Elternkooperation als Teil der Schulentwicklung
Elternkooperation als Teil der Schulentwicklung ist ein Leitfaden für pädagogisches Personal und Multiplikatoren/-innen, die Elternprojekte an Schulen initiieren und durchführen.
Elternkooperation als Teil der Schulentwicklung ist ein Leitfaden für pädagogisches Personal und Multiplikatoren/-innen, die Elternprojekte an Schulen initiieren und durchführen.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Einleitung<br />
Studien haben längst bewiesen: Das häusliche<br />
Lernumfeld beeinflusst den Bildungserfolg und<br />
Karriereentscheidungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
stärker <strong>als</strong> jede an<strong>der</strong>e Person o<strong>der</strong><br />
Institution. Die Schule teilt ihren Bildungs- und<br />
Erziehungsauftrag mit dem Elternhaus. Dies<br />
ist in den Schulgesetzen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> fest<br />
verankert. Also ist es zielführend, dass Eltern<br />
und Schule an einem Strang ziehen und das Kind<br />
auf seinem Bildungsweg gemeinsam begleiten<br />
und unterstützen. Lei<strong>der</strong> haben noch nicht alle<br />
Schulen und Eltern zueinan<strong>der</strong> gefunden. Dafür<br />
gibt es mehrere Gründe.<br />
Einer davon: Beide Seiten sprechen manchmal<br />
unterschiedliche Sprachen. Dabei geht es nicht<br />
nur um Eltern, die ein an<strong>der</strong>es Schulsystem<br />
durch laufen haben. Auch manche Eltern, die<br />
hierzulande aufgewachsen und zur Schule gegangen<br />
sind, brauchen einen „Übersetzerdienst“,<br />
um auf Behördendeutsch formulierte Briefe zu<br />
verstehen o<strong>der</strong> komplexen Ausführungen beim<br />
Lernentwicklungsgespräch zu folgen. Es gibt noch<br />
viel zu tun, um die Kommunikation zwischen den<br />
Elternhäusern und dem pädagogischen Personal<br />
zu verbessern. Die Kommunikation ist nur ein<br />
Stichwort von mehreren, weitere sind z. B. Willkommenskultur,<br />
Partizipation, Kooperation.<br />
Im Leitfaden vermeidet <strong>der</strong> Autor bewusst den<br />
in <strong>der</strong> Schulsprache üblichen Begriff Elternarbeit<br />
zugunsten <strong>der</strong> Bezeichnung <strong>Elternkooperation</strong>,<br />
die nach unserer Auffassung in beson<strong>der</strong>er Weise<br />
den aktivierenden, anerkennenden und stärkenden<br />
Ethos zum Ausdruck bringt. Viele Schulen<br />
haben sich inzwischen auf den Weg gemacht in<br />
Richtung einer Kooperation, die die Eltern in ihrer<br />
Vielfalt wahrnimmt und mit dieser Vielfalt wertschätzend<br />
umgeht. Der vorliegende Leitfaden ist<br />
ein konkreter Beitrag dazu.<br />
Warum ist dieser Leitfaden entstanden?<br />
Schule ist laut ihres Auftrags ein zentraler Ort <strong>der</strong><br />
<strong>Elternkooperation</strong>. In dieser Rolle ist sie oft auf<br />
außerschulische Partner angewiesen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
wenn es um eine lokal gedachte und auf Dauer<br />
angelegte Zusammenarbeit mit Eltern geht. In<br />
diesem Leitfaden sind Erfahrungen aus mehreren<br />
Hamburger Elternprojekten wie Eltern aktiv für<br />
die berufliche Zukunft ihrer Kin<strong>der</strong> (2007–2011),<br />
Eltern vor Ort (2011–2014) o<strong>der</strong> Schulmentoren –<br />
Hand in Hand für starke Schulen (2014–2017)<br />
systematisiert und so dargestellt, dass alle Schulen,<br />
die dieses Thema allein o<strong>der</strong> in Kooperation mit<br />
an<strong>der</strong>en Partnern in Form eines Projekts voranbringen<br />
möchten, davon profitieren können.<br />
Aufbau des Leitfadens<br />
Der Leitfaden beschreibt in chronologischer<br />
Reihenfolge alle Phasen eines Projektverlaufs:<br />
»»<br />
Bildung eines Aktionsteams<br />
»»<br />
Erstgespräch zwischen beteiligten Partnern<br />
»»<br />
Bestandsaufnahme<br />
»»<br />
Auswertung<br />
»»<br />
Formulierung von Projektzielen<br />
»»<br />
Verabschiedung eines Jahresplans<br />
»»<br />
Kooperations vereinbarung<br />
»»<br />
Planung weiterer Schritte, inkl. <strong>der</strong> Evalua tion.<br />
Jedes Kapitel ist einer <strong>der</strong> Phasen gewidmet und<br />
enthält eine Kurzbeschreibung sowie ggf. die<br />
dafür notwen digen Vorlagen bzw. Muster.<br />
Warum empfehlen wir diesen Leitfaden?<br />
Der Leitfaden ist so aufgebaut, dass alle Schulen<br />
unser Verfahren ohne großen Anpassungsaufwand<br />
in ihren Teams installieren können. Er ist<br />
universal anwendbar, unabhängig davon, ob die<br />
Schule ein einzelnes Projekt o<strong>der</strong> ein langjähri<br />
ges Programm starten möchte, ob sie dies in<br />
Eige nregie o<strong>der</strong> in Kooperation mit einem o<strong>der</strong><br />
mehreren außerschulischen Partnern anstrebt.<br />
4