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Chronik - 850 Jahre Reichshof

Chronik zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde Reichshof

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DER WALD IN DER GEMEINDE REICHSHOF,<br />

DIE GRÜNE ZIERDE DER GEMEINDE<br />

Der Wald in der Gemeinde <strong>Reichshof</strong> ist ein bedeutendes<br />

Wirtschaftsgut, Arbeitsplatz und Basis für eine regionale<br />

Holzwirtschaft. Er ist zugleich ein wirksamer Beitrag zum<br />

Klimaschutz, Erholungsraum, Trinkwasserspeicher, filtert<br />

Lärm und Abgase, prägt das Landschaftsbild und ist der<br />

natürliche Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten.<br />

Er ist also ein wahres Multitalent.<br />

Der Wald, wie wir ihn heute vorfinden, ist Ergebnis einer<br />

wechselvollen Geschichte und vieler Generationen von<br />

Waldbesitzenden. Von den knapp 115 km² des Gemeindegebietes<br />

<strong>Reichshof</strong> sind fast 49 km² Wald. Mit 43 %<br />

Waldanteil ist die Gemeinde <strong>Reichshof</strong> eine der waldreichsten<br />

im Oberbergischen Kreis. Auf jede Bürgerin und<br />

jeden Bürger kommen 2.450 m² Wald, also ein Viertel-ha.<br />

Dies ist das 8-fache des Durchschnitts in NRW.<br />

Da das Oberbergische ein Streusiedlungsgebiet ist, liegt<br />

auch der Wald im Allgemeinen zerstreut an den Hängen<br />

der Bach- und Flusstäler und auf besonders nassen oder<br />

besonders steinigen Standorten und ist nicht immer gut<br />

erreichbar. Rund um die Wiehltalsperre und im Bereich<br />

Puhlbruch und Silberkuhle im Raum Eckenhagen gibt<br />

es aber auch größere zusammenhängende und gut erschlossene<br />

Waldgebiete.<br />

Die Wälder in <strong>Reichshof</strong> finden ein kühles, niederschlagsreiches<br />

Mittelgebirgsklima mit den höchsten Lagen des<br />

Bergischen Landes (bis knapp über 500 m NN) vor, in<br />

dem die meisten heimischen Baumarten gut gedeihen<br />

können. Begrenzt wird die Vielfalt durch die Nährstoffarmut<br />

der Böden und durch Lichtmangel. Bessere Verhältnisse<br />

finden sich in den Bachtälern und an Waldrändern.<br />

Laubbäume nehmen knapp die Hälfte (45 %) des Waldes<br />

ein, etwa 55 % machen Nadelbäume, allen voran<br />

die Fichte aus. In den Laubwäldern dominieren Buchen<br />

und Eichen. Daneben kommen im jeweils geringen Umfang<br />

zahlreiche weitere Baumarten, wie Birke, Erle, Bergahorn,<br />

Esche, Kirsche, Hainbuche, Lärche und Kiefer im<br />

Wald des Gemeindegebietes vor. Seltene Neubürger sind<br />

auch die Douglasie und die Küstentanne, die ursprünglich<br />

von der Westküste Nordamerikas stammen.<br />

Die Laubwälder sind häufig dadurch entstanden, dass<br />

sich aus den Stöcken geernteter Bäume neue Triebe entwickelt<br />

haben, die sogenannten „Stockausschläge“. Diese<br />

einfach zu praktizierende Stockausschlagwirtschaft<br />

war bis zum 1. Weltkrieg in <strong>Reichshof</strong> noch weit verbreitet.<br />

Die Fichten waren verstärkt von 1950-1970 in Form<br />

von Reinbeständen gepflanzt worden, um den Holzmangel<br />

nach dem Krieg abzuhelfen und den Waldbauern Einkünfte<br />

zu ermöglichen. Grubenholz war für den Ausbau<br />

der Kohleschächte im Ruhrgebiet sehr gefragt. Solche<br />

Reinbestände sind anfällig gegen Sturm, Schnee und Käfer<br />

und zum Teil nachfolgend Kalamitäten zum Opfer gefallen.<br />

Die größten Kalamitäten waren der Schneebruch

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