FINE TASTING Kristine Bäder verkostet sieben Champagner Dom Pérignon aus den Jahrgängen 2003 bis 1969 Geben Sie einem 82er Château Margaux das Gefühl, zuhause zu sein. Veranstalter: <strong>Fine</strong> Das Weinmagazin Ort: Villa Fortuna, Wiesbaden, am 28. Oktober 2014 Präsentiert von: Richard Geoffroy Verkoster: Kristine Bäder Gäste: Kristine Bäder, Bettina Frenzel, Ralf Frenzel, Richard Geoffroy, Stephan Haumesser, Liv Johannson-Weicker, Lale Knarr, Friedericke Lockau, Rosemarie Otterbach, Nina Riegel, Susanne Ringel, Cordula Sheel Koch: Jörg Sackmann vom Restaurant Schlossberg in Baiersbronn 2004 Dom Pérignon Vintage 1998 Dom Pérignon P2 1982 Dom Pérignon P3 1971 Dom Pérignon P3 1969 Dom Pérignon P3 2003 Dom Pérignon Rosé 1993 Dom Pérignon Rosé Œnothèque Der Jahrgang 2004 erwies sich für Dom Pérignon als richtungweisend. Die Entwicklung der Trauben verlief dermaßen ideal, dass ein mit seiner Leichtigkeit und zugleich großzügigen Art ungewöhnlicher Champagner entstand. Das zeigt sich der Nase mit sehr frischen Aromen von Grapefruit, Limette und einer feinen Hefenote. Am Gaumen süßliche Frucht von sehr reifer Limette und gelber Steinfrucht. Alles sehr saftig mit balancierter, harmonischer Säure. An der Luft entwickeln sich röstige Aromen und etwas grüner Tabak. Mit eleganter, fester Struktur und einem mineralischen Abgang. dazu: Aperitif Dies war der erste Champagner, der als Plénitude Deuxième (P2) auf den Markt kam. Er spiegelt auch jetzt noch einen ungewöhnlichen Jahrgang wider. Hitze im August, Regen im September und erst auf der Zielgeraden gemäßigtes Wetter sorgten am Ende für reife und gesunde Trauben. Noch immer mit einer frischen Nase, in der sich reife Pink Grapefruit und Limette zeigen, unterlegt von einer leicht ätherischen, ungewöhnlichen Kräuteraromatik (Kresse). Am Gaumen Vanille, weiße Blüten, gelber Apfel und eine feiner Perlage, alles ergänzt von einer dezenten Reifenote und kräftiger Säure. dazu: Geschmorte Bete mit Aal, Gewürzflammkuchen, Roggenstreusel, Kapuzinerkraut P3 steht für die dritte Reifestufe. In der Nase schon sehr reif und mit deutlichen Hinweisen auf einen warmen Jahrgang. Obwohl analytisch trocken, gibt eine sensorische Fruchtsüße die reife, auffallend saftige Fruchtaromatik wieder. Sonst sehr außergewöhnliche Aromatik: Noten von Spinat, etwas erdig-würzige Töne und der Eindruck von Eisen und Blut am Gaumen. Die kräftige Struktur passt zur deutlichen Perlage, und die leichte Bitternote (Bitterorange, Zitronenzeste) gibt dem Finale einen eleganten Touch. dazu: Gebratener Romana-Kopfsalat, Limettencrunch, Parmesan-Gel, Eigelbcreme 95 P 93 P 93 P Das Jahr war geprägt von einem kalten Winter, von Frost im Frühjahr, einer schwierigen Blüte und zahlreichen Gewittern 94 P im Sommer. Trotzdem gelingt es dem Champagner, so gut zu reifen, dass er inzwischen die dritte Entwicklungsstufe P3 erreicht hat. Laut Kellermeister Richard Geoffroy vor etwa zwei Jahren degorgiert, hat dieser Champagner also gut dreiundvierzig Jahre Hefelager hinter sich. Das hat ihm gut getan, denn er ist auffallend frisch mit einer deutlichen Wahr nehmung des mineralischen Kreidebodens schon in der Nase, ergänzt von süßlicher Zitrusfrucht und Grapefruit. Am Gaumen ungewöhnlich jung, frisch und saftig, edel gereift und mit komplexen Aromen von Mandarine und Orange, Tabak, Kaffee und dezenter Nuss. dazu: Kabeljau mit Trüffel, Pastinaken, Tripes, Nuss-Butter-Sponge Eine späte Blüte mit viel Regen sorgte für einen schwierigen Start. Doch ein trockner, sonniger Sommer holte alles wieder auf. Die dritte Reifestufe benötigt etwas Luft, um ihre Größe zu offenbaren: In der Nase zunächst noch sehr ver halten, zeigen sich zarte Aromen von Zitronenzeste und eine dezente, kühle Würze. Am Gaumen deutlich ausdrucksstärker. Spannendes Säurespiel mit feiner Perlage, deutlich geprägt von dichter Mineralität. Komplexes Aromenspiel von erdigen Tönen, Anklängen von Jod und einer vielschichtigen Aromatik von Röstaromen, Pfeffer und Tabak. Sehr spannend und immer noch mit fast jugendlicher Frische. dazu: Kalbsfilet und Bries, Zitrusfrüchte, Lakritz, Artischocke, Staudensellerie Auch in Frankreich war dies ein klimatisch ungewöhnliches Jahr. Extremer Frost im Frühjahr ließ nichts Gutes erwarten, danach setzte eine lange Hitzeperiode den Reben zu. Es folgte eine sehr reife, aber auch sehr kleine Ernte, die so früh wie seit 1822 nicht mehr begann. So ist auch der Rosé sehr reif und intensiv in seiner Ausprägung. In der Nase springen einen die reifen Beeren-Aromen förmlich an, changierend zwischen Himbeere und Walderdbeere, dazu auch reife Feige. Am Gaumen füllig und körperreich mit viel Frucht, dazu angenehme Perlage und ein deutlich mineralischer Unterbau. Hinzu kommen Kräuteraromen, die fast schon einen medizinischen Anklang haben. Die jodigen und erdigen Noten verleihen Frische und Leichtigkeit. dazu: Quitten-Maronenbrot, Umeboshi-Streusel, Joghurt-Emulsion, Quittengranité 95 P 94 P Klimatisch ließ das Jahr wenig Wünsche offen, und da man auch diverse Hagelschauer unbeschadet überstand, konnten am 96 P Ende Trauben in idealer Balance geerntet werden. Die intensive Nase ist geprägt von hellen Früchten (Sternfrucht, Weinbergspfirsich), Walderdbeere und einem medizinisch-kräutrigen Ton. Am Gaumen trifft man auf einen sehr fleischigen und vollen Wein mit beeindruckender Mineralität, kräftiger Perlage und einer angenehmen Säure; mit der Luft kommen rauchige Akzente hinzu. Das Finale ist lang und komplex. Ein beeindruckender Rosé-Champagner mit großer Struktur. Der Unterschied heißt Gaggenau. Der 82er Château Margaux gehört zu den Besten seines Jahrgangs. Damit er es auch bleibt, schafft der Weinschrank RW 464 ideale Lagerbedingungen. Zwei getrennt steuerbare Klimazonen mit gradgenauer Temperaturregelung, vibrationsarmer Lagerung und voll ausziehbaren Flaschenablagen bieten Raum für bis zu 99 Flaschen. Alles, um einen Margaux auf den perfekten Moment vorzubereiten: den Genuss. Informieren Sie sich unter 089 20 355 366 oder unter www.gaggenau.com. 24 FINE 4 | 2014