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Hinz&Kunzt 295 September 2017

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WWW.HINZUNDKUNZT.DE<br />

Stadtgespräch<br />

Wen<br />

Hinz&Künztler<br />

wählen<br />

Wer würde Deutschland regieren, wenn Hinz&Künztler allein<br />

die Wahl hätten? Unsere Wahlsimulation zeigt:<br />

Nur wenige Obdachlose glauben, dass ihre Stimme etwas<br />

bewirkt. Wer Platte macht, hat ganz andere Sorgen. Das kann<br />

sich aber mit einem Dach überm Kopf ganz schnell ändern.<br />

TEXT: ANNABEL TRAUTWEIN<br />

FOTOS: MAURICIO BUSTAMANTE<br />

Sagt mal, habt ihr keine anderen Parteien?“<br />

Jans Augen wandern über die 16<br />

Parteinamen auf seinem Wahlzettel.<br />

Bei den Grauen Panthern hätte der<br />

70-Jährige mit dem geflochtenen grauen Bart<br />

gern sein Kreuz gemacht. Er findet: Für die Alten<br />

muss mehr getan werden. Aber die Grauen<br />

Panther stehen diesmal nicht auf der Liste. Nur<br />

die Parteien, die das Landeswahlamt für die<br />

Bundestagswahl zugelassen hat, sind auch auf<br />

dem Stimmzettel der Hinz&<strong>Kunzt</strong>-Wahlsimulation<br />

zu finden. Ausnahmslos, von SPD und<br />

CDU über AfD oder NPD bis zur Tierschutzpartei<br />

und der Partei für Veränderung, Vegetarier<br />

und Veganer. In wen setzen Hinz&Künztler<br />

ihre Hoffnung, wer hat ihre Stimme verdient?<br />

Das soll am Morgen des 31. Juli klar werden.<br />

Jan erhebt sich aus dem Bürostuhl, auf dem<br />

sonst Redakteur Jonas Füllner sitzt, und kommt<br />

hinter der Wahlkabine zum Vorschein. Das erste<br />

Kreuzchen des Tages flattert in die Wahlurne.<br />

„Ich bin aber kein Deutscher“, hatte Jan<br />

noch vor der Abstimmung gewarnt. Macht<br />

nichts. Bei der Hinz&<strong>Kunzt</strong>-Wahl sind alle<br />

gefragt, egal ob sie bei der echten Bundestagswahl<br />

am 24. <strong>September</strong> stimmberechtigt sind.<br />

Damit auch ausländische Verkäufer wissen, wer<br />

für das deutsche Parlament zur Wahl steht, liegen<br />

Stimmzettel auf Deutsch, Polnisch und Rumänisch<br />

bereit – übersetzt von Sozialarbeiterin<br />

Ana-Maria und unserem Verkäufer Robert.<br />

Alle sollten sich beteiligen können. Doch im<br />

Laufe des Wahltags wird klar: Es wollen längst<br />

nicht alle. Von rund 130 Verkäufern, die bis<br />

Schließung unseres Wahllokals zu Hinz&<strong>Kunzt</strong><br />

kommen, geben nur 45 ihre Stimme ab. Das<br />

reicht nicht für ein repräsentatives Ergebnis.<br />

Wer Misstrauen in die Politik äußert, spricht dagegen<br />

vielen aus der Seele.<br />

Jörg J. traut den Parteien nicht über den<br />

Weg. „Wie können die sich christlich, demokratisch<br />

oder sozial nennen und sind es dann<br />

nicht?“, fragt er wütend. „Die schwafeln alle.<br />

Die legen sich nicht fest.“ Abstimmen will er<br />

heute nicht. Und bei der echten Wahl? Mal sehen.<br />

Überzeugt hat ihn jedenfalls bisher niemand.<br />

„Martin Schulz ist ein guter Mann“,<br />

meint Jörg J. „Aber er verkauft sich nur über<br />

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