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38 DIE FEIER DER SAKRAMENTE UND SAKRAMENTALIEN<br />
Totenliturgie<br />
132. <strong>Für</strong> die Feier der Totenliturgie sind die Hinweise im Manuale für die Begräbnisse, die Leitlinien für<br />
Einsegnende in der Erzdiözese Wien und die Verlautbarungen der Österreichischen Bischofskonferenz zu<br />
beachten. 153<br />
133. Die Pfarre möge auch regelmäßig jener Verstorbenen in der Eucharistie gedenken, für die die<br />
Angehörigen keine Totenmessen erbeten haben. 154<br />
Segensfeiern<br />
134. Wenn die Kirche segnet, dann drückt sie damit ihre Überzeugung aus, dass diese Welt von Gott getragen<br />
und gewollt ist. Daher hat der Segen immer zwei Dimensionen: den dankbaren Lobpreis Gottes und die<br />
Bitte um seinen Beistand. Dabei gilt der Segen als Zeichen des Heils immer Menschen in einem konkreten<br />
biographischen oder gesellschaftlichen Kontext. Werden Sachen oder Gebäude gesegnet, so geschieht dies<br />
unter dem Blickwinkel, dass diese Dinge für das geistliche oder weltliche Leben, berufliche oder<br />
gesellschaftliche Aufgaben von Menschen gewidmet werden - also der Heiligung der Menschen. In der<br />
Segensfeier werden Lebenssituationen und der Gebrauch von Dingen in Worten und Zeichen im Licht des<br />
Glaubens gedeutet.<br />
135. Abgesehen von regelmäßigen Segnungen im Kirchenjahr, Jubiläen und gesellschaftlichen Ereignissen<br />
können Segensfeiern eine pastorale Chance sein, die diakonale Dimension der Liturgie spürbar<br />
werden zu lassen: dort, wo sie sich an menschlichen Biographien orientieren, wo existentielle Fragen<br />
aufbrechen, Lebensphasen beginnen oder enden und Übergänge gestaltet werden sollen. Die Segnung kann<br />
aber nicht den Auftrag zur Sorge um diese Menschen und deren Begleitung ersetzen.<br />
136. In diesem Sinne sind Segensfeiern im Entwicklungsraum breiter zu entwickeln. Dabei geht es nicht<br />
nur um das Entsprechen einer Bitte um Segnung, sondern auch darum Segensfeiern anzubieten - nicht nur<br />
in der Kirche, sondern auch an nicht kirchlichen Orten und in Gemeinschaften, Vereinigungen und<br />
Familien.<br />
137. Bei einem gesellschaftlichen Ereignis muss die kirchliche Präsenz nicht nur an eine Segensfeier<br />
geknüpft sein. Vielmehr ist für den einzelnen Anlass zu prüfen, ob der Lobpreis Gottes und die Bitte um die<br />
Heiligung des Menschen tatsächlich möglich und gewünscht sind. Als Alternativen bieten sich das Lesen<br />
einer Bibelstelle, ein (Psalm-)Gebet oder geistliche Musik an.<br />
153 Manuale für die Begräbnisfeier, hrsg. v. Pastoralamt, Liturgiereferat der Erzdiözese Wien, approbiert für den Gebrauch in der<br />
Erzdiözese Wien, Wien 2 2013; Leitlinien für die Vorbereitung und Leitung von Begräbnissen in der Erzdiözese Wien; Österreichische<br />
Bischofskonferenz, Richtlinien für das Begräbnis von Verstorbenen, die aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten sind.<br />
154 Vgl. Nr. 101 der Rahmenordnung.