie von Tel Aviv nach Haifa, durch das<br />
fruchtbare Jordantal nach Jerusalem<br />
und an das berühmte Tote Meer.<br />
ab 522 € / p. P. / 8 Tage inkl. Übernachtung<br />
und Frühstück / Eigenanreise<br />
Veranstalter: Dertour<br />
Tel Aviv I<br />
The Savoy<br />
Zentral und nur wenige Schritte vom<br />
Strand entfernt liegt dieses kleine, in<br />
modernem Design eingerichtete Hotel<br />
inklusive Lobby-Bar und Dachterrasse.<br />
ab 99 € / p. P. und Nacht im DZ<br />
inklusive Frühstück / Eigenanreise<br />
Veranstalter: Dertour<br />
Tel Aviv II<br />
Cinema Hotel<br />
In dem schicken Boutique-Hotel im<br />
Herzen der Stadt entspannen Sie auf der<br />
Dachterrasse und genießen kostenlose<br />
Getränke und Snacks zur Happy Hour.<br />
ab 55 € / p. P. und Nacht im DZ<br />
inklusive Frühstück / Eigenanreise<br />
Veranstalter: Meier’s Weltreisen<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Beratung und Buchung in Ihrem<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe S. 49<br />
Weitere Angebote finden Sie<br />
auch unter www.adac-reisen.de