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Chronik - 850 Jahre Reichshof

Chronik zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde Reichshof

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DIE WIEHLTALSPERRE<br />

Zur Deckung des rasch steigenden Trinkwasserbedarfs<br />

im Oberbergischen, im Rheinisch-Bergischen und Rhein-<br />

Sieg-Kreis in den 1960er <strong>Jahre</strong>n, plante der Aggerverband<br />

im oberen Wiehltal den Bau einer Trinkwassertalsperre<br />

mit angeschlossenem Wasserwerk. Die Genehmigung<br />

zum Bau der Talsperre wurde am 19. Januar 1966 durch<br />

die Bezirksregierung Köln erteilt. Der Bau erfolgte durch<br />

den Aggerverband mit Gesamtkosten in Höhe von rd.<br />

111 Mio. Euro in den <strong>Jahre</strong>n von 1967 bis 1973.<br />

Die Wiehltalsperre, mit einem Speichervolumen von<br />

31,5 Mio. cbm, dient der Trinkwasserversorgung und<br />

dem Hochwasserschutz und liegt mit einer Wasserfläche<br />

von 2,2 qkm in der Mitte der Gemeinde <strong>Reichshof</strong>.<br />

Das gesamte Einzugsgebiet der Wiehltalsperre erstreckt<br />

sich über 46,4 qkm. Die Talsperre ist für die Öffentlichkeit<br />

nicht zugänglich und durch ein Betretungs- und Badeverbot<br />

besonders geschützt.<br />

Insgesamt mussten die folgenden 11 Dörfer mit 450 Einwohnern<br />

der Talsperre weichen: Auchel, Berg, Dresbach,<br />

Finkenrath, Hohl, Jägerhaus, Kühlbach, Niederodenspiel,<br />

Nothausen, Sprenklingen und Ufersmühle. Die Bewohner<br />

dieser Ortschaften gründeten im Jahr 1964 die „Interessengemeinschaft<br />

Wiehltalsperre“ (IGW). Die ehemaligen<br />

Bewohner treffen sich regelmäßig , um alte Freundschaften<br />

zu pflegen und Anekdoten und Erlebnisse aus Kindheitstagen<br />

und der Jugendzeit auszutauschen. Mit 46 Ortschaften<br />

und Weilern, in denen 4.500 Menschen wohnten,<br />

war das Einzugsgebiet sehr zersiedelt. Alle Ortschaften<br />

im Einzugsgebiet der Wiehltlalsperre wurden kanalisiert<br />

und an eine zentrale Kläranlage in Ufersmühle angeschlossen.<br />

Bedeutsame Verkehrswege, wie die Bundesstraße<br />

256 und die alte Wiehltalstraße, die durch das Talsperrengebiet<br />

führten, wurden verlegt.<br />

Aus der Wiehltalsperre, mit 31,5 Mio. cbm Stauinhalt,<br />

werden pro Jahr durchschnittlich 306.000 Menschen mit<br />

ca. 15 Mio. cbm Wasser vom Wasserwerk Auchel versorgt.<br />

Das Wasserwerk Auchel ist das größte Wasserwerk des<br />

Aggerverbandes und wurde im September 1975 mit einer<br />

Aufbereitungsmenge von 4.500 cbm Trinkwasser pro<br />

Stunde in Betrieb genommen. Zum Versorgungsgebiet<br />

gehören: Bergneustadt, Engelskirchen, Gummersbach,<br />

Lindlar, Morsbach, Nümbrecht, <strong>Reichshof</strong>, Waldbröl,<br />

Wiehl sowie Kürten, Much, Overath, Windeck und Teile<br />

des Landkreises Altenkirchen.<br />

In den Monaten November bis März wird ein gesetzlich<br />

vorgeschriebener Hochwasserschutzraum von 4,5 Mio.<br />

cbm freigehalten. Der Höhenunterschied zwischen dem<br />

Wasserspiegel der Talsperre und dem Vorbehandlungsbecken<br />

wird zur Stromgewinnung genutzt.<br />

Besondere Bedeutung im Zusammenhang mit der Trinkwassergewinnung<br />

kommt dem Schutz des Einzugsgebietes<br />

der Wiehltalsperre mit 46,4 qkm Fläche zu. Um<br />

das Wasser bereits vom Ursprung her von Verunreinigungen<br />

freizuhalten, wurde das Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperre<br />

unter Schutz gestellt. Zum Schutz der

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