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Der Betriebsleiter 11-12/2017

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Effizient<br />

vernetzt<br />

Energieoptimiertes<br />

Zusammenspiel von<br />

Maschinen und Gebäuden<br />

in einer Modellfabrik<br />

Die ETA-Fabrik an der TU Darmstadt<br />

zeigt, dass ein energieoptimiertes<br />

Zusammenspiel von<br />

Maschinen, technischer Gebäudeausrüstung<br />

und Gebäudehülle<br />

Einsparungen im hohen zweistelligen<br />

Prozentbereich möglich<br />

macht.<br />

ETA steht für Energieeffizienz, Technologie<br />

und Anwendungszentrum – und<br />

für die übergreifende Zusammenarbeit der<br />

Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen<br />

und Maschinenbau. In der Modellfabrik<br />

auf dem Uni-Campus wird seit Anfang<br />

2016 der Produktionsprozess eines<br />

Standardwerkstücks aus dem allgemeinen<br />

Maschinenbau abgebildet und unter energetischen<br />

Gesichtspunkten optimiert. Das<br />

Projekt zielt jedoch nicht allein auf die Effizienzmaximierung<br />

des Maschinenparks,<br />

der technischen Gebäudeausrüstung und<br />

der Gebäudehülle, sondern will auch Synergien<br />

zwischen den Teilbereichen ausschöpfen.<br />

„Unsere Idee ist es, die bisherige<br />

Einzelbetrachtung aufzubrechen, durch eine<br />

gesamtheitliche Herangehensweise Synergien<br />

zu nutzen und auf diese Weise höhere<br />

Energieeinsparungen zu realisieren“, erklärt<br />

Philipp Schraml, Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für Produktionsmanagement,<br />

Technologie und Werkzeugmaschinen<br />

(PTW) an der TU Darmstadt und<br />

einer der Forscher im ETA-Fabrik-Projekt.<br />

Forscher sehen energetisches<br />

Einsparpotenzial von 40 %<br />

Durch die Vernetzung und Interaktion der<br />

Teilbereiche, kombiniert mit Energiecontrolling<br />

und -rückgewinnung, können die<br />

Forscher in der ETA-Fabrik Einsparpotenziale<br />

Autorin: Stephanie Banse, Journalistin in<br />

Hamburg<br />

von etwa 40 % darstellen. Motiviert sei das<br />

Projekt durch den bislang noch sehr hohen<br />

Strom- und damit Kostenbedarf deutscher<br />

Industriebetriebe.<br />

„Die Industrie ist in Deutschland mit 47<br />

Prozent für den größten Teil des Strombedarfs<br />

verantwortlich“, erläutert Schraml.<br />

„Wenn man diesen Anteil weiter aufschlüsselt,<br />

dann sieht man, wo die Hauptverbraucher<br />

liegen. Das ist allem voran die mechanische<br />

Energie, das sind Pumpen, dann die<br />

Prozesskälte- und -wärmebereitstellung<br />

und auf Platz vier mit rund sieben Prozent<br />

die Druckluft. Genau diese Themen bearbeiten<br />

wir in der ETA-Fabrik!“<br />

Ein Ziel, das offenbar den Nerv der Zeit<br />

trifft, denn Unterstützung erhält das auf vier<br />

Jahre angesetzte Projekt nicht nur vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Energie (BMWi) und dem Land Hessen,<br />

sondern auch von mehr als 30 Forschungspartnern<br />

aus der Industrie.<br />

Energieeffiziente Drucklufterzeugung<br />

und -verteilung<br />

Einer der Sponsoren ist die Essener Atlas<br />

Copco Kompressoren und Drucklufttechnik<br />

GmbH. Das Unternehmen unterstützt das<br />

Projekt mit einem öleingespritzten, drehzahlgeregelten<br />

Schraubenkompressor des<br />

Typs GA 22 VSD + FF, einem 1000-l-Druckluftspeicher<br />

sowie der kompletten Druckluftverteilung,<br />

die mit dem innovativen Airnet-System<br />

realisiert wurde. Das modulare<br />

Konzept besteht aus korrosionsfreien Aluminiumleitungen<br />

und leckagesicheren Verbindungsstücken.<br />

Es erlaubt eine schnelle<br />

Installation und reduziert den Druckabfall<br />

im Betrieb auf ein Minimum, wodurch eine<br />

sehr hohe Effizienz sichergestellt wird.<br />

„Verlegung und Anschluss des Airnet-Systems<br />

waren sehr einfach, so dass wir bei der<br />

Installation keine Hilfe brauchten“, lobt<br />

Schraml. „Bei der Auslegung hat uns Atlas<br />

Copco unterstützt.“ Die Rohre und die vorgespannten<br />

Anschlussstücke werden in nur<br />

wenigen Schritten und ohne schwere Maschinen<br />

zusammengesetzt. Airnet lässt sich<br />

zudem dank des großen Sortiments an<br />

wiederverwendbaren Verbindungsstücken<br />

ohne großen Aufwand umrüsten und an<br />

Änderungen in der Produktionsstätte<br />

anpassen.<br />

Auch der Kompressor aus der Baureihe<br />

GA VSD + gehört zum Effizientesten, was<br />

derzeit auf dem Markt im Bereich öleingespritzter<br />

Schraubenkompressoren zu finden<br />

ist. Seine Drehzahlregelung (VSD = Variable<br />

Speed Drive) verringert den Energieverbrauch<br />

um bis zu 50 % gegenüber<br />

schlecht ausgelasteten Kompressoren mit<br />

Last-Leerlauf-Regelung. Gleichzeitig bieten<br />

die GA + -Modelle eine um 9 % höhere<br />

Luftausbeute bei gleicher Leistung als ihre<br />

Vorgängergeneration. Das Kürzel FF steht<br />

für die „Full-Feature“-Variante, bei der bereits<br />

ab Werk Kältetrockner, Druckluftfilter,<br />

Kondensatableiter und -trenner sowie alle<br />

Anschlüsse für eine Wärmerückgewinnung<br />

in das Kompressorgehäuse integriert sind.<br />

Prinzipiell wird an jeder Stelle des Produktionsprozesses<br />

in der ETA-Fabrik Druckluft<br />

benötigt. <strong>Der</strong> Betriebsdruck liegt derzeit bei<br />

7 bar, soll jedoch noch nach unten optimiert<br />

02 Atlas Copco Kompressoren und Drucklufttechnik<br />

unterstützt das Projekt mit einem<br />

öleingespritzten, drehzahlgeregelten<br />

Schraubenkompressor, einem<br />

1 000-l-Druckluftspeicher sowie der<br />

kompletten Druckluftverteilung<br />

34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2017</strong>

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