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TE KW 41

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P SYCHOLOGISCHE<br />

EINBLICKE<br />

Ich mach mir ein<br />

Bild von Dir<br />

Bernhard Moritz ist<br />

systemischer Coach und<br />

Gastdozent der Internationalen<br />

Gesellschaft<br />

für systemische Therapie<br />

in Heidelberg;<br />

info@paarberatung-tirol.at<br />

www.paarberatung-tirol.at<br />

Kennen Sie Herrn Keuner? –<br />

Herr Keuner ist eine Figur von<br />

Berthold Brecht. Herr K wird<br />

gefragt, was er mache, wenn er<br />

jemanden liebe. „Oh“, sagt Herr<br />

K., „ich mache mir ein Bild von<br />

ihm und sorge dafür, dass er<br />

sich ihm angleicht.“ Ob er dafür<br />

sorge, dass das Bild sich dem<br />

von ihm geliebten Menschen<br />

angleiche, wird Herr K. gefragt.<br />

„Nein“, antwortet Herr K., „ich<br />

sorge dafür, dass der Mensch<br />

sich dem Bild angleicht, das ich<br />

mir von ihm gemacht habe“.<br />

In langjährigen Beziehungen<br />

ist oft nicht nur die Liebe und<br />

das Begehren festgefahren, sondern<br />

– und das ist letztlich viel<br />

schlimmer – das Bild, das man<br />

sich von seinem Partner macht.<br />

Sich ein Bild von einem Menschen<br />

zu machen, macht Sinn<br />

- Keine Frage. Doch wenn dieses<br />

Bild mehr Realität ist, als<br />

der Mensch dazu, dann werden<br />

Veränderungen schwierig. Selbst<br />

wenn sich der Partner verändern<br />

möchte und dies wirklich auch<br />

zeigt, bleibt er chancenlos, wenn<br />

ihn der andere nicht aus seinem<br />

fixen Bild lässt. In der Paarberatung<br />

spielt Liebe keine wirklich<br />

große Rolle. Liebespaare haben<br />

etwas Besserers zu tun, als in die<br />

Paarberatung zu gehen. Es geht<br />

in den Gesprächen vielmehr um<br />

die Fragen: „Trau ich es mir und<br />

meinem Partner zu?“ Und dabei<br />

spielt das Bild, das die Partner<br />

voneinander haben, eine entscheidende<br />

Rolle. Wer sich Veränderung<br />

vom Partner wünscht,<br />

andererseits ihn aber nicht aus<br />

seinem fixen Bild entlässt und<br />

ihm die Gelegenheit bietet, an<br />

diesem Bild etwas zu verändern,<br />

wird in erster Linie bei sich selber<br />

scheitern. Paare leben miteinander<br />

solange gut zusammen,<br />

solange sie sich gegenseitig vom<br />

jeweils anderen in ihr Bild malen<br />

lassen und diesen Prozess des<br />

Bildermalens nicht abschließen.<br />

Das ist anstregend und unangenehm<br />

aber letztlich spannend,<br />

risikoreich und somit lebendig.<br />

Die Sehnsucht nach Veränderung<br />

funktioniert nicht mit der<br />

Voraussetzung der gegenseitigen<br />

Bild-Erstarrung.<br />

Sieger aus der Kaderschmiede<br />

Schigymnasium Stams feiert 50 Jahre Erfolgsgeschichte<br />

96 Medaillen bei Olympischen<br />

Winterspielen, 216 Medaillen<br />

bei Weltmeisterschaften<br />

und 296 Medaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften<br />

– die<br />

Sieger kommen direkt aus der<br />

Kaderschmiede! Bereits seit 50<br />

Jahren werden im Schigymnasium<br />

Stams die Wintersporttalente<br />

von morgen ausgebildet.<br />

Man blickt auf eine beeindruckende<br />

Erfolgsgeschichte zurück:<br />

Wenn das mal nicht gefeiert<br />

werden muss!<br />

Von Janine Zumtobel<br />

Schuldirektor Arno Staudacher<br />

begrüßt alle recht herzlich zum<br />

Festakt im historischen Bernardisaal<br />

des Stift Stams. Viele bekannte<br />

Gäste aus den Bereichen Sport<br />

sowie Politik sind erschienen, darunter<br />

auch Landeshauptmann<br />

Günther Platter, Tirols Bildungslandesrätin<br />

und amtsführende<br />

Präsidentin des Landesschulrates,<br />

Beate Palfrader, sowie Bildungsministerin<br />

Sonja Hammerschmid.<br />

Durch das abwechslungsreiche Programm<br />

führte Moderator Stefan<br />

Steinacher.<br />

VERBUNDENHEIT. Spannende<br />

Gespräche mit ehemaligen<br />

Absolventen wie Hubert Neuper,<br />

Andreas Wenzel, Karl Schnabl und<br />

Klaus Sulzenbacher folgten. Von<br />

ganz persönlichen Erinnerungen an<br />

die Schulzeit bis hin zu wahrlichen<br />

Meilensteinen in Stams und der<br />

erfolgreich hingelegten Laufbahn<br />

kam ein Hauch von Nostalgie auf.<br />

Die Verbundenheit mit der Schule<br />

Durch das abwechslungsreiche Programm führte Moderator Stefan Steinacher, darunter<br />

fanden auch spannende Gespräche mit ehemaligen Absolventen wie Hubert<br />

Neuper, Andreas Wenzel, Karl Schnabl und Klaus Sulzenbacher ihren Platz.<br />

ist immer noch zu spüren. Bekannte<br />

Namen wie Manuel Feller, Gregor<br />

Schlierenzauer, Benjamin und<br />

Marlies Raich, Stephan Eberharter,<br />

Mario Matt, Elisabeth Görgl, Nicole<br />

Hosp und viele weitere Wintersportler<br />

gehören genauso den Altstamsern<br />

an. Einige hundert weitere<br />

Absolventen wurden ebenfalls am<br />

selben Tag zu einem „Get-Together“<br />

eingeladen. Ebenso konnte durch<br />

diverse Führungen ein Blick hinter<br />

die Kulissen der Kaderschmiede erhascht<br />

werden – am 18. November<br />

findet unter anderem der Tag der<br />

offenen Tür statt.<br />

Viele bekannte Gäste aus den Bereichen Sport und Politik folgten der Einladung, um<br />

gemeinsam „50 Jahre Verantwortung für den Spitzensport von morgen“ zu feiern.<br />

Schuldirektor des Schigymnasiums<br />

Stams Arno Staudacher begrüßte zum<br />

Festakt im historischen Bernardisaal im<br />

Stift Stams.<br />

RS-Fotos: Zumtobel<br />

SCHULE UND SPORT. Wenn<br />

man nun die vergangenen Jahre<br />

Revue passieren lässt, steht eines<br />

fest: Die Verbindung von Schule<br />

und Sport hat sich seit jeher bewährt.<br />

Ein treffendes Zitat dazu liefert Karl Schnabl, indem er<br />

meint: „Letztendlich schaffen nur<br />

wenige den Durchbruch im Leistungssport.<br />

Aber die Schützlinge<br />

vom Schigymnasium Stams werden<br />

auch schulisch und sozial bestens<br />

für das Leben gerüstet.“ Franz Galopp<br />

richtet als Bürgermeister von<br />

Stams ebenso einige Worte an das<br />

Publikum und unterstreicht vor<br />

allem das Prestige der Schule, die<br />

international bekannt und hoch<br />

angesehen wird. Eine durchaus<br />

beeindruckende Rede hielt der<br />

Kulturpublizist sowie Universitätsprofessor<br />

Dr. Konrad Paul Liessmann<br />

abschließend, in der er über<br />

die Kunst des Sportes, den Begriff<br />

des Spiels, Ästhetik, Zufall oder<br />

Schicksal, Enttäuschung und Sieg<br />

philosophierte.<br />

RUNDSCHAU Seite 12 11./12. Oktober 2017

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