Für alle anderen Pfarren
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Segensfeiern 39<br />
138. Wo es angebracht scheint, soll ein Segen auch gemeinsam mit Vertretern anderer christlicher<br />
Konfessionen ökumenisch gefeiert werden. 155 Wo die Präsenz der Katholischen Kirche neben Vertretern<br />
anderer Religionsgemeinschaften angebracht scheint oder erbeten wird, ist darauf zu achten, dass nicht<br />
der Eindruck einer interreligiösen Feier entsteht, sondern die Vertreter nacheinander, in gegenseitigem<br />
Respekt in ihrer Glaubenstradition beten und agieren (multireligiöse Feier). 156<br />
139. Der Begriff „Weihe“ ist für Segensfeiern zu vermeiden, weil mit „Weihen“ liturgische Vollzüge<br />
bezeichnet werden, die auch einen Rechtsakt darstellen, mit dem Personen und Dinge in besonderer Weise<br />
in den Dienst Gottes gestellt werden, und die daher in <strong>alle</strong>r Regel dem Bischof vorbehalten sind (z.B.: Altar-<br />
/Kirchweihe, Diakonen-/Priesterweihe, etc.) 157<br />
140. Eine Segnung ist entweder Teil einer <strong>anderen</strong> liturgischen Feier oder ein eigener Gottesdienst in<br />
dialogischer Grundstruktur: Eröffnung, Verkündigung des Wortes Gottes, Gebetsteil mit zumindest dem<br />
Segensgebet und Schluss. Die Länge und Ausgestaltung soll dem jeweiligen Anlass und den dort<br />
versammelten Menschen angepasst sein und deren Mitvollzug ermöglichen. Niemals wird nur das<br />
Segensgebet gesprochen. 158<br />
141. Aufgrund des gemeinsamen Priestertums kann jede/r Getaufte und Gefirmte segnen. Je mehr eine<br />
Segnung auf die Kirche als solche und auf ihre sakramentale Mitte bezogen ist, desto mehr ist sie den<br />
Trägern eines Dienstamtes (Bischof, Priester, Diakon) zugeordnet. So werden etwa die Segnungen<br />
öffentlicher Einrichtungen durch einen Amtsträger vollzogen, der die Kirche in diesem Bereich vertritt.<br />
Daher sind dem Bischof Segnungen vorbehalten, in denen eine besondere Beziehung zur Diözese sichtbar<br />
wird; Priester, Diakon oder beauftragter Laie (in der Regel beauftragte Leitende von Wort-Gottes-Feiern)<br />
segnen im Leben der Pfarre oder im örtlichen Leben; Eltern segnen in der Familie. 159<br />
142. Durch Segensgesten, die Besprengung mit Weihwasser oder das Inzensieren mit Weihrauch wird<br />
sinnenfällig deutlich, auf wen oder was sich das Segensgebet bezieht. Dies gehört zum integralen<br />
Bestandteil der Segnung selbst. Dabei ist zu beachten:<br />
142.1. Der Handsegen, das kreuzförmige Segenszeichen mit der ganzen Hand, ist dem Klerus vorbehalten.<br />
142.2. Laien, die eine Segensfeier leiten, sollen ebenfalls eine „Be-zeichnung“ vornehmen: entweder mit<br />
Weihwasser/Weihrauch oder durch die Bezeichnung mit einem Kreuzzeichen.<br />
142.3. Bei Personen kann auch das Auflegen der Hände angebracht sein. 160<br />
155 Vgl. für Gottesdienste mit evangelischen und katholischen Vertretern die Richtlinien für Ökumenische Gottesdienste; als Handreichung<br />
für evangelisch-katholische Segensfeiern: Ökumenische Segensfeiern. Eine Handreichung, hrsg. von Hanns Kerner und Eberhard Amon, 3.,<br />
überarbeitete Neuauflage, Paderborn/Stuttgart 2010.<br />
156 <strong>Für</strong> derartige Feiern vgl. Leitlinien für das Gebet bei Treffen von Christen, Juden und Muslimen.<br />
157 Vgl. Benediktionale. Pastorale Einführung, Nr. 11.<br />
158 Vgl. Benediktionale. Pastorale Einführung, Nr. 22.<br />
159 Benediktionale. Pastorale Einführung, Nr. 18; vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1669. Zu den Segnungen, mit denen<br />
Leitende von Wort-Gottes-Feiern beauftragt werden können, vgl. Wort-Gottes-Feier, Nr. 29.<br />
160 Vgl. Das große Liturgie-Buch der Segensfeiern, S. 17.