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PRAXISEMPFEHLUNGEN für eine standortangepasste - Station C23

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THEMENKOMPLEx 6<br />

Inhalte der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist ein zentrales,<br />

aber bei weitem nicht selbstverständliches Element im<br />

Stadtumbau, das vor dem Hintergrund sich wandelnder<br />

gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dabei brauchen<br />

Beteiligungsprozesse nicht in erster Linie neue Methoden,<br />

sondern Fürsprecher und Kommunikationskonzepte (vgl.<br />

RöSeneR 2007).<br />

Auch bei der Konzeption, Umsetzung und anschließenden<br />

Pflege bzw. Nutzung von innovativen Vegetationsbildern<br />

ist das allgem<strong>eine</strong> Wissen um Möglichkeiten der Beteiligung<br />

von Bürgern bislang häufig schlecht ausgebildet.<br />

Stadtverwaltungen, Wohnungsunternehmen und Planer<br />

empfinden die Einbeziehung interessierter Bürger oft als<br />

Belastung und Verkomplizierung des Umsetzungsprozesses.<br />

Man beschränkt sich deshalb häufig auf Informationsveranstaltungen,<br />

bei denen fertige Planungen vorgestellt<br />

werden, jedoch kaum Möglichkeiten <strong>eine</strong>r Änderung<br />

bestehen. In der Folge werden Entwicklungen in Zusammenhang<br />

mit der Etablierung extensiver Wiesenflächen im<br />

urbanen Umfeld von Anwohnern oft missverstanden und<br />

deshalb auch nicht oder nur schlecht angenommen.<br />

Öffentlichkeitsbeteiligung sollte deshalb kontinuierlich den<br />

Planungs- bzw. Umwandlungsprozess strukturieren und<br />

begleiten – von Idee über Planung und Ausführung bis hin<br />

zur anschließenden Nutzung. Dabei sind unbedingt Voraussetzungen,<br />

Rahmenbedingungen und Ressourcen klar<br />

zu definieren und dennoch ist den Beteiligten Gelegenheit<br />

zu geben, ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen<br />

zu kommunizieren und im Rahmen der Möglichkeiten zu<br />

integrieren (Transparenz, Verlässlichkeit, Ergebnisoffenheit).<br />

Traditionelle Partizipationsangebote prägen die lokale<br />

Beteiligungskultur, aus der heraus sich erweiterte Formen<br />

der Mitwirkung entwickeln können (vgl. Schmitt 2008).<br />

Aktive Beteiligungsprozesse setzen allerdings ein Verständnis<br />

<strong>für</strong> die Planung und Entwicklung von Freiflächen<br />

in der Bürgerschaft voraus. Deshalb ist <strong>eine</strong> kontinuierliche,<br />

langfristig angelegte und allgemein verständliche<br />

Information sowohl über den Stadtumbauprozess an sich<br />

als auch die damit zusammenhängenden, notwendigen<br />

Veränderungen bei der Anlage und Pflege von Freiflächen<br />

erforderlich.<br />

Inhalte der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die g Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit unterscheiden<br />

sich in der Intensität der Einbeziehung der Menschen:<br />

Z Information über Vorhaben und Planungen ist Grundlage,<br />

will und soll motivieren, anregen und bewegen.<br />

Z Beteiligung und Einbeziehung bedeutet, selbst tätig<br />

werden zu können und dadurch neben Verständnis auch<br />

<strong>eine</strong> Bindung zur Fläche über ein konkretes Erlebnis zu<br />

erzielen. Erreicht wird <strong>eine</strong> höhere Akzeptanz und Nutzbarkeit<br />

der neu gestalteten Grünflächen.<br />

Z Einbindung der Bürger in die nachhaltige Nutzung der<br />

neu gestalteten Grünflächen stellt das höchste Maß an<br />

Beteiligung dar.<br />

Das verbindende Element aller drei Formen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist die kontinuierliche Berichterstattung<br />

in lokalen Medien nach dem Motto „Tue Gutes und<br />

rede darüber“.<br />

THEMENKOMPLEx 5<br />

Öffentlichkeitsarbeit Pflege zur Vermittlung <strong>standortangepasste</strong>r innovativer Vegetationsbilder<br />

Es sollten deshalb nicht nur Einladungen zu öffentlichen<br />

Veranstaltungen verteilt werden, sondern auch Berichterstattungen<br />

in der Presse folgen. Gezielte Pressegespräche<br />

können Redakteure zusätzlich vorinformieren und auf<br />

das Thema vorbereiten.<br />

Weiterführende Informationen<br />

röSener, B. (2007): Partizipationsprozesse gestalten: Worauf<br />

kommt es (nicht) an? In: Jonuschat et al.: Partizipation und<br />

Nachhaltigkeit. Vom Leitbild zur Umsetzung. Ergebnisse<br />

Sozialökologischer Forschung Bd. 7, München, S. 76-80.<br />

röSner, B., Selle, K. (2007): Mit Planungskultur zur Baukultur<br />

- Zwölf Grundsätze zur Gestaltung kommunikativer Prozesse.<br />

PLANERIN 06/2007: 12-14.<br />

ScHmitt, g. (2008): Stadtumbau West _Transferwerkstatt<br />

07.10.2008. http://www.stadtumbau.net/stuw_2008/images/<br />

stories/kommentar 2_schmitt.pdf Letzter Zugriff: 18.03.2011

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