Transalp - Motorradreporter
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L<br />
i<br />
D er , Trialsport sich seinen Extrem- nähert<br />
werten. Wir wissen eigentlich<br />
nicht mehr genau, ob die explo-<br />
sionsartige Weiterentwicklung<br />
des Fahrstils die ebenso explosionsartige<br />
Weiterentwicklung<br />
der Fahrzeugtechnik nach sich<br />
gezogen hat, oder umgekehrt.<br />
Jedenfalls kämpfen die Herstel-<br />
ler der führenden Trialmotorräder<br />
mit der selben Akribie um<br />
jeden Millimeter Bodens auf<br />
dem engen Motorradmarkt, mit<br />
der ihre Werksfahrer in den<br />
WM-Sektionen vorgehen. Der<br />
Entwicklungsschub, den die<br />
Fahrwerks- und Motortechnik<br />
zur Zeit durchmacht, ist enorm<br />
und wir sollten alle ein bißehen<br />
mehr üben, um mit der neuen<br />
Maschinengeneration mithalten<br />
zu können.<br />
Haben wir die Trial 301, die<br />
schon der 300er haushoch<br />
überlegen war, vergessen? Haben<br />
wir.<br />
Die 303 ist ein völlig anderes<br />
KapiteL. Sie werden an ihr kaum<br />
eine Baugruppe finden, die von<br />
der 301 unverändert übernommen<br />
wurde. Seinen technischen<br />
Daten und seinem Ge-<br />
häuse nach scheint sich am<br />
Motor nichts getan zu haben.<br />
Da sind noch die 16,6 PS und<br />
die 2,5 mkp, da ist noch der<br />
Kickstarter, den Trialhirne ersonnen<br />
haben und der sich im<br />
Stehen, unter Umständen sogar<br />
strafpunktlos nach vorne<br />
treten läßt, da ist noch der hoch<br />
und weit ab vom Bewegungsbereich<br />
liegende SchalthebeL.<br />
Der Fantic-Motor ist kein<br />
umgezüchteter Endurooder<br />
Cross-Motor.<br />
Nach wie vor darf der Fantic-<br />
Motor für sich in Anspruch nehmen,<br />
kein umgerüsteter Enduro-<br />
oder Cross-Motor zu sein.<br />
Es gibt zur Zeit noch immer<br />
kein vergleichbar kompakt und<br />
zweckgerecht gebautes Motorgehäuse.<br />
Mit den Trialmotoren ist es wie<br />
mit dem Bergsteigen: Die Spitze<br />
ist nicht uninteressant, aber<br />
das Wesentliche ist der Weg<br />
dorthin.<br />
Und Spitzentrial - das ist zumindest<br />
die Eiger Nordwand<br />
über die Eisrinne ohne Karabiner.<br />
Daher hat die Motorcharakteristik<br />
Änderungen hinter sich,<br />
die keine Verkaufsgags sind,<br />
sondern Hand und Fuß haben.<br />
Anstatt des Dellorto BS-26er-<br />
Vergasers arbeitet eine glatte<br />
Mikuni-Kopie, der neue Dellorto<br />
PHBH 26 SD, in der 303.<br />
Neu ist auch der Auspuff, der<br />
dicht am Zylinder liegt und mit<br />
Vor- und Enddämpfer hauteng<br />
und perfekt geschützt ins Rahmenheck<br />
paßt.<br />
Die Geheimwaffe des 303-Motors<br />
versteckt sich unter dem<br />
rechten Gehäusedeckel: Mit<br />
flachen Metallringen verschiedenen<br />
Umfangs, die auf die<br />
Schwungscheibe der Magnet.<br />
zündung aufgeschraubt werden,<br />
ist die Schwungmasse und<br />
damit der Motorcharakter der<br />
303 auf Bodenverhaltnisse, Gelände<br />
und Fahrer abstimmbar.<br />
Der Vorteil an der nicht neuen,<br />
aber guten Idee liegt in der<br />
Möglichkeit, den Motor extrem<br />
sportlich gnmdabzustimmen<br />
und dann je nach Bedarf die<br />
scharfen Kanten in der Charakteristik<br />
individuell über die Steigerung<br />
der Schwungmasse abzurunden.<br />
Der Antritt ist scharf und<br />
direkt.<br />
Und der 303-Motor ist sportlich<br />
abgestimmt. Wir fuhren ihn mit<br />
dem großen Außenring ohne<br />
weiteres Zusatzgewicht an der<br />
Schwungscheibe.<br />
Man wird mit einem scharfen<br />
und direkten Antritt bedient, der<br />
Hebe- und Kupplungstechniken<br />
stark unterstützt. Man<br />
kommt um das Gefühl, die Kraft<br />
mitten im Gasgriff zu haben,<br />
nicht herum.<br />
Mit geradezu digitaler Präzision<br />
nimmt die Fantic Gas an und<br />
dreht blizartig hoch. Mit der bei<br />
Einfingerbetrieb annehmbar<br />
leichtgängigen Kupplung wird<br />
der Kraftfluß lichtschaltergenau<br />
ein- und ausgeschaltet.<br />
Das Zusammenspiel zwischen<br />
. Test: Fantic Trial 303 irofessional<br />
eiter.<br />
ont tobt WNichts<br />
der 1rialfr rt uns: der<br />
Der Kri~g ~schic~t~~e:chä~fere~I~R 3~<br />
und die. 1echnik 'erte O'lt d FantlC<br />
O'acht dleBeta placi r den Bug. sional.<br />
wettkaO'sP~'uß knaP1~i~f 303 profes<br />
den c mit der<br />
kontert<br />
der exakten Kupplung und dem<br />
vehement in so gut wie jeder<br />
Drehzahl beschleunigenden<br />
Motor verlïert auch in den höheren<br />
Gängen nicht diese begei-<br />
sternde agile Genauigkeit. Lange<br />
Steil passagen sind vom Fuß<br />
weg mit etwas Kupplungshilfe<br />
ansatzlos zu fahren.<br />
Diese Ansatzlosigkeit ist aber<br />
ohne ausgefeilte Kupplungsar-<br />
beit sChwer nutzbar.<br />
Anfänger können mit einem so<br />
sportlichen Motor ohrr weiters,<br />
von unkontrollierten Gasstößen<br />
hin und her gebeutelt, den Mut<br />
verlieren.<br />
Mit der vollen Schwungmasse<br />
läßt sich der 303-Motor entschärfen<br />
und wird damit auch<br />
weniger Erfahrenen zugänglich.<br />
So kann man sich von der gu-<br />
Der REITWAGEN 33