P&I NEWS 03_2010 _v2_Layout 1 - Personal & Informatik AG
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12<br />
SCHWERPUNKT<br />
> Gerade im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise hat das<br />
Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung gewonnen. Für HR-<br />
Verantwortliche und <strong>Personal</strong>ämter stellen sich dabei unterschiedlichste<br />
Kernfragen: Wie kann die <strong>Personal</strong>versorgung<br />
trotz absehbarem Fachkräftemangel langfristig gesichert<br />
werden? Wie lassen sich ethisch-moralische Überlegungen<br />
mit finanziell-wirtschaftlichen Interessen verbinden?<br />
Wie können Widersprüche und Spannungen zwischen<br />
Effizienz und Nachhaltigkeit bewältigt werden?<br />
Ab 2020 wird jeder dritte Erwerbstätige über 50 Jahre alt sein<br />
und gerade im öffentlichen Dienst wird just in diesem Zeitraum<br />
die anstehende Pensionierungswelle voll durchschlagen. Es<br />
bedarf keiner prophetischen Begabung, um vorauszusagen,<br />
dass junge Arbeitskräfte – auch im öffentlichen Dienst – knapp<br />
werden. Man muss davon ausgehen, dass in naher Zukunft<br />
mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den öffentlichen<br />
Dienst verlassen werden als neue hinzukommen. Nachhaltige<br />
<strong>Personal</strong>politik kann so aber nicht aussehen, wenn sie diese<br />
Bezeichnung verdienen will.<br />
Was bedeutet Nachhaltigkeit?<br />
Der Begriff Nachhaltigkeit ist zugleich sehr modern und sehr<br />
alt: In die Diskussion um die ethisch begründete Unternehmensführung<br />
war er – wie auch das dahinterstehende Konzept<br />
eines verantwortlichen, systemischen Managements – im<br />
englischen Sprachraum bis vor 20 Jahren so gut wie nicht vertreten.<br />
Dagegen gibt es den Begriff im deutschen Sprachraum<br />
schon seit 1713: Damals hatte ein vorausschauender „Minister“<br />
mit Zuständigkeiten für Bergbau und Forsten die Losung<br />
JULI <strong>2010</strong><br />
Fotonachweis: Workbook Stock / Jupiterimages / gettyimages<br />
ausgegeben, dass zum Verbauen von Bergwerksstollen nie<br />
mehr Holz geschlagen werden darf, als in den Wäldern entsprechend<br />
nachwachsen kann.<br />
Die demografische Situation aber legt den Schluss nahe, dass<br />
das Angebot an jungen Menschen, die zukünftig neu in Unternehmen<br />
und den öffentlichen Dienst einsteigen könnten, die<br />
Zahl derer, die das Unternehmen aus Altersgründen verlassen,<br />
nur mit Mühe wird aufwiegen können. Es werden also<br />
mehr Erwerbstätige ausscheiden als „nachwachsen“. Damit<br />
wäre die Entwicklung nicht mehr nachhaltig.<br />
In der Perspektive des Managements und speziell des <strong>Personal</strong>managements<br />
bedeutet dies, dass als Zielgröße nicht mehr nur<br />
die klassischen betriebswirtschaftlichen Parameter wie z. B.<br />
Umsatz, Gewinn oder Kapitalrendite in Betracht gezogen<br />
werden müssen, sondern eine Fülle weiterer „Stellschrauben“<br />
zu beobachten und zu beherrschen sind bzw. sein werden.<br />
Diese Parameter des „Nachhaltigkeitsmanagements“, die heute<br />
in ihrer Vielzahl in aller Regel in den Zusatzberichten zu den<br />
meist gesetzlich verpflichtenden Geschäfts- und Lageberich-