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ME2BE_Campus_Medizin_und_Technik

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CAMPUS<br />

STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Katharina Grzeca<br />

Illustration Sarah Matuszewski<br />

Eine Frage der Ges<strong>und</strong>heit<br />

Wie das Zusammenspiel von <strong>Medizin</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Technik</strong> unser Leben beeinflusst<br />

Susannah Jones ist 116 Jahre alt <strong>und</strong> damit die älteste Person auf der<br />

Welt. Ihr hohes Alter brachte ihr einen Eintrag ins Guinness-Buch der<br />

Rekorde. Das Geheimnis der New Yorkerin sei viel Schlaf, wie sie berichtet.<br />

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt allgemein weit unter den 116<br />

Jahren von Susannah. Deutsche Frauen schaffen 83, deutsche Männer leben<br />

im Durchschnitt 78 Jahre. Und wir werden immer älter. Um 1750 lag die<br />

Lebenserwartung bei kaum mehr als 30 Jahren. Allein in den vergangenen<br />

130 Jahren hat sich die durchschnittliche Lebenszeit mehr als verdoppelt.<br />

Kein W<strong>und</strong>er, wenn man die Behandlungsmethoden<br />

<strong>und</strong> das Wissen um den menschlichen<br />

Körper im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert mit den Möglichkeiten<br />

vergleicht, die heutigen Ärzten zur<br />

Verfügung stehen. Zählten früher Aderlass<br />

oder das Ansetzen von Blutegeln zu gängigen<br />

Behandlungsmethoden, gewähren heute<br />

MRT-Scanner tiefe Einblicke in den menschlichen<br />

Körper, ohne ihn zu verletzen. Chirurgen<br />

können mithilfe computerunterstützter<br />

Operationsverfahren komplizierteste Eingriffe<br />

auf minimalstem Raum vornehmen, ohne,<br />

wie einst sehr häufig, das ges<strong>und</strong>e Gewebe<br />

zu verletzen. Impfstoffe oder Medikamente<br />

verhindern den Ausbruch oder verbessern die<br />

Heilungschancen gefährlicher Krankheiten.<br />

<strong>Medizin</strong>ischer Fortschritt<br />

durch moderne <strong>Technik</strong><br />

Technische Errungenschaften haben stets<br />

den medizinischen Fortschritt vorangetrieben.<br />

Neue Wege in der Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

werden heute in verstärktem Maße durch<br />

eine ausgefeilte <strong>und</strong> erweiterte <strong>Technik</strong> eröffnet.<br />

<strong>Medizin</strong>produkte <strong>und</strong> medizintechnische<br />

Verfahren sind in allen Stufen der Patientenversorgung<br />

im Einsatz – von der Vorsorge<br />

über Diagnose, Therapie <strong>und</strong> Nachsorge bis<br />

hin zu Rehabilitation <strong>und</strong> Pflege. Sie leisten<br />

einen maßgeblichen Beitrag zu mehr Lebensqualität<br />

<strong>und</strong> verlängern schließlich auch unser<br />

Leben.<br />

Ein langes Leben geht allerdings mit der<br />

Häufung altersbedingter Beschwerden <strong>und</strong><br />

Krankheiten einher. Doch auch bei diesen<br />

helfen uns <strong>Medizin</strong>technologien, die körperlichen<br />

Unzulänglichkeiten wettzumachen:<br />

Kontaktlinsen <strong>und</strong> Brillen, Hörgeräte, Zahnprothesen,<br />

Implantate für Kiefer, Knie- <strong>und</strong><br />

Hüftgelenke. Medikamentöse Behandlungen<br />

von Bluthochdruck oder Diabetes. Ein weites<br />

Feld mit zahlreichen Einsatzgebieten für verschiedene<br />

Spezialisten.<br />

<strong>Medizin</strong>-<strong>Technik</strong> aus<br />

der Hosentasche<br />

In unserer modernen Welt nehmen zusehends<br />

mehr Menschen die Verbesserung der eigenen<br />

Ges<strong>und</strong>heit oder die Kontrolle <strong>und</strong> Überwachung<br />

des eigenen Wohlbefindens selbst in<br />

die Hand. Der Trend zu einer bewussteren<br />

Ernährungsweise oder der sportlichen Betätigung<br />

– ob im Sportverein oder Fitnessstudio<br />

– sind klare Indikatoren für eine bewusstere<br />

Wahrnehmung der eigenen Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Die dazu passende Hard- <strong>und</strong> Software passt<br />

dabei in jede Hosentasche. Das Smartphone<br />

übernimmt die Rolle eines ges<strong>und</strong>heitsbewussten<br />

Beraters. Unzählige Applikationen<br />

finden sich in der Kategorie „Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Wellness“, sie zählen unsere Schritte,<br />

messen die zurückgelegte Joggingstrecke,<br />

geben Kochtipps für eine ges<strong>und</strong>e Mahlzeit<br />

oder überwachen den Schlafrhythmus. Zum<br />

echten medizinischen Helfer wird das eigene<br />

Telefon beispielsweise durch ein ansteckbares<br />

Messgerät, welches den Blutzuckerspiegel<br />

bei Diabetikern misst. Die entsprechende App<br />

errechnet die erforderliche Insulinmenge <strong>und</strong><br />

speichert die Daten für eine längerfristige<br />

Dokumentation. Weitere Applikationen erinnern<br />

durch einen voreingestellten Alarm an<br />

die Einnahme wichtiger Medikamente oder an<br />

anstehende Arztbesuche, messen den Pulsoder<br />

den Blutdruck.<br />

Die Beschäftigungsbereiche <strong>und</strong> Karrierechancen<br />

sind vielseitig: ob in <strong>Technik</strong>unternehmen,<br />

der medizinischen Industrie, Laboren,<br />

Universitäten oder Firmen für IT-Lösungen.<br />

Gefragt sind Ingenieure, die sich auf<br />

Fachrichtungen wie Maschinenbau, <strong>Medizin</strong>-,<br />

Elektro- oder Verfahrenstechnik, Wirtschaft<br />

oder Mechatronik spezialisiert haben. Wichtig<br />

sind allerdings auch Informatiker, Physiker,<br />

Chemiker, <strong>Medizin</strong>er, Biologen, Pharmazeuten<br />

<strong>und</strong> Betriebswirte, da fast überall<br />

interdisziplinär gearbeitet wird. Viele Universitäten<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen haben auf das<br />

rasante Wachstum der Branche reagiert <strong>und</strong><br />

bieten spezialisierte Studiengänge an.<br />

Eines ist gewiss: Wer sich zur Fachkraft in<br />

den Bereichen <strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> ausbilden<br />

lässt, den erwarten sehr gute Jobaussichten.<br />

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