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DAS WEINMAGAZIN<br />

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Zwanzig Jahre <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong><br />

D I E S C H W E I Z


Tenuta <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong><br />

Die dunkle Sonne von Montalcino<br />

Zwanzig Jahrgänge <strong>Luce</strong>: Das am Anfang nicht<br />

unumstrittene kalifornisch-toskanische Weinprojekt<br />

hat ganz eigene Wurzeln geschlagen und ist in der<br />

Liga der grossen Weine Italiens angekommen<br />

Von Till Ehrlich<br />

Fotos Thilo Weimar<br />

Alles ist rund. An einem kalten Donnerstagabend<br />

im März steht Marchese Lamberto Frescobaldi in<br />

der ehemaligen Kirche San Carpoforo im historischen<br />

Zentrum von Mailand vor einem runden<br />

Tisch. Im Kreis sind zwanzig Magnumflaschen aufgestellt:<br />

zwanzig Jahrgänge des toskanischen Spitzenweins <strong>Luce</strong> aus<br />

Montalcino. Gefeiert wird das runde Jubiläum des Weins.<br />

Vor zwanzig Jahren, 1995, wurde der erste Jahrgang, der 1993er<br />

<strong>Luce</strong>, präsentiert. Der Tisch steht dort, wo sich früher der<br />

Altar des Gotteshauses befand. Lamberto Frescobaldi spricht<br />

mit ruhiger Stimme über die Weine. Er redet vor einem<br />

exklusiven, weit angereisten Publikum von Wein liebhabern<br />

und inter nationalen Weinexperten. Unter ihnen sind auch<br />

der kali fornische Weinunternehmer Michael Mondavi und<br />

seine Frau Isabel, die mit ihrer Anwesenheit ihrer Ver bundenheit<br />

mit diesem Wein und der Familie Frescobaldi Ausdruck<br />

verleihen möchten. Lamberto Frescobaldi findet den angemessenen<br />

Ton, Erinnerungen an zwanzig sehr unterschiedliche<br />

Jahre ziehen herauf. Er berichtet von Regen, Sonne,<br />

Trocken heit und Kälte im Weinberg, die den Inhalt jeder der<br />

zwanzig Flaschen unterschiedlich geprägt haben. Lamberto<br />

Frescobaldi spricht über die Weine, wie man über Menschen<br />

spricht, die einem sehr nahe sind und für die man alles tut,<br />

damit aus ihnen etwas wird.<br />

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FINE 3 | 2015 FINE TOSKANA


Drei Monate später führt uns der Weg zum <strong>Luce</strong> in den lichtdurchfluteten<br />

Süden der Toskana, ins Herz des Nationalparks<br />

Val d’Orcia im Montalcino – diese Landschaft gehört heute zum<br />

UNESCO-Kulturerbe. Hier, südwestlich der mittelalterlichen<br />

Stadt Montalcino, befindet sich die Tenuta <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong>, die<br />

sich unmittelbar an die Tenuta di Castelgiocondo der Familie<br />

Frescobaldi anschließt. Momentan nutzt die Tenuta <strong>Luce</strong> noch<br />

die Kellerei von Castelgiocondo. Ein eigener Keller ist lang fristig<br />

geplant. Die Frescobaldi nehmen ihre Investitionen sorgfältig<br />

vor. Die Weinberge der Tenuta <strong>Luce</strong> umfassen siebenundsiebzig<br />

Hektar, in denen Merlot und Sangiovese wachsen. Zwischen 1997<br />

und 2007 wurde immens in die Weinberge investiert, die mit hochwertigen<br />

Rebstöcken erneuert wurden. Die Lagen der Tenuta sind<br />

ein gebettet in die wilde Schönheit der Macchia, des medi terranen<br />

Gebüschs zwischen den Weinbergen. Vom Horizont hebt sich<br />

dunkel die Silhou ette des Monte Amiata ab: ein erloschener Vulkan<br />

der mit seinen mehr als eintausendsiebenhundert Metern die <strong>Luce</strong>-<br />

Weinberge vor starken Unwettern schützt. Das Thyrrenische Meer<br />

ist knapp vierzig Kilometer entfernt, man kann es riechen, wenn<br />

der Wind günstig ist; dann streicheln die salzigen Meeres brisen die<br />

wird von ihm maßgeblich komponiert. Dabei wird er seit Januar<br />

2015 von dem jungen Önologen Filippo Magni unterstützt, der<br />

eigens für die Tenuta <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong> zuständig ist.<br />

Ein mutiger Schritt<br />

Lamberto Frescobaldi trägt heute nicht nur die Verantwortung<br />

für die Tenuta <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong>, als Präsident<br />

des gesamten Familienunternehmens Marchesi<br />

de’ Frescobaldi bestimmt er die Geschicke der Florentiner<br />

Adelsfamilie in der dreißigsten Generation. Dass er sich nicht<br />

allein aufs Management des Unternehmens fokussiert, sondern<br />

selbst so eng mit der Weinherstellung verbunden ist, sagt viel<br />

über das Ethos und das Engagement der Frescobaldi für den<br />

Weinbau. Und auch über Lamberto Frescobaldi selbst, der als<br />

Weinmacher den <strong>Luce</strong> von Anbeginn begleitet und in Eigenregie<br />

ab 2004 erneuert hat. Heute ist der <strong>Luce</strong> einer der großen<br />

Weine Italiens, er ist ein smarter Wein mit Tiefgang. Es war ein<br />

mutiger Schritt, im Herzen des Montalcino, wo der Brunello<br />

das Maß aller Dinge ist, diesen Spitzenwein zu erzeugen. Und<br />

auch nach dem Ausscheiden der Mondavi ist dieser ideelle Kern<br />

bewahrt und weitergeführt worden. <strong>Luce</strong> mag konzeptio nell<br />

ein moderner Wein sein, sein Stil ist von der Toscanità durchdrungen,<br />

dem Geist toskanischer Kultur und toskanischen<br />

Geschmacks, für den die Familie Frescobaldi steht. Dazu gehört<br />

auch die Lust am Innovativen: Sie ist ein Wesenszug der Agrikultur<br />

und der Geschichte der Frescobaldi, die schon Mitte des<br />

19. Jahr hunderts in der Toskana versuchsweise Merlot und weitere<br />

französische Rebsorten gepflanzt hatten.<br />

Als die Frescobaldi 1989 das Anwesen von Castelgiocondo<br />

südwestlich von Montalcino erwarben, stiegen sie zu einem der<br />

bedeutenden Brunello-Erzeuger auf. Doch in den Weinbergen<br />

gab es auch Rebflächen, die vom Vorbesitzer schon 1977<br />

mit Merlot bestockt worden waren. Die selbstbewusste Idee,<br />

Merlot zu gleichen Teilen mit Sangiovese zu vermählen und<br />

daraus einen Spitzenwein des Montalcino zu entwickeln, nahm<br />

durch die Zusammenarbeit mit den Mondavi Fahrt auf. Viele<br />

dachten damals, dass <strong>Luce</strong> ein Powerwein im kali fornischen<br />

Stil werden würde. Doch genau das Gegenteil wurde realisiert:<br />

Tim Mondavi und Lamberto Frescobaldi waren sich darin einig,<br />

dass die Stilistik des <strong>Luce</strong> von Langlebigkeit, vom Charakter<br />

des Montalcino und seiner Böden geprägt sein sollte. Dieser<br />

Kurs wurde gemeinsam eingeschlagen und ist bis heute gehalten<br />

worden.<br />

Rückkehr des Lichts<br />

Das edle Weinetikett auf der fast schwarzen Glas flasche<br />

des <strong>Luce</strong> hat Symbolkraft. Es zeigt eine dunkle zwölfflammige<br />

Sonne aus der Renaissancezeit. Ihr Strahlenkranz<br />

ist in Gold gehalten, doch ihre Mitte in einem erdigen<br />

Sienarot, das an die Böden der Toskana erinnert. Das Motiv<br />

ist an ein sakrales Detail in der Kirche Santo Spirito in der<br />

Altstadt von Florenz angelehnt, die wesentlich von Filippo<br />

Brunelleschi (1377 bis 1446) gestaltet wurde. Am Hauptaltar der<br />

Renaissance kirche befindet sich eine golden strahlende Sonne<br />

mit dem Christusmonogramm. Sie stammt aus dem Jahr 1590<br />

und wurde von Giovanni Battista Caccini (1556 bis 1613) unter<br />

Mitwirkung von Gherardo Silvani (1579 bis 1675) geschaffen –<br />

ein in der Renaissancezeit beliebtes Sinnbild für die Rückkehr<br />

des Lichts nach der Finsternis des Mittelalters.<br />

Bedeutungsreich ist auch der Name des Weins <strong>Luce</strong> <strong>della</strong><br />

<strong>Vite</strong>. »<strong>Luce</strong>« bezieht sich auf die lichtdurchflutete und gleißend<br />

helle Landschaft des Montalcino. Der Beiname »<strong>della</strong> <strong>Vite</strong>«<br />

verrät, worauf das Licht zielt: auf das Leben des Weinstocks. Das<br />

Licht bringt seine Trauben zur Reife, und seine Energie findet<br />

sich in gewandelter Form im Wein wieder. Dieser Wein ist eine<br />

dunkle Sonne. Ihr Licht ist nicht nur Lux, sondern auch Lumen,<br />

Marchese Lamberto Frescobaldi,<br />

der Sohn von Vittorio<br />

Frescobaldi, der zu Beginn der<br />

1990er Jahre zusammen mit<br />

Robert Mondavi das toskanischkalifornische<br />

Projekt <strong>Luce</strong><br />

ins Leben rief, hat den Wein<br />

von Anbeginn begleitet. Seit<br />

der Weinlese 2004 führt er die<br />

Regie auf der Tenuta <strong>Luce</strong> <strong>della</strong><br />

<strong>Vite</strong>. Auf den siebenundsiebzig<br />

Hektar des Gutes wachsen<br />

Merlot und Sangiovese, die sich<br />

etwa zu gleichen Teilen in der<br />

Cuvée vermählen.<br />

Reben des <strong>Luce</strong>. Der besteht in der Regel etwa zu gleichen Teilen<br />

aus Merlot und Sangiovese und reift zwei Jahre in Barriques.<br />

Verbindung zweier Weinkulturen<br />

<strong>Luce</strong> war das erste Projekt Italiens, bei dem ein toskanisches<br />

und ein kalifornisches Weinbauunternehmen<br />

zusammenkamen. Es war von der Freude getragen, zwei<br />

unterschiedliche Weinkulturen miteinander in Austausch zu<br />

bringen. Das Fundament dieser Zusammenarbeit beruhte auf<br />

der persönlichen Freundschaft zwischen Vittorio Frescobaldi<br />

(geboren 1928), dem damaligen Präsidenten des Florentiner<br />

Hauses Marchesi de’ Frescobaldi, und der amerikanischen Weinbau-Ikone<br />

Robert Mondavi (1913 bis 2008), die von Respekt<br />

und Wertschätzung getragen war. Aus ihr entwickelte sich zu<br />

Beginn der 1990er Jahre das gemeinsame Projekt <strong>Luce</strong>, wobei<br />

die Zusammenarbeit beider Weindynastien nachhaltig und<br />

langfristig angelegt wurde. Mit der Globalisierung der Weinwelt,<br />

wie des Öfteren im Zusammenhang mit <strong>Luce</strong> zu hören<br />

war, hatte das Weinprojekt herzlich wenig zu tun: Es war von<br />

Leidenschaft, familiärem Engagement und nachhaltiger Weinbauarbeit<br />

geprägt. Familienunternehmen agieren vollkommen<br />

anders als globale Unternehmen. Ihre Entscheidungs prozesse<br />

sind langsamer, weil nicht nur alle Familienmitglieder ohne<br />

Druck von einer Sache überzeugt sein wollen, sondern auch<br />

die nach folgende Generation mitgedacht werden will, etwa<br />

wenn es um langfristige Engagements oder Kredite geht. <strong>Luce</strong><br />

verkörpert das am Familienethos orientierte unternehmerische<br />

Denken: Es begann als kleines Projekt auf dem Frescobaldi-<br />

Anwesen von Castelgiocondo und wurde im Lauf der Jahre<br />

organisch zu einer eigenständigen Tenuta entwickelt. Stand<br />

am Anfang allein der toskanische Rotwein <strong>Luce</strong> im Zentrum,<br />

so wurde allmählich die Kollektion der Tenuta <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong><br />

sinnvoll erweitert: 1995 folgte der erste Jahrgang <strong>Luce</strong>nte la <strong>Vite</strong><br />

und 2003 der <strong>Luce</strong> Brunello di Montalcino.<br />

Auch Robert Mondavis Sohn Timothy kam nach Montalcino,<br />

um gemeinsam mit Vittorio Frescobaldis Sohn Lamberto<br />

den <strong>Luce</strong> zu konzipieren; die beiden Önologen haben von<br />

Beginn an in Weinberg und Keller zusammengearbeitet, sich<br />

ausgetauscht und eine Dekade lang die Entstehung eines jeden<br />

<strong>Luce</strong>-Jahrgangs gestaltet. Als 2004 die Mondavi ihr Familienunternehmen<br />

verkaufen mussten, endete auch ihr Engagement<br />

im <strong>Luce</strong>-Projekt, das seitdem von der Familie Frescobaldi allein<br />

getragen wird. Die Regie führt seit der Weinlese 2004 Lamberto<br />

Frescobaldi, der den <strong>Luce</strong> erneuert und weiterentwickelt hat. Er<br />

begleitet sowohl die weinbauliche Pflege der <strong>Luce</strong>-Weinberge als<br />

auch den Ausbau des Weins persönlich. Auch die <strong>Luce</strong>-Cuvée<br />

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FINE 3 | 2015 FINE TOSKANA


das andere Licht der Antike, das den Geistesblitz bezeichnet.<br />

Wer unwiederholbare Lebensereignisse wie Geburt, Taufe und<br />

Hochzeit angemessen feiern will, kleidet sich sorgfältig, deckt<br />

den Tisch mit kostbarem Geschirr und genießt besondere, nicht<br />

alltägliche Speisen. Auf solch eine festliche Tafel gehört <strong>Luce</strong>.<br />

Die Komposition des <strong>Luce</strong> bringt eine zuvor nicht gezeigte<br />

Stärke des Terroirs von Montalcino zum Vorschein: Der Merlot<br />

wirkt wie ein Katalysator, der die besten Eigenschaften des<br />

Sangiovese, seine vibrierenden Tannine, die lebendige Fruchtsäure,<br />

den Grip und die delikate Fruchtaromatik, verstärkt. In<br />

der <strong>Luce</strong>-Cuvée ist der Sangiovese Muskel und Seele zugleich.<br />

Der Merlot prägt mit seiner mediterranen Würze und Opulenz<br />

den Körper des Weins. Er gibt dem Sangiovese Halt und<br />

Raum, seine Virtuosität höchst eigen entfalten zu können.<br />

Wenn man die Chargen Merlot und Sangiovese separat verkostet,<br />

wird deutlich, dass die <strong>Luce</strong>-Komposition mehr ist als<br />

die Summe zweier Sorten: Sie bildet ein Drittes, das in seiner<br />

Struktur, Aromatik und Komplexität stärker ist als Merlot und<br />

Sangiovese für sich. In großen Brunello-Jahrgängen wie 2010,<br />

Vorschein. Besonders bei jenen <strong>Luce</strong>-Jahrgängen, die mehr als<br />

zehn Jahre Entwicklung hinter sich haben: Mit zunehmender<br />

Reife verschlankt sich der <strong>Luce</strong>, sein Körper wird transparenter.<br />

Zugleich treten geschmackliche Qualitäten wie Delikatesse,<br />

kühle Aromatik, Saftigkeit und mineralische Frische noch stärker<br />

in den Vordergrund. Während er in der Jugend noch von der<br />

Würze und Frucht des Merlot geprägt ist, werden im Alter die<br />

Frische und Eleganz des Sangiovese besonders präsent. Dabei<br />

bleibt die Cuvée in Balance, weshalb sie eine überdurchschnittliche<br />

Langlebigkeit besitzt. Die Intensität und <strong>Fine</strong>sse des <strong>Luce</strong><br />

vermag dabei mit fortschreitender Zeit eine andere Gestalt anzunehmen,<br />

doch die Substanz bleibt konstant. Es ist ein sehr ausgewogener,<br />

voluminöser Wein, der zugleich fein und nicht zu<br />

schwer ist. Er öffnet sich langsam und gibt seine geschmacklichen<br />

Qualitäten subtil preis.<br />

Die siebenundsiebzig Hektar Weinberge der Tenuta <strong>Luce</strong><br />

<strong>della</strong> <strong>Vite</strong> befinden sich zwischen dreihunderfünfzig und<br />

vierhundertzwanzig Metern Höhe über dem Meeres spiegel.<br />

Die Höhenlagen der Tenuta gehören zu den höchsten in<br />

Die goldene »20« auf den Flaschen des Jahrgangs 2012 feiert den seit<br />

zwei Dekaden ungebrochenen Erfolg des <strong>Luce</strong>, von dem auch die Schatzkammer<br />

Zeugnis gibt. Im Keller, für den seit Anfang dieses Jahres der junge Önologe<br />

Filippo Magni zuständig ist, reift der Wein zwei Jahre in Barriques.<br />

die den Sangiovese reinsortig auf der Höhe seiner Expression<br />

und seines Potentials zeigen, ist der <strong>Luce</strong> ebenfalls überdurchschnittlich<br />

gut. Seine Singularität offenbart er jedoch eher in<br />

mittleren Brunello-Jahren. Hier zeigt sich die Stärke der <strong>Luce</strong>-<br />

Komposition, die dank des Merlot-Anteils an <strong>Fine</strong>sse, Komplexität<br />

und Potential zulegt.<br />

Balance von Kühle und Wärme<br />

Man hat diesem Wein oft vorgeworfen, der Merlot<br />

habe lediglich die Funktion eines Weichmachers, der<br />

den toskanischen Charakter des Sangiovese verstelle.<br />

Eine fachliche Vertikalverkostung aller <strong>Luce</strong>-Jahrgänge ab 1993<br />

hält dieser Behauptung nicht stand. Vielmehr bringt der <strong>Luce</strong><br />

einen bisher kaum belichteten Charakter von Montalcino zum<br />

Montalcino; in den oberen, nach Südwesten aus gerichteten<br />

wächst Sangiovese. Der mineralreiche Boden ist hier von<br />

Galèstro- Schiefer geprägt, dessen farbliches Spektrum von<br />

einem bläulichen Schimmern bis zu Ocker- und Cappuccino-<br />

Tönen reicht. Der steinige Boden ist tiefgründig, bildet eine<br />

gute Drainage, weshalb die Wurzeln des Sangiovese auch bei<br />

starkem Regen trocken bleiben – da es hier besonders im<br />

Frühling und Frühsommer öfter regnen kann, ist diese Bodeneigenschaft<br />

die Voraussetzung für hochwertige Sangiovese-<br />

Qualität. Die wichtigsten Sangiovese- Lagen sind Caselli und<br />

Casa Rossa. Unten am Fuß der Hügel wächst der Merlot in der<br />

Lage Cavallino. Sie ist etwas südlicher situiert und wärmer, hier<br />

prägen kräftige ton- und kalkhaltige Lehmböden die Reifung<br />

der Trauben. <strong>Luce</strong> ist ein Wein der Indicazione Geografica<br />

Tipica (IGT).<br />

Die Reben der Tenuta werden nach den Methoden des<br />

biodynamischen Weinbaus gepflegt. Alle Trauben werden<br />

mit Handlese eingebracht und selektioniert. Der Merlot wird<br />

meist Mitte September gelesen, der Sangiovese etwa drei bis vier<br />

Wochen später. Jede Parzelle und Rebsorte wird separat verarbeitet<br />

und ausgebaut. Der biologische Säureabbau geschieht<br />

im Barrique-Keller der Tenuta. In den 1990er Jahren wurde<br />

der Wein teils auch in großen Holzfässern ausgebaut, wie sie<br />

beim Brunello verwendet werden. Davon hat man sich emanzipiert<br />

und setzt nun ganz auf Barriques. Seither hat der <strong>Luce</strong><br />

an Komplexität und Dichte zugelegt. Der Anteil an neuen<br />

Barriques wird jahrgangsbedingt modifiziert. Dabei werden<br />

ver schiedene Arten von französischer Eiche eingesetzt. Auch<br />

die Röstgrade der Fässer, die sogenannten Toastings, werden<br />

individuell variiert. Erst nachdem die verschiedenen Chargen<br />

Merlot und Sangiovese eine Zeit lang gereift wurden, werden sie<br />

in der <strong>Luce</strong>-Cuvée zusammengeführt, die dann weitere Monate<br />

in Holzfässern reifen – insgesamt sind es rund zwei Jahre, die<br />

jeder <strong>Luce</strong>-Jahrgang in Barriques verbringt.<br />

Auch die beiden anderen Weine der Tenuta <strong>Luce</strong> <strong>della</strong><br />

<strong>Vite</strong> haben eine spannende Entwicklung erlebt: Die Cuvée des<br />

<strong>Luce</strong>nte wurde 2007 von Lamberto Frescobaldi überarbeitet.<br />

Seitdem besteht er jahrgangsabhängig etwa zu drei Vierteln aus<br />

Sangiovese und einem Viertel Merlot. Der <strong>Luce</strong>nte ist entschiedener<br />

und expressiver geworden, ein veritabler Zweitwein mit<br />

Potential, dessen Trauben in den <strong>Luce</strong>-Parzellen selektioniert<br />

werden. Der <strong>Luce</strong> Brunello, ein reinsortiger Sangiovese, ist in der<br />

letzten Dekade konsequent zu einem Topwein weiter entwickelt<br />

worden. Er kommt von einer kleinen, fünf Hektar umfassenden<br />

Höhenlage, dem Vigneto Madonnino. Sie liegt am neunhundert<br />

Jahre alten Castel Giocondo und gehört zur DOCG<br />

Brunello di Montalcino. Der Boden schimmert im Morgenlicht<br />

bläulich vom Galèstro-Schiefer, der dem Wein mineralische<br />

Feinnervigkeit und Tiefe verleiht. Der <strong>Luce</strong> Brunello ist<br />

ein langlebiger und komplexer Rotwein. Mit ihm interpretiert<br />

Lamberto Frescobaldi die Brunello-Tradition des Montalcino<br />

auf finessenreiche Weise.<br />

Der Wein <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong> vereint nicht nur eine toskanische<br />

mit einer Bordelaiser Rebsorte – er verbindet<br />

auch zwei Elemente des Montalcino: die Kühle der<br />

steinigen Höhenlagen und die Wärme und Fruchtbarkeit der<br />

tiefer gelegenen Hügellagen. Die Mineralität und Expressivität<br />

des Galèstro-Schiefers prägen den Sangiovese, die kalkreichen,<br />

tonhaltigen Lehmböden den Merlot. Beide Rebsorten repräsentieren<br />

diese unterschiedlichen Welten und gelangen im <strong>Luce</strong><br />

in Balance und Harmonie, ohne ihre Divergenzen und Eigenheiten<br />

zu nivellieren. Jedes Jahr ist im Montalcino anders, und<br />

der <strong>Luce</strong> ist es auch. Die Klima erwärmung ist mit ihren ungewöhnlichen<br />

Wettern längst auch in den toskanischen Weinbergen<br />

angekommen. <strong>Luce</strong> spiegelt sie in seinem Geschmack<br />

wider und bringt sie in Balance. •<br />

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FINE 3 | 2015 FINE TOSKANA


FINE TASTING<br />

Till Ehrlich verkostet vierundzwanzig Weine der<br />

Tenuta <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong>, Montalcino, aus den Jahrgängen 1993 bis 2013<br />

Vertikale <strong>Luce</strong> <strong>della</strong> <strong>Vite</strong> 1993 bis 2012<br />

1993 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 90 P<br />

Dank eines ausgewogenen Vegetationsverlaufs konnten gesunde, perfekte Trauben für den ersten <strong>Luce</strong>-Jahrgang geerntet werden. Dunkles Granatrot.<br />

Reifes Bukett mit Süßkirschen und Dörrpflaumen. Am Gaumen elegante, stabile Art, kühles Spiel und seidige Tannine. Im Finale Kräuterwürze,<br />

süße Kirsche und balsamische Nuancen. Delikat und präsent.<br />

1994 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 90 P<br />

Einem warmen Sommer folgte ein kühler Herbst mit hocharomatischen Trauben. Dunkles Granatrot. Diskreter Duft mit balsamischer Süße. Im<br />

Geschmack Intensität und Fülle mit kräutrigen Reifenoten, präsenten Tanninen und kühler Frische. Feines Fruchtspiel und viel Würze im Finale.<br />

1995 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 92 P<br />

Nach einem kühlen Frühling und Sommer sorgte ein sonniger Herbst für komplexe Trauben. Dunkles Granatrot. <strong>Fine</strong>ssenreiches, deutlich<br />

gereiftes Bukett mit süßer Kirsche und gedörrter Pflaume. Im Mund wunderbare Frucht mit bittersüßer Schattierung wie Amarenakirsche<br />

und mediterrane Kräuter. Nach hinten schlank, seidiges Tannin und anhaltender Nachklang.<br />

1996 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 91 P<br />

Einem kühlen Frühling und wechselhaften Sommer folgte ein warmer Herbst mit feinstrukturierten Trauben. Dunkles Granatrot. Fein nerviger<br />

reifer Duft mit sublimer Würze und balsamischer Süße. Im Mund präsente, feste Struktur mit seidigen Tanninen und opulenter Fülle, die nicht<br />

zu süß, sondern kräutrig-balsamisch ist. Lang.<br />

1997 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 92 P<br />

Sehr konzentrierte Trauben nach einem warmen Frühling mit frühem Austrieb und Spätfrost, einem exzellenten Sommer und Herbst.<br />

Dunkles<br />

Granat rot. Intensiver feiner Duft wie schwarze Johannisbeere und Dörrpflaume. Im Geschmack druckvoll, kühl und reif mit feinkörnigem<br />

Tannin. Perfekte Balance im Finale mit anhaltenden kräutrigen Nuancen. Lang.<br />

1998 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 90 P<br />

Einem ausgewogenen Frühling und sehr sonnigen Sommer folgte ein feuchter Herbst mit viel Wind, in dem konzentrierte Trauben gelesen<br />

wurden. Dunkles Granatrot. Reifer Duft mit balsamischer, würziger Art, ferner Dörrpflaume und Bergkräuter. Intensiver Geschmack mit<br />

kühler, kräutriger Aromatik, Schwarzkirsche und weichen Tanninen. Mittlere Länge.<br />

1999 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 93 P<br />

Ein warmer Sommer brachte eine frühe Traubenreife, die im sonnigen Herbst zu perfekten Trauben führte. Dunkles Granatrot. Reifer Duft mit<br />

Dörrpflaume, Tabak und Brombeere, zugleich balsamisch und kräutrig. Im Mund delikate frische Art mit bittersüßer Frucht wie Amarenakirsche.<br />

Dabei rund, druckvoll, finessenreich. Im Finale reif mit balsamischer, kräutriger Würze. Lang.<br />

2000 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 94 P<br />

Einem ausgeglichenen Frühjahr folgten ein warmer Sommer und Herbst, das führte zu substanzreichen Trauben. Dichtes Rubinrot. Komplexer<br />

reifer Duft mit Kräutern, Süßkirsche und wilden roten Beeren. Im Mund geschmeidig und rund mit intensiver bittersüßer Frucht. Nach hinten<br />

schokoladige Tannine und subtile Frische. Lang.<br />

2001 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 92 P<br />

Frost und Nässe im Frühjahr, ein ausgeglichener Sommer und Herbst führten zu gesunden, konzentrierten Trauben.<br />

Dichtes Purpurrot. Intensiver<br />

frischer Duft mit reifer Süßkirsche, Waldbeere, mediterranen Kräutern und Graphit. Am Gaumen kühle Frucht, dabei vielschichtig<br />

gebaut. Im Finale muskulös und fein. Lang.<br />

2002 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 94 P<br />

Einem regnerischen, schwierigen Sommer folgte ein teils sonniger Herbst, in dem mit strenger Selektion nur wenige, aber substanzreiche Trauben<br />

eingebracht werden konnten. Ausnahmsweise ein Merlotanteil von 75 Prozent. Opakes Rubinrot. Delikater konzentrierter Duft mit kräutriger<br />

Würze, Waldbeeren und Dörrpflaumen. Im Mund dicht, tief, konzentriert. Im Finale balsamische Intensität und bittersüße Amarenakirsche. Lang.<br />

2003 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 93 P<br />

Der Jahrhundertsommer führte zu perfekten Trauben mit opulenter konzentrierter Aromatik.<br />

Opakes Rubinrot. Hinreißender Duft mit süßen<br />

vollreifen Blaubeeren, Kirschen, Kaffee, Graphit und Minze. Im Mund runde opulente Art, bittersüße Würze und viel Schmelz. Nach hinten<br />

fein und elegant. Charaktervoll und lang.<br />

2004 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 92 P<br />

Einem kühlen, regnerischen Frühjahr mit spätem Austrieb folgten ein heißer windiger Spätsommer und Herbst, in dem hocharomatische Trauben<br />

gelesen wurden. Opakes Rubinrot. Würziger Duft mit Bergkräutern sowie bittersüßen Nuancen. Am Gaumen elegante, saftige Textur mit<br />

reifem Tannin und feiner Frische. Im Finale zartbittre Kräuterwürze. Lang.<br />

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110 FINE 3 | 2015


2005 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 93 P<br />

Ein mildes Frühjahr, ein kühler Sommer und ein sonniger Herbst brachten gesunde, konzentrierte Trauben. Opakes Rubinrot. Würziger süßer<br />

Duft mit getrockneten Heidelbeeren und Pflaumen, Kräutern und etwas Graphit. Am Gaumen seidig, rund und konzentriert mit perfekter<br />

Balance. Süßbittre Amarenakirsche, Zimt und Vanille im langen Nachhall.<br />

2006 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 93 P<br />

Dem ausgewogenen Frühjahr und Sommer folgte ein trockner, kühler Herbst, der gesunde Trauben brachte. Opakes Purpurrot. In der Nase komplexe<br />

Fruchtsüße wie Heidelbeere, Dörrpflaume, ferner gewürzige und balsamische Akzente. Im Geschmack vollmundig, konzentriert und<br />

geschmeidig, subtile Frische und betörende bittersüße Frucht. Lang.<br />

2007 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 94 P<br />

Die heiße Vegetationszeit mit kühlen Nächten führte zu gesunden, perfekten Trauben. Opakes Rubinrot. Intensiver Duft mit dunklen süßen<br />

Wildbeeren, Kirschen, wildem Thymian und Graphit. Am Gaumen vollmundig, seidig und konzentriert. Feine Säurefrische, vibrierende<br />

Tannine und gute Balance. Im Finale geschmackliche Tiefe und <strong>Fine</strong>sse. Lang.<br />

2008 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 95 P<br />

Einem kühlen Frühjahr folgten ein heißer trockner Sommer und Herbst, was zu gesunden, erstklassigen Trauben führte. Opakes Rubinrot. Intensiver<br />

finessenreicher Duft mit Sauerkirsche, Süßkirsche, Johannisbeeren, Eukalyptus und Graphit. Am Gaumen kühle Eleganz. Konzentriert<br />

und harmonisch, dabei frisch mit feiner Balance. Dichte Tannine und betörende Amarenakirsche. Öffnet sich nach hinten in komplexe Fülle.<br />

Im Finale Bitterschokolade und kräuterwürzige, mineralische Intensität. Lang. Potential für weitere Jahre.<br />

2009 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 92 P<br />

Ein regenreiches Frühjahr, ein ausgeglichener Sommer und ein sonniger Herbst, in dem perfekt gereifte Trauben gelesen wurden.<br />

Dunkles Rubinrot.<br />

Würziges Bukett mit Bergkräutern, Anis, Süßkirsche und Pflaume. Eleganter Geschmack mit feinnerviger Art, Kaffee und süßen Noten<br />

wie Kirsche und Pflaume. Lang.<br />

2010 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 93 P<br />

Einem regenreichen Frühjahr folgten ein wechselhafter Sommer und sonniger Herbst mit kühlen Nächten, was zu optimaler Traubenreife<br />

führte. Opakes Rubinrot. Lebendiger Duft mit frischen Brombeeren, mediterranen Bergkräutern, Vanille und Weihrauch. Im Geschmack<br />

vibrierende Frucht und schokoladige Tannine mit geschmackstiefer, konzentrierter Art. Nach hinten schlank, spielerisch. Im Finale wunderbare<br />

Würze, Kaffee und delikate Frische. Viel Potential, braucht Flaschenreife.<br />

2011 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 93 P<br />

Dank eines sonnigen Spätsommers und Herbstes mit kalten Nächten konnten gesunde, hocharomatische Trauben geerntet werden. Opakes Rubinrot.<br />

Vitaler frischer Duft mit mediterranen Bergkräutern, reifen Kirschen, Blüten und etwas Rauch. Im Geschmack verschwenderische süße<br />

Frucht, dabei straff, feinnervig und frisch. Im Finale reintönig und fokussiert. Lang. Viel Potential, braucht Flaschenreife.<br />

2012 <strong>Luce</strong> Magnumflasche 95 P<br />

Der regenreiche Frühling und ideale Sommer mit starker Tag-Nacht-Amplitude führten zu perfekten Trauben mit Substanz und Balance. Opakes<br />

Rubinrot. Großzügiger und zugleich feinnerviger Duft mit süßer Kirsche, Johannisbeere, Orangenschale, getrockneten mediterranen Kräutern<br />

und Weihrauch. Am Gaumen saftige konzentrierte Art mit kühler Aromatik, spielerischer Frische und perfekter Balance. Im Finale tief, finessenreich<br />

und lebendig. Lang. Viel Potential nach oben, braucht Flaschenreife.<br />

<strong>Luce</strong>nte La <strong>Vite</strong><br />

2007 <strong>Luce</strong>nte 90 P<br />

Der erste Jahrgang des neuen Cuvée-Konzepts: 75 Prozent Merlot mit Sangiovese. Dunkles Granatrot. Man spürt, dass es ein heißes Jahr war:<br />

vollreife Schwarzkirsche, süße Pflaumenfrucht und getrockneter wilder Thymian. Am Gaumen vollmundige Frucht mit viel Frische und saftiger,<br />

würziger Art. Im Finale würzig und fein gereift. Gute Länge.<br />

2013 <strong>Luce</strong>nte 91 P<br />

Stilistisch ganz anders als 2007. Dunkles Rubinrot. Lebendiger Duft mit frischen roten Beeren und Süßkirsche. Im Geschmack wunderbar<br />

crispe Art mit knackiger Frucht, vibrierenden Tanninen und kühler Beerenaromatik. Nach hinten schlank und leichtfüßig. Erfrischend, pur,<br />

jugendliche Intensität. Gute Länge.<br />

Brunello Di Montalcino <strong>Luce</strong> Della <strong>Vite</strong><br />

2007 Brunello <strong>Luce</strong> 92 P<br />

100 Prozent Sangiovese. Opakes Granatrot. Intensiver, reicher Duft mit Süßkirsche, Pflaume, Weihrauch und Meeresluft. Am Gaumen intensiv<br />

und lebendig mit saftiger Beerenfrucht und kühler Aromatik. Nach hinten elegant und dicht. Salzig im Nachhall. Lang.<br />

2010 Brunello <strong>Luce</strong> 95 P<br />

100 Prozent Sangiovese. Opakes Rubinrot. Im Duft intensive Aromen wie vollreife Kirsche, süße Pflaume, getrocknete Orangenschale, Bacon<br />

und Weihrauch. Delikater saftiger Geschmack mit vibrierenden Tanninen und purer Fruchtfrische. Trotz enormer Tiefe und Konzentration<br />

feinnervig und spielerisch. Im Finale überraschend trockner Geschmack mit betörender Würze. Muskulös, verführerisch, lang. Viel Potential<br />

nach oben, braucht Flaschenreife. •<br />

www.markgraf-von-baden.de<br />

112 FINE 3 | 2015


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