20.07.2017 Aufrufe

Chronik - 850 Jahre Reichshof

Chronik zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde Reichshof

Chronik zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde Reichshof

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

13<br />

DIE HISTORISCHE ENTWICKLUNG<br />

DER GEMEINDE REICHSHOF<br />

Im Jahr 2017 blicken wir auf die erstmalige urkundliche<br />

Erwähnung des <strong>Reichshof</strong>es zu Eckenhagen vor <strong>850</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n zurück, als Kaiser Friedrich der I. (Barbarossa)<br />

seinem Reichskanzler Rainald von Dassel den <strong>Reichshof</strong><br />

zu Eckenhagen am 01. August 1167 in Rom für seine Verdienste<br />

bei den italienischen Feldzügen geschenkt hat.<br />

Aber der <strong>Reichshof</strong> ist noch viel älter. – Einen eindeutigen<br />

Beleg hat die Ausgrabung in der ev. Kirche in Eckenhagen<br />

im Jahr 1969 erbracht: Danach gab es bereits im 10./11.<br />

Jahrhundert eine einfache einschiffige Saalkirche, offenbar<br />

eine Holzkirche (oder Fachwerkkirche), die im 12.<br />

Jahrhundert abgebrannt ist. Außerdem vermutet man in<br />

der Siedlungsnamensforschung, dass die Orte mit der<br />

Endung „-hagen“ (z.B. Eckenhagen, Drolshagen, Meinerzhagen)<br />

im 9./10. Jahrhundert entstanden sind. 100 <strong>Jahre</strong><br />

älter sind wahrscheinlich die Orte, die auf -heim, -ingen,<br />

inghausen in ihrem Ortsnamen enden.<br />

Schon in der jüngeren Steinzeit waren unsere Vorfahren<br />

im Gebiet der heutigen Gemeinde <strong>Reichshof</strong> unterwegs.<br />

Das belegen zufällige Funde von historischen Steinbeilen<br />

bei Blankenbach und Nothausen. „Am 01. Juni 1951 fand<br />

der 75 jährige Bauer August Hombach auf seinem Acker,<br />

300 m vom Dorfausgang, an der Straße Nothausen-Finkenrath<br />

(ehemalige Dörfer im Gebiet der Wiehl talsperre)<br />

ein Steinbeil. Die amtliche Untersuchung stellte fest,<br />

dass es sich bei diesem Fund um ein spitznackiges,<br />

neolitisches Steinbeil handelt,<br />

dessen Alter auf über<br />

4000 <strong>Jahre</strong> geschätzt wird.<br />

„Auszug aus Oswald Gerhard<br />

„Eckenhagen und Denklingen im<br />

Wandel der Zeiten“, Seite 2“<br />

Das Original-Fundstück befindet sich in Schloss Homburg.<br />

In der Nähe der Fundstelle steht seit dem Jahr 2015<br />

eine Hinweistafel am Wanderweg A 2 an der Wiehltalsperre,<br />

ca. 300 m unterhalb der ehemaligen Ortschaft<br />

Nothausen in Richtung Sinspert.<br />

Die weitere frühgeschichtliche Entwicklung ist leider nicht überliefert.<br />

Die erste offizielle geschichtliche Nennung des <strong>Reichshof</strong>es<br />

zu Eckenhagen erfolgte in einer kostbaren Schenkungsurkunde<br />

des wohl berühmtesten mittelalterlichen<br />

Kaisers Friedrich I., der durch seinen imponierenden rotblonden<br />

Bartwuchs, den Beinamen „Barbarossa“ (Rotbart)<br />

trug.<br />

Am 1. August 1167 – Datum der Urkunde – die im Original<br />

im Stadtarchiv Köln aufbewahrt wird, schenkte Kaiser<br />

Friedrich der I. seinem Reichskanzler und Erzbischof zu<br />

Köln Rainald von Dassel (geb. um 1120, gest. 1167) zum<br />

Lohne für den durch die Tapferkeit desselben und des<br />

kölnischen Heeres erfochtenen Siege gegen die Römer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!