Schlossfestspiel-Magazin 2017 - Die Physiker

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Dürrenmatt und Wissenschaft Über Grenzen hinweg Astronomie, Quantenphysik, Biotechnologie, Medizin, Evolutionsbiologie – die Liste der Wissenschaften, mit denen sich Friedrich Dürrenmatt während seines Künstlerlebens beschäftigte, ist lang. Forschung und Technik ziehen sich in vielfältigen Themen durch seine Texte und Bilder. Sie zeigen, wie intensiv sich Dürrenmatt mit wissenschaftlichen Entdeckungen auseinandersetzte und sie auch im Hinblick auf ihre Folgen durchdachte. Science-Fiction und reale Risiken Seit seiner frühesten Kindheit schon interessierte sich Friedrich Dürrenmatt für die Astronomie. In seinen Schulheften finden sich dazu Sternenzeichnungen, die er mit biblischen oder mythologischen Motiven kombinierte. Wie viele Jungen liess er sich von Science-Fiction-Geschichten inspirieren, was sich später in seinem Hörspiel «Das Unternehmen der Wega», das im Jahr 2255 spielt, niederschlug. Als einer der ersten Schriftsteller griff er auch die Entwicklung künstlicher Intelligenz in seinem Werk auf. In einem Gedicht von 1958, das er «Elektronische Hirne» betitelte, thematisierte er die Risiken einer technisierten Welt, die die Menschheit schliesslich in eine Versklavung führen würde. Sein Landsmann Albert Einstein, der auch im Stück «Die Physiker» zu Ehren kommt, beschäftigte Dürrenmatt immer wieder. 1979 widmete er ihm einen Vortrag an der ETH Zürich, in dem er sich mit dessen Weltbild und der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen Denkens auseinandersetzte. Sonderausstellung im Centre Dürrenmatt Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel widmet der Beziehung von Friedrich Dürrenmatt und den Wissenschaften eine Sonderausstellung, die noch bis zum 10. September 2017 zu sehen ist. Gezeigt werden Werke, Fotografien und Objekte aus dem Privatbesitz Dürrenmatts. Dazu gehören zum Beispiel auch sein Originalteleskop sowie ein prachtvoller Globus, der in seiner Bibliothek stand. 29
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