22.05.2017 Aufrufe

Jahresbericht 2013

Dies ist der Jahresbericht des Jahres 2013

Dies ist der Jahresbericht des Jahres 2013

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Jahr <strong>2013</strong> A International 19<br />

Das European Institute for Gender Equality<br />

Verlässliche Daten für Geschlechtergleichheit<br />

Die Idee zu einem Europäischen Institut für<br />

Geschlechtergleichheit entstand nach der<br />

vierten UN-Weltfrauenkonferenz in Peking.<br />

Dort hatten sich 189 Staaten zur Einrichtung<br />

einer gemeinsamen Aktionsplattform<br />

verpflichtet. Sie ist bis heute die wichtigste<br />

internationale Zielvereinbarung und<br />

wird von der UN kontinuierlich auf ihre<br />

Umsetzung hin überprüft. Der Europäische<br />

Rat bekannte sich noch im selben Jahr<br />

nachdrücklich als Grundlage seiner Frauenpolitik<br />

dazu. Für eine seriöse gemeinsame<br />

Politik braucht es aber verlässliche und<br />

vergleichbare Daten: Sie sollten, so die<br />

Idee, von einer unabhängigen Einrichtung<br />

systematisch gesammelt, ausgewertet und<br />

den europäischen Akteuren Parlament,<br />

Rat und Kommission sowie den Mitgliedstaaten<br />

zur Verfügung gestellt werden. Es<br />

folgten fünfzehn Jahre Hin und Her zwischen<br />

Versprechungen, Desinteresse, Resolutionen<br />

und Finanzierungsquerelen, bis<br />

das Europäische Institut für Geschlechtergleichheit<br />

2010 im litauischen Vilnius seine<br />

Arbeit beginnen konnte.<br />

Zunächst hat das EIGE drei Themen der<br />

Pekinger Plattform bearbeitet: Umwelt,<br />

Gewalt und Medien. Es wurden Daten der<br />

nationalen statistischen Ämter und von<br />

Eurostat zusammengetragen, ExpertInnen-Panels<br />

befragt und Online-Diskussionen<br />

durchgeführt. Ganz entscheidend war<br />

die Entwicklung von Indikatoren, nach denen<br />

die oft sehr unterschiedlichen Erhebungen<br />

zugeordnet werden können. Solche<br />

»Messlatten« gab es bis dahin für die<br />

Umsetzung der Pekinger Zielvorgaben in<br />

europäische Gleichstellungspolitik nicht.<br />

Im Juni <strong>2013</strong> konnte das EIGE dann seine<br />

bisher wichtigste Arbeit veröffentlichen:<br />

den Gender-Equality-Index. Er bietet<br />

breit gefächert alle Fakten zu den Bereichen<br />

Arbeit, Einkommen, Wissen, Zeitbudget<br />

und Gesundheit sowie zu den politischen<br />

und wirtschaftlichen Einflussmöglichkeiten<br />

von Frauen und Männern in den<br />

28 Mitgliedstaaten. Der Index ist ein bisher<br />

einmaliger Werkzeugkasten für Frauenund<br />

Geschlechterpolitik. Allerdings können<br />

Interessierte bislang nur auf die englische<br />

Fassung zugreifen. Die Bundesregierung<br />

hat bisher weder eine Übersetzung<br />

geleistet, noch gibt sie auf der BMFSFJ-<br />

Website einen Hinweis auf den Index.<br />

Der Deutsche Frauenrat hat daher Ende<br />

<strong>2013</strong> wichtige Informationen zum Gender-Equality-Index<br />

auf seiner Website zusammengefasst<br />

(bit.ly/1bDyAXt). Auch<br />

personell ist er bei EIGE beteiligt: DF-Vorstandsmitglied<br />

Brigitte Triems, frühere<br />

Präsidentin der European Women’s Lobby,<br />

vertritt im Sachverständigenbeirat des<br />

EIGE die Interessen zivilgesellschaftlicher<br />

Organisationen.<br />

The European Institute for Gender<br />

Equality<br />

Reliable data<br />

The idea of a European Institute for Gender<br />

Equality (EIGE) arose following the Fourth<br />

World Conference on Women convened by<br />

the UN in Beijing in 1995. After a long<br />

preparatory process it was opened in<br />

Vilnius in 2010, in order to provide the EU<br />

Parliament, Council and Commission as<br />

well as the EU member states with reliable<br />

data on gender policy. In June <strong>2013</strong> it<br />

published the Gender Equality Index: This is<br />

the first resource to offer comparative data<br />

for women and men in the 28 EU member<br />

states on the six core domains of work,<br />

money, knowledge, time, health and power.<br />

In late <strong>2013</strong> the Deutscher Frauenrat<br />

summarized the key facts and figures from<br />

the Index in its newsletter and on its<br />

Website and translated them into German.<br />

The DF also takes an active part in the<br />

actual work of the institute. Brigitte Triems,<br />

a DF board member and past President of<br />

the European Women’s Lobby, represents<br />

the interests of social NGOs in the EIGE’s<br />

Experts’ Forum.<br />

Brigitte Triems auf einem Treffen des<br />

EIGE-Sachverständigenbeirats<br />

Brigitte Triems at a meeting of the<br />

EIGE´s Experts’ Forum

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!