Leseprobe "Naturheilkunde & Gesundheit" Juli 2017

Ein sehr persönliches
Gespräch
Guter Rat aus der Apotheke
Da es sehr unterschiedlich ist, wie
Frauen die Wechseljahre erleben,
empfiehlt die Apothekerkammer
Niedersachsen ein vertrauliches
Beratungsgespräch in der Apotheke.
Symptome wie Herzrasen,
Schweißausbrüche oder starke
Stimmungsschwankungen können
mitunter zu einem großen Leidensdruck
führen. von Claudia Scholtyssek
ie meisten Frauen erfahren ihre hormonelle
Umstellung vor und nach der letzten
Regelblutung, der Menopause, zwischen dem 45. und 55.
Lebensjahr. Die Regelblutungen werden unregelmäßiger,
nehmen in ihrer Stärke zu oder ab. Ursächlich für die
meisten Beschwerden ist der sinkende Östrogenspiegel. Mit
zunehmendem Lebensalter nehmen die Produktion der
weiblichen Sexualhormone und damit auch die Fruchtbarkeit
ab. Östrogene steuern nicht nur den Zyklus, sondern
beeinflussen auch andere Prozesse im Körper wie das Herz-
Kreislauf-System, die Hautregeneration sowie den Fett- und
Zuckerstoffwechsel.
Besonders störend sind Hitzewallungen und Scheidentrokkenheit,
die für sexuelle Probleme verantwortlich ist. Auch
können während der Blutungen Wassereinlagerungen,
Reizbarkeit oder Spannungsgefühle in den Brüsten verstärkt
auftreten. Einige Patientinnen sind von depressiven Verstimmungen
betroffen.
Zur Linderung der Symptome bieten sich pflanzliche Präparate
an, beispielsweise Extrakte der Wurzel des Rhapontikrhabarbers
(Rheum haponticum) und des Wurzelstocks
der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa).
Bei ungewohnter Nervosität oder gar leichter depressiver
Verstimmung können Präparate aus Johanniskraut- oder
Baldrianextrakt helfen, das Stimmungstief zu überwinden.
Die Wirkung dieser Arzneien erfordert Geduld, sie entfaltet
sich erst nach Wochen. Eventuell ist eine vom Arzt verordnete
Hormonbehandlung eine gute Option. Mit der Gabe von
Hormonen werden der Östrogenmangel ausgeglichen und
die Beschwerden ursächlich behandelt. Ein modernes Therapiekonzept
sollte immer das Ziel verfolgen: So viel
Hormone wie nötig, aber so wenig wie möglich. Hormone
können als Tabletten, wirkstoffhaltiges Pflaster oder lokal als
Gel oder Zäpfchen in der Scheide angewandt werden.
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Apotheker sind erfahren in der Beratung auch sehr intimer
Beschwerden wie der Scheidentrockenheit als Folge der
Wechseljahre. Bei Schmerzen oder anderen Schwierigkeiten
während des Geschlechtsverkehrs können verschiedene
Präparate, beispielsweise Gele, eine gute Hilfe sein.
12 natürlich FRAU · Juli 2017
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