PRAXISEMPFEHLUNGEN für eine standortangepasste - Station C23
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THEMENKOMPLEx 2 Vegetationsbilder<br />
Artenreiche Glatthaferwiese, Truppenübungsplatz Baumholder.<br />
Artenreiche Glatthaferwiese in der Quellendorfer<br />
Straße, Dessau-Roßlau.<br />
Gräser- bzw. kräuterdominierte Offenlandvegetation<br />
Glatthaferwiesen auf mesophilen Standorten<br />
Standort in der freien Landschaft<br />
Glatthaferwiesen sind typisch <strong>für</strong> mittlere Wasser- und<br />
Nährstoffverhältnisse. Während auf mageren und etwas<br />
durchlässigeren Substraten Übergänge zu Halbtrockenrasen<br />
möglich sind, treten auf wechselfeuchten Standorten<br />
auch vermehrt Feuchtezeiger auf.<br />
Erscheinungsbild<br />
Von Gräsern und bunt blühenden Kräutern geprägter Wiesenbestand<br />
mit dicht schließender, mehrstufiger Vegetation.<br />
Die mageren und artenreichen Wiesen werden traditionell<br />
zweimal im Jahr gemäht. Sie sind infolge von Umbruch,<br />
Grasansaat oder Überdüngung jedoch stark zurückgegangen.<br />
Artenspektrum<br />
Typisch ausgebildete Bestände weisen <strong>eine</strong> hohe Artenvielfalt<br />
auf. Dazu zählen z.B. Arrhenatherum elatior, Alopecurus<br />
pratensis, Poa pratensis, Daucus carota, Leucanthemum<br />
vulgare, Galium mollugo, Knautia arvensis, Lathyrus<br />
pratensis, Trifolium pratense, Tragopogon pratensis, Vicia<br />
sepium, Crepis biennis oder Campanula patula.<br />
Potentielle Standorte im städtischen Raum<br />
Geeignete Standorte sind auf Stadtumbauflächen relativ<br />
häufig vorhanden und können durch Auftrag mit entsprechendem<br />
g Oberboden leicht hergestellt werden.<br />
Meist werden auf Flächen mit diesen Standorteigenschaften<br />
jedoch gräserdominierte Mehrschnittrasen per Regelsaatgutmischung<br />
angelegt. Bunt blühende Wiesen sind im<br />
städtischen Raum deshalb inzwischen ein seltener Anblick.<br />
Etablierung<br />
Zur Etablierung von artenreichen Wiesen auf<br />
g Substratgruppe 3B (schwach schluffiger Sand mit<br />
höherem Nährstoffgehalt) kann z.B. g Regiosaatgut mit<br />
folgender Artenzusammensetzung verwendet werden:<br />
Agrostis capillaris, Arrhenatherum elatius, Poa angustifolia,<br />
Achillea millefolium, Agrimonia eupatoria, Campanula patula,<br />
Anthemis tinctoria, Anthyllis vulneraria, Centaurea jacea,<br />
Crepis capillaris, Daucus carota, Dianthus carthusianorum,<br />
Echium vulgare, Euphorbia cyparissias, Galium album,<br />
Hypericum perforatum, Inula conyzae, Knautia arvensis,<br />
Leucanthemum vulgare, Leontodon hispidus, Linaria<br />
vulgaris, Lotus corniculatus, Medicago lupulina,<br />
Plantago lanceolata, Salvia pratensis, Sanguisorba minor,<br />
Saponaria officinalis, Silene vulgaris, Tragopogon pratensis,<br />
Trifolium pratense.<br />
Auf g Substratgruppe 4 (mittel schluffiger Sand) sind<br />
folgende Arten zu empfehlen: Agrostis capillaris, Arrhenatherum<br />
elatius, Festuca pratensis, Prunella vulgaris, Silene<br />
dioica, Rumex acetosa, Clinopodium vulgare, Agrimonia<br />
eupatoria, Crepis biennis, Leucanthemum vulgare,<br />
Trifolium pratense, Centaurea jacea, Betonica officinalis,<br />
Cichorium intybus, Galium album, Achillea millefolium,<br />
Plantago lanceolata, Hypericum perforatum, Leontodon<br />
autumnalis, Leontodon hispidus, Medicago lupulina,<br />
Daucus carota, Pastinaca sativa, Heracleum sphondylium,<br />
Silaum silaus, Glechoma hederacea, Ajuga reptans, Vicia<br />
cracca, Geranium pratense, Tragopogon pratensis oder<br />
Galium wirtgenii.<br />
Pflege<br />
In der Regel reicht auf den Standorten der Substratgruppe<br />
3B jährlich <strong>eine</strong> Mahd mit Abtransport im Juli. In mehrjährigen<br />
Abständen kann <strong>eine</strong> zweimalige Mahd, im Juni und<br />
September, erforderlich werden, um das Aufkommen von<br />
konkurrenzkräftigeren Arten wie z.B. Goldrute zurückzudrängen.<br />
Auf etwas besser mit Wasser versorgten Standorten<br />
(Substratgruppe 4) ist in der Regel <strong>eine</strong> zweimalige Mahd,<br />
im Juni und September, ebenfalls mit Abtransport des<br />
Mahdgutes erforderlich, um die Artenvielfalt auch langfristig<br />
zu erhalten.<br />
Bei geeigneter Flächengröße und gegebener<br />
g Mahdfähigkeit eignen sich solche Wiesen sehr gut <strong>für</strong><br />
g großmaschinelle Pflege.<br />
Das Mahdgut kann nachhaltig in der Landwirtschaft<br />
weiterverwendet werden (z.B. Kompostierung). Sofern<br />
k<strong>eine</strong> Verunreinigungen enthalten sind und anspruchslose<br />
Tierrassen gehalten werden, eignet es sich eventuell auch<br />
als Einstreu.<br />
Weiterführende Informationen<br />
Anhang: g Artenliste Mesophile Glatthaferwiesen<br />
Glatthaferwiesen auf mesophilen Standorten