St. Galler Stern Ausgabe 1 online

BUSINESS & LIFESTYLE
ÜBERKONFESSIONELLE TRIAS
UMBAU UND ERWEITERUNG HOTEL SÄNTISPARK
perforiertem Metall umspannt, dessen Ornamentik sich
durch das gesamte Haus zieht. Auf den beiden Riegeln
Die anspruchsvolle Topografie der starken Hanglage, die
Für die Erweiterung des Hotelgebäudes aus den 1980er
ruht ein langer, schmaler Holzbau mit 66 neuen Hotelzim-
Prämisse einen direkten Bezug von Lobby zum Kurpark
Jahren sieht das Architektur-Konzept eine präzise Anord-
mern. Bemerkenswert, nicht nur bezüglich ökologischer
zu schaffen und gleichzeitig ein Maximum an Tageslicht
nung der Volumina um den Bestand vor, die den Bedürf-
Aspekte. Es handelt sich um einen viergeschossigen
für alle Räume zu bieten, legten den Neubau des Kurhau-
nissen unterschiedlicher Nutzergruppen (Geschäftsleute,
Hotelbau in vorfabrizierter Modulbauweise, bis dato ein-
ses Oberwaid nahe. Daraus ergab sich ein Gebäude, des-
Sportler, Familien) gerecht werden. Der Altbau wird res-
zigartig in der Schweiz. Dass zur extrem kurzen Bauzeit
sen Form nicht zufällig an das Tau von Franz von Assisi
pektvoll behandelt und sein postmoderner Charme
des Gebäudes zudem den höchsten Qualitätsansprüchen
erinnert – ein Verweis an die Lebensweise der Baldegger-
bewahrt. Zwei eingeschossige Baukörper an den Seiten
gerecht werden konnte, entspricht der architektonischen
Schwestern, die das alte Kurhaus bis 2008 geführt hatten.
lassen reizvolle Hofsituationen und einen Park im Süden
Haltung, auch im Inneren alles bis ins kleinste Detail
Die dynamische Form des Baukörpers greift die Symbo-
entstehen. Der eine beinhaltet den Seminartrakt und der
durchzugestalten.
lik jenes Schutzheiligen auf und erfüllt sie geschickt mit
andere das Medizinzentrum. Beide Volumen definieren
funktioneller und atmosphärischer Sinnhaftigkeit. Im
KURHAUS OBERWAID – DATEN & FAKTEN
den Eingangsbereich und werden von einem Schleier aus
HOTEL SÄNTISPARK – DATEN & FAKTEN
Haus geht es um den Menschen als Ganzheit, um Körper,
Auftraggeber: Kurhaus Oberwaid AG
Auftragsart: Wettbewerb 2009, 1. Rang
Geist und Seele. Dies findet in den drei Armen des Bau-
Heinrich und Gabi Thorbecke
Auftraggeber: Migros Ostschweiz
körpers seinen architektonischen Ausdruck. Das Gebäu-
Standort: Mörschwil/CH
Standort: Abtwil/CH
de entwickelt sich von einem zweigeschossigen Sockel,
Nutzung: Kurhaus und medizinisches Zentrum
Nutzung: Hotel, Seminargebäude und
einer dazwischenliegenden schwarzen «Fuge» und drei
Planungszeit: 2007–2010
medizinisches Zentrum
Gästezimmergeschosse in die Höhe. Die Mitte des Kur-
Bauzeit: 2010–2012
Planungszeit: 2010–2012
hauses bildet ein lichtdurchflutetes Atrium.
Gebäudevolumen (SIA 416): ca. 108‘000 m 3
Bauzeit: 2012–2014
Geschossfläche (SIA 416): ca. 28‘000 m 2
Gebäudevolumen (SIA 416): 42‘000 m 3
Fotos: Hannes Thalmann
Geschossfläche (SIA 416): 42‘000 m 2
Fotos: Hannes Thalmann
14
15