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WK_Mai17_BUCH_ANSICHT

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„Zuerst den Teig richtig fest zusammendrücken<br />

und dann erst drehen“, lautet Bertas<br />

Anleitung für einen perfekten Knödel,<br />

„dann fällt er später im heißen Wasser<br />

nicht auseinander“. Auch sie will ihr Können<br />

und ihre Rezepte an die Kinder und<br />

die Enkel weitergeben, Theresa und Florian<br />

helfen ihrer Großmutter oft in der Küche.<br />

Auch wenn Berta und Hans den Familienbetrieb<br />

bereits 2008 an Evelyn und Marcus<br />

übergeben haben, helfen beide im<br />

Gasthof mit. „Besonders im Herbst, in den<br />

Wildwochen, ist immer viel zu tun“, sagt<br />

die ehemalige Wirtin von Oberstegen, „da<br />

helfen wir dann alle zusammen.“ In der<br />

ruhigeren Zeit sei sie dann aber auch immer<br />

für einen „Ratscher“ zu haben, meint<br />

Berta und lächelt. Am meisten freut es<br />

sie jedoch, wenn die Angestellten vom<br />

Gasthaus nach der Hausmannskost fragen.<br />

„Dann koche ich die natürlich auch für unsere<br />

Mitarbeiter. Neben den Fastenknödeln<br />

lieben sie auch Nudeln oder Krapfen“.<br />

Eine Wirtin mit Leib und Seele eben.<br />

Milch<br />

KOCHEN IST GEFÜHLSSACHE<br />

Wenn die Knödel oben schwimmen, sind<br />

sie fertig. So ein altes Sprichwort. Auch<br />

Berta vertraut auf dieses, bei ihr ist Kochen<br />

nach dieser langen Zeit jedoch mehr<br />

Gefühlssache. „Normalerweise wiege ich<br />

die Zutaten auch nicht ab, ich weiß ja wie<br />

man die Fastenknödel macht“, lacht Berta<br />

und legt einen Knödel nach dem anderen<br />

behutsam in die Suppenteller. Dann<br />

gibt sie ein wenig des Kochwassers der<br />

pikanten Kost in die herzhafte Rindssuppe.<br />

„Die Suppe bekommt dadurch mehr<br />

Geschmack.“ Ihr Gericht vollendet sie mit<br />

glasig gebratenen Zwiebeln und dünnen<br />

Schnittlauchringen, das Glas Milch und<br />

der grüne Salat gehören für die Siebzigjährige<br />

auch zu dieser Mahlzeit. „Die Hausmannskost<br />

koche ich nach wie vor gerne,<br />

sie gehört einfach zu mir. Auch noch nach<br />

etlichen Jahren, in denen ich sie für unsere<br />

Gäste und uns selbst gekocht habe“,<br />

schmunzelt Berta und ruft ihre Familie<br />

zum Essen.<br />

Petersilie<br />

Wilde Kaiserin<br />

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