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Militaer_aktuell_2_2017

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L U F T R A U M Ü B E R W A C H U N G<br />

„Der Eurofighter<br />

ist kein Schrott.<br />

Er ist nach F-22<br />

und F-35 das<br />

modernste Teil<br />

am Markt!“<br />

Airchief Brigadier Karl Gruber<br />

F-35 das modernste Teil am Markt!<br />

Der Eurofighter ist kein Schrott!“, so<br />

Österreichs oberster Flieger, der im<br />

Februar von Verteidigungsminister<br />

Hans Peter Doskozil den Auftrag erhalten<br />

hat, bis Mitte Juni ein Konzept<br />

mit Vorschlägen für eine „zeitgemäße<br />

und ökonomischere“ heimische<br />

Luftraumüberwachung vorzulegen.<br />

Dieses Konzept spielt mit vielen<br />

Variablen, unter anderem auch den<br />

bald 50 Jahre alten Saab-105Ö. Zwölf<br />

„105er“ nehmen nämlich derzeit immer<br />

noch – was viele nicht wissen –<br />

rotierend mit dem Eurofighter 14-tägig<br />

die Luftraumüberwachung wahr<br />

und sollen demnächst durch einen<br />

neuen Typen ersetzt werden. Welcher<br />

das sein wird, ist aber auch abhängig<br />

von der Rolle des Eurofighter<br />

in der zukünftigen Luftraumüberwachung.<br />

Gibt man dem EADS-Jet<br />

mehr Gewicht (sprich Flugstunden),<br />

genügt wohl ein einfacher, also einstrahliger<br />

Typ als Saab-105Ö-Nachfolger.<br />

Andernfalls kommt man um<br />

die Anschaffung eines zweistrahligen<br />

Jets nicht umhin. Um das Ganze aber<br />

nun vollends kompliziert zu machen:<br />

Auch ein totaler Systemwechsel weg<br />

von unseren Tranche-1-Eurofightern<br />

ist nicht ausgeschlossen, wird zumindest<br />

theoretisch durchdiskutiert. In<br />

dem Fall müsste man aber eine neue<br />

Beschaffung einleiten und auch das<br />

Kapitel des Saab-105Ö-Nachfolgers<br />

völlig neu denken. Brigadier Gruber<br />

verglich daher zuletzt die Konzepterstellung<br />

mit dem Drehen an zahlreichen<br />

unterschiedlichen Rädchen,<br />

die alle irgendwie zusammenhängen<br />

und sich gegenseitig beeinflussen.<br />

Das Problem dabei: Manche dieser<br />

Räder lassen sich auch vom „Airchief“<br />

nicht einstellen, werden von<br />

außen gelenkt und gesteuert. Und dabei<br />

spielt auch die Politik eine große<br />

Rolle, stehen im Herbst doch Neuwahlen<br />

an. Diese könnten natürlich<br />

auch Auswirkungen auf das Ressort<br />

haben und damit auf Grubers Konzept.<br />

Leicht möglich, dass mit einem<br />

neuen Minister beziehungsweise neuen<br />

politischen Gegebenheiten einige<br />

Variablen neu definiert werden oder<br />

noch mal alles von vorne gedacht<br />

werden muss. Und dann wären da ja<br />

auch noch eine Klage gegen Airbus<br />

und ein Untersuchungsausschuss,<br />

dessen beider Ausgang und vor allem<br />

mittel- bis langfristige juristische<br />

Folgen für Republik und Bundesheer<br />

derzeit noch völlig ungewiss sind.

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