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Anhang zum Manual des Deutschen Schmerzfragebogens

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Handbuch DSF Deutscher Schmerz-Fragebogen April 2012<br />

• Modul V mit den Angaben zu vorbehandelnden Institutionen und einer Formulierung zur<br />

Schweigepflichtsentbindung gegenüber der schmerztherapeutischen Einrichtung (1 Seite).<br />

Zusätzlich wurden die Patienten beim 1. Arzttermin mit einem Bogen zur Verständlichkeit, Schwierigkeit<br />

und dem Zeitbedarf für das Ausfüllen <strong>des</strong> Fragebogens befragt. Nach 4 Wochen wurde den<br />

Patienten ein Veränderungsfragebogen zugeschickt oder dieser bei einem erneuten Arztbesuch<br />

ausgehändigt.<br />

Die teilnehmenden Ärzte sollten für jeden Patienten ausfüllen:<br />

1. das Mainzer Chronifizierungsstadium (Mainz Pain Staging Scale, MPSS) nach<br />

Gerbershagen, das in Form <strong>des</strong> Achsenmodells auf einer Seite ausgegeben worden war<br />

2. einen Validierungsbogen (4 Seiten), den die Ärzte nach dem Anamnesegespräch mit den Patienten<br />

und im Vergleich zu deren Angaben im Anamnesebogen ausfüllen sollten. Hier wurde<br />

insbesondere nach der Vollständigkeit und Plausibilität häufig unvollständiger (Medikamentenliste,<br />

Operationen) bzw. schwieriger Angaben (berufliche Situation) gefragt.<br />

Bezüglich <strong>des</strong> zeitlichen Ablaufes und der Platzierung <strong>des</strong> Fragebogens im diagnostischen Prozess<br />

unterschieden sich die Einrichtungen in ihren Vorgehensweisen: In den meisten Praxen wurde<br />

der Fragebogen direkt beim Besuch <strong>des</strong> Patienten ausgegeben, während die Klinikambulanzen<br />

den Fragebogen in der Regel nach telefonischer Anmeldung <strong>des</strong> Patienten verschickten und meist<br />

erst nach deren Rücksendung einen Termin vergaben.<br />

Anfang 2006 waren die angestrebten 1000 Anamnesebögen eingegangen.<br />

Tabelle 1: Datenbasis der Validierungsstudie 2005-2006<br />

Zentrumsart Praxis Klinikambulanz Tagesklinik Bettenstation Gesamt<br />

Anzahl Pat. 474 232 167 213 1086<br />

Die berücksichtigten Schmerzpatienten der schmerztherapeutischen Einrichtungen waren im Mittel<br />

54 Jahre alt, zu über 60% weiblich, mehr als die Hälfte hatte einen Hauptschulabschluss.<br />

Schmerzlokalisationen waren Rückenschmerz (Nackenschmerz eingeschlossen) bei 44,9% der<br />

Patienten, ausschließlich Kopfschmerzen bei 6,3%, Rücken-, Kopfschmerz und andere Lokalisationen<br />

bei 25,8% und ausschließlich andere Lokalisationen außer Rücken und Kopf bei 21,0% (s.<br />

<strong>Anhang</strong> 1 Beschreibung der Validierungsstichprobe).<br />

4.2 Schweregrad und Chronifizierung<br />

Die Validierungsstudie hatte das Ziel einen möglichst repräsentativen Querschnitt von Schmerzpatienten<br />

zu berücksichtigen und Patienten aus allen Chronifizierungsbereichen und Schweregraden<br />

zu erfassen.<br />

Die Auswertung bezüglich der Schweregradeinteilung (v.Korff 1992) zeigte, dass die Patienten zu<br />

einem überwiegenden Teil den Schweregradgruppen 3 und 4 zuzuordnen waren. Es ist offensichtlich<br />

ein Merkmal der schmerztherapeutischen Versorgung in Deutschland, dass in den spezialisierten<br />

Einrichtungen vorrangig Patienten mit stärkeren Schmerzen und höherer Beeinträchtigung behandelt<br />

werden (s. Tab. 2 und <strong>Anhang</strong>, Abschnitt 1.6).<br />

Tabelle 2: Schweregrad der Schmerzen nach v.Korff (v.Korff 1992)<br />

Schweregrad 1 2 3 4 Gesamt<br />

Patienten (n/%) 30 / 3,9% 47 / 6,1% 279 / 36,0% 419 / 54,0% 775<br />

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