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Forschungsbericht 2017
Forschungsbericht 2017
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Robotik<br />
71<br />
Wissensbasierte Einführung von<br />
Standardsoftware in KMU<br />
Der Vorstoß und die Zielsetzungen von Industrie 4.0 können im Zuge der<br />
immer zunehmenden Automatisierung nur mit Unterstützung durch die IT<br />
zunehmen. Mit der damit einhergehenden Digitalisierung bleibt die Auswahl<br />
und Einführung von Standardsoftwaresystemen eine Herausforderung, die<br />
insbesondere kleine und mittlere Unternehmen vor komplexe Probleme stellt.<br />
Die Ursache dafür liegt nicht in der fehlenden Verfügbarkeit von Standardlösungen,<br />
sondern im erforderlichen Anpassungsaufwand an die spezifischen<br />
Vorgänge im Unternehmen, da z. B. die Prozesse in der Produktion oder<br />
Logistik durch den gewünscht hohen Automatisierungsgrad nicht allgemeingültig<br />
von den Standardlösungen abgebildet werden können.<br />
Zur Lösung dieser Herausforderungen werden Vorgehensmodelle<br />
angewendet, die die Gesamtproblemstellung der Systemeinführung in<br />
handhabbarere Teilprobleme aufteilen, welche dann in Phasen zu den<br />
passenden Zeitpunkten mit geeigneten Methoden dediziert gelöst werden<br />
können (s. Abb.). Der Grundstein für den Erfolg wird bereits in der Phase<br />
der Anforderungsdefinition gelegt, da hier die unternehmensspezifischen<br />
Anforderungen an das zukünftige System erarbeitet und in Form eines<br />
Lastenheftes (Anforderungsspezifikation) festgehalten werden müssen.<br />
Nach der Systemauswahl wird gemeinsam mit dem ausgewählten Systemanbieter<br />
in der Umsetzungsdefinition das Pflichtenheft erarbeitet, welches<br />
als Lösungsspezifikation das passende Gegenstück zur Anforderungsspezifikation<br />
bildet.<br />
Das Forschungsprojekt setzt bei den genannten Herausforderungen<br />
an und hat den Anspruch, den gesamten Einführungsprozess soweit zu<br />
operationalisieren, dass es den Unternehmen eigenständig möglich ist,<br />
den Ablauf und die Schwerpunkte zu steuern. Mittels Parametern wird für<br />
das Unternehmen aus einem selbstlernenden, wissensbasierten Modell<br />
ein Methodenmix erzeugt, der die tatsächlich notwendigen Bausteine des<br />
Einführungsprozesses mit den spezifisch für das Unternehmen ausgewählten<br />
Methoden lösen kann. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner, dem<br />
mittelständischen Elektronik-Versandhandelsunternehmen Pollin Electronic<br />
GmbH, wurde der Ansatz bereits prototypisch evaluiert und führte durch<br />
die Konzentration auf die wesentlichen Aspekte zu einer Reduktion des<br />
Risikos während der Einführung bei gleichzeitiger Berücksichtigung aller<br />
erforderlichen Anforderungen.<br />
Typische Phasen und Bausteine im Einführungsprozess von Standardsoftware<br />
Prof. Dr. Johann Schweiger<br />
Technische Informatik und<br />
Ingenieurmathematik<br />
Benedikt Schumm, M.Sc.<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Kooperationspartner<br />
Knowledge-based Implementation of Information<br />
Systems in SME<br />
The current trends of Industry 4.0 and the progress in<br />
automation lead to an increasing demand of IT-support.<br />
While the choice and the implementation of a suitable<br />
Information System (IS) is at itself a complex matter,<br />
there is only little help available, especially for small and<br />
medium-sized enterprises (SME). Organisations have to<br />
specify the desired functions and customisations of the<br />
IS to fulfill all the requirements and need to pick a suitable<br />
system from a wide range of possible system providers.<br />
Efforts have been made in the research project to<br />
meet the challenges and to operationalise the process<br />
of the implementation of IS in SMEs, so that the latter<br />
can prioritise and control the aspects of their specific<br />
requirements. The self-learning, knowledge-based model<br />
requires input variables based on the organisational,<br />
project- or system-related issues and will then provide a<br />
process model with methods based on the company’s<br />
specific requirements.