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PRAXISEMPFEHLUNGEN für eine standortangepasste - Station C23

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THEMENKOMPLEx 4<br />

Frühjahrsaspekt <strong>eine</strong>r Perennemix-Fläche an der<br />

Quellendorfer Straße, Dessau-Roßlau.<br />

Initialpflanzung Wildstauden, „Schaufenster“<br />

in der Heidestraße Dessau-Roßlau.<br />

Initialpflanzung<br />

Flächige Pflanzungen<br />

Initialpflanzungen können verwendet werden, um gezielt<br />

„sofortwirksame“ Akzente zu setzen. Im städtischen Bereich<br />

kommen dazu auf kl<strong>eine</strong>ren Flächen (bis ca. 100 m²)<br />

zunehmend verschiedene pflegeextensive Staudenmischpflanzungen<br />

zur Anwendung. Diese Pflanzenmischungen<br />

bestehen überwiegend aus Stauden und Zwiebelpflanzen.<br />

Bei Perennemix® werden Mischungen einheimischer Arten<br />

– auch in Kombination mit exotischen Arten – in Pflanzlisten<br />

festgeschrieben und nach dem Zufallsprinzip auf den<br />

Flächen verteilt. Um den Pflegeaufwand langfristig zu reduzieren,<br />

muss das Substrat frei von Wurzelunkräutern, wie<br />

z.B. Quecke, Winde oder Ackerschachtelhalm sein. Eine<br />

7 bis 10 cm starke mineralische g Mulchschicht ohne<br />

Feinanteile (Kies oder Splitt 8/16 mm) hält die Feuchtigkeit<br />

im Boden und verhindert weitgehend das Keimen von unerwünschten<br />

Wildkräutern. Inzwischen stehen verschiedene<br />

pflegeextensive, getestete und reproduzierbare Pflanzmodelle<br />

vor allem <strong>für</strong> Problemstandorte, wie z.B. Mittelinseln<br />

im Kreisverkehr, zur Verfügung (s. Abb S. 41 oben).<br />

Zur g Reduzierung der Pflegekosten können auch mit<br />

Monopflanzungen prägnante Pflanzenbilder geschaffen<br />

werden. Das Prinzip der Monopflanzung basiert auf der<br />

großflächigen Pflanzungen weniger, aber robuster und<br />

langlebiger Arten mit langen Blühzeiten, ähnlichem Konkurrenzverhalten<br />

und <strong>eine</strong>m gutem Regenerationsvermögen.<br />

Durch die großflächige Verwendung weniger Arten kann<br />

die Pflege nach entsprechender Anleitung auch von gering<br />

qualifiziertem Pflegepersonal übernommen werden.<br />

Darüber hinaus können Initialpflanzungen auf kl<strong>eine</strong>n Teilflächen<br />

dazu dienen, der durch Ansaaten angestrebten<br />

Entwicklung vorzugreifen, um – sozusagen als „Schaufenster“<br />

– <strong>eine</strong>n Eindruck von dem zukünftigen Vegetationsbild<br />

zu vermitteln (s. Abb. S. 41 unten).<br />

Bei Initialpflanzungen mit dynamischer Entwicklung wird<br />

die voranschreitende g Sukzession als Teil des Pflanzund<br />

Pflegekonzeptes genutzt. Als Initialmaßnahme werden<br />

wenige Arten in <strong>eine</strong>m gestalterischen Rahmen gepflanzt.<br />

Das Zuwandern spontaner Vegetation in den zunächst<br />

noch lückigen Vegetationsbeständen kann erwünschter Teil<br />

des Pflanzkonzeptes sein. Besonders geeignet <strong>für</strong> dieses<br />

Konzept sind eher nährstoffarme, sandige Standorte.<br />

Etablierung <strong>standortangepasste</strong>r Vegetationsbestände<br />

Aufwertung vorhandener Vegetationsflächen<br />

Bereits bestehende oder auch neu angesäte Wiesen- und<br />

Rasenflächen können relativ kostengünstig und rasch<br />

durch geschickt ausgewählte Stauden und Geophyten<br />

zumindest temporär aufgewertet werden. Angesichts der<br />

Standortbedingungen auf Stadtumbauflächen kann auch<br />

geprüft werden, ob z.B. Pionierpflanzen <strong>für</strong> diesen Zweck<br />

geeignet sind. In ähnlicher Weise lassen sich bestehende<br />

Gehölz- oder Hochstaudenflächen mit der gezielten<br />

Pflanzung von pflegeleichten, aber attraktiven Sträuchern<br />

aufwerten.<br />

Weiterführende Informationen<br />

ePPel-Hotz, A. (2006): Veitshöchheimer Pflanzbilder <strong>für</strong><br />

Freifläche und Gehölzrand. Stadt + Grün 04/2006: 26-33<br />

ePPel-Hotz, A. (2010): Highlights im Staudenbeet – Gräser<br />

<strong>für</strong> Freiflächenpflanzungen.<br />

In: dega galaBau, 11/2010: 48-54.<br />

gadient, H. (2005): Silbersommer und Blumenberg:<br />

Stauden sind die neuen Stars der Gärtner.<br />

Wohnen – Das Magazin <strong>für</strong> genossenschaftlichen<br />

Wohnungsbau 05/2005: 16-19.<br />

KircHer, w. (2003): Viel Platz <strong>für</strong> wenig Pflege.<br />

Stadt + Grün 7/2003: 40-45.<br />

KüHn, n. (2002): Dynamische Staudenpflanzungen -<br />

Gestalterische Chance und technische Herausforderung.<br />

Landschaftsarchitektur 7/2002: 40-42.<br />

leHr- und VerSucHSanStalt gartenBau erfurt (Hrsg.) (2008):<br />

Erprobte Staudenmischpflanzungen.<br />

http://www.lvg-erfurt.de.<br />

Pelz, P. (2001): Großflächige Staudenverwendung – ein<br />

Weg aus der Pflegekrise?<br />

Landschaftsarchitektur 02/2001: 17-19.<br />

ScHmidt, C.: (2004) Die Steppe kommt.<br />

Garten + Landschaft 10/2004: 7-9.<br />

ScHmidt, C. (2010): Staudenmischpflanzungen.<br />

Innovative Konzepte <strong>für</strong> pflegereduzierte Pflanzungen<br />

im öffentlichen Grün. www.staudenverwendung.de<br />

www.perennemix.de<br />

41 Etablierung durch Pflanzung<br />

Initialpflanzung von Gräsern / Kräutern

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