3SAM Zeitschrift 1-2017

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PFINGSTZELT RÜCKBLICK Die Sonne scheint warm zum Fenster herein, als ich mich auf meinen Stuhl im Klassenzimmer fallen lasse. Der erste Tag nach den Ferien ist nicht immer der angenehmste, und wenn ich ehrlich bin, freue ich mich auch nicht darauf meine Ferienlektüre gegen den Taschenrechner einzutauschen. „Und? Was hast du über Pfingsten gemacht?“ reißt mich meine Nebensitzerin mit ihrem Versuch ein Gespräch aufzubauen aus meinen Gedanken und nur schweren Herzens trenne ich mich gedanklich von dem kühlen Nass des Schwimmbades. Ich muss ein wenig überlegen, denn wie schaffe ich es, ein Wochenende voller Spaß, Abenteuer, Begegnungen und Regen in wenige Sätze zusammen zu packen? Die Checkliste für das Abenteuer Der Start in das Abenteuer begann zumindest für mich schon lange vor dem eigentlichen Abmarsch zum CVJM-„Plätzle“ in Ellmendingen, denn wie jedes gute Abenteuer muss auch so ein Pfingstzeltlager gut vorbereitet sein, und die wichtigste Grundausstattung dabei ist der eigene Rucksack. Doch was muss mit? Schlafsack und Isomatte und dazu ein Kissen (drei dicke rote Ausrufezeichen prangen dahinter, denn aus Fehlern lernt man - nochmal ein Zeltlager ohne Kissen ist wirklich nicht empfehlenswert!), Sonnencreme – zwar wurde Regen angekündigt, doch das Wichtigste beim Zelten ist Optimismus, und wenn nur alle ihren Teller aufessen, dann kann man die Regenjacke ja eigentlich zuhause lassen, oder? Doch natürlich wird auch diese eingepackt – besser zu viel als zu wenig, würde meine Oma jetzt sagen. Taschenlampe? Klar, kommt auch mit, denn nachts zu den Dixi-Toiletten zu schleichen ohne Licht ist ein größeres Abenteuer, als man zunächst vermuten mag. Nachdem auch Grillzeug, Strohhut und natürlich viele Ersatzsocken ihren Weg in meinen Rucksack gefunden haben, beginnt am Freitag in der Früh auch schon die erste Aufgabe – die nicht nur das Gedächtnis, sondern mehr noch den Körper fordert: „Zeltaufbau des großen Gemein- schaftszelts“ heißt die Mission, welcher sich die Pfingstzeltlager-Mitarbeiter unter der warmen Sommerhitze stellen: Stangen schleppen, Planen ziehen und alles irgendwie befestigen. Doch irgendwann ist auch diese Aufgabe geschafft und es geht kurzzeitig zurück in die eigenen vier Wände. Dann heißt es erstmal Abschied nehmen vom weichen und warmen Bett, der Dusche und der Toilette mit Spülung. Und los geht es! Es ist endlich soweit: Kinder (bzw. Eltern) laden Koffer, Taschen, Schlafsäcke, Isomatten und Luftmatratzen in und auf die Anhänger. Fragen wie „Hast du auch alles dabei?“ und „Denk daran dich einzucremen“ durchdringen die Luft, bevor der lange Marsch zum Zeltplatz beginnt, aber dort angekommen ist nicht etwa Ausruhen angesagt, denn es müssen noch die Zelte zum Schlafen aufgebaut werden und auch das Holz für das Lagerfeuer sammelt sich nicht von alleine, also ran an die Aufgaben. Und tatsächlich stehen rechtzeitig vor der einbrechenden Dunkelheit die Zelte in einer Reihe und das Holz türmt sich hinter den Sitzbän- 8 3SAM 1/2017 | CVJM-Zeitung 30. Jahrgang Nr. 93
PFINGSTZELTLAGER LAGER 2017 ken. Ein voller Erfolg, der auch prompt mit dem langersehnten Grillen belohnt wird. Gestärkt wird sich über den heißen Flammen des Feuers, dessen Hitze eine große Hürde darstellt: Denn sein Würstchen zu braten ohne selbst mitgebraten zu werden ist eine enorme Kunst, und auch sein Essen nicht über dem Feuer fallen zu lassen ist keine Selbstverständlichkeit. Doch irgendwie schafft man es dann doch genug zu essen, um sich für die bevorstehenden Abenteuer zu stärken, denn der Freitag ist noch lange nicht vorbei! Wenn es dunkel wird Die Sonne ist schon vor einiger Zeit hinter den Wolken verschwunden und langsam kann man die Sterne und den Mond am Himmel betrachten. Wir haben uns am Lagerfeuer versammelt, als eine spannende Geschichte vom alten Ellmendingen, Indianern und einem verlorenen Schatz unsere Neugier weckt, und so beginnt das abenteuerliche Nacht-Geländespiel: Ohne Taschenlampen, aber dafür mit ein wenig Angst kämpfen wir uns durch den nächtlichen Wal, um uns erlebnissatt Stunden später in unseren Schlafsack zu kuscheln. Vom Tanzen, Basteln und dem Teddydorf Der nächste Tag beginnt genauso, wie der letzte aufgehört hat: voller Action. Nach einer kleinen Tanzeinlage - Frühsport, um gleich richtig fit zu sein - und dem Frühstück werden zunächst kleine Workshops angeboten: Hier kann man sich entscheiden, ob man einen Bibelvers kreativ gestalten will, eine Geschichte über einen Powermann aus der Bibel hören mag oder doch lieber erfahren will, was Jesus denn zu (Fuß)Hygiene zu sagen hat. 3SAM 1/2017 | CVJM-Zeitung 30. Jahrgang Nr. 93 9
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