berichte 2011 - Förderergesellschaft der Geodäsie und ...
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ZUKUNFTSKONZEPTE FÜR S CHWEREFELDSATELLITENMISSIONEN (FUTURE MISSIONS) –<br />
SENSORANALYSE UND F EHLERBUDGETIERUNG (BMBF, PHILLIP B RIEDEN)<br />
Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Konzepten für zukünftige<br />
Schwerefeldsatellitenmissionen. Im Verlauf des Projektes wurden 4 Missionsszenarien<br />
ausgewählt, die im vergangenen Jahr sowie in <strong>der</strong> restlichen<br />
Projektlaufzeit (bis Mitte 2012) genauer untersucht werden. Alle basieren<br />
auf zwei Satellitenkörpern, <strong>der</strong>en Abstand sowie Abstandsän<strong>der</strong>ungen<br />
(wie bei GRACE) die Bestimmung von Schwerefeldvariationen ermöglichen.<br />
Unterschiede zwischen den verbleibenden Konzepten treten im<br />
Wesentlichen in puncto Orbit-Wahl, aber teilweise auch in puncto Instrumentarium<br />
auf.<br />
Im vergangenen Jahr wurde damit begonnen, anhand <strong>der</strong> Missionskonzepte<br />
erste Schwerefeldsimulationen durchzuführen. Um diese möglichst<br />
realitätsnah zu gestalten, wurden Zeitreihen mit farbigem Sensorrauschen<br />
generiert. Die Summe aus fehlerfreien Sensorzeitreihen <strong>und</strong> den Rausch-<br />
Zeitreihen ist in die Schwerefeldsimulation<br />
eingeflossen <strong>und</strong> zeigen das Potenzial <strong>der</strong><br />
zukünftigen Missionen.<br />
GRACE FOLLOW-ON - AUSSCHNITT DES LASER-<br />
STRAHLENGANGES AN BORD EINES SATELLITEN, DIE<br />
VERÄNDERUNG DER RELATIVEN LAGE ZWISCHEN<br />
LOKALEM UND VOM ANDEREN SATELLITENKÖRPER<br />
KOMMENDEN LASER AUF EINER FOTODIODE IST<br />
PROPORTIONAL ZUR LAGEÄNDERUNG DES SATELLI-<br />
TEN (QUELLE: AEI)<br />
Eine <strong>der</strong> weiter untersuchten Missionsszenarien<br />
ist ursprünglich in <strong>der</strong> QUEST<br />
Taskgroup 7 (Next Generation Gravity<br />
Field Mission) entstanden <strong>und</strong> am IfE weiterentwickelt<br />
worden: OPTIMA – OPTical<br />
interferometry for global MAss change<br />
detection. Sie gilt als beson<strong>der</strong>es Zukunftskonzept,<br />
da hier Lasersensorik sowohl zur<br />
Abstandsmessung zwischen beiden Satellitenkörpern<br />
als auch zur Auslesung von<br />
Gradiometer-Testmassen an Bord eines<br />
Satelliten zum Einsatz kommen soll. Auch<br />
für die weiteren Konzepte soll die Entfernungsmessung<br />
in Zukunft mit einem Laserinterferometer<br />
statt wie bisher über Mikrowelle<br />
erfolgen.<br />
Ende <strong>2011</strong> ist die endgültige Entscheidung gefallen, eine GRACE Nachfolgemission<br />
zu starten. Diese wird erneut in amerikanisch-deutscher Kooperation<br />
erarbeitet <strong>und</strong> soll den Namen ‚GRACE Follow-On‘ tragen. Es handelt<br />
sich im Wesentlichen um eine GRACE-Kopie, wobei als zusätzliches<br />
Messinstrument ein Demonstrator zur Laser-Entfernungsmessung zwischen<br />
den Satelliten zum Einsatz kommen soll. Dieses so genannte Laser<br />
Ranging Instrument (LRI) wird am AEI (Albert Einstein Institut) in Hannover<br />
entwickelt. Neben einer Vielzahl von Herausfor<strong>der</strong>ungen, die damit<br />
an die Satellitensteuerung gestellt werden, liefert das LRI neben präzisen<br />
Abstandsän<strong>der</strong>ungen zwischen den Satellitenkörpern auch Informationen<br />
zu Lageän<strong>der</strong>ungen in Nick- <strong>und</strong> Gierwinkel (siehe Abbildung), <strong>der</strong>en<br />
Kombination mit an<strong>der</strong>en Lagesensoren Gegenstand aktueller Untersuchungen<br />
ist.