Musiker Magazin 02/2017
Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept, Anmeldung Martin Engelien – Als Bassist hat man die Macht der Musik in seinen Händen Kesh – Der junge Rapper aus derNähe Berlins mischt seine deutschen Texte mit Genres wie Funk, Rock und Pop HIGH ROLLER – Hard rockin’ groovin’ Band from Germany! Judith Holofernes – „Ich bin das Chaos“ STONE DIAMOND – Das Rock-Chamäleon Interview mit PIZZICO DI SOLE MANDRAGORA THURINGIA – Epic Folk Metal aus dem Kyffhäuser Kreis ANDY OST – „Bock auf Leben“ bst für Veranstaltungen – Interview mit Matthias Becker Jimmy Cornett & The Deadmen Fleadh – „Irish music flying high“ Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 7: Jimi Hendrix – das unerreichte Genie Offener Brief an die GEMAVorsitzenden des Aufsichtsrats Prof. Dr. Enjott Schneider und des Vorstands Dr. Harald Heker „Die Musikbranche ist ein Herzensding“ – Experten lehren das ABC des Musikmanagements am TA Bildungszentrum Gagen-Ausfallversicherung
Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept, Anmeldung
Martin Engelien – Als Bassist hat man die Macht der Musik in seinen Händen
Kesh – Der junge Rapper aus derNähe Berlins mischt seine deutschen Texte mit Genres wie Funk, Rock und Pop
HIGH ROLLER – Hard rockin’ groovin’ Band from Germany!
Judith Holofernes – „Ich bin das Chaos“
STONE DIAMOND – Das Rock-Chamäleon
Interview mit PIZZICO DI SOLE
MANDRAGORA THURINGIA – Epic Folk Metal aus dem Kyffhäuser Kreis
ANDY OST – „Bock auf Leben“
bst für Veranstaltungen – Interview mit Matthias Becker
Jimmy Cornett & The Deadmen
Fleadh – „Irish music flying high“
Die Historie der Rock- & Popmusik:
Teil 7: Jimi Hendrix – das unerreichte Genie
Offener Brief an die GEMAVorsitzenden des Aufsichtsrats
Prof. Dr. Enjott Schneider und des Vorstands Dr. Harald Heker
„Die Musikbranche ist ein Herzensding“ – Experten lehren das ABC des Musikmanagements am TA Bildungszentrum
Gagen-Ausfallversicherung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
46 STORIES<br />
Sein Genie war ein Eisen, das es galt, so lange<br />
wie nur möglich zu schmieden. Rasch nach seinem<br />
Tod wurde damit begonnen, seinen klingenden<br />
Namen und seine schillernd wirkende<br />
Persönlichkeit in klingende Münze umzusetzen.<br />
Es kursierten gleich Gerüchte über neue Alben.<br />
Und tatsächlich kam schon im März 1971 die LP<br />
„Cry Of Love“ (März 1971) heraus mit einer Fülle<br />
herausragender Songs, die Mitch Mitchell und<br />
Hendrix’ Toningenieur Eddie Kramer aus dem<br />
riesigen musikalischen Nachlass zusammengestellt<br />
und dabei versuchten hatten, dem nahe zu<br />
kommen, wie Hendrix sich das Album vorgestellt<br />
haben mochte. Diese ausgezeichnete Veröffent -<br />
lichung geriet zu einem würdigen Testament für<br />
die schöpferische Kraft des <strong>Musiker</strong>s, das die<br />
Hendrix-Familie im Jahr 2000 bis auf Weiteres<br />
durch das umfangreichere Album „First Rays Of<br />
The New Rising Sun“ ersetzte.<br />
Die auf „Cry Of Love“ folgende ausgezeichnete<br />
LP „Rainbow Bridge“ (Oktober 1971) enthielt den<br />
Soundtrack für den gleichnamigen Spielfilm, der<br />
wiederum mit einem Hendrix-Live-Auftritt auf<br />
Hawaii punkten kann – der einzige Lichtblick in<br />
dem enttäuschenden, langweiligen und abstrusen<br />
Film, der um Hendrix zusammengekleistert<br />
ge worden zu sein scheint.<br />
Bald öffneten sich aber auch die Schleusentore<br />
für Tonträger aller Art. Ganze LP-Boxen mit Auf -<br />
nahmen aus Hendrix’ Zeit als Session-Gitarrist<br />
und mit seiner Band vor der Gründung der Jimi<br />
Hendrix Experience standen in den Regalen.<br />
Studio-Aufnahmen in mäßiger Qualität wie<br />
„Impromptu“ tauchten auf mit Material, das<br />
Hendrix nie veröffentlicht hätte. Interessanter<br />
waren die Einblicke in seine Studio Jams und<br />
Experimente mit neuen Stücken auf den LPs<br />
„War Heroes“ (1972), „Loose Ends“ (1974) und<br />
„Nine To The Universe“ (1980). Andere <strong>Musiker</strong><br />
hätten sich vermutlich glücklich über die Fülle<br />
von Ideen geschätzt und damit gleich ihre Alben<br />
gefüllt. „Midnight“ von „War Heroes“ ist bester<br />
Hendrix, während „Born A Hootchie Coochie<br />
Man“ von „Loose Ends“ ähnlich intensiv ist wie<br />
„Who Knows“ von „Band Of Gypsys“. Wenn Miles<br />
seinen Scat-Gesang beginnt, meint man, eine<br />
zweite Gitarre zu hören. „Nine To The Universe“<br />
wiederum lässt ahnen, wie Hendrix sich hätte<br />
fortentwickeln können. Wer weiß, vielleicht hätte<br />
er früher oder später auch mit Streichern zusammengearbeitet.<br />
Unter der Aufsicht der Hendrix-<br />
Familie kam davon 2010 unter dem Titel „Valleys<br />
Of The Neptune“ eine neue, umfangreiche Zu -<br />
sammenstellung heraus, die unbedingt zu empfehlen<br />
ist, wie übrigens auch „South Saturn Delta“<br />
von 2000.<br />
Über den Wert der LPs „Crash Landing“ und<br />
„Midnight Lightning“ aus dem Jahr 1975 streitet<br />
man bis heute, denn ungeachtet von Hendrix’<br />
tadelloser Musik bestanden die Begleitbands aus<br />
<strong>Musiker</strong>n, mit denen er zu Lebzeiten überwiegend<br />
gar nicht zusammengespielt hatte. Über die Jahr -<br />
zehnte wuchs der Katalog offizieller und halboffizieller<br />
Hendrix-Veröffentlichungen explosionsartig,<br />
alles zusammen genommen mehrere hundert<br />
Tonträger – letztlich eine unüberschaubare Flut.<br />
Es liegt auf der Hand, dass es dabei mehr<br />
Schatten als Licht gibt. Anlass zu einiger Hoff -<br />
nung gab 1972 die Bootleg-LP „Sky High“, 1980<br />
herausgegeben als „Woke Up This Morning And<br />
Found Myself Dead“. Hendrix hatte unter anderem<br />
mit Jim Morrison gejammt und mit Johnny<br />
Winter, der seine Beteiligung allerdings vehement<br />
bestritten hat. Das Ergebnis war enttäuschend.<br />
Winter hielt sich sehr zurück und lieferte sich mit<br />
Hendrix keine „Guitar Battle“, und Morrison<br />
nuschelte sturzbetrunken ins Mikrofon. Von<br />
schwankender Qualität sind auch die zahllosen<br />
Veröffentlichungen aus dem Nachlass von Hendrix’<br />
zwielichtigem, bereits 1973 verstorbenem Ma -<br />
nager Michael Jeffery. Zu empfehlen ist wiederum<br />
die 2012 herausgebrachte Doppel-CD „Am I<br />
Blue“ des Labels Spanisch Cast mit sehr guten<br />
Blues-Nummern.<br />
Ausgezeichnet sind jedenfalls die CDs, DVDs<br />
und Blu-Rays, die unter der Federführung von<br />
Hendrix’ Familie in Zusammenarbeit mit Eddie<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>