Für alle anderen Pfarren
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
14 DER SONNTAG UND DIE WOCHENTAGE<br />
21. Die Gottesdienstordnungen der <strong>Pfarren</strong> eines Entwicklungsraums sollen neben der Rücksicht auf die<br />
Gottesdienststätten von pastoraler Vielfalt mit Blick auf die Generationen geprägt sein (Kinder-,<br />
Jugend- oder Familiengottesdienste, eigene Kinderwortgottesdienstformen; das gottesdienstliche Leben in<br />
Einrichtungen für alte, kranke und behinderte Menschen; u.a.) und Ressourcen zur Entstehung und<br />
Förderung von Neuem offen lassen. 34 Die Pfarrgemeinderäte eines Entwicklungsraums tragen dafür<br />
besondere Sorge. Bei der Wahl der Beginnzeiten der Gottesdienste mögen die heute sehr<br />
unterschiedlichen Lebensrhythmen und Bedürfnisse der Generationen verstärkt berücksichtigt werden.<br />
Dazu kann es notwendig werden, dass einzelne Gottesdienstgemeinden liebgewordene Gewohnheiten<br />
hintanstellen, um die Weiterentwicklung der Liturgie in der Pfarre zu ermöglichen. In diesem Sinne ist die<br />
Gottesdienstordnung ein wesentlicher Bestandteil des Pastoralkonzeptes der Pfarre.<br />
22. Die gemeinschaftliche Feier der ersten Vesper, der Laudes oder der zweiten Vesper des Sonntages soll<br />
gefördert werden. 35 Die Vielfalt traditioneller oder neuer Gottesdienstformen soll beibehalten oder<br />
belebt werden und in seiner Vielfalt unter Berücksichtigung der im Pfarrgebiet vorhandenen Kapellen und<br />
örtlicher Traditionen auch räumlich verteilt werden. Solche Gebetsformen eigenen sich für<br />
pfarrübergreifende Initiativen im Entwicklungsraum.<br />
23. Es gehört zu den Verpflichtungen des Pfarrers unter Mithilfe der <strong>anderen</strong> Seelsorgerinnen und<br />
Seelsorger (Priester, Diakone, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten), die Leitenden der Wort-<br />
Gottes-Feiern und Tagzeitenliturgie in Form regelmäßiger Zusammenkünfte zu begleiten, gemeinsam mit<br />
ihnen die Schriftlesungen zu meditieren 36 und die Gottesdienste vorzubereiten bzw. für deren<br />
Vorbereitung zu sorgen. 37<br />
24. Die Diözesanleitung sorgt für ein regelmäßiges liturgisches und homiletisches Aus- und<br />
Weiterbildungsangebot für Priester, Diakone und Leitende von Tagzeitengebet und Wort-Gottes-Feiern.<br />
Die Wort-Gottes-Feier und die Begleitung ehrenamtlicher liturgischer Dienste erhalten einen festen Platz<br />
in der Ausbildung von Priestern, Diakonen, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten.<br />
Gottesdienste an Werktagen im Kirchenjahr<br />
25. An jedem Werktag wird in zumindest einer öffentlichen Kirche oder Kapelle im Pfarrgebiet die Heilige<br />
Messe gefeiert.<br />
26. Die Priester einer Pfarre sollen möglichst täglich die Heilige Messe mit den Gläubigen der Pfarre, an<br />
wechselnden Orten, feiern. 38 In der Regel feiern sie, mit Ausnahme einer zusätzlichen Totenliturgie, nur<br />
einmal die Heilige Messe pro Tag. 39<br />
34 Vgl. dazu Franziskus, Evangelii gaudium, Nr. 41: Die Ausdrucksform der Wahrheit kann vielgestaltig sein. Und die Erneuerung der<br />
Ausdrucksformen erweist sich als notwendig, um die Botschaft vom Evangelium in ihrer unwandelbaren Bedeutung an den heutigen<br />
Menschen weiterzugeben.<br />
35 Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Feier der Tagzeitenliturgie wieder als Gemeindeliturgie gewünscht. Sie gehört auch zur<br />
liturgischen Gestalt des Sonntags. Vgl. Vaticanum II, Sacrosanctum Concilium, Art. 99-100.<br />
36 Vgl. Benedikt XVI., Dei Verbum, Art. 25.<br />
37 Vgl. dazu Franziskus, Evangelii gaudium, Nr. 153-154.<br />
38 Dienstfreie Tage der Priester (vgl. Priesterdienstrecht) sind zu berücksichtigen.