42 SPORT Interview mit Panther-Publikumsliebling BRADEN LAMB „Lamb Lamb Lamb, Brady Lamb Lamb, Brady Brady Lamb Lamb Lamb, Brady Lamb Lamb…” Nur wenige Sportler in <strong>Augsburg</strong> haben es geschafft, dass man ihnen ihren eigenen Song gewidmet hat. Aber im Interview mit <strong>Neue</strong> <strong>Szene</strong>-Redakteur Markus Krapf wird schnell deutlich, dass der 29-jährige Kanadier nicht nur ein Spitzenverteidiger in der DEL, sondern ein echter Sympathieträger ist. Das Jahr 1988 war für Deine Heimatstadt Calgary nicht nur wegen Deiner Geburt ein wichtiges Jahr. Kannst Du Dir vorstellen warum? Ja klar. Die Olympischen Winterspiele fanden ein paar Monate vor meiner Geburt in Calgary statt. Die Leute zuhause sprechen heute noch gerne davon. <strong>Augsburg</strong> hat durch die Sommer-Olympiade 1972 in München die Kanustrecke bekommen und noch heute ist diese eine Brutstätte für Medaillengewinner aus unserer Region. Das Sportangebot für Kinder in Calgary ist aber durch die Spiele sicher noch viel breiter gefächert? Absolut. Die Spiele waren sehr wichtig für die Stadt und es gibt spätestens seitdem eine Menge optimaler Trainingsmöglichkeiten für viele weitere Jahre. Warum hast Du Dich ausgerechnet für Eishockey entschieden? Das liegt sicher daran, dass mein Vater immer mit seinen Kumpels gespielt und mich oft mitgenommen hat, während meine Mutter mit meinen beiden älteren Schwestern irgendwo unterwegs war. Ich saß also auf der Bank und habe zugesehen. Irgendwann hab ich es dann selber ausprobiert. Wie wichtig ist das Thema Familie für Dich? Extrem wichtig. Meine ganze Familie hat mich so bei meiner Hockey-Karriere unterstützt. Von der Juniorenzeit über das Collage bis hin zur Profizeit. Sie kamen überall hin, um mich spielen zu sehen. Auch hier in <strong>Augsburg</strong> sind sie schon oft gewesen. Wie genau bist Du aufgewachsen? Wir haben zu fünft ungefähr 20 Fahrminuten weg von der City in einem Haus gewohnt, der Hockey Rink war ganz in der Nähe und auch die Schule war nicht weit. Alles, was wir brauchten, war zu Fuß erreichbar. Wie würdest Du Deine Heimatstadt beschreiben? Es leben ungefähr eine Million Menschen in Calgary. Und Calgary ist eine ganz typische kanadische Stadt. Die Leute sagen „sorry“, sie sagen „excuse me“, weil die Kanadier einfach sehr höfliche Menschen sind. Man ist in einer guten halben Stunde in den Bergen. Wir haben auch ein großes Festival, so ähnlich wie das Oktoberfest. Die Leute ziehen dann zwar keine Lederhosen oder Dirndl, sondern ihre Cowboyhüte, Stiefel und Hemden an und hören Country Music. Fast wie in Texas, nur in höflich und nett. Wie gesagt, wir Kanadier sind sehr höfliche Menschen. Das klingt ja fast, wie wenn Österreicher und Deutsche miteinander umgehen. Man macht ständig Witze übereinander. Ist das mit den Amis und Kanadiern genauso? Ich glaube, das wird in den Medien immer ein bisschen hochgespielt. Die Leute in Amerika und Kanada, besonders in Grenznähe, sind sich schon sehr ähnlich. Meine Freundin Liz kommt aus Minnesota und passt trotzdem perfekt zu mir (lacht). Wenn Du aber weiter in den Süden Amerikas gehst, dann haben die Leute schon eine andere Mentalität. Wie nahe warst Du eigentlich einer NHL-Karriere. Immerhin bist Du einer der besten Verteidiger, die <strong>Augsburg</strong> je gesehen hat? Offen gesagt glaube ich nicht, dass ich extrem nahe dran war, für die Calgary Flames in der NHL zu spielen. Nur ein einziges Mal war es tatsächlich so, dass die Flames viele Verletzte hatten und ich einen Anruf bekam, ob ich eventuell am nächsten Tag spielen könne. Ich war gerade mit dem Farmteam unterwegs, aber der Bursche für den ich hätte spielen sollen, konnte dann doch eingesetzt werden. Aber eigentlich war ich nie wirklich derjenige aus dem Farmteam, der kurz davor war, NHL zu spielen. Wie war es für Dich, den NHL-Traum zu begraben? Es gibt immer die Chance, auch aus der DEL in die NHL zu wechseln. Aber das ist im Moment nicht wirklich mein Fokus. Außerdem ist der Lifestyle hier sogar besser, wir habe überragende Fans und ich darf jedes Spiel machen. Und Du hast hier sogar Deinen eigenen Song... Das stimmt und ich finde das sogar ziemlich cool. Als ich das Lied zum ersten Mal gehört habe,
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