26.09.2017 Aufrufe

MTD_DDG_2017_09

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. 9 · 27. September <strong>2017</strong><br />

Kongress aktuell<br />

13<br />

Wohin geht die Reise der SGLT2-Hemmer?<br />

Breite Palette möglicher Einsatzgebiete – eine Experteneinschätzung<br />

SAN DIEGO. „Ich sehe als zukünftige<br />

Initialtherapie des<br />

Typ-2-Diabetes die Kombination<br />

SGLT2-Hemmer plus Metformin“,<br />

prophezeite Professor<br />

Dr. Julio Rosenstock. Damit ist<br />

das Potenzial der Substanzklasse<br />

in seinen Augen aber noch<br />

lange nicht ausgeschöpft.<br />

Für den Direktor des Diabetesforschungszentrums<br />

der<br />

University of Texas bieten<br />

SGLT2-Hemmer eine breite Palette<br />

möglicher klinischer Einsatzgebiete,<br />

die von der adjuvanten Therapie<br />

beim Typ-1-Diabetes über den<br />

Schutz vor Herz- und Niereninsuffizienz<br />

bis hin zu Gewichtsreduktion<br />

und kardiovaskulärer Primärprävention<br />

reicht. Infolge der Ergebnisse<br />

der EMPA-REG-OUTCOME-<br />

Studie – mit einer beeindruckenden<br />

Reduktion des kardiovaskulären<br />

Sterberisikos um fast 40 % – hat<br />

die FDA Empagliflozin als erstem<br />

Antidiabetikum die Zulassung zur<br />

Senkung der kardiovaskulären Mortalität<br />

zugelassen.<br />

„Die FDA glaubt nicht an Klasseneffekte“,<br />

so Prof. Rosenstock. Deshalb<br />

muss jedes Antidiabetikum auch<br />

weiterhin seine kardiovaskuläre<br />

Unbedenklichkeit und – falls vorhanden<br />

– Schutzwirkung vor Herzkreislaufkomplikationen<br />

selbst nachweisen.<br />

Es deutet sich aber schon an,<br />

dass zumindest die kardiovaskulär<br />

präventive Wirkung allen SGLT2-<br />

Hemmern gemein ist. Das legen die<br />

Ergebnisse der Beobachtungsstudie<br />

CVD-REAL nahe, aber auch die Ergebnisse<br />

der Canagliflozin-Studie<br />

CANVAS.<br />

Auf den Prüfstand gehört seiner<br />

Ansicht nach die Empfehlung, mit<br />

Metformin in Monotherapie zu<br />

starten: „Natürlich kann man den<br />

SGLT2-Hemmer hinterher dazu geben,<br />

wenn das HbA 1c -Ziel nicht erreicht<br />

wird. Aber wir wissen um die<br />

klinische Trägheit vieler Kollegen,<br />

die mit Verspätung die Therapie intensivieren<br />

– wenn überhaupt.“ Die<br />

Leitlinien zur Behandlung von Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes, sowohl<br />

die amerikanischen als auch die europäischen,<br />

geben sich derzeit noch<br />

konservativ und sprechen sich gegen<br />

eine initiale Kombinationstherapie<br />

(Metformin + X) aus, es sei denn,<br />

das HbA 1c liegt über 9 %. Die amerikanischen<br />

Endokrinologen gehen<br />

da forscher heran: Sie empfehlen<br />

»FDA glaubt nicht<br />

an Klasseneffekt«<br />

Wenn es auf einfaches<br />

Blutzucker- Messen<br />

ankommt.<br />

®<br />

die initiale Kombi schon ab einem<br />

HbA 1c von 7,5 %.<br />

Prof. Rosenstock prophezeit auch<br />

ein Umdenken, wenn das HbA 1c<br />

unter Metformin > 8,5 % stagniert.<br />

Er glaubt, dass es sinnvoll ist, dann<br />

gleich zwei weitere orale Antidiabetika<br />

(OAD) dazuzugeben, vorzugsweise<br />

einen SGLT2- und einen DPP4-<br />

Inhibitor. „Ein einzelnes zusätzliches<br />

OAD zu probieren, ist vergebene<br />

Liebesmüh“, so die Einschätzung<br />

des Experten.<br />

DUO TD–4285<br />

Und wie steht es mit dem Einsatz<br />

als Add-on zur Insulintherapie beim<br />

Typ-1-Diabetes? Mögliche Nutzen<br />

und Risiken entsprechen denen<br />

beim Typ 2, erklärte er. Kleine Pilotstudien<br />

liegen bereits vor, in denen<br />

günstige Wirkungen gezeigt werden<br />

konnten. So geht das HbA 1c trotz reduziertem<br />

Insulinverbrauch zurück,<br />

das Gewicht sinkt und auch das Hypoglykämierisiko.<br />

Größere Studien<br />

müssen das aber noch erhärten. ara<br />

77th Scientific Sessions der ADA<br />

Herzschutz auch in der<br />

„wirklichen Welt“<br />

SGLT2-Hemmer senken das CV-Risiko<br />

bei Typ-2-Diabetes auch im klinischen<br />

Alltag, und das scheinbar substanzunabhängig.<br />

Zu diesem Schluss kommt<br />

die CVD-REAL-Studie, in die Daten von<br />

über 300 000 Patienten aus 5 Ländern<br />

eingegangen sind (auch aus der deutschen<br />

Diabetes-Patienten- Verlaufsdokumentation<br />

DPV). Ausgewertet wurden<br />

Neuerkrankungen an Herzinsuffizienz<br />

und Sterbefälle bei Patienten, die<br />

neu auf einen SGLT2-Hemmer oder ein<br />

anderes antidiabetisches Medikament<br />

eingestellt worden waren. Heraus kam<br />

eine 41%ige Risikominderung bei koronar<br />

vorerkrankten Patienten und<br />

eine 48%ige Risikosenkung bei zuvor<br />

Herzgesunden zugunsten der SGLT2-<br />

Hemmer. Die Gesamtmortalität wurde<br />

halbiert. Das steht in Einklang mit<br />

den Resultaten der Outcome-Studien<br />

EMPA-REG und CANVAS. Nach Worten<br />

von Studienleiter Prof. Dr. Matthew<br />

Cavender, University of North Carolina,<br />

gibt es keinen Hinweis darauf, dass<br />

ein bestimmter Vertreter der SGLT2-<br />

Inhibitoren die Nase vorn hat.<br />

Sie haben Fragen zu Gerät, Handhabung oder Teststreifen?<br />

Besuchen Sie uns: www.aristo-pharma.de oder rufen Sie uns an: +49 (0) 30 - 71<strong>09</strong>44200<br />

Einfache Handhabung<br />

großes Display und breite Teststreifen<br />

Sofort einsatzbereit,<br />

keine Codierung erforderlich<br />

Präzise Messung,<br />

DIN EN ISO15197:2015 erfüllt<br />

Hohe Qualität zum fairen Preis,<br />

Preisgruppe B<br />

Arzneimittel meiner Wahl<br />

AZ_Diabetes Zeitung_Gluco-test DUO_228x297mm_<strong>2017</strong>0817_RZ.indd 1 17.08.<strong>2017</strong> 11:59:23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!