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Thema - Evangelische Kirchengemeinde

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GEISTREICH<br />

auch nicht wirklich tragisch ist, wenn ein<br />

ausgeliehenes Buch nie wieder zurückgebracht<br />

wird. Natürlich sollte das nicht der<br />

Normalfall sein, aber unsere Bücherei hat<br />

sehr freizügige Spielregeln: sie ist immer<br />

zugänglich, wenn das Gemeindehaus geöffnet<br />

hat, man muss sich nicht als Benutzer<br />

anmelden oder gar eine Gebühr entrichten.<br />

Wer die Bücherei durch eine Buchspende<br />

unterstützen möchte, kann sich gern an<br />

Pfarrer Müller, Herrn Mauer als Küster oder<br />

direkt an mich wenden. Allerdings sind wir<br />

angesichts voller Regale und der bereits<br />

angedeuteten Überalterung des Bestandes<br />

ein wenig wählerisch geworden und würden<br />

uns am meisten freuen über Bücher<br />

aus den letzten drei Jahrzehnten. Neu und<br />

ungelesen müssen sie natürlich nicht sein<br />

sollten aber auch nicht den Flair von Keller<br />

oder Rumpelkammer haben...<br />

Burkhard Gutleben<br />

Kultur im DBH: Geschichte<br />

trifft Kunst<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Haus - der Name<br />

unseres Gemeindezentrums verpflichtet<br />

uns zu einer großen Aufgabe: Die Opfer<br />

des Nationalsozialismus nicht zu vergessen<br />

und auf die Widerstandskämpfer aufmerksam<br />

zu machen, die es damals in<br />

Deutschland gegeben hat.<br />

Einer, der in seiner Person beides repräsentiert,<br />

ist Pfarrer Dietrich Bonhoeffer.<br />

Der 1906 in Breslau geborene Theologe<br />

zählt zu den profilierten Vertretern der Bekennenden<br />

Kirche. U.a. verhalf er jüdischen<br />

Bürgern zur Flucht ins Ausland und beteiligte<br />

sich an den Vorbereitungen für das<br />

Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1940,<br />

wissend, dass er damit gegenüber Gott<br />

Schuld auf sich lud. Am 9. April 1945 wurde<br />

er als einer der letzten Gegner Adolf<br />

Hitlers im KZ Flossenbürg hingerichtet.<br />

Das Vermächtnis, das uns Bonhoeffer<br />

hinterlässt, hat nichts an Aktualität verlo-<br />

<strong>Thema</strong><br />

ren. Antisemitische Übergriffe werden zahlreicher<br />

und wir merken, dass Zivilcourage<br />

und Mut zum Widerstand notwendig, aber<br />

- wie wir im Falle des im Jahre 2009 zu<br />

Tode geprügelten S-Bahnfahrers aus München<br />

feststellen müssen - auch nicht ungefährlich<br />

sind.<br />

Seit dem vergangenen Jahr arbeitet unser<br />

Bezirk deshalb mit der Berliner „Amadeu<br />

Antonio Stiftung“ zusammen (www.<br />

amadeu-antonio-stiftung.de) und beteiligt<br />

sich an den „Aktionswochen gegen Antisemitsmus“,<br />

die jährlich um den 9. November<br />

herum bundesweit stattfinden. Wir<br />

setzen dabei den Schwerpunkt auf Kunst<br />

und Bildung. 2009 war der Schauspieler<br />

und Theaterregisseur Andreas Schmid aus<br />

Köln bei uns zu Gast, der mit seinem Ein-<br />

Mann-Stück „Ein ganz gewöhnlicher Jude“<br />

sehr eindrücklich auf die Frage der jüdischen<br />

Identität im Nachkriegsdeutschland<br />

aufmerksam machte. Und auch in 2010<br />

und den nächsten Jahren werden wir zu<br />

ähnlich außergewöhnlichen Veranstaltungen<br />

einladen und hoffen, damit einen kulturellen<br />

Beitrag gegen das Vergessen und<br />

für das Erinnern zu leisten.<br />

Wiebke Reinhold<br />

Ev. Kgm. Holten-Sterkrade März - Mai 2010 9

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