ME2BE_Campus_Medizin_und_Technik
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Rubrik<br />
THE NØRD TIMES<br />
Th e m a<br />
KREATIVWIRTSCHAFT<br />
58 59<br />
Florens Beyer von der Kieler Max-<br />
Planck-Schule erhielt die Auszeichnung:<br />
B<strong>und</strong>esweit „Beste Arbeit des Themas“<br />
im Europäischen Schülerwettbewerb<br />
2015 – Jahr der europäischen Entwicklung.<br />
Der 62. Europäische Schülerwettbewerb<br />
stand erstmals im Zeichen<br />
außenpolitischer Themen, wie Krieg, Flucht,<br />
globaler Handel <strong>und</strong> Naturschutz. Unter der<br />
Überschrift „Europa hilft – hilft Europa?“<br />
waren Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aufgerufen,<br />
sich multimedial zu beteiligen <strong>und</strong> sich den<br />
Herausforderungen der europäischen Entwicklungszusammenarbeit<br />
zu stellen. Dem<br />
Kieler Schüler Florens Beyer gelang dies in<br />
ausgezeichneter Weise. Wir waren neugierig<br />
<strong>und</strong> haben ihn zu Hause besucht.<br />
„Ich habe gerade mein Abi an der Max-<br />
Planck-Schule in Kiel gemacht“, erzählt<br />
uns der 19-jährige Florens Beyer aus<br />
Kiel-Schulensee. „Meine Lieblingsfächer<br />
waren Kunst, Mathe <strong>und</strong> Chemie, aber jetzt<br />
bin ich erst mal froh, Ferien zu haben.“ Im<br />
Garten seiner Eltern zeigt er uns gut gelaunt<br />
seine Urk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> eine richtige<br />
„Trophäe“: eine Acryl-Plastik<br />
mit dem neuen Logo<br />
der EU. „Über die Auszeichnung<br />
war ich<br />
selbst überrascht.<br />
Eigentlich<br />
wollte<br />
ich nur eine<br />
gute Kunstnote<br />
erreichen.<br />
Mit einer Auszeichnung habe ich überhaupt<br />
nicht gerechnet.“<br />
Wie kam es zur Teilnahme am Europäischen<br />
Schülerwettbewerb?<br />
„Die Idee zur Teilnahme hatte unsere Kunstlehrerin.<br />
Wir wollten im letzten Halbjahr<br />
unbedingt etwas Kreatives machen <strong>und</strong> genügend<br />
Spielraum für eigene Ideen haben.<br />
Schließlich schlug Frau Schumann den Europäischen<br />
Schülerwettbewerb vor. Das Thema<br />
hieß: Pflanzen statt Plastik. Da wir ohnehin<br />
gerade im Themenbereich Plakative Werbung<br />
waren, passte das ganz gut.“<br />
Was genau war eure Aufgabe?<br />
„Unsere Aufgabe bestand darin, ein virtuelles<br />
Unternehmen zu gründen <strong>und</strong> ein Werbeplakat<br />
für ein Produkt dieser Firma zu entwerfen.<br />
Das Produkt sollte irgendetwas mit<br />
den Blättern der Baumwollpflanze zu tun<br />
haben, da gegenwärtig nur die Baumwollfasern<br />
genutzt werden. Die Blätter der Pflanze<br />
werden entsorgt oder chemisch weggeätzt.“<br />
Welche virtuelle Firma hast du gegründet?<br />
Und welches Produkt stellt sie her?<br />
„Meine Firma heißt FLEXI, <strong>und</strong> das Produkt<br />
habe ich FLEXIBOY genannt. Der Flexiboy<br />
(Wortspiel von „Flexibler Beutel“) ist eine<br />
Tragetasche, die aus Baumwollblättern gefertigt<br />
wird <strong>und</strong> sehr dehnbar <strong>und</strong> flexibel<br />
ist. Es ist ein zu 100 Prozent reines Naturprodukt<br />
aus fair gehandelten Rohstoffen<br />
<strong>und</strong> unterstützt somit den Umweltschutz,<br />
die regionale Wirtschaft <strong>und</strong> den Nachhaltigkeitsaspekt.<br />
Das Logo enthält den<br />
Firmennamen <strong>und</strong> ein stilisiertes Baumwollblatt.<br />
Das Plakat zeigt die Tasche <strong>und</strong><br />
Baumwollpflanzen im Hintergr<strong>und</strong>.“<br />
„Meine Firma<br />
heißt FLEXI, <strong>und</strong><br />
das Produkt habe<br />
ich FLEXIBOY<br />
genannt.“<br />
lich klein, bestehen aber, wie alle Blätter,<br />
aus Zellulose. Eine Papierherstellung ist<br />
also durchaus möglich. Man müsste aber<br />
wahrscheinlich weitere natürliche Reststoffe<br />
zusetzen.“<br />
Eine super Idee! Und welche Auszeichnung<br />
hast du erhalten?<br />
„Am 18. Mai gab es eine Ehrung im Kieler<br />
Landtag, an dem die landesweit ausgezeichneten<br />
Arbeiten vorgestellt wurden. Dort<br />
habe ich eine Urk<strong>und</strong>e erhalten <strong>und</strong> eine<br />
EU-Acryl-Trophäe.“<br />
Abi in der Tasche. Wie geht es jetzt bei<br />
dir weiter?<br />
„Ich möchte ab dem Wintersemester Medieninformatik<br />
in Lübeck studieren. Eine genaue<br />
Berufsvorstellung habe ich noch nicht, aber<br />
ich glaube, das Studium bietet eine gute Mischung<br />
zwischen Mathe <strong>und</strong> Kunst.“<br />
Und was machst du sonst in der Freizeit?<br />
„In meiner Freizeit spiele ich Tennis <strong>und</strong> mache<br />
EDM – also Electronic Dance Music am<br />
Computer. Dafür habe ich demnächst auch<br />
einen richtigen Studiotermin organisiert.“<br />
TEXT / FOTO Christian Dorbandt<br />
Wie bist du darauf gekommen?<br />
„Ich habe erst einmal zu dem Thema recherchiert:<br />
Wo wächst überhaupt Baumwolle?<br />
Woraus besteht die Pflanze? Wie wird sie<br />
geerntet? Die Fasern der Blätter sind ziem-