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Anhang zum Manual des Deutschen Schmerzfragebogens

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Handbuch DSF Deutscher Schmerz-Fragebogen April 2012<br />

und:<br />

sonstige Beschwerden neben dem Schmerz (Mehrfachnennungen möglich): keine, Müdigkeit,<br />

Niedergeschlagenheit, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Lustlosigkeit, Magenbeschwerden, Schlafstörungen,<br />

Schwindel, Konzentrationsstörung, Schwitzen, Verstopfung und „andere“, (gefolgt von Freitextmöglichkeit).<br />

„Keine“ und „Andere“ werden im Gesamtscore nicht berücksichtigt.<br />

11 Items sind genannt. Der Score wird bestimmt als inverser Wert: Bei „keine“ werden 11 Punkte<br />

vergeben. Jede positive Nennung von Beschwerden vermindert den Score um 1 Punkt.<br />

Der erreichbare Summenscore variiert von „0“ (= maximale Beeinträchtigung der Lebensqualität)<br />

bis „43“ (= keine Beeinträchtigung der Lebensqualität). Ein „cut-off“ ist nicht definiert, weil die allgemeinen<br />

globalen Veränderungen im Verlauf einer Schmerzerkrankung im Vordergrund stehen.<br />

Z.B. ist die Veränderung <strong>des</strong> Gesamtscores hin auf deutlich höhere Werte im Behandlungsverlauf<br />

als ein wichtiger Hinweis auf eine erfolgreiche Schmerztherapie zu interpretieren.<br />

Die Validierung dieses Verfahrens in der Verlaufsdokumentation ist nach Auffassung der Fragebogen-Kommission<br />

eine wichtige künftige Aufgabe.<br />

6.2 Modul D: Demographie, Versicherung, Soziale Situation<br />

Im Modul D wird nach Adress- und versicherungstechnischen Daten gefragt. Die Seite enthält bis<br />

auf die letzten beiden Fragen die auf der Krankenversichertenkarte enthaltenen Informationen.<br />

Das Modul kann damit entfallen, wenn diese Daten routinemäßig über die Krankenversichertenkarte<br />

erfasst werden.<br />

6.3 Modul L: Lebensqualität<br />

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität hat sich zu einem wichtigen Kriterium in der Outcome-<br />

Forschung entwickelt.<br />

In der früheren Version war der SF36 zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität<br />

genutzt worden. Dieser hatte sich im Vergleich zu den Fragen zur Lebenszufriedenheit (FLZ) und<br />

dem Nottingham Health Profile (NHP) als geeignet erwiesen, die Situation der Schmerzpatienten<br />

sensitiv und mit sinnvoller Verteilung beschreiben zu können (Gerbershagen, Lindena et al. 2002).<br />

Das Modul L besteht im neuen DSF aus dem SF12 mit 12 Fragen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität<br />

und einer wechselnden Anzahl von numerisch hinterlegten Antwortkategorien (Ware,<br />

Kosinski et al. 1996). Der SF12 ist ein international häufig verwendetes krankheitsübergreifen<strong>des</strong><br />

(generisches) Instrument und es liegen viele Untersuchungen mit Normstichproben aus unterschiedlichen<br />

Ländern (Gandek, Ware et al. 1998) und in unterschiedlichen Patientengruppen vor<br />

(Bullinger and Kirchberger 1998). Ähnlich dem SF36 lässt sich aus den Antworten im SF12 ein<br />

physischer und ein psychischer Summenwert errechnen; je höher diese sind, <strong>des</strong>to weniger beeinträchtigt<br />

sind die Patienten. Anders als im SF36 lassen sich jedoch nicht mehr 8 Einzelachsen bestimmen.<br />

Der SF12 ist mit seinen nur 12 Fragen sehr kurz und trotzdem ähnlich aussagekräftig wie<br />

andere, sehr viel aufwändigere Verfahren, wie z. B. der IRES, einem Reha-spezifischen Instrument<br />

(Kuhl, Farin et al. 2004).<br />

Auswertung: Der SF12 lässt sich nur edv-technisch auswerten. Eine Handauswertung ist extrem<br />

kompliziert. Die Berechnung ergibt zwei Summenwerte, einen körperlichen und einen psychischen<br />

Summenwert. Für die Auswertung ist die Beantwortung aller Fragen erforderlich. Sobald eine Frage<br />

nicht beantwortet wird, entfällt die Auswertung für die entsprechende Achse.<br />

Beide Summenskalen sind an der ursprünglichen amerikanischen Normstichprobe standardisiert.<br />

Die deutsche Normstichprobe weicht hiervon nur geringfügig ab (siehe Tabelle 25 im <strong>Anhang</strong>). Die<br />

Schmerzpatienten hatten besonders niedrige Werte in der körperlichen Summenskala. Werte von<br />

weniger als 29 Punkten in der körperlichen Summenskala und von weniger als 44 Punkten in der<br />

psychischen Summenskala sind auch für Schmerzpatienten als problematisch anzusehen.<br />

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