berichte 2011 - Förderergesellschaft der Geodäsie und ...
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LOW-C OST P LATTFORM FÜR DIE L ANDMARKEN-BASIERTE POSITIONIERUNG UND NAVI-<br />
GATION (DANIEL E GGERT, COLIN K UNTZSCH, SABINE HOFMANN)<br />
Diese Arbeit beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Entwicklung einer Plattform zur<br />
Landmarken-basierten (Indoor-)Positionierung <strong>und</strong> Navigation zu Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Lehrzwecken. Die Idee ist es, eine Plattform zu schaffen, in<br />
<strong>der</strong> Positionierungs-, aber auch Routingverfahren aus <strong>der</strong> realen Welt<br />
übertragen werden <strong>und</strong> in einer kleinen, überschaubaren Umgebung implementiert,<br />
getestet <strong>und</strong> erweitert werden können. Ein Beispiel ist die autonome<br />
Navigation von Fahrzeugen in einer urbanen Umgebung, wo beispielsweise<br />
Straßenlaternen, Masten o<strong>der</strong> Baumstämme, aber auch Fassaden<br />
o<strong>der</strong> Fahrbahnmarkierungen als Landmarken genutzt werden können.<br />
Basis des Systems bildet ein LEGO Mindstorms-Baukasten, welcher als<br />
Chassis des Roboters fungiert <strong>und</strong> die Schnittstelle zu den Servomotoren<br />
darstellt. Zur Umgebungserfassung wird ein kompakter Laserscanner<br />
‚Hokuyo URG-04LX‘ genutzt. In einer näherungsweise horizontalen Ebene<br />
tastet dieser die Umgebung des Roboters 2-dimensional ab.<br />
Ein Android-basiertes<br />
Smartphone stellt die zentraleDatenverarbeitungs<strong>und</strong><br />
Kontrolleinheit dar,<br />
welches die Verbindung<br />
zwischen Sensoren <strong>und</strong><br />
Aktoren gewährleistet. Zusätzlich<br />
kann die interne<br />
Kamera des Smartphones<br />
später ebenfalls zur Umgebungserfassung,<br />
etwa<br />
zur Detektion von Hin<strong>der</strong>nissen,<br />
eingesetzt werden.<br />
TESTUMGEBUNG ZUR LANDMARKEN-BASIERTEN POSITIONIERUNG<br />
Die Datenverarbeitung umfasst die Detektion <strong>der</strong> Landmarken aus den<br />
Laserscans, die Zuordnung <strong>der</strong> extrahierten Objekte zu den Kartenobjekten<br />
(Map Matching) <strong>und</strong> die Berechnung <strong>der</strong> aktuellen Position des Roboters.<br />
Für das Map Matching ist eine a priori Karte des Testgebiets erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Dazu werden die Objekte präzise eingemessen <strong>und</strong> die 2D-<br />
Koordinaten aller Landmarken (bislang stangenförmige Objekte, denkbar<br />
sind aber auch Ebenen) in <strong>der</strong> Karte gespeichert. Zur Positionierung werden<br />
anschließend nicht einzelne Landmarken genetzt, son<strong>der</strong>n jeweils<br />
Gruppen von Landmarken, die spezifische Muster bilden, im 2D-Fall z. B.<br />
Dreiecke.<br />
Die Software zur Datenverarbeitung <strong>und</strong> Steuerung des Roboters ist modular<br />
aufgebaut, um eine problemlose Erweiterung zu ermöglichen. So<br />
können Studenten z. B. verschiedene Algorithmen zur Objektextraktion<br />
implementieren <strong>und</strong> testen.<br />
Eingesetzt wurde <strong>der</strong> Roboter bislang bereits auf <strong>der</strong> IdeenExpo zur Vorstellung<br />
von <strong>Geodäsie</strong> <strong>und</strong> Geoinformatik, in <strong>der</strong> Lehre im Studiengang<br />
Navigation <strong>und</strong> Umweltrobotik sowie in <strong>der</strong> Forschung.