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berichte 2011 - Förderergesellschaft der Geodäsie und ...

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VERABSCHIEDUNG VON WOLFGANG PAECH<br />

Nach einer etwas mehr als 33-jährigen Zugehörigkeit zum Institut für Erdmessung<br />

begann am 01.01.2012 für Herrn Dipl.-Ing. Wolfgang Paech die<br />

Freistellungsphase <strong>der</strong> Altersteilzeit. In einer launigen Abschiedsfeier auf<br />

dem Messdach <strong>und</strong> in Anwesenheit zahlreicher Wegbegleiter auch aus<br />

früheren Zeiten ließen mehrere Beiträge noch einmal die vielseitige <strong>und</strong><br />

fruchtbare Tätigkeit von Wolfgang Paech Revue passieren.<br />

Zum 01.11.1978 wurde <strong>der</strong> gerade 27-jährige Ingenieur für Elektrotechnik<br />

als Nachfolger von Hans Mühle zum Technischen Verwalter <strong>der</strong> Astronomischen<br />

Station ernannt. Gesucht wurde seinerzeit eine Fachkraft mit umfangreichen<br />

Erfahrungen in astronomischer Beobachtungstätigkeit <strong>und</strong><br />

prof<strong>und</strong>en Kenntnissen in Optik, Feinmechanik <strong>und</strong> Elektronik. Über all<br />

dieses verfügte Wolfgang Paech aufgr<strong>und</strong> einer umfassenden Ausbildung<br />

<strong>und</strong> einer langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit an <strong>der</strong> Wilhelm-Förster<br />

Sternwarte in Berlin. So konnte er in den ersten Jahren in Hannover das<br />

Instrumentarium <strong>der</strong> Astronomischen Station gründlich überholen <strong>und</strong> weiterentwickeln.<br />

Es folgte eine intensive Beobachtungstätigkeit u. a. zur geographischen<br />

Ortsbestimmung, zur Astrometrie <strong>und</strong> zur Sonnenaktivität.<br />

Sehr frühzeitig wurde die Stationszeitanlage mit Atomuhren ausgestattet<br />

<strong>und</strong> die Technik <strong>der</strong> hochpräzisen Zeitvergleiche mit <strong>der</strong> Physikalisch<br />

Technischen B<strong>und</strong>esanstalt erprobt. Daneben gehörte die technische Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung von Vorlesungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> nächtlichen studentischen<br />

Übungen sowie die Betreuung des Fotolabors zu den routinemäßigen<br />

Aufgaben.<br />

Ein neuer Schwerpunkt ergab sich mit den Forschungsprojekten<br />

zur Doppler- <strong>und</strong> GPS-Nutzung<br />

für die präzise Positionsbestimmung an Land <strong>und</strong><br />

auf See. Wolfgang Paech war von Anfang an in<br />

weltweite Projekte einbezogen, die ihn u. a. nach<br />

Venezuela, in die Antarktis, nach Brasilien <strong>und</strong><br />

Island führten. Insbeson<strong>der</strong>e Island wurde ihm im<br />

Rahmen mehrjähriger Wie<strong>der</strong>holungsmessungen<br />

zur Erfassung von Riftbewegungen an Plattengrenzen<br />

fast zur zweiten Heimat.<br />

Bemerkenswert sind die umfassenden astronomischen Aktivitäten außerhalb<br />

<strong>der</strong> Universität. In <strong>der</strong> Amateurastronomie hat sein Name einen hervorragenden<br />

Klang. Die Volkssternwarte Hannover hat er mit aufgebaut<br />

<strong>und</strong> viele Jahre geleitet. Mehrere Bücher sind unter seinem Namen erschienen.<br />

Im Jahre 2000 gelang ihm die Wie<strong>der</strong>entdeckung eines „verlorenen<br />

Planetoiden“ <strong>und</strong> kurz darauf wurde ihm eine seltene Ehre zuteil,<br />

als die Internationale Astronomische Union einen Kleinplaneten nach ihm<br />

als „9700 Paech“ benannte. Der Ruhestand wird Wolfgang Paech die Gelegenheit<br />

geben, seine astronomischen Interessen weiterhin <strong>und</strong> verstärkt<br />

zu verfolgen.<br />

Die Leitung <strong>und</strong> die Mitarbeiter des Instituts für Erdmessung danken Herrn<br />

Paech für sein langjähriges Engagement im Institut <strong>und</strong> wünschen ihm<br />

<strong>und</strong> seiner Frau noch viele ges<strong>und</strong>e, erfolgreiche <strong>und</strong> interessante Jahre.<br />

Günter Seeber

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