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Pusteblume August/September 2010

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Auf der Bühne wimmelt es<br />

nur so von Tieren. Eine Horde<br />

von Elefanten trampelt<br />

vorbei, etliche Aff en und ein Rudel<br />

Wölfe bevölkern die Kulisse. Bunte<br />

Vögel vervollständigen das Bild. Nur<br />

einer passt nicht so recht zu all den<br />

anderen: Mogli, das Menschenkind.<br />

„Hosanna! Hosanna!“, hört<br />

man es rufen. Ein junger<br />

Mann auf einem Esel reitet<br />

durch die ihn umjubelnde Volksmenge.<br />

Mit dieser bekannten Szene<br />

des Einzugs Jesu in Jerusalem startet<br />

die „Passion“.<br />

Weitere bekannte Bilder der biblischen<br />

Passionsgeschichte erleben die Besucher<br />

im Verlauf der Auff ührung. So präsentiert<br />

sich die Abendmahlszene äußerst<br />

feierlich und ritualbestimmt mit Brotbrechung,<br />

Fußwaschung und der Enttarnung<br />

des Verräters. Äußerst authentisch<br />

verkörpert Mario Korbicki aus Berßen<br />

die Figur des Jesus. Er steht nach einem<br />

schweren Autounfall vor drei Jahren<br />

erstmals wieder auf der Bühne und weiß<br />

daher, was Leiden bedeutet.<br />

Der Zeit angepasst hat der langjährige<br />

Ahmsener Regisseur Bernd Aalken<br />

die Gruppe der Jünger um Jesus, die er<br />

als eine „Horde“ junger streitbarer Menschen<br />

inszeniert. Hierzu gehören Petrus<br />

Dschungelbuch und Passion<br />

Im Dschungel ist was los!<br />

„In diesem Stück geht es um Integration“,<br />

erklärt Regisseur Walter Edelmann<br />

und stellt damit eine Analogie zum<br />

heutigen Leben in der Gesellschaft her.<br />

Während Tiger Shir Khan (Gerd Lübken<br />

aus Ahmsen) als absoluter Außenseiter<br />

das Gleichgewicht des Dschungels durch-<br />

King Louis möchte Mogli das Geheimnis der roten Blume entlocken.<br />

Spottende Menge auf dem Weg zur Kreuzigung<br />

einander bringt, gelingt bei Mogli die<br />

Integration.<br />

Mogli wird gespielt von Gerrit Klawitter<br />

aus Vrees, der gerade erst 11 Jahre alt<br />

geworden ist. Damit ist er der Jüngste,<br />

der in Ahmsen jemals in der Hauptrolle<br />

auf der Bühne stand. Die Ahmsener Inszenierung<br />

beginnt mit dem Fund eines<br />

Korbes, in dem Panther Baghira (Thomas<br />

Lake aus Lähden) ein Menschenbaby entdeckt.<br />

Weiter erfahren die Zuschauer, wie<br />

der kleine Mogli, so nennen ihn fortan die<br />

Tiere, in einem Wolfsrudel glücklich und<br />

zufrieden aufwächst. Der im Dschungel<br />

groß gewordene Mogli fühlt sich dort voll<br />

und ganz zu Hause, bis sich eines Tages<br />

plötzlich Angst und Unruhe ausbreiten.<br />

Alle Tiere fürchten sich vor Tiger Shir<br />

Khan. Dieser hat vor, Mogli zu vernichten<br />

– aus Angst das Menschenkind könne ihn<br />

später erschießen. Für Mogli bedeutet<br />

das: Flucht. Er streift auf eigene Faust<br />

durch den Dschungel und triff t dabei auf<br />

viele interessante Gestalten. So begegnet<br />

Bewegende Bilder bei der Passion<br />

(Hermann-Josef Alves aus Meppen),<br />

der Jesus verleugnet, und Judas (Frank<br />

Cordes aus Ahmsen), der Verräter. Beide<br />

präsentieren einen Menschen von innerlicher<br />

Verunsicherung, die sie bis hin zur<br />

Verzweifl ung treibt.<br />

Während moderne Panfl ötenmusik<br />

eine Vielzahl der Auftritte von Jesus und<br />

seinen Jüngern untermalt, präsentieren<br />

sich andere Szenen aufgewühlter.<br />

Das Volk von Judäa ist nicht zu bremsen.<br />

„Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit<br />

ihm!“ schreit die Menge immer wieder.<br />

Jesus wird mit gefesselten Händen im<br />

weißen Gewand vorgeführt. Doch Pilatus,<br />

gespielt von Richard Gertken aus<br />

Werlte, lässt sich von Volk und Hohem Rat<br />

nicht erweichen und schickt die Ankläger<br />

weiter zu Herodes.<br />

Am Hof des Herodes, werden die Zuschauer<br />

durch modernen Zeitgeist überrascht.<br />

Herodes, verkörpert von Ludger<br />

Deters in einer Doppelbesetzung mit<br />

Jürgen Pleus (beide Ahmsen), tritt in<br />

schillernder Kleidung mit freier Brust vor<br />

den Angeklagten und fordert ihn zu einer<br />

Kostprobe seines Könnens heraus. Doch<br />

an dessen Verurteilung ist Herodes nicht<br />

interessiert. So wird die Volksmenge zurück<br />

zu Pilatus geschickt, der schließlich<br />

dem Drängen des Volkes nachgibt und<br />

den Prediger zur Kreuzigung ausliefert.<br />

Auf einer kleinen Anhöhe wird Jesus<br />

letztlich gekreuzigt.<br />

Mit der Inszenierung auf der Waldbühne<br />

möchte Regisseur Bernd Aalken in Erinnerung<br />

rufen, wie oft doch das „Hosanna!“<br />

und das „Kreuzige ihn!“ auch heute<br />

noch beieinander liegen, wenn blinder<br />

Hass, Neid oder Gefühlskälte Menschen<br />

zu Gewaltakten und sogar Morden hinreißen.<br />

Der Inhalt könnte also nicht aktueller<br />

sein. Dennoch soll nicht nur auf den<br />

leidenden, sondern auch auf den auferstandenen<br />

Jesus verwiesen werden. So<br />

Ausflugsziele<br />

er den Elefanten der Dschungelpatrouille<br />

und den Geiern. Er lernt seinen besten<br />

Freund, den fröhlichen Bären Balu (Stefan<br />

Hackmann aus Ahmsen), kennen.<br />

Doch der Panther sucht Mogli, der Aff enkönig<br />

King Louis (Benni Büscher) möchte<br />

ihm das Geheimnis des Feuers entlocken<br />

und auch eine gefährliche Begegnung<br />

mit der Schlange Kaa (Mario Wingbermühlen)<br />

bleibt ihm nicht erspart.<br />

Die Musik zum Stück hat Frank Engeln<br />

aus Lingen arrangiert. Tanzpädagogin<br />

Irina Kempel studierte dazu mit der rund<br />

90köpfi gen Spielschar fl otte Tänze ein.<br />

Durch die vielen Tierkostüme, die von<br />

Elke Heilsberger angefertigt wurden,<br />

fühlen sich die Zuschauer wie direkt in<br />

den Dschungel hineinversetzt.<br />

Das „Dschungelbuch“ wird im Juli noch<br />

drei Mal aufgeführt (25. Juli – 15.30 Uhr,<br />

28. Juli – 19.00 Uhr, 31. Juli – 15.30 Uhr)<br />

und ist auch im <strong>August</strong> noch an 3 Tagen<br />

zu sehen (1. <strong>August</strong> – 15.30 Uhr, 7. <strong>August</strong><br />

– 20.00 Uhr, 8. <strong>August</strong> – 15.30 Uhr).<br />

präsentiert sich die Auferstehungsszene<br />

als ein von Licht und Helligkeit bestimmtes<br />

Bild und soll Hoff nung symbolisieren.<br />

Die „Passion“ gibt es auf der Waldbühne<br />

Ahmsen noch an vier Nachmittagen<br />

um 15.30 Uhr zu sehen (15., 22. und<br />

29. <strong>August</strong> sowie 5. <strong>September</strong>) sowie<br />

an weiteren drei Abenden um 20.00 Uhr<br />

(14., 21. und 27. <strong>August</strong>).<br />

Für alle Veranstaltungen gibt es Karten<br />

an der Tageskasse. Es empfi ehlt sich<br />

aber unbedingt, für die Auff ührungen<br />

Karten vorzubestellen. Dies ist möglich<br />

auf der Homepage der Waldbühne<br />

(www.waldbuehne-ahmsen.de), per<br />

Mail (info@waldbuehne.ahmsen.de)<br />

oder telefonisch während der Bürozeiten<br />

(dienstags bis freitags in der Zeit von<br />

09.00 Uhr –12.00 Uhr) unter der Telefonnummer<br />

05964-1027. Text: Sarah Cordes<br />

Fotos: Waldbühne dbüh ühne AAhm<br />

Ahmsen hmse sen<br />

3 Familienkarten<br />

zu gewinnen - auf<br />

Seite 45.<br />

<strong>Pusteblume</strong> Seite 39

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